Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Pille für den Mann

Arne Hoffmann, Sunday, 14.05.2006, 22:46 (vor 6528 Tagen)

Hallo ihr,

in den letzten Wochen hat man ja einiges darüber lesen können, dass die "Pille für den Mann" angeblich näher rückt. (Siehe zum Beispiel hier: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.05.2006/2505072.asp trotz der Einwände von Carl Djerassi in diesem Artikel.) Glaubt ihr, dass sie tatsächlich ganz konkrete Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis haben wird, die für uns Männer positiv sind? Welche? Ich bin da ja immer noch ein bisschen skeptisch.

Herzliche Grüße

Arne

Pille für den Mann

Andreas, NRW, Sunday, 14.05.2006, 23:03 (vor 6528 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hallo Arne,

zumindest einen Vorteil sehe ich: Männer erhalten dur die Pille mehr Kontrolle über ihre Fortpflanzung. Dann ist es damit vorbei, daß auf weiblicher Seite die Pille (vorsätzlich) vergessen wurde um den eigenen Kinderwunsch auch gegen seinen zu erfüllen. Dann ist nur noch die gemeinsame Entscheidung für ein Kind möglich.

Gruß,
Andreas

--
Die große Frage, die ich trotz meines dreißigjährigen Studiums der weiblichen Seele nicht zu beantworten vermag, lautet: 'Was will eine Frau eigentlich?'
Sigmund Freud

Pille für den Mann

Andreas Reich, Monday, 15.05.2006, 00:07 (vor 6527 Tagen) @ Andreas

Zumindest wünscht man es sich so. Die Dynamik innerhalb der Beziehung läuft allerdings wohl etwas anders: Faktisch steht die Möglichkeit, mittels Kondom zu verhüten, den Männern ja jetzt bereits offen. Dass sie zu wenig genutzt wird, liegt vielleicht, neben persönlichen Präferenzen, auch in der Frage des Vertrauens begründet. Wenn man in männerbewegten Foren darin einen Ausgleich für die Entscheidungsmacht der Frauen sieht, beurteilt man dies vor einem anderen Hintergrund als ein verliebtes Paar, das vielleicht weniger objektiv, dafür aber auch weniger misstrauisch an die Sache heran geht. Insofern würde ich vermuten, dass die Veränderungen nicht sofort stattfinden, sondern dass erst ein Prozess des Umdenkens einsetzen muss, der ihre Verwendung selbstverständlich werden und darin nichts "Ehrenrühriges" mehr erkennen lässt (Sam hatte im alten Forum dazu mal die Ansichten einiger aufgewühlter Feministinnen gepostet - sehr aufschlussreich! :-D ), so wie die Pille jetzt nicht als Ausdruck des Misstrauens, sondern der Umsicht gewertet wird.

Pille für den Mann

Dieter, Monday, 15.05.2006, 10:52 (vor 6527 Tagen) @ Andreas Reich

Zumindest wünscht man es sich so. Die Dynamik innerhalb der Beziehung läuft
allerdings wohl etwas anders: Faktisch steht die Möglichkeit, mittels
Kondom zu verhüten, den Männern ja jetzt bereits offen. Dass sie zu wenig
genutzt wird, liegt vielleicht, neben persönlichen Präferenzen, auch in
der Frage des Vertrauens begründet.

Eine Verhütung mit Kondom ist mit der durch eine Pille einfach nicht zu vergleichen.

Das die Pille für den Mann noch nicht da ist, hat neben technischen Gründen (es muss sicher und ungefährlich sein) sicher auch den, dass dann die Geburtenraten noch mehr sinken würden, d.h. Fördergelder für die Forschung fliessen sicher eher spärlich. Viele der Kinder, die heute "zufällig" kommen, werden einfach nicht mehr zur Welt kommen. Den Frauen würde damit ein uraltes Machtmittel genommen: Den Mann über die Kinder an sich zu binden. Für die Männer wäre es allerdings eine deutliche Verbesserung, wer dann noch Vater wird, hat es so gewollt.

Gruß

Dieter

Pille für den Mann

Altschneider, Monday, 15.05.2006, 12:23 (vor 6527 Tagen) @ Dieter

Für die Männer wäre es allerdings eine deutliche

Verbesserung, wer dann noch Vater wird, hat es so gewollt.

Das allerdings sehe ich auch als eine gewisse Gefahr - dass nämlich die Verantwortung für die Schwangerschaft weiterhin dem Mann zugeschoben wird (Ohh Gott, sag bloß, du nimmst nicht die Pille!!!!). Es hat sich bisher immer gezeigt, dass dort, wo Frauen die direkte Kontrolle nicht ausüben können, sie dies indirekt über eine Verantwortungszuweisung an Männer machen. Das könnte, vor allem bei spontanen sexuellen Ereignissen, künftig ein Problem werden, die Schwangere als Opfer des verantwortungslosen Mannes, vor allem in der ohnehin schon pervertierten Familienrechtssprechung.

