Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Schweiz: Ministerin will das Volk bis aufs Blut auspressen (OT)

WilhelmTell, Schweiz, Monday, 27.08.2012, 12:12 (vor 4259 Tagen)

Die Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf möchte neu eine Ökosteuer einführen. Es ist die Gleiche, die auch für die faktische Aufhebung des Bankkundengeheimnis verantwortlich ist. Der Schaden für die Schweizer Banken ist enorm. Ebenso enorm sind die erwarteten Steuerausfälle. Diese soll nun der Mittelstand bezahlen.

Sie will Lenkungsabgaben auf sämtlichen Energieträgern. Das Konzept der Finanzministerin sehe massive Aufschläge vor, um die im Zusammenhang mit dem Atomausstieg entwickelten Energiesparziele zu erreichen. Bis im Jahr 2050 würde der Liter Benzin mit 2.73 Franken. Das würde zu einem Benzinpreis von gegen 5 Franken pro Liter führen. Entsprechende Aufschläge wären auch bei Gas und Heizöl zu erwarten. Und der Strompreis würde, gemäss Sonntagszeitung, um rund 50 Prozent steigen.
soaktuell.ch --- Widmer-Schlumpf will Volk bis aufs Blut auspressen

Diese Widmer-Schlumpf war schon mit Lügen an die Macht gekommen. Seither wurstelt sie sich als Ministerin durchs Leben. Das Ergebnis ist bescheiden bis katastrophal, dafür von den Linken hochgejubelt. Hauptsache Frau, das reicht als Leistungsbeweis.

Ihre Partei, die kleine Splitterpartei BDP (Bürgerlich-Demokratische Partei) gibt sich offiziell ganz sozial. So soll die öffentliche Hand mit ihren finanziellen Mitteln haushälterisch umgehen, den Jungen soll die Zukunft gehören und Familien sollen gestärkt und entlastet werden. Wieder einmal klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Eben typisch Frau.

--
Alles was es im Leben braucht sind Ignoranz und Selbstvertrauen.
Mark Twain

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Referatsleiter 408, Zentralrat deutscher Männer, Monday, 27.08.2012, 12:53 (vor 4259 Tagen) @ WilhelmTell

Manchmal habe ich den Eindruck, die wollen uns in den Wald zurücktreiben. Ganz ohne Energie wird´s wohl nie gehen, aber wenn die Preise unbezahlbar werden, dann kommt eine Lawine ins Rutschen, da werden die sich die heutigen Zeiten sehnlichst zurückwünschen. Denkt man nach deren Logik bis zu Ende dann muss man ganz krass feststellen: Die meiste Energie sparen die Menschen, wenn sie gar nicht da sind! Folgt also auf den "grünen Irrsinn" wieder mal ein staatlich organisierter Massenmord?

Ich glaube aber, dass diese "kranke Denke" nicht unbedingt an das weibl. Geschlecht gekoppelt ist. Dazu müssen wir uns nur mal die "grünen Männer" im eigenen Lande ansehen. Die Folgen sind zweifelsfrei gleich.

--
Eine FeministIn ist wie ein Furz. Man(n) ist einfach nur froh, wenn sie sich verzogen hat.

Die führende Rolle der antifeministischen Männerrechtsbewegung hat von niemanden in Frage gestellt zu werden!

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Garfield, Monday, 27.08.2012, 15:00 (vor 4259 Tagen) @ Referatsleiter 408

Hallo Referatsleiter!

Ja, das ist nicht an ein Geschlecht gekoppelt. Der Staat hat einfach zu viele superreiche Parasiten an sich hängen, die die Steuergelder absaugen. Die Griechenland-"Hilfen", die tatsächlich nur Subventionen für schwerreiche Investoren sind, sind dafür nur ein besonders augenfälliges Beispiel.

Das alles verursacht enorme Kosten für den Staat, die die Politiker nicht einsparen wollen, weil sie anderenfalls von der Oberschicht kein Geld und auch sonst keine Unterstützung für die Fortsetzung ihrer politischen Karrieren mehr bekommen.

