Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Der Idiot der Familie (Allgemein)

Flint ⌂, Sunday, 29.07.2007, 10:11 (vor 6125 Tagen)

Auszug aus:

Günter Franzen
Der Idiot der Familie

Über die Unlust der deutschen Männer

An einem Apriltag des Jahres 1955 trafen vier frisch entheiratete Frauen in der Diele der großelterlichen Wohnung in der niedersächsischen Provinz zusammen. Auf den aus groben Krüppelbirken zusammengenagelten Gartenstühlen kauerten meine Großmutter und ihre drei Töchter und hielten Gericht. An der Wand hingen die mit einem Trauerflor versehenen Rötelzeichnungen der drei gefallenen Brüder, auf dem Tisch lagen halbgeöffnete Zigarettenschachteln und die Urteile des örtlichen Scheidungsrichters, der die überlebenden Kriegsteilnehmer, die nach einer längeren oder kürzen Lazarettphase im Schoß der Familie das Weite gesucht hatten, in allen Punkten der Anklage schuldig sprach. Unter das Schluchzen der laut Urteil böswillig Verlassenen mischte sich das Klappern der Kaffeetassen und das saugende Geräusch der Lungenzüge. Die schwarzgebeizte Standuhr tickte von Ewigkeit zu Ewigkeit, bis endlich die Stimme der ältesten Schwester, meiner Mutter, die bis zur Decke aufgetürmten Rauchschwaden zerschnitt: "Alles Schweine, und dein sauberer Vater ist das größte."

.....

Was will das Weib? ... Eine Frage, die bei Licht besehen gar keine Frage ist, sondern eine ohnmächtige, semantisch verkleidete Fluchtbewegung der deutschen Männer vor der ubiquitären (*Ubiquitär: allgegenwärtig, überall verbreitet), durch nichts und niemanden zu stillenden weiblichen Unzufriedenheit; einer, um mit der zitierten Anonyma zu reden, "verkröteten" Klagsamkeit, die sich von der Generation der Treckführerinnen, Trümmerfrauen und Wiederaufbauheroinen über Alice Schwarzers und Andrea Dworkins Pol-Pot-Strategie der weiblichen Emanzipation in den Siebzigern bis zu den eingangs zitierten Beschwerdeführerinnen eines zartbitteren Girlie-Feminismus durchzieht.

...
Der Mann macht keine Fehler, er ist der Fehler, und solange dieses Dogma gilt, erleidet die störanfälligste und lebendigste Quelle des menschlichen Glücks, die gegengeschlechtliche Liebe und ihre biologischen Folgen als Objekt des grämlichen Feminismus das Schicksal des Hundes, den man im Urlaub einer Tierpräparatorin anvertraut.

...
Wenn ich meine nahezu sechzigjährige Karriere als Schwertträger der Frauenbewegung Revue passieren lasse, begann sie wohl damit, dass ich noch vor Beherrschung der elementaren Kulturtechniken die Fähigkeit ausbildete, der ersten Frau in meinem Leben jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, an denen ich unbedingter Liebe hing. Als beflissener Interpret ihrer von Entbehrungen und Enttäuschungen gezeichneten Gesichtszüge fiel mir die Rolle eines kurzbeinigen, durch Drolligkeit und gute Manieren glänzenden Gemütsaufhellers zu, der auf die Wirkungslosigkeit seiner Therapie mit der Erhöhung der Dosis reagierte.

...
Meine Selbstachtung, das Gefühl der Verbundenheit mit einer durch die 68er repräsentierten moralischen Elite der Nation, die in historisch beispielloser Kühnheit zum Sturz der kontaminierten Väter aufrief, als diese schon längst am Boden lagen, vor allem aber der Glaube an jenes von der Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich zur anthropologischen Konstante erhobene höhere Wesen, das aus der Perspektive eines bis zur Lächerlichkeit feminisierten Mannes jeder Beschreibung spottet: Die friedfertige Frau.