Ich bin mir in Bezug auf Verwendbarkeit und Nebenwirkungen der Pille für den Mann nicht sicher, ob diese von den Nebenwirkungen her tragbar ist. Man darf nicht vergessen, dass das Prinzip der Ovulationshemmung bei Frauen schon vorhanden ist, beim Männern jedoch kein Mechanismus existiert, der die Produktion von Spermien stoppt, da sind meiner Meinung nach massivere Eingriffe in den Hormonhaushalt nötig. Mit Sicherheit wird die Pille für den Mann jedoch nicht zur kurzfristigen Empfängnisverhütung taugen.

Dennoch, auch ich sehe eine positive Wirkung darin, dass grundsätzlich für Männer die Möglichkeit besteht, eine Kontrolle der Zeugung auszuüben. Eine sehr reizvolle Möglichkeit wäre es, dies nicht unbedingt der Partnerin mitzuteilen, die dann, nach der zuckersüßen Überraschungankündigung: "Schatz, wir bekommen ein Kind" durchaus selbst eine Überraschung erleben kann.

Altschneider

Pille für den Mann

Dieter, Tuesday, 16.05.2006, 00:58 (vor 6526 Tagen) @ Altschneider

Eine
sehr reizvolle Möglichkeit wäre es, dies nicht unbedingt der Partnerin
mitzuteilen, die dann, nach der zuckersüßen Überraschungankündigung:
"Schatz, wir bekommen ein Kind" durchaus selbst eine Überraschung erleben
kann.

Genau das Szenario hatte ich im Kopf ...

Dieter

Pille für den Mann

Adam, Tuesday, 16.05.2006, 11:41 (vor 6526 Tagen) @ Altschneider

Dennoch, auch ich sehe eine positive Wirkung darin, dass grundsätzlich für
Männer die Möglichkeit besteht, eine Kontrolle der Zeugung auszuüben. Eine
sehr reizvolle Möglichkeit wäre es, dies nicht unbedingt der Partnerin
mitzuteilen, die dann, nach der zuckersüßen Überraschungankündigung:
"Schatz, wir bekommen ein Kind" durchaus selbst eine Überraschung erleben
kann.

Oder eben anders herum. Der Vorteil der Pille dem Kondom gegenüber liegt auf der Hand: Verhütung kann heimlich stattfinden. Wie bei Vaterschaftstests muß die Herzensdame nichts davon wissen, damit's klappt.

Und das wird natürlich wiederum Frau Zypries auf den Plan rufen: Pille für den Mann? Ja, aber nur, wenn die Partnerin es erlaubt. Wegen des informationellen Dingsda...

Gruß
Adam

Pille für den Mann

Cayenne ⌂, Monday, 15.05.2006, 00:02 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hallo ihr,

in den letzten Wochen hat man ja einiges darüber lesen können, dass die
"Pille für den Mann" angeblich näher rückt. (Siehe zum Beispiel hier:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.05.2006/2505072.asp trotz der
Einwände von Carl Djerassi in diesem Artikel.) Glaubt ihr, dass sie
tatsächlich ganz konkrete Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis
haben wird, die für uns Männer positiv sind? Welche? Ich bin da ja immer
noch ein bisschen skeptisch.

Herzliche Grüße

Arne


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Hallo Arne,

ich bin überzeugt, daß die Pille für den Mann von den Männern nicht besonders angenommen wird.
Das liegt m.E. daran, daß
1. die Männer keine Kinder bekommen, sondern die Frauen... und die Männer daher einen anderen Bezug zu Empfängnis und Schwangerschaft haben.
Männer müssen sich nicht vor einer Schwangerschaft schützen, weil sie selbst nicht schwanger werden.
Männer müssen sich lediglich vor den Folgen einer ungewollten Schwangerschaft schützen.
Und hierin liegt der entscheidende Unterschied bei Männern und Frauen.
Mit etwas schwarzem Humor ausgedrückt könnte man das so beschreiben: Eine Frau empfängt etwas, nämlich den Samen des Mannes, und in ihrer bewußten, aber auch unbewußten "weiblichen genetischen" Sozialisierung möchte sie selbst bestimmen, ob sie schwanger werden will, oder nicht.
Der Mann dagegen spendet etwas, nämlich Lebenskräfte... in Form von Spermien und Samenflüssigkeit.
Wenn er abgespritzt hat, dann ist für den Mann das Thema Schwangerschaft kein Thema mehr.
Für die Frau dagegen beginnt das Thema Schwangerschaft gerade dann, nämlich danach, relevant zu werden.

Wenn Männer sich dafür entscheiden sollen, regelmäßig die Testosteron-Spritze zur Verhütung zu nehmen, dann müssen sie auch eine Notwendigkeit darin sehen.
Nur um vermeiden zu wollen ungewollt Vater zu werden, ist glaube ich für einen Mann zu wenig, um sich für die "Pille" zu entscheiden.
Schwanger werden die Frauen, daher vertrete ich auch grundsätzlich den Standpunkt... daß Frauen für die Schwangerschaftsverhütung zu sorgen haben.

