Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Der Alltag des "Hardliners"

Bla'bla, Sunday, 14.05.2006, 21:29 (vor 6529 Tagen)

06:00 Uhr, Klausz und Gemahlin stehen auf.
07:00 Uhr, Duschen, Zähneputzen, anziehen etc.
08:00 Uhr, Frühstück
09:00 Uhr, Klausz fährt zur Arbeit, Gemahlin bringt die Kinder zur Schule.
10:00 Uhr, Gemahlin kommt heim, schaltet Sat.1 ein.
11:00 Uhr, Klausz arbeitet, Gemahlin schaltet auf RTL "Einsatz in 4 Wänden"
12:00 Uhr, Klausz arbeitet, Gemahlin bleibt bei RTL "Punkt 12"
13:00 Uhr, Klausz bereitet sich auf ein stressiges Meeting vor, Gemahlin schaltet auf Sat.1 "Britt".
14:00 Uhr, Klausz schwitzt weiter im Meeting, Gemahlin wendet sich einem Bastei-Lübbe Roman zu.
15:00 Uhr, Klausz hat die Hucke vom Chef volll bekommen, weil er seine Präsentation beim Meeting vermasselt hat, Kinder kommen nach Hause, Gemahlin macht Mittagessen für sie (Arbeitsdauer: 20 Minuten)
16:00 Uhr, Klausz arbeitet, Schweissperlen bilden sich auf seiner Stirn; er denkt an das Meeting in einer Woche und an seine Präsentation. Gemahlin schaltet wieder Sat.1 ein "Richter Alexander Hold"
17:00 Uhr, Klausz arbeitet, Gemahlin bleibt bei Sat.1, "Niedrig und Kuhnt - Kommissare ermitteln"
18:00 Uhr, Klausz hat wieder Stress, er muss seine Präsentation schneller fertig haben als gedacht, Unwohlsein im Bauch breitet sich aus, ein graues Haar mehr spriesst. Gemahlin schaltet auf RTL um, "Guten Abend RTL", währenddessen bügelt sie Hemden (40 Minuten).
19:00 Uhr, Klausz fährt heim. Er gerät in einen Stau; ein graues Härchen mehr. Gemahlin schaltet auf Sat.1 "Verliebt in Berlin".
20:00 Uhr, Klausz ist daheim, Gemahlin bereitet ihm ein Essen vor (Arbeitseinsatz: 30 Minuten, vielleicht kürzer, da Mikrowelle)


Irgendwan um 23:00 Uhr: Klausz geht schlafen, "ha, da hab ich es dem Weib aber heute mal wieder gezeigt, wer Herr im Haus ist!"

23:10: Gemahlin gesellt sich zu Klausz: "Hm, morgen ist Dienstag, ob Pedro wohl um 11:00 oder 11:30 kommt?"


Ein paar Jahrzehnte später:
Klausz hat ins Gras gebissen. Die Gemahlin erfreut sich weiterhin bester Gesundheit "hm, ob die Jungs in der dominikanischen Republik genauso knackig sind wie Pedro damals? Naja, nächste Woche find' ich es raus".

Der Alltag des "Hardliners"

Lucius I. Brutus, Sunday, 14.05.2006, 22:10 (vor 6529 Tagen) @ Bla'bla

Zwar hat Esther Villar das gleiche in knappen pointierten Sätzen formuliert aber vielleicht brauchen einige doch einen bildlichen Beispiel.

Vielleicht haben einige Klausz nicht ganu verstanden. Es kann ja sein, daß er nicht nur die alte Rollenverteilung wüschent sondern zusätzlich die damit eingehenden moralischen Vorstellungen und Codii frühere Zeiten, wo Frau sich hundertmal überlegt ob das mit Pedro sich lohnt, um im Moor getränkt zu werden. Rollenverteilung kann man vielleicht mit ach und Krach wieder nach altem Muster stricken aber die ethischen Entwicklungen, das sind irreversible Prozesse und GENAU DAS will Klausz nicht verstehen, was seine Forderungen noch illusorischer und absurder aussehen lassen.

Gruß

Der Alltag des "Hardliners"

Garfield, Monday, 15.05.2006, 13:32 (vor 6528 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Hallo Lucius!