...
Weitaus greifbarer hingegen erscheint mir nach Sichtung der mir zugänglichen lebensgeschichtlichen und literarischen Quellen der Gedanke, dass die narzisstische Wut der enttäuschten Frauen beherrschender war als ihr Bedürfnis, im Augenblick des Zusammenbruchs einer kollektiven Allmachtsphantasie so etwas wie einen seelischen Lastenausgleich mit ihren geschlagenen Männern zu suchen: Das "bisschen" Rauben, Morden und Brandschatzen hätten sie ihnen wohl verziehen, wären sie nur als Sieger heimgekommen.

Die Verlierer sind tot und die Sieger auch, aber die weibliche Unzufriedenheit mit dem anderen Geschlecht pflanzt sich, taumelnd zwischen Idealisierung und Abwertung, durch die postheroischen Generationen fort...
...Die Kandidaten sind entweder zu groß oder zu klein, zu jung oder zu alt, zu weich oder zu roh, zu kalt oder zu heiß, zu klebrig oder zu flüchtig, und wenn der letzte verprellte Freier im Galopp die Burg verlassen und die biologische Uhr das Ende der Fruchtbarkeit angezeigt hat, weint die Prinzessin in ihr goldenes Bidet und erinnert sich des bewährten Klassifikationsschemas ihrer Vorgängerin: Alles Schweine.
Wen wundert es, so frage ich mich, dass den Männer die Lust abhanden gekommen ist. Jetzt, so scheint mir, sind die Frauen am Zug.

http://www.frankfurter-hefte.de/ausschnitt/kontrovers_07_1_2.html

* (Schrägschrift) Einfügung von mir

Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Der Idiot der Familie

Maximilianeum, Granatsplittertupfing, Sunday, 29.07.2007, 14:13 (vor 6125 Tagen) @ Flint

Servus Flint,

Das "bisschen" Rauben, Morden und

Brandschatzen hätten sie ihnen wohl verziehen, wären sie nur als Sieger
heimgekommen.

... da könnt´was dran sein. Natürlich gab es aber auch Frauen, die sich völlig selbstlos um ihre heimgekehrten, schwer verwundeten Männer kümmerten. Ja, manche heirateten nach dem Krieg sogar einen Kriegsversehrten! Mit meinem Großvater ist es so gewesen. Zwei Wochen vor Kriegsende noch von einem Granatsplitter am Kopf getroffen, blieb er, der junge Staatsanwalt und noch jüngere Witwer (seine Frau, meine richtige Oma also, war kurz zuvor an Krebs verstorben) für den Rest seines Lebens halbseitig gelähmt - und war auf Hilfe angewiesen. Die fand er bei derjenigen Frau, mit der er dann schon 15 oder 16 Jahre verheiratet gewesen war, als ich zur Welt kam. Es war die Krankenschwester, die ihn im Lazarett kennengelernt und dort bereits gepflegt hatte. Warum sie ihn wohl geheiratet hat? Müssig, darüber zu spekulieren. Es scheint ein Deal gewesen zu sein.
Er halbseitig gelähmter Staatsanwalt mit lebenslangem Pensionsanspruch, kultiviert, glänzender Pianist (vorher), geschliffene Manieren, der seine ebenfalls gut situierte, kultivierte und gebildete Frau, ebenfalls Pianistin
(und der meine Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ist) verloren hatte; sie eine sehr resolute, an Geistigem uninteressierte, nüchtern kalkulierende Krankenschwester Anfang dreissig, die ihre Chancen in einem von Männern leergefegten Nachkriegsdeutschland realistisch durchrechnete und zu dem Schluß gekommen sein musste, daß es für sie ein gewisses Risiko darstellen würde, den versehrten Staatsanwalt mit Pensionsanspruch zu verschmähen, um auf etwas noch Besseres zu hoffen. Ich kann nicht sagen, daß sie ihren Job nicht gut gemacht hätte. Mein Großvater wurde steinalt, ehe er vor etwa zehn Jahren verstarb. Sie hat ihn zeitlebens gut gepflegt. Seit zehn Jahren ist sie nun Witwe und lebt heute noch, hoch in den Neunzigern, in ihrer eigenen Wohnung. Aber etwas Tragisches hatte diese Ehe dennoch. Zeitlebens schien mein Großvater seine zweite Frau an seiner ersten gemessen zu haben - denn immer wieder befielen ihn Wut und Verzweiflung angesichts der bodenständigen Borniertheit, der intellektuellen Anspruchslosigkeit seiner Pflegerin, die es natürlich immer "gut mit ihm meinte" - und ihn durch ihre Bemutterung ständig daran erinnerte, wie sehr er auf die Hilfe dieser einfachen Frau angewiesen war.