Ich bin auch davon überzeugt, daß sich die Mehrheit der Frauen die Kontrolle über Schwangerschaft nicht aus der Hand nehmen lassen wollen. Ich bin sicher, daß es Unstimmigkeiten geben wird, wenn der Mann den Zeitpunkt der Schwangerschaft bestimmt.

Wiederum wäre das ein Meilenstein zur Gleichberechtigung.

Liebe Grüße

Cayenne

Pille für den Mann

Garfield, Monday, 15.05.2006, 15:41 (vor 6527 Tagen) @ Cayenne

Hallo Cayenne!

"Ich bin auch davon überzeugt, daß sich die Mehrheit der Frauen die
Kontrolle über Schwangerschaft nicht aus der Hand nehmen lassen wollen.
Ich bin sicher, daß es Unstimmigkeiten geben wird, wenn der Mann den
Zeitpunkt der Schwangerschaft bestimmt."

Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt dabei.

Ich stelle immer wieder fest, daß Frauen sich eher ablehnend zur Pille für den Mann äußern. Da kommen dann Bemerkungen wie "ich würde mich da nicht auf den Mann verlassen" oder "ich nehme doch schon die Pille - wieso sollte mein Partner sie auch noch nehmen?".

Das hat zum geringeren Teil vielleicht finanzielle Gründe. Viele Paare teilen sich ja die Kosten für die Pille. Wenn nun der Mann auch die Pille nimmt, bezahlt aber jeder seine Pille allein. Theoretisch könnte die Frau dann die Pille absetzen - das wird sie jedoch meist nicht wollen, weil sie die Pille keineswegs nur zur Schwangerschaftsverhütung nimmt, sondern auch zwecks Regulierung der Regelblutung. Jetzt ist es natürlich schön, wenn der Partner ihr das mitbezahlt. Wenn er selbst die Pille nimmt, tut er das aber nicht mehr.

Aber ich denke, vor allem geht es vielen Frauen darum, notfalls auch allein über eine Schwangerschaft entscheiden zu können. Selbst wenn eine Frau kein Kind möchte: Sie könnte ja irgendwann mal eins wollen, und irgendwann läuft ihre "biologische Uhr" nun einmal ab. Dann ist Schicht im Schacht. Da ist es doch ein gutes Gefühl, notfalls auch mal die "Pille vergessen" zu können, falls der Partner widerspenstig ist. Und sich so ein Kind als mögliche Option offen zu halten.

Wenn der Partner aber die Pille nimmt, dann ist diese Option weg. Dann muß der Partner mit einbezogen und notfalls überzeugt werden. Das ist aufwändig und deshalb lästig.

Freundliche Grüße
von Garfield

Pille für den Mann

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Monday, 15.05.2006, 00:19 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Bislang dürfte es in langjährigen Beziehungen problematisch gewesen sein, als Mann bei aufkommendem Mißtrauen hinsichtlich regelmäßiger Pilleneinnahme der Herzdame mit einem genoppten Gummitütchen aufzukreuzen.
Vertraust Du mir denn gar nicht?, würde sie mit großen Augen voller Verständnislosigkeit und Verletzung fragen.

Insgesamt sehe ich mit der Pille für den Mann einen Schritt in Richtung 'Waffengleichheit', denn bislang blieben leider nur Vasektomie oder Gummi. Vielleicht eröffnet diese Entwicklung die Möglichkeit, dass nur dann Kinder zur Welt kommen, wenn tatsächlich beide Partner das möchten. Eine bewußte, gleichberechtigte Entscheidung eben.

Allerdings müßten Männer diese 'Waffe' auch tatsächlich verwenden und sich dem Thema Verhütung bewußt stellen - das fällt offenbar nicht immer leicht und ein 'mach Dir keine Gedanken' aus sinnlich lockendem Munde ist allemal verführerischer als eine Spritze in den Muskel.

Pille für den Mann

Ferdi, Monday, 15.05.2006, 01:10 (vor 6527 Tagen) @ Wolfgang A. Gogolin

Vertraust Du mir denn gar nicht?, würde sie mit großen Augen voller
Verständnislosigkeit und Verletzung fragen


Genau wie beim Ehevertrag!

...und ein 'mach Dir keine Gedanken' aus sinnlich lockendem Munde ist allemal verführerischer als eine Spritze in den Muskel.

Genau dieser sinnlich lockende Mund trifft die Achillesferse der meisten Männer: Systemabsturz im Kopf, Eliminierung sämtlicher Sicherungen und Start eines Millionen Jahre alten "Bios"-Programmes der Sicherstellung der Fortpflanzung. In der heutigen Gesetzeslandschaft ist das für jeden Mann ruinös. Männer müssen lernen, über diesen von den fleischfressenden Pflanzen abgekupferten Strategien zu stehen und sie zu beherrschen. Dazu wäre ein der Frauen-Pille vergleichbares Instrument die Befreiung für die Männer.

