Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Gibt es Rassen ? Gibt es Geschlechter ?

Freddy, Saturday, 20.05.2006, 03:22 (vor 6544 Tagen) @ Scipio Africanus

Kuhn sagt aber etwas ganz anderes, dass nämlich die Art und Weise, wie der
Untersuchungsgegenstand gemessen und beobachtet wird, von der Theorie
abhängig ist, da sich die Fragestellungen aus der Theorie ergeben.

Im Grunde ist es genau umgekehrt: Man kann alle möglichen Fragen an die Natur stellen, aber es werden ja nicht alle Fragen auch beantwortet. Die Fragen jedoch, die von der Natur beantwortet werden können, bilden die Grundlegung der Theorie.

So muss ich, um die Geschwindigkeit des Lichts zu messen, zuallererst
einmal davon ausgehen, dass sich Licht ausbreitet.

Daß Licht sich ausbreitet, mußt Du nicht annehmen oder voraussetzen, sondern beobachten!

Nehmen wir als Beispiel die Sonnenfinsternis. Wir messen - einmalig - die
Dauer der Verdunkelung. Und dann ? Damit haben wir noch keinen
Bezugsrahmen, um weitergehende Messungen zu initiieren.

Wenn man kreativ ist, könnte man an dieser Stelle etwas Statistik betreiben und schauen, mit welcher Häufigkeit Sonnenfinsternisse auftreten. Es ginge dann darum, Korrelationen mit dem Auftreten anderer Phänomene zu finden, so daß man vielleicht irgendwann einen Zusammenhang erkennt.

Erst wenn wir die
Theorie aufstellen, dass es der Mondschatten ist, der auf die Erde fällt,

Das ist keine Theorie, sondern eine Vermutung. Bei einer Sonnenfinsternis sind wir ja nicht theoretisch im Mondschatten, sondern sogar sehr praktisch. ;-) Die Theorie dahinter bezieht sich auf die Gravitation und die Bewegungen von Himmelskörpern.

Oh doch Freddy, das ist oft so. Die Theorie bestimmt die Fragestellungen,
woraus sich die gezielten Messungen und Beobachtungen ableiten. Erinnere
die an den Griechen, der den Erdumfang mittels einfachster Hilfsmittel
recht genau errechnete ( Schattenwurf zweier langer Stäbe in einigen
hundert Kilometern Entfernung, Dreiecksberechnung ). Hier ging doch die
Theorie vorraus, oder etwa nicht ?

Das ist Mathematik, deswegen laß ich's nicht gelten. Die Griechen haben ja schon Geometrie betrieben und sich dann überlegt, wie man den Erdumfang messen kann. Das ist keine naturwissenschaftliche Theorie (um die es mir ja ging), d.h. es floß keine empirische Betrachtung mit ein, keine Überlegung zu Sonne, Schatten oder Licht. Diese Phänomene wurden nur als trigonometrische Hilfsmittel benutzt, standen aber nicht im Mittelpunkt der Forschung.


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