Um nun zu dem eingangs zitierten Satz zurückzukommen: Für sie war selbst der schwer verletzte Staatsanwalt noch ein Sieger gewesen, zu dem sie aufschauen und hinaufheiraten konnte. Ihr Statusgewinn war, gemessen an ihren damals real existierenden Möglichkeiten, maximal. Nein, selbstlos, so wie ich das eingangs geschrieben hatte, ist sie sicher nicht gewesen. Und wäre diese Selbstlosigkeit nicht auch ein bisschen viel verlangt? Warum hätte sie nicht an sich selbst denken dürfen?
Daß Frauen Sieger suchen, ist, denke ich, in ihnen biologisch so angelegt. Männer stehen ja auch auf das gesunde, gebärfreudige Becken, die Frau, die vor weiblichen Attributen nur so strotzt und Fruchtbarkeit bis unter die Haarspitzen signalisiert. Da sind Deals unvermeidlich und die Romantik ist nur Mittel zum Zweck. Diese Deals sind bereits die Gleichberechtigung. Und Teil dieses Deals muß sein, daß es angesichts der materiellen Aufgabenverteilung in diesen Deals den Männern vorbehaltene Privilegien gibt, damit diese Deals einigermassen ausgewogen bleiben. Frauen haben seit alters her ihre eigenen Privilegien - bei all ihrem Genörgel, das diesen Umstand zu verschleiern sucht.

Gleichberechtigung, so wie sie heute gefordert und verstanden wird, ist letztendlich der Beschiss am Mann - und zwar deswegen, weil beim männlichen Begehren materielle Aspekte überhaupt keine, beim weiblichen jedoch eine entscheidende Rolle spielen. Da kann man nicht so tun, als sei Geschlecht ein soziales Konstrukt, Soziologie die Verantwortliche für asymetrische Abhängigkeiten und deswegen alles eine Sache der gesellschaftlichen Formbarkeit. Gar nichts ist da zu formen. Geschlecht ist eine zutiefst biologische Angelegenheit und Soziologie hat allenfalls marginale Einflüsse.

Etwas ins Plaudern gekommen - Max

Der Idiot der Familie

Flint ⌂, Thursday, 02.08.2007, 05:59 (vor 6122 Tagen) @ Maximilianeum

Hallo Max

Das "bisschen" Rauben, Morden und

Brandschatzen hätten sie ihnen wohl verziehen, wären sie nur als Sieger
heimgekommen.


... da könnt´was dran sein. Natürlich gab es aber auch Frauen, die sich
völlig selbstlos um ihre heimgekehrten, schwer verwundeten Männer
kümmerten. Ja, manche heirateten nach dem Krieg sogar einen
Kriegsversehrten! Mit meinem Großvater ist es so gewesen. Zwei Wochen vor
Kriegsende noch von einem Granatsplitter am Kopf getroffen, blieb er, der
junge Staatsanwalt und noch jüngere Witwer (seine Frau, meine
richtige Oma also, war kurz zuvor an Krebs verstorben) für den Rest
seines Lebens halbseitig gelähmt - und war auf Hilfe angewiesen. Die fand
er bei derjenigen Frau, mit der er dann schon 15 oder 16 Jahre verheiratet
gewesen war, als ich zur Welt kam. Es war die Krankenschwester, die ihn im
Lazarett kennengelernt und dort bereits gepflegt hatte. Warum sie ihn wohl
geheiratet hat? Müssig, darüber zu spekulieren. Es scheint ein Deal gewesen
zu sein.
Er halbseitig gelähmter Staatsanwalt mit lebenslangem Pensionsanspruch,
kultiviert, glänzender Pianist (vorher), geschliffene Manieren, der seine
ebenfalls gut situierte, kultivierte und gebildete Frau, ebenfalls
Pianistin
(und der meine Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ist) verloren hatte;
sie eine sehr resolute, an Geistigem uninteressierte, nüchtern
kalkulierende Krankenschwester Anfang dreissig, die ihre Chancen in einem
von Männern leergefegten Nachkriegsdeutschland realistisch durchrechnete
und zu dem Schluß gekommen sein musste, daß es für sie ein gewisses Risiko
darstellen würde, den versehrten Staatsanwalt mit Pensionsanspruch zu
verschmähen, um auf etwas noch Besseres zu hoffen. Ich kann nicht sagen,
daß sie ihren Job nicht gut gemacht hätte. Mein Großvater wurde steinalt,
ehe er vor etwa zehn Jahren verstarb. Sie hat ihn zeitlebens gut gepflegt.
Seit zehn Jahren ist sie nun Witwe und lebt heute noch, hoch in den
Neunzigern, in ihrer eigenen Wohnung. Aber etwas Tragisches hatte diese
Ehe dennoch. Zeitlebens schien mein Großvater seine zweite Frau an seiner
ersten gemessen zu haben - denn immer wieder befielen ihn Wut und
Verzweiflung angesichts der bodenständigen Borniertheit, der
intellektuellen Anspruchslosigkeit seiner Pflegerin, die es natürlich
immer "gut mit ihm meinte" - und ihn durch ihre Bemutterung ständig daran
erinnerte, wie sehr er auf die Hilfe dieser einfachen Frau angewiesen
war.