Freiheit und Selbstbestimmung für alle in der Nachwuchsfrage führt dazu, dass sich Mann und Frau auf Augenhöhe wieder verstehen. Das Verhältnis der Geschlechter zueinander hat schwere Schlagseite. Wenn die nicht bald korrigiert wird geht das Schiff endgültig unter.

Gruß
Ferdi

Pille für den Mann

Zeitgenosse, Monday, 15.05.2006, 01:39 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Ich habe so meine Zweifel, daß die Pille für den Mann überhaupt kommt. Denn angekündigt wird sie schon seit Mitte der 90er, ohne daß es sich realisiert hätte.

Wenn wir sie denn hätten wäre das für uns natürlich eine Meilenstein in Sachen Selbstbestimmung. Wir könnten unsere Zeugungsfähigkeit selbst bestimmen, ohne gleich zur Sterilisation schreiten zu müssen.

Mann braucht doch nur Weiberforen eine Zeit lang zu verfolgen. Sobald das Thema von einer Gebärwilligen thematisiert wird, deren Männe offenkundig nicht will, bekommt sie augenzwinkernd einen Tipp. Entweder ihn zu betuppen oder einen ONS aushäusig einzuschieben ...

Gruß

Zeitgenosse

Pille für den Mann

Odin, Monday, 15.05.2006, 03:39 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Ich hoffe, die Kontrolle über die eigene Fruchtbarkeit wird so eine durchschlagende Wirkung für uns Männer haben, wie sie es für die Frauen hatte. Die Geburtenzahlen werden nochmal purzeln und zum ersten Mal müssen sich die Politiker fragen: Wie motivieren wir Männer zum Kinder kriegen.
Erstmal wirds natürlich heißen: Die egoistischen Männer - aber damit kommen sie nicht weit.
Dann müssen sie fragen, wo wurden Männer bisher gehindert, Kinder zu bekommen. Da wird man schnell fündig werden

--
Odin statt Jesus!
www.maskushop.de - Erster Webshop der politischen Männerbewegung

Pille für den Mann

Cayenne ⌂, Monday, 15.05.2006, 04:07 (vor 6527 Tagen) @ Odin

Ich hoffe, die Kontrolle über die eigene Fruchtbarkeit wird so eine
durchschlagende Wirkung für uns Männer haben, wie sie es für die Frauen
hatte. Die Geburtenzahlen werden nochmal purzeln und zum ersten Mal müssen
sich die Politiker fragen: Wie motivieren wir Männer zum Kinder kriegen.
Erstmal wirds natürlich heißen: Die egoistischen Männer - aber damit
kommen sie nicht weit.
Dann müssen sie fragen, wo wurden Männer bisher gehindert, Kinder zu
bekommen. Da wird man schnell fündig werden

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Hallo Odin,

Ich hoffe, die Kontrolle über die eigene Fruchtbarkeit wird so eine
durchschlagende Wirkung für uns Männer haben, wie sie es für die Frauen
hatte. Die Geburtenzahlen werden nochmal purzeln und zum ersten Mal müssen
sich die Politiker fragen: Wie motivieren wir Männer zum Kinder kriegen.
Erstmal wirds natürlich heißen: Die egoistischen Männer - aber damit
kommen sie nicht weit.
Dann müssen sie fragen, wo wurden Männer bisher gehindert, Kinder zu
bekommen. Da wird man schnell fündig werden

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Hallo Odin,

Du bist sehr optimistisch, Du traust den Politiker/Innen tatsächlich zu, daß sie im Falle der Zeugungsverweigerung der Männer im großen Stil tatsächlich hinterfragen, warum die Männer keine Kinder mehr zeugen..?
Das ist den Politikerinnen und den Politikern schnurz pieps egal.
Sonst hätten sie sich diese Frage schon längst gestellt.

Aber die Politiker/Innen denken halt auch nur an sich, an ihre Positionen, an ihre Gehälter, an ihre Diäten, an ihre internen Rivalitäts- und Macht- Spielchen und an ihre Neben-Verdienste...
Aufsichtsräte, Beratungstätigkeiten etc.

Es ist ein Irrtum, wenn Du die Hoffnung hast, daß es die Politiker/Innen interessiert welche Bedürfnisse das "dumme" Volk, der "Pöbel" hat.

Recht und Unrecht, ab einer gewissen politischen Position brauchst Du Dich nicht mehr darum kümmern, Du mußt das Unrecht nur als politisch notwendig und korrekt verkaufen, dann ist jedes Unrecht Recht.

Pille für den Mann... dann sterben die Deutschen eben endgültig aus.
Das interessiert niemanden und die Politiker/Innen schon gar nicht.

Liebe Grüße

Cayenne

Pille für den Mann

ChrisTine, Monday, 15.05.2006, 10:32 (vor 6527 Tagen) @ Cayenne

Hallo Odin,

Du bist sehr optimistisch, Du traust den Politiker/Innen tatsächlich zu,
daß sie im Falle der Zeugungsverweigerung der Männer im großen Stil
tatsächlich hinterfragen, warum die Männer keine Kinder mehr zeugen..?
Das ist den Politikerinnen und den Politikern schnurz pieps egal.
Sonst hätten sie sich diese Frage schon längst gestellt.