Um das weiter zu finanzieren, sind immer höhere Einnahmen nötig. Dummerweise bewirken die Kürzungen der Realeinkommen aber teilweise sinkende Einnahmen. Also müssen immer neue Steuern her, um das auszugleichen. Und dafür sind derzeit Vorwände aus dem Öko-Bereich sehr beliebt. Politikern und Wirtschaftbossen ist bewußt, daß die Menschen nun einmal Energie verbrauchen müssen. Die Anbieter dieser Energie haben üblicherweise Oligopol-Stellungen an den Märkten, was ihnen regelmäßige Preiserhöhungen ermöglicht. Das wird nun voll ausgenutzt.

Innerhalb der nächsten ca. 10 Jahre wird das noch sehr problematisch werden, da sich die derzeitige Warmzeit dem Ende zuneigt. So ist zu erwarten, daß die Winter bald noch härter sein werden als die in den letzten Jahren. Daß wir hierzulande eben wie früher in den 1970er Jahren auch mal wieder wochen- oder monatelang durchgängig Frost haben. Und es dann in Wohnungen geplatzte Wasserleitungen und schließlich auch Kältetote gibt, weil vielen Menschen das Geld zum Heizen fehlen wird. Obdachlose haben diese Probleme schon seit Jahren, aber das interessiert ja kaum jemanden.

Folgt also auf den "grünen Irrsinn" wieder mal ein staatlich organisierter Massenmord?

Das ist gar nicht so abwegig. Carl Friedrich von Weizsäcker hat in seinem Buch "Der bedrohte Frieden" u.a. auch vorausgesagt, daß die Oberschicht irgendwann auch daran gehen wird, die Bevölkerung zu dezimieren. Das ist auch plausibel, denn wenn die Masse der Bevölkerung so verarmt ist, daß man an ihr nichts mehr verdienen kann, dann wird sie der Oberschicht lästig werden.

Jetzt ist die Unterschicht noch nützlich, denn dank der Steuern und Sozialbeiträge der Mittelschicht kann sie noch konsumieren. Die u.a. dafür steigenden Steuern und Abgaben dünnen die Mittelschicht aber zunehmend aus und verstärken die Unterschicht. Je mehr von der Mittelschicht wegbricht, umso mehr Steuern und Abgaben muß ein einzelner verbliebener Mittelschichtler aufbringen. Was die Auflösung der Mittelschicht immer mehr beschleunigt.

So ist dann irgendwann unweigerlich ein Punkt erreicht, an dem die Mittelschicht den Wahnsinn nicht mehr finanzieren kann. Spätestens dann muß die Oberschicht offen zur Diktatur übergehen, und dann wird man auch über eine Verringerung der Bevölkerungszahl nachdenken, denn eine große unzufriedene Menschenmasse ist die größte Gefahr für die Oberschicht.

Freundliche Grüße
von Garfield

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Pilatus, Monday, 27.08.2012, 20:12 (vor 4259 Tagen) @ Garfield

An deinem Verstand muss gezweifelt werden. Du schreibst denselben Stuss schon seit Jahren und was passiert? Noch ein neuer Rekord bei Autoabsätzen, Exporten, Industrieproduktion etc. Von zuwenig Geld in der Mittelschicht kann keine Rede sein.

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Garfield, Monday, 27.08.2012, 20:41 (vor 4259 Tagen) @ Pilatus

Hallo Pilatus!

Von zuwenig Geld in der Mittelschicht kann keine Rede sein.

Aha. Wie erklärst du dir dann, daß z.B. die Auto-Hersteller vor allem in Deutschland Absatzprobleme haben? Die Masse der Neuwagenkäufer ist in der Mittelschicht zu finden. Und da ist offensichtlich mittlerweile bei vielen Menschen nicht mehr genug Geld da, um sich alle paar Jahre ein neues Auto zu kaufen. Deshalb versuchen die deutschen Auto-Konzerne ja auch momentan z.B. mit der Forderung nach jährlichen TÜV-Überprüfungen für ältere Autos mehr Druck auf Besitzer solcher älteren Autos auszuüben.