Echt tragisch !

...wie Du schon sagst, müßig, darüber zu spekulieren.

Ich hatte leider keine Zeit, früher zu antworten. Die Geschichte ging mir nun 2 Tage durch den Kopf. Und sie erlebte komischerweise (oder auch nicht) eine Verwandlung: Von Anfangs ?eine interessante Geschichte? wechselte sie zu: ?Eine üble Geschichte?.
Warum? Mir ging der Gedanke durch den Kopf: Vielleicht wäre es besser für sie (oder für beide) gewesen, sie wäre Krankenschwester geblieben.

Es spricht FÜR einen guten Charakter ihrerseits, daß sie deinen Großvater bis ins hohe Alter gepflegt hat (obwohl er sie ungerechterweise mit seiner pianospielenden, geistreichen verstorbenen Frau verglichen hat). Vielleicht war bei ihr auch mehr dran als nur der Versuch, sich nach oben zu heiraten... Wir wissen es nicht!

Daß Frauen Sieger suchen, ist, denke ich, in ihnen biologisch so angelegt.

Sieht so aus!

Männer stehen ja auch auf das gesunde, gebärfreudige Becken, die Frau, die
vor weiblichen Attributen nur so strotzt und Fruchtbarkeit bis unter die
Haarspitzen signalisiert.

Trifft wahrscheinlich auf die Mehrheit zu...

Da sind Deals unvermeidlich und die Romantik ist
nur Mittel zum Zweck.

...Für Frauen soll Sex nichts mysteriöses(!) sein...!!!

Diese Deals sind bereits die
Gleichberechtigung.

So ist es !!! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!!!

Und Teil dieses Deals muß sein, daß es
angesichts der materiellen Aufgabenverteilung in diesen Deals den Männern
vorbehaltene Privilegien gibt, damit diese Deals einigermassen ausgewogen
bleiben. Frauen haben seit alters her ihre eigenen Privilegien - bei all
ihrem Genörgel, das diesen Umstand zu verschleiern sucht.

Auch wenn es vielleicht verpönt oder langweilig ist, auf eigene Beiträge zu verlinken -->...

Gleichberechtigung, so wie sie heute gefordert und verstanden wird, ist
letztendlich der Beschiss am Mann...

Wo ist eine Steinplatte? Bitte hineinmeißeln!

Diesen Punkt müssen wir verständlich in die Breite klar herausarbeiten !!!!!!!!!!!!!

@Alle: Wem fällt hier gerade ein konkretes Beispiel ein?

Da kann man nicht so tun, als sei
Geschlecht ein soziales Konstrukt, Soziologie die Verantwortliche für
asymetrische Abhängigkeiten und deswegen alles eine Sache der
gesellschaftlichen Formbarkeit.

Man kann es auch ?symbiotisches Verhältnis? (gegenseitige Abhängigkeit) nennen... Egal, trifft dasselbe!

Gar nichts ist da zu formen. Geschlecht
ist eine zutiefst biologische Angelegenheit und Soziologie hat allenfalls
marginale Einflüsse.