Aber die Politiker/Innen denken halt auch nur an sich, an ihre Positionen,
an ihre Gehälter, an ihre Diäten, an ihre internen Rivalitäts- und Macht-
Spielchen und an ihre Neben-Verdienste...
Aufsichtsräte, Beratungstätigkeiten etc.

Es ist ein Irrtum, wenn Du die Hoffnung hast, daß es die Politiker/Innen
interessiert welche Bedürfnisse das "dumme" Volk, der "Pöbel" hat.

Recht und Unrecht, ab einer gewissen politischen Position brauchst Du Dich
nicht mehr darum kümmern, Du mußt das Unrecht nur als politisch notwendig
und korrekt verkaufen, dann ist jedes Unrecht Recht.

Pille für den Mann... dann sterben die Deutschen eben endgültig aus.
Das interessiert niemanden und die Politiker/Innen schon gar nicht.

Liebe Grüße

Cayenne

Hallo Cayene,

Du hast das gut erkannt und in wenigen Sätzen auf den Punkt gebracht. Habt Ihr Männer aber eigentlich mal daran gedacht, daß eine Pille oder was es auch sonst sein wird, jede Menge Nebenwirkungen haben wird? Ich habe die Pille nur wenige Jahre genommen und dann die Kontrolle anderweitig in die Hand genommen. In diesem Punkt hast Du im übrigen recht Cayenne: Ich hätte mir die Kontrolle nicht aus den Händen nehmen lassen, denn schließlich wäre ich schwanger geworden und nicht der Mann. Ob die Pille für den Mann so etwas segensreiches sein wird, wage ich zumindest mal zu bezweifeln.

Liebe Grüße - Christine

Pille für den Mann

Sven ⌂, Wolfsburg, Monday, 15.05.2006, 10:48 (vor 6527 Tagen) @ ChrisTine

Hallo Cayene,

Du hast das gut erkannt und in wenigen Sätzen auf den Punkt gebracht. Habt
Ihr Männer aber eigentlich mal daran gedacht, daß eine Pille oder was es
auch sonst sein wird, jede Menge Nebenwirkungen haben wird? Ich habe die
Pille nur wenige Jahre genommen und dann die Kontrolle anderweitig in die
Hand genommen. In diesem Punkt hast Du im übrigen recht Cayenne: Ich hätte
mir die Kontrolle nicht aus den Händen nehmen lassen, denn schließlich wäre
ich schwanger geworden und nicht der Mann. Ob die Pille für den Mann
so etwas segensreiches sein wird, wage ich zumindest mal zu bezweifeln.

Hallo Christine,

sicher wird eine wie auch immer geartete vorbeugende Verhütungsmaßnahme für den Mann Nebenwirkungen haben, ich glaube da gibt sich niemand Illusionen hin. Nur die "Nebenwirkungen", wenn man nicht verhütet, sind weitaus gravierender. Und da erscheint mir die eine oder andere gesundheitliche Beeinträchtigung weniger schlimm als lebenslange Knechtschaft. Und wenn die Nebenwirkungen derart gravierend sein sollten, enthalte ich mich jeglicher Folgen wie auch jetzt durch Enthaltsamkeit bzw. Verweigerung.

Bis eine solche "Pille für den Mann" kommt, wird mir das Ganze aber womöglich ohnehin dermaßen egal sein, dass ich in Richtung Frau überhaupt keine Anstrengungen mehr unternehmen möchte, dann hat sich das Problem von selbst erledigt.

Morgendliche Grüße,
Sven

Pille für den Mann

Odin, Monday, 15.05.2006, 14:44 (vor 6527 Tagen) @ Cayenne

Dann müßte man die Politiker eben darauf stoßen - und das müßte ja auch jetzt schon möglich sein.

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Pille für den Mann

XRay, Monday, 15.05.2006, 13:04 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hallo ihr,

in den letzten Wochen hat man ja einiges darüber lesen können, dass die
"Pille für den Mann" angeblich näher rückt. (Siehe zum Beispiel hier:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.05.2006/2505072.asp trotz der
Einwände von Carl Djerassi in diesem Artikel.) Glaubt ihr, dass sie
tatsächlich ganz konkrete Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis
haben wird, die für uns Männer positiv sind? Welche? Ich bin da ja immer
noch ein bisschen skeptisch.

Herzliche Grüße

Arne

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ich wäss gornit worüm dia do allerweil fo anara Pilln reidn. Des gäat doch überhapt nit. Wenn öbbes gäat nochert isses a Sprützn oder sou öbbes. Un sou wie i des kenn renna manner nit alle pfurz lang zum dokta, nochert griang se aa kee mitteli. Des werd des Problem sei. I lass mer die Leitung dorchtrenn, nachert is rua.
Verleicht könnet mer do an Schalter nei gebau, des gläbbi wär a guate Sach.