Das Schrumpfen der Mittelschicht wird auch regelmäßig statistisch festgestellt. Ich kopiere hier einfach nur mal den nächstbesten Suchmaschinen-Treffer rein:
http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.357516.de

Allerdings finde ich die obere Einkommensgrenze von 1844 Euro nicht so ganz realistisch. Die regelmäßigen Preiserhöhungen vor allem bei Benzin, Strom und ähnlichem sorgen ja dafür, daß nicht nur vom Brutto, sondern auch vom Netto immer weniger übrig bleibt. Wer im Monat 1900 Euro netto hat, ist deswegen noch lange nicht reich.

Natürlich ist das Wegbröseln der Mittelschicht kein Prozeß, der sich von heute auf morgen vollzieht. Es ist also nicht so, daß auf einmal von der Mittelschicht gar nichts mehr konsumiert wird. Wer z.B. beim Neuwagenkauf spart, macht vielleicht dafür mal wieder eine Urlaubsreise.

Das ändert aber nichts daran, daß die Mittelschicht schrumpft. Und das wiederum ändert sich auch nicht dadurch, daß man einfach behauptet, es wäre nicht so.

Freundliche Grüße
von Garfield

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Pilatus, Monday, 27.08.2012, 23:41 (vor 4259 Tagen) @ Garfield

Aha. Wie erklärst du dir dann, daß z.B. die Auto-Hersteller vor allem in
Deutschland Absatzprobleme haben?

Was für ein Schwachsinn! Sieh mal nur Audi an: Rekordzahlen bei Absatz und Umsatz, auch in Deutschland, lediglich in Südeuropa gibt es gewisse Probleme.
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/wirtschaft/articles/370649/
Bei den anderen Herstellern sieht es nicht viel anders aus. z.B. BMW http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/0,2828,831070,00.html
Du Narr leugnest die Realität. Zur Internationlaen Automobilausstellung in Frankfurt strömten 2011 soviele Besucher wie noch nie. Wäre nicht überrascht, wenn dieses Jahr erneut ein neuer Rekord erreicht würde.
Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer erklärt auch, dass die Deutschen zwar von hohen Spritpreise beklagen, aber bei der Autowahl nicht sparen. So ist die durchschnittliche PS-Zahl der verkauften Neuwagen so hoch wie noch nie in der Geschichte. Der Sprit sei kaufkraftbereinigt auch günstiger als von 20 Jahren. Damals musste man mehr Minuten für einen Liter arbeiten als heute. Das ist zutreffend. Und deshalb heizen sie auch alle wie die Verrückten. Grosszollige Reifen und Felgen, noble Aussattung, PS ohne Ende. Beim Automobil sieht man, dass Geld ohne Ende vorhanden ist. Der Nachbar hat sich gerade nen Suv gekauft mit nem CW-Wert wie der Kölner Dom. Dampf unter der Haube ebenso. Geld spielt offenbar nicht die tragende Rolle.

Das Schrumpfen der Mittelschicht wird auch regelmäßig statistisch
festgestellt. Ich kopiere hier einfach nur mal den nächstbesten
Suchmaschinen-Treffer rein:
http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.357516.de

Es gibt auch widersprechende Studien. z.B. diese hier http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/einkommen-in-deutschland-mittelschicht-erweist-sich-als-krisensicher-1.1451263

ganz realistisch. Die regelmäßigen Preiserhöhungen vor allem bei Benzin,
Strom und ähnlichem sorgen ja dafür, daß nicht nur vom Brutto, sondern
auch vom Netto immer weniger übrig bleibt. Wer im Monat 1900 Euro netto
hat, ist deswegen noch lange nicht reich.

Wie gesagt, Benzin ist heute kaufkraftbereinigt gar nicht mal soo teuer. Das ist ja auch der Grund, warum die Deutschen ihr Fahrverhalten nicht ändern. Auch der Stromverbrauch der Haushalte nahme ständig zu. Verhaltensänderung Fehlanzeige. In manchen Haushalten wird gesurft was das Zeug hält, dann Kühlgeräte, Wäschetrockner. Teilweise Verschwendung, aber was solls.