So ist es.

Laotse sagte schon:

Natürlichkeit-Voraussetzung echten Lebens

Wer auf den Zehen steht, kann nicht stehen.

Wer die Beine spreizt, kann nicht gehen.

Wer sich ins Licht stellt, kann nicht leuchten.

Wer nur sich gelten läßt, kann nichts gelten.

Wer sich selbst wichtig nimmt, hat kein Gewicht.

Wer sich selbst lobt, ist nicht groß.

Solch unnatürliches Tun

verabscheuen die himmlischen Mächte;
auch der natürlich Empfindende verabscheut es.

Wer um seine Würde weiß,
Träger des Unergründlichen zu Sein,
hält sich von solchem fern.

Quelle

Der Feminismus versucht, gewisse Schwächen und Nachteile, die Frauen durch den Schöpfer (sicherlich nicht ohne Grund) erhalten haben, per Gesetz auszuhebeln. Das kann (natürlich) nicht gut gehen.

Wir halten selbstverständlich nach wie vor dem Schöpfungswillen des Schöpfers die Treue.

Gruß
Flint

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Der Maskulist
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Familienpolitik

Guter Artikel

Peter @, Sunday, 29.07.2007, 15:48 (vor 6125 Tagen) @ Flint

Ich finde den Artikel gut.

OK, er referenziert zu stark auf die deutsche Niederlage in WK2 und sieht den Feminismus in diesem Ereignis begründet. Was so natürlich nicht stimmen kann, wo doch der Hardcore-Feminismus eher im skandinavischem und angloamerikanischem Raum verwurzelt ist.

Hier schließt der Autor tatsächlich aus seiner Familienbiographie zu stark auf das Phänomen an sich.

Was der Artikel auf keinen Fall ist: misandrisch. Eher das traurige Lebensfazit eines lila Pudels der am Ende seiner Tage erkannt hat, dass er Zeit seines Lebens unter dem falschen Banner marschiert ist und vielleicht doch besser seine Kindheit mit Technikbaukästen anstatt mit Else Urys "Nesthäkchen" in 10 Bänden verbracht hätte.

Lasst diesen Text eine Warnung sein an die folgenden Männergenerationen: Jungs, wenn ihr euch rückgradfrei den Wünschen der Frauen unterwerft, dann werdet ihr am Ende von selbigen nur eines ernten: Verachtung dafür.

Wobei ich glaube, dass diese Botschaft bei den jüngeren Männern schon fest verdrahtet ist und diese ihrerseits mit Verachtung für die "Chickas" und "Schlampen" reagieren: Benutzen aber nicht ernstnehmen.

So würde sich die maßlose Anspruchshaltung der Frauen über die Generationen von alleine relativieren, wenn, ja wenn es denn gelingt, den Staat aus dem Geschlechterkrieg herauszudrängen.

Das ist die Herausforderung für den Maskulismus

Gruß,
Peter

Nachkriegsfamilien, Alt-68er und Vorkriegsfrauen

Toxido, Monday, 30.07.2007, 01:12 (vor 6125 Tagen) @ Flint

Der Artikel - gerade bei Arne Hoffmanns Genderama thematisiert - ist lief schon mal durch diese Forenwelt, ist aber immer wieder lesenwert. Denn man liest ja sonst mehr von problematischen Nachkriegsfamilien, in denen plötzlich der Vater aus der Gefangenschaft heimkehrt, nichts falsch gemacht und vor allem keinen Krieg verloren hat und seine Autorität mit übertriebener Strenge wieder herzustellen versucht. Dabei bleibt die Rolle der Frau meist unterbeleuchtet bzw. sie wird zum lebenslang leidenden Opfer stilisiert. Hier aber lesen wir von einem, der gebrochen und mit erloschenem Selbstbehauptungstrieb zurückkehrt und für diese Schwäche von seiner Frau per Scheidung verbannt wird. Was in anderen Nachkriegsfamilien unter der Oberfläche brodelte (so einiges), was davon auf weibliche Enttäuschung über Kriegsverlierer zurückgeht, ist eine Frage, um die jedenfalls mich der Artikel bereichert hat.