Pille für den Mann

Garfield, Monday, 15.05.2006, 13:20 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hallo Arne!

Prinzipiell wäre die Pille für den Mann natürlich eine gute Sache. Damit könnten endlich auch Männer über die Frage "Kind oder kein Kind?" gleichberechtigt mit entscheiden.

Theoretisch müßte die Pille für den Mann nochmal einen deutlichen Geburtenrückgang bewirken. Aber ich denke, praktisch wird sie sich weitaus weniger auswirken.

Junge Frauen bekommen die Pille von den Krankenkassen bezahlt. Junge Männer werden sie natürlich nicht bezahlt bekommen. Sie müßten sie also selbst finanzieren, aber vielen jungen Männern wird das Geld dafür fehlen. Kondome müssen zwar auch bezahlt werden, aber die kann man nach Bedarf kaufen und muß sie nicht ständig bezahlen und benutzen, wie eine Pille. Die jungen Männer, die sich noch nicht einmal Kondome leisten können oder wollen, werden die Pille für den Mann erst recht nicht nehmen und sich wie eh und je auf die Versicherung der Partnerin verlassen, daß sie doch die Pille nimmt. Um sich dann wie eh und je manchmal darüber zu wundern, daß sie plötzlich Post vom Jugendamt bekommen und Alimente zahlen sollen.

Dann ist da aber noch das Problem, daß Männer sehr stark dazu neigen, ihren Partnerinnen alles recht zu machen und ihnen möglichst alle Wünsche zu erfüllen. Viele Männer werden also ihren Partnerinnen auch weiterhin den Kinderwunsch erfüllen wollen und dafür die eigenen Interessen zurückstellen, Pille für den Mann hin oder her.

So wird die Pille für Männer wohl mehrheitlich von älteren Männern genutzt werden, die bereits mehr Lebenserfahrung und vielleicht auch schon selbst schlechte Erfahrungen mit Frauen und Unterhaltszahlungen gemacht haben. Oft also von denen, die bereits die A-Karte in Händen halten.

So gesehen könntest du mit deiner Skepsis recht behalten.

Herzliche Grüße
von Garfield

Pille für den Mann

Ferdi, Monday, 15.05.2006, 14:13 (vor 6527 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield!

Ich glaube, dass die Pille für den Mann nicht das optimale Verhütungsmittel ist. Denn im Gegensatz zur Pille der Frau, die einfach nur die Einnistung einer befruchteten Eizelle im Uterus verhindert, muß die Pille für den Mann dafür sorgen, dass im Ejakulat kein einziges befruchtungsfähiges Spermium vorhanden ist. Das sehe ich angesichts der Millionen Spermien, die in jeder "Portion" Sperma vorhanden sind, als eine fast unlösbare Aufgabe. Selbst wenn nur ein einziges intaktes Spermium vorhanden ist, kann es zu einer Schwangerschaft kommen.

Daher bleiben meiner Ansicht nach bis auf weiteres nur die Kondome oder die Vasektomie übrig. Vielleicht gibt es ja bei der Vasektomie in Zukunft neue Verfahren, die den Eingriff einfacher handhabbar machen und die die Möglichkeit einer Rückgängigmachung eröffnen. Die Vasektomie ist sicher die Lösung für Männer, die schon Kinder gezeugt haben oder für Männer, die grundsätzlich keine Kinder zeugen wollen.

Gruß
Ferdi

Pille für den Mann

Odin, Monday, 15.05.2006, 14:53 (vor 6527 Tagen) @ Garfield

Theoretisch wird die Pille auch für junge Frauen nicht von der Kasse bezahlt. Es gibt nur ein Hintertürchen genannt "Regelschmerz"
Vielleicht findet sich so ein Hintertürchen auch für die Männerpille. Wichtig wäre aber auch, daß es eine Pille ist und keine Spritze. Aber ich hoffe ja, dass es auch bald mehrere Präparate zur Auswahl geben wird.

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Pille für den Mann

Scipio Africanus, St.Gallen, Monday, 15.05.2006, 21:28 (vor 6527 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hallo ihr,

in den letzten Wochen hat man ja einiges darüber lesen können, dass die
"Pille für den Mann" angeblich näher rückt. (Siehe zum Beispiel hier:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/07.05.2006/2505072.asp trotz der
Einwände von Carl Djerassi in diesem Artikel.) Glaubt ihr, dass sie
tatsächlich ganz konkrete Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis
haben wird, die für uns Männer positiv sind? Welche? Ich bin da ja immer
noch ein bisschen skeptisch.