"Es kann ja sein, daß er nicht nur die alte Rollenverteilung wünscht, sondern zusätzlich die damit einhergehenden moralischen Vorstellungen und Codi früherer Zeiten, wo Frau sich hundertmal überlegt ob das mit Pedro sich lohnt, um im Moor ertränkt zu werden."

Nicht nur das: Auch der knackige Pedro hätte sich das damals gut überlegt. Er hätte immerhin damit rechnen müssen, gemeinsam mit Frau Z. in ein Erdloch gelegt, von einem Pfahl durchbohrt, mit Dornengestrüpp bedeckt und anschließend begraben zu werden, wobei es als besondere Gnade gegolten hätte, beide schon vor dieser Prozedur zu töten...

Freundliche Grüße
von Garfield

Der Alltag des "Hardliners"

Nihilator ⌂, Bayern, Sunday, 14.05.2006, 23:26 (vor 6529 Tagen) @ Bla'bla

23:10: Gemahlin gesellt sich zu Klausz: "Hm, morgen ist Dienstag, ob Pedro
wohl um 11:00 oder 11:30 kommt?"

Pedro ist der knackige Hausfreund, richtig?
Klausz schläft natürlich schon den Schlaf des Gerechten, als sich seine Frau 10 Minuten nach ihm zu ihm gesellt.. insofern ist ein Pedro natürlich erforderlich.

Ein paar Jahrzehnte später:
Klausz hat ins Gras gebissen. Die Gemahlin erfreut sich weiterhin bester
Gesundheit "hm, ob die Jungs in der dominikanischen Republik genauso
knackig sind wie Pedro damals? Naja, nächste Woche find' ich es raus".

Alternatives Ende:


Ein paar Jahre später:

Klausz und Gemahlin sind inzwischen geschieden, denn die Gemahlin war sehr unzufrieden und unausgefüllt mit ihrem Leben und hat die Scheidung erwirkt. Zusammen mit ihren Kindern ist sie in eine mehrere 100km entfernte Stadt gezogen, wo sie mit den Kindern eine schön gelegene, komfortable und geräumige moderne Wohnung bewohnt. Ihr neues Leben unterscheidet sich insofern, als das störende Objekt "Klausz" nicht mehr vorhanden ist, ansonsten gibt es eigentlich keine Unterschiede. Frau Z. lebt leidlich gut von den regelmäßig eingehenden Unterhaltsleistungen (Ehrensache!). Gelegentlich übernachtet der knackige Salvatore bei ihr, mit dem sie auch schon den einen oder anderen Traumurlaub verbringen konnnte.

Auch bei Herrn Z. ist alles beim Alten. Fast.
Nach überstandenem zweiten Herzinfarkt beschäftigt er sich wie gehabt mit Meetings und Präsentationen. Seine Wohnsituation hat sich etwas verändert, er hat eine schmuddelige 1-Zimmer-Wohnung bezogen. Trotz guten Einkommens ist mit 890 Euro monatlich kaum mehr drin, allerdings ist auch nicht mehr erforderlich. Herr Z. besitzt eine funktionierende Mikrowelle, die ihm sein Essen bereitet, wenn er vor 20:00 nach Hause kommt. Wenn es später wird, wird auch schonmal schnell am McDrive haltgemacht.
Seine Kinder hat er seit Jahren nicht mehr gesehen, die Kosten für die weite Anfahrt kann er sich nicht mehr leisten. In den Fällen, wo er es probiert hatte, stand er vor der Tür und mußte feststellen, daß überraschend immer etwas dazwischengekommen war (plötzliche Erkrankung usw.).
Trotzdem Herr Z. ausgesprochen genügsam lebt, schrumpfen seine Rücklagen immer weiter. Er hofft, daß er wenigstens seine kleine Wohnung und sein klappriges altes Auto dauerhaft erhalten kann...


Gruß - nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Der Alltag des "Hardliners"

Cleo, Monday, 15.05.2006, 02:48 (vor 6529 Tagen) @ Nihilator

Dann pass mal auf nihi, dass dich so ein Schicksal nicht ereilt. Immer hübsch Kondome einstecken haben.