Überrascht hat mich erstens die vorfeministische, unverhohlene Wut über "die Männer", die die Frauen eint. Zweitens der späte, aber radikale Lernprozess des inzwischen wohl fast im Rentenalter angekommenen Sohnes, der in seiner Jugend nur von Frauen erzogen wurde und deren "Wahrheiten" Zeit seines Arbeitslebens nicht hinterfragt hat.

Erst jetzt vollzieht der Autor eine Neubewertung seiner Familiengeschichte und der Frauen überhaupt. Ein intellektuelles Glanzstück ist das nicht - es bestätigt alle Vorbehalte gegenüber 68ern und ihren Denkversuchen in historisch-politischen-gesellschaftlich-moralischen Kategorien: Den Feminismus hat ausgerechnet Hitler vorausgesehen und in seiner Nero-Haltung begrüßt, der Feminismus erklärt sich aus deutschen, enttäuschten Siegerinnenträumen, ein Zitat aus dem Buch einer "Anonyma" (über deren Echtheit spekuliert wird) soll diese These stützen (weil es den Autor an seine Jugend erinnert).

Am Ende stehen Schmerz, eine neue Ehrlichkeit, aber noch kein festes Ergebnis - einerseits spürt man seine Wut auf Mutter und Feminismus, andererseits vollzieht er vor letzterem doch noch den Kotau (Männer müssen sich ändern etc.). Im Grunde geht es ihm um seinen Vater, der Selbstmord verübte, weil seine Frau ihn verstoßen hatte, als er aus dem Krieg zurückkam. Aber wie kam er überhaupt erst in den Krieg? Zur weiteren Lektüre empfehle ich "Die brennende Lampe" (1931) von Kurt Tucholsky.

Nachkriegsfamilien, Alt-68er und Vorkriegsfrauen

roser parks, Monday, 30.07.2007, 01:22 (vor 6125 Tagen) @ Toxido

Am Ende stehen Schmerz, eine neue Ehrlichkeit, aber noch kein festes
Ergebnis - einerseits spürt man seine Wut auf Mutter und Feminismus,
andererseits vollzieht er vor letzterem doch noch den Kotau (Männer müssen
sich ändern etc.). Im Grunde geht es ihm um seinen Vater, der Selbstmord
verübte, weil seine Frau ihn verstoßen hatte, als er aus dem Krieg
zurückkam. Aber wie kam er überhaupt erst in den Krieg? Zur weiteren
Lektüre empfehle ich "Die brennende Lampe" (1931) von Kurt Tucholsky.


Die Lampe?
http://www.juedische-stimme.de/material/tucholsky-brennende-lampe.pdf

Nachkriegsfamilien, Alt-68er und Vorkriegsfrauen

Nihilator ⌂, Bayern, Monday, 30.07.2007, 01:46 (vor 6125 Tagen) @ Toxido

Am Ende stehen Schmerz, eine neue Ehrlichkeit, aber noch kein festes
Ergebnis - einerseits spürt man seine Wut auf Mutter und Feminismus,
andererseits vollzieht er vor letzterem doch noch den Kotau (Männer müssen
sich ändern etc.). Im Grunde geht es ihm um seinen Vater, der Selbstmord
verübte, weil seine Frau ihn verstoßen hatte, als er aus dem Krieg
zurückkam. Aber wie kam er überhaupt erst in den Krieg? Zur weiteren
Lektüre empfehle ich "Die brennende Lampe" (1931) von Kurt Tucholsky.

Schöner, schonungsloser Artikel von Tucholsky. Er beschönigt auch die Schuld der Frauen am Kriege nicht.

Ein Zitat:

"Eh du die letzte Zuckung tust, junger Mann:
Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu bekämpfen. Man hat ja noch niemals alle Schulen und alle Kirchen, alle Kinos und alle Zeitungen für die Propaganda des Krieges gesperrt. Man weiß also gar nicht, wie eine Generation aussähe, die in der Luft eines gesunden und kampfesfreudigen, aber
kriegablehnenden Pazifismus aufgewachsen ist. Das weiß man nicht."

Tja, heute, 76 Jahre später, weiß man es (auch wenn ich auf dem "gesund" nicht unbedingt bestehen würde). Ein über jeden Zweifel erhabenes Ergebnis, wie ich finde.

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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