Herzliche Grüße

Arne

Wenn die Pille oder Spritze für den Mann grosse Akzeptanz finden würde, dann wäre es durchaus möglich, dass ein weiterer kleiner Pillenknick zu einer vertieften Betrachtung der Problematik der tiefen Geburtenraten führen würde, und die männliche Sichtweise nicht mehr so ohne weiteres übergangen werden könnte. Ein ziemlich optimistisches Szenario, aber nicht völlig unrealistisch, weil dann Männer sich dem Kinderwunsch der Frau autonom entziehen könnten. Vorraussetzung wäre aber, wie gesagt, eine breite Akzeptanz der Pille.

Die Akzeptanz muss dabei nicht vom Himmel fallen, sondern könnte durch die Pharmaindustrie beworben werden, indem auf die finanziellen und rechtlichen Risiken der Zahlvaterschaft hingewiesen würde. Das wären Verkaufsargumente.

Manndat vereint mit der Pharmaindustrie und ihren Werbefritzen könnten die Botschaften sicher sehr gezielt an den Mann bringen.

Pille für den Mann

Stadtmensch, Tuesday, 16.05.2006, 02:28 (vor 6526 Tagen) @ Arne Hoffmann

Hi Folks,

Zunächst habe ich mich gefragt, ob die Markteinführung der Pille für die Frau in den 1960ern denn überhaupt etwas anderes ausgelöst hat als den Pillenknick. Ist die Pille für die heutigen, veränderten Geschlechterverhältnisse verantwortlich? War sie ein zentrales Thema oder ein Motor der Emanzipation? Ich habe da meine Zweifel. Der Pillenknick ist unbestreitbar passiert, aber abgesehen von der Tatsache, dass er existiert, finde ich nicht viel von dem wieder, was der Pille einst angedichtet wurde. Sie sollte ja die Droge der modernen Zeit werden, sexuell befreite Menschen kreieren, Sexualität aus dem Muff von moralinsauren Verboten und Restriktionen holen. Die Aussichten auf sexuell selbstbestimmte Menschen wurden in leuchtenden Farben auf die gesellschaftliche Leinwand gemalt - als kulturelle Befreiung insgesamt. Das alles ist (wie wir wissen) nicht passiert, die Geschlechterverhältnisse sind scheinbar komplizierter denn je. Von dieser Warte aus betrachtet, wird sich am Geschlechterverhältnis (also am Verhältnis, wie miteinander umgegangen wird) wahrscheinlich aufgrund der Einführung der Pille für den Mann wohl eher wenig ändern, denn hierzu gibt es keine plausible Erfahrung aus der Vergangenheit.

Man darf auch nicht vergessen: Das Vorrecht, in bestehenden Partnerschaften den sexuellen Rhythmus und die erotische Erlebnisqualität zu dominieren, hatten die Frauen schon vor der Pille und sie haben dieses Vorrecht immer noch (was übrigens immer wieder zu extrem langweiligem Herumgerutsche führt). Auch darauf hat die Pille kaum einen Einfluss. Sexualität wurde (und wird) häufig von Frauen als Druckmittel benutzt (das Wort "Waffe" habe ich gerade gelöscht), um ihre Interessen in Partnerschaften durchzusetzen. Die Frauen wären schön blöd, wenn sie so einen Hebel aus der Hand legen würden. Deshalb allein ist der Gedanke "mehr Pille = mehr Vögeln = zufriedenere Sexualbeziehungen" irreführend, weil er nicht der Strategie in gewöhnlichen Beziehungen entspricht. Leider ist es ja so, dass "gewöhnliche Beziehungen" die Masse der Beziehungen darstellt und gerade viele Männer solche Grundprinzipien gedankenlos akzeptieren. Wir im Forum dürfen uns durchaus als Exoten fühlen. Ich glaube, die "Veränderungen", die wir erlebt haben und möglicherweise erleben werden, spielen sich auf ganz anderen Ebenen ab als auf dieser etwas medizinisch-staubtrockenen Ebene rund um das Thema "Pille für den Mann/die Frau".

Noch ein letzter Gedanke: Wer ist eigentlich bereit, sich über Jahre und Jahrzehnte (Männer können ihr Leben lang zeugen) solche Cocktails einzufahren? Dass manche Frauen die Pille über Jahre nehmen, finde ich schon beschissen; weshalb sollte ich das also bei Männern akzeptabel finden? Außer ein paar Gedankenspielen, wie man mal den Spieß umdrehen könnte beim Thema Familienplanung, finde ich nichts Attraktives daran. Das hat für mich aber eher kaberettistischen Charakter als dass es was mit Partnerschaft zu tun hätte. Für pharmazeutische Spielchen mit ungewissen Langzeiteffekten wäre mir der Einsatz zu hoch und meine Freude an meiner "Selbstbestimmung als Mann" zu niedrig; schließlich kann man diesen Gag "Ätsch Baby, ich nehme aber die Pille!" nur einmal pro Beziehung bringen. Danach ist man sie los, die Beziehung. Und dann wieder neu losziehen und den Rosenlieferanten machen? Also nö, ich weiß meine Zeit besser zu verplempern.

Gruß
Stadtmensch

--
Desire is irrelevant. I am a machine.