Natürlich ist das Wegbröseln der Mittelschicht kein Prozeß, der sich
von heute auf morgen vollzieht. Es ist also nicht so, daß auf einmal von
der Mittelschicht gar nichts mehr konsumiert wird. Wer z.B. beim
Neuwagenkauf spart, macht vielleicht dafür mal wieder eine Urlaubsreise.

Die Deutschen sind nicht umsonst Reiseweltmeister. In Italien sind mancherorts mehr Deutsche als Einheimische unterwegs.

Das ändert aber nichts daran, daß die Mittelschicht schrumpft. Und das
wiederum ändert sich auch nicht dadurch, daß man einfach behauptet, es
wäre nicht so.

Darüber kann man nur milde lächeln.

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Detektor, Tuesday, 28.08.2012, 04:25 (vor 4258 Tagen) @ Pilatus

Darüber kann man nur milde lächeln.

Dann lächel' man und bezeichne andere als Schwachsinnige und Narren, verbunden mit dem Hinweis auf hohe IAA-Besucherzahlen. In einem anderen Forum wurden mir einmal sämtliche Problemhinweise mit dem Verweis auf volle Biergärten und ausverkaufte Heavy-Metal-Konzerte (!) abgesprochen. Zum Totlachen. Diese Art von neoliberal-betonten Gesundbetern gibt es übrigens überall im Internet.

Na ja: Internet-Held für ein paar Bits. Zu mehr reicht es nämlich nicht ;-)

P.S: Für alle anderen mal ein kurzer Blick in die Realität:

http://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/massenaltersarmut-in-deutschland-fast-800-000-senioren-bessern-rente-mit-...

Kurzarbeit an mehreren Standorten von Autokonzernen

Christine ⌂, Tuesday, 28.08.2012, 09:58 (vor 4258 Tagen) @ Detektor

Absatzschwäche zwingt Opel in Kurzarbeit

Auf den Höfen des Autokonzerns stauen sich unverkaufte Autos, der Absatz schrumpft. Die Opel-Beschäftigen müssen deshalb kurzarbeiten.

http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2012-08/opel-kurzarbeit-ruesselsheim

Auch Ford, Thyssen-Krupp, Alstom und Bosch verringern Arbeitszeiten. Triumpf hat ebenfalls Kurzarbeit angemeldet. Gestern sah ich auf Euro-News einen Bericht, dass bei Renault in Frankreich die Zeitarbeitsverträge nicht mehr verlängert wurden. Weder national, noch international sieht es demnach rosig aus. Wie es bei der Zuliefererindustrie aussieht, kann man sich nur vorstellen.

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Garfield, Tuesday, 28.08.2012, 16:35 (vor 4258 Tagen) @ Pilatus

Hallo Pilatus!

Kennst du den Film "Matrix"? Wenn nicht, hast du ja sicher schon davon gehört. Es geht da um eine Welt, in der Menschen als Energielieferanten benutzt werden. Damit sie das widerstandslos mit sich machen lassen, gaukelt man ihnen eine heile Welt vor.

Wenn man nun über diesen Film redet, zeigt sich ein interessantes Phänomen: Es gibt nicht wenige Menschen, die dann sagen, daß sie, wenn das real wäre und sie in so einer Matrix gefangen wären, die Wahrheit gar nicht erfahren wollen würden. Denn solange sie sich wohl fühlen, wäre doch alles bestens.

Diese Menschen sprechen damit genau das aus, was für noch mehr Menschen im realen Leben tatsächlich so eine Art Leitfaden ist. Sie wollen nichts von Problemen wissen, sondern lieber den Kopf in den Sand stecken.

Und genau diese Haltung sehe ich bei dir auch sehr deutlich.