Empfiehlt heute

Cleo :wink:

Der Alltag des "Hardliners"

blendlampe, Monday, 15.05.2006, 20:03 (vor 6528 Tagen) @ Nihilator

Alternatives Ende 2:

Ein paar Jahre später:

Klausz und Gemahlin sind inzwischen geschieden, denn die Gemahlin war sehr unzufrieden und unausgefüllt mit ihrem Leben und hat die Scheidung erwirkt. Zusammen mit ihren Kindern ist sie in eine mehrere 100km entfernte Stadt gezogen, wo sie mit den Kindern eine schön gelegene, komfortable und geräumige moderne Wohnung bewohnt. Sie liess sich von einem guten Anwalt und ihrer besten Freundin beraten und erkannte, dass sich ihr neues Leben nur dadurch unterscheiden wird, als das störende Objekt "Klausz" nicht mehr vorhanden ist, ansonsten gibt es eigentlich keine Unterschiede.

Klausz jedoch lernte, dass er viele Jahre lang mit maximal 890 EUR im Monat in einem Wohnklo leben muss, er seine Kinder verlieren wird, er den Umgang nicht mehr finanzieren kann. Daraufhin schaffte er sein restliches Geld beiseite und gab seine Arbeit auf. Das Jugendamt schrieb wütende Briefe, der gegnerische Anwalt schrieb wütende Briefe, der Familienrichter wurde rot vor Wut im Gesicht, bezeichnete ihn als ehrlosen Drückeberger und verurteilte ihn zu hohen Unterhaltszahlungen aufgrund von fiktivem Einkommen.

Klausz lächelte warmherzig und begrüsste ein paar Tage später den Gerichtsvollzieher mit einer Tasse Kaffee. Das Konto war schon lange vor der Pfändung leergeräumt. Bei seinem zweiten Besuch füllte er eine eidesstattliche Versicherung aus, danach kam der Gerichtsvollzieher nicht mehr oft - die Kosten für die fruchtlose Vollstreckung blieben an der Exfrau hängen, was diese gar nicht gerne hatte. Klausz verdiente ein bisschen Geld als Taxifahrer in den Abendstunden, blieb aber immer unter der Pfändungsgrenze. Schliesslich lernte er noch, wie man mit Hausmeistertätigkeiten etwas dazuverdienen konnte, ohne dass der Staat etwas davon erfuhr. Zwei Versuche seiner Exfrau, ihn wegen Unterhaltspflichtverletzung verurteilen zu lassen, endeten mangels Erfolglosigkeit ohne Konsequenzen. Es ging ihm besser denn je, den Sommer verbrachte er auf einer griechischen Insel.

Seiner Exfrau ging es nicht ganz so gut wie geplant. Sie tobte und wetterte gegen Klausz, der seine "Pflichten" unerwartet so schmählich vernachlässigte. Leider bekam sie fürs Toben kein Geld, das nun etwas knapp wurde. Was ihr im Unterhaltsrecht so grosszügig versprochen wurde, sollte nun der Staat leisten. Im Jugendamt musste sie lernen, dass der Staat beim Unterhaltsvorschuss im Gegensatz zum Ex beim Unterhalt den Kindergeldanteil einbehält und der Auszahlungsbetrag deswegen unerwartet niedrig war. Beim Sozialamt lernte sie, dass sie sich eine Arbeit suchen müsse und zur ARGE gehen - beim Unterhalt durch Klausz hätte sie erst arbeiten sollen, wenn die Kinder gross sind und auch da hätte es viele Ausnahmen gegeben. Leider waren ihre Möglichkeiten nach der langen erwerbslosen Phase sehr eingeschränkt. Ihre Kinder machten ihr auch nicht so viel Freude. Den Umzug verkrafteten die beiden nicht so gut, an den Wochenenden wurde es etwas stressig, nachdem sie anders als erwartet nicht von ihrem Drückeberger-Vater frei Haus abgeholt wurden. Auch Pedro machte sich rar in letzter Zeit, an den geplanten Urlaub in der dominikanischen Republik war schon gar nicht zu denken.

Der Alltag des "Hardliners"

Nihilator ⌂, Bayern, Thursday, 18.05.2006, 18:22 (vor 6525 Tagen) @ blendlampe

Alternatives Ende 2:

Ich mag Geschichten mit Happy-End. :-D
Deine Version ist also eindeutig die Schönere, blendlampe.

Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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