Pille für den Mann - pff

XRay, Tuesday, 16.05.2006, 13:02 (vor 6526 Tagen) @ Stadtmensch

Hi Folks,

Zunächst habe ich mich gefragt, ob die Markteinführung der Pille für die
Frau in den 1960ern denn überhaupt etwas anderes ausgelöst hat als den
Pillenknick. Ist die Pille für die heutigen, veränderten
Geschlechterverhältnisse verantwortlich? War sie ein zentrales Thema oder
ein Motor der Emanzipation? Ich habe da meine Zweifel. Der Pillenknick ist
unbestreitbar passiert, aber abgesehen von der Tatsache, dass er existiert,
finde ich nicht viel von dem wieder, was der Pille einst angedichtet wurde.
Sie sollte ja die Droge der modernen Zeit werden, sexuell befreite Menschen
kreieren, Sexualität aus dem Muff von moralinsauren Verboten und
Restriktionen holen. Die Aussichten auf sexuell selbstbestimmte Menschen
wurden in leuchtenden Farben auf die gesellschaftliche Leinwand gemalt -
als kulturelle Befreiung insgesamt. Das alles ist (wie wir wissen) nicht
passiert, die Geschlechterverhältnisse sind scheinbar komplizierter denn
je. Von dieser Warte aus betrachtet, wird sich am Geschlechterverhältnis
(also am Verhältnis, wie miteinander umgegangen wird) wahrscheinlich
aufgrund der Einführung der Pille für den Mann wohl eher wenig ändern,
denn hierzu gibt es keine plausible Erfahrung aus der Vergangenheit.

Man darf auch nicht vergessen: Das Vorrecht, in bestehenden
Partnerschaften den sexuellen Rhythmus und die erotische Erlebnisqualität
zu dominieren, hatten die Frauen schon vor der Pille und sie haben dieses
Vorrecht immer noch (was übrigens immer wieder zu extrem langweiligem
Herumgerutsche führt). Auch darauf hat die Pille kaum einen Einfluss.
Sexualität wurde (und wird) häufig von Frauen als Druckmittel benutzt (das
Wort "Waffe" habe ich gerade gelöscht), um ihre Interessen in
Partnerschaften durchzusetzen. Die Frauen wären schön blöd, wenn sie so
einen Hebel aus der Hand legen würden. Deshalb allein ist der Gedanke
"mehr Pille = mehr Vögeln = zufriedenere Sexualbeziehungen" irreführend,
weil er nicht der Strategie in gewöhnlichen Beziehungen entspricht. Leider
ist es ja so, dass "gewöhnliche Beziehungen" die Masse der Beziehungen
darstellt und gerade viele Männer solche Grundprinzipien gedankenlos
akzeptieren. Wir im Forum dürfen uns durchaus als Exoten fühlen. Ich
glaube, die "Veränderungen", die wir erlebt haben und möglicherweise
erleben werden, spielen sich auf ganz anderen Ebenen ab als auf dieser
etwas medizinisch-staubtrockenen Ebene rund um das Thema "Pille für den
Mann/die Frau".

Noch ein letzter Gedanke: Wer ist eigentlich bereit, sich über Jahre und
Jahrzehnte (Männer können ihr Leben lang zeugen) solche Cocktails
einzufahren? Dass manche Frauen die Pille über Jahre nehmen, finde ich
schon beschissen; weshalb sollte ich das also bei Männern akzeptabel
finden? Außer ein paar Gedankenspielen, wie man mal den Spieß umdrehen
könnte beim Thema Familienplanung, finde ich nichts Attraktives daran. Das
hat für mich aber eher kaberettistischen Charakter als dass es was mit
Partnerschaft zu tun hätte. Für pharmazeutische Spielchen mit ungewissen
Langzeiteffekten wäre mir der Einsatz zu hoch und meine Freude an meiner
"Selbstbestimmung als Mann" zu niedrig; schließlich kann man diesen Gag
"Ätsch Baby, ich nehme aber die Pille!" nur einmal pro Beziehung bringen.
Danach ist man sie los, die Beziehung. Und dann wieder neu losziehen und
den Rosenlieferanten machen? Also nö, ich weiß meine Zeit besser zu
verplempern.

Gruß
Stadtmensch

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also mal ernsthaft. Wenn ich mir die Entwicklung der "Pille" für den Mann ansehe, dann frag ich mich mitunter, ob man da nicht manchmal unbedingt Pharmazie haben will. Da gibt es Methoden, da muß irgendwas unter die Haut implantiert werden und zusätzlich noch eine Spritze, also größere Hämmer. Schon irgendwie intressant, daß man das ganze dann noch "Pille" nennt. Ich denk halt, daß man vielleicht kleine mechanische Geräte bauen könnte, eine Art Ventil, das eine Unterbindung der Samenleiter nach Bedarf möglich machte.
Bei Erektionshilfen ist man da kreativer. Vielleicht fehlt für sowas auch nur der Markt. Aber wenn er da fehlt, dann erst recht für die Pille, die keine ist.

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