Daß die Oberschicht derzeit wieder sehr kaufkräftig ist und damit Herstellern von Oberklasse-Autos wie Audi, BMW oder Daimler stabile Absatzzahlen beschert, sagt rein gar nichts über die finanziellen Verhältnisse in der Mittelschicht aus.

Wie war das denn früher, wenn man ein Auto gekauft hat? Man hat gespart, und wenn man genug Geld hatte, ist man zum Händler gegangen, hat da ein neues Auto gekauft und das Geld dafür bar auf den Tisch gelegt.

Das ist heute sehr selten geworden. Meist wird ein Neuwagen heute finanziert. Und nicht nur ein Neuwagen: Mittlerweile werden häufig auch Möbel oder elektrische Geräte auf Pump gekauft. Das allein zeigt schon deutlich, wie sehr die Kaufkraft der Masse der Bevölkerung gesunken ist.

Auch sonst ist es keineswegs so, wie du es hier darstellst. Die steigenden Energiepreise sorgen schon seit Jahren dafür, daß in vielen Haushalten gespart wird:
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article10370553/Privathaushalte-drosseln-ihren-Energieverbrauch.html

Und was die Benzinpreise angeht: Es gibt natürlich Leute, die das Benzin von der Firma bezahlt bekommen. Denen ist es wurscht, wie hoch die Preise steigen. Das ist aber nicht die Masse. Ich beobachte hier schon seit Jahren, daß Tankstellen, die ab und zu das Benzin mal ein paar Cent günstiger anbieten, immer sofort proppenvoll sind. Vor solchen Tankstellen gibt es dann oft Staus bis auf die Straße.

Und noch etwas fällt mir in letzter Zeit auf, wenn ich auf der Autobahn zur Arbeit oder nach Hause fahre:

Wenn man da früher Motorradfahrer gesehen hat, dann hatten die immer hochwertige Maschinen - oft vollverkleidete Sportmotorräder oder chromblitzende Chopper-Maschinen. Und die Fahrer trugen üblicherweise teure Lederkleidung. Man sah deutlich, daß Motorradfahren für diese Leute nicht nur einfach ein Mittel war, um von A nach B zu kommen, sondern daß das für sie ein Hobby war, das sie sich gern etwas kosten ließen.

Solche Motorradfahrer sehe ich jetzt immer noch. Aber in letzter Zeit fallen mir ab und zu auch andere auf: Die fahren eher billige Motorräder, meist ältere Modelle. Die tragen auch keine teuren Lederklamotten, sondern normale Straßensachen und haben oft Rucksäcke auf dem Rücken. Die sehen eher so aus, als wenn das Motorrad für sie einfach nur eine preisgünstigere Alternative zum Auto ist. Sie kommen noch nicht sehr häufig vor, aber ich schätze, daß das mehr darin liegt, daß ein Motorradführerschein bisher eher eine Luxus-Angelegenheit war. Ich denke, in Zukunft wird man solche Motorradfahrer häufiger sehen.

Wie es zu solchen Effekten kommt, konnte ich auch schon in meinem Bekanntenkreis miterleben:

Da arbeitete jemand in einer Fabrik. Dort wurde ihm betriebsbedingt gekündigt. Weil er sonst nichts fand, fing er bei einer Zeitarbeitsfirma an. Die vermittelte ihn prompt in dieselbe Frabrik, in der er vorher gearbeitet hat. Da durfte er nun dieselbe Arbeit machen wie vor seiner Kündigung - nur jetzt für den halben Lohn.

Wenn das Einkommen plötzlich halbiert wird, dann ist das schon ein herber Kaufkraftverlust. Dieser Mann ist kein Einzelfall, sondern das trifft viele Beschäftigte. Und bei vielen anderen ist es so, daß sie schon lange keine Gehaltserhöhungen mehr bekommen, die die Inflationsrate übersteigen. Und wenn das Einkommen sich gar nicht oder weniger als die Inflation erhöht, dann bedeutet das nun einmal Kaufkraftverlust.

Man sieht das auch daran, daß die Zahl derjenigen, die neben einem Vollzeitