Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nicht gleich aber gleichwertig?

Narrowitsch, Berlin, Monday, 13.07.2009, 23:04 (vor 5372 Tagen) @ Die kleine Unbekannte

Leimen, Zynies oder die Schwarzer als Beweis für "die Frauen" zu nehmen,
ist wie ein Herr Joseph F. aus A als Beweis für "die Männer". Sicher
findest Du Frauen, die auf Kosten von Männern glücklich sind,
selbstgerechte Vollidioten gibts überall. Nur wäre es ein Fehler, von denen
auf alle Mitglieder eines Geschlechts zu schließen.

Gruß
Die kleine Unbekannte

Der Nihilator schreibt m.E. sehrt treffend:

"Männer machen Politik für Frauen und dann für Männer, Frauen machen Politik für Frauen. Punkt. Es ist ihnen scheißegal, wie es den männlichen Nutztieren ergeht, solange die nur ihre Leistung erbringen."

Ich sehe das noch einen Zacken schärfer als er. Nicht nur Frauen, die sich schön undemokraisch in politsche Ämter gemogelt haben und von da ab in erster Linie ihrergleichen mit ideelen und materiellen Wohltaten versorgen, zeigen eindrücklich, wie wenig "gleichwertiges" ihre Gleichheitsrethorik hervorbringt. Gerade die scheinbar unauffälligen Frauen, die Frau Kollegin, die Frau Vereinskollegin, die Kameradin, die Freundin und - auch nicht selten - die Gattin exerzieren in beträchtlicher Zahl vor, was sie unter Gleichheit verstehen, wenn es nur erst konkret wird. Ich habe von keiner Frau gehört, die auf einen Posten verzichtete, nur weil eine Quote sie auf ihn hob, zwar ungerechtfertigt, aber eben rechtlich abgesichert. Gewiss, dies wäre wohl ein wenig viel verlangt, das Hemd ist eben näher als die Bluse. Aber auch im weniger Konkreten spüre ich wenig vom Engagement für Gleichwertigkeit. Kaum jemand der GleichheitspredigerInnen stöhnte auf, als das Schlampenschutzgesetzt über allerlei Winkelzüge den Weg ins Gesetzbuch fand. Das hat nichts mit Gleichwertigkeit zu tun? Oh doch! So wie das gesamte Familienrecht in seiner Ungerechtigkeit auf wenig ernsthaften Protest bei den ganz "normalen" Frauen trifft; Motto: Wer weiß, wann ich...
Auf diese Art läßt sich Punkt für Punkt des Geschlechterdiskurses abarbeiten, an den Grundhaltungen ändert sich nichts. Kreative Wortschöpfungen wie Einelternfamilie oder alleiniges Sorgerecht belegen, worum es geht: im Zweifel immer um sich selbst, also um die Frauen. Die Zahl der Frauen, die sich genau so und nicht anders verhalten, liegt vermutlich weit höher, als viele hier glauben wollen. Dies liegt daran, dass Arbeitskollegin, Freundin , Gattin usw. als angenehme Zeitgenossinnen daher kommen, solange eben keine konkrete Situation vorliegt, in der sie ihren Gleichheitswillen auch leben müßten. Scheidung, Karriere, Umgangsrecht (was für eine Anmaßung!!!!) Unterhalt - dies sind entscheidende Bewährungssituationen, die einiges sichtbar werden lassen. Und da sieht es gar nicht gut aus für die Frauen. Oder meinetwegen der meisten Frauen.

Ich behaupte nicht, Frauen seien schlechtere Menschen, ich werde aber den Verdacht nicht los, der größere Teil von ihnen hat sich ganz gut eingerichtet in der "Ungleichwertigkeit".

Ob dies in weiblichen Anlagen Ursachen findet, weiß ich nicht. Einiges spricht m.E. dafür; hier im Forum ist da vieles gut dokumentiert. Täglich.
Aber letzlich werden wir es auch auf absehbare Zeit nicht genauer wissen, weil es kaum jemand wissen will. Da gibt es keine Studien und Untersuchungen. Das wäre schließlich ein Skrileg am Gleichheitsdogma.

Narrowitsch

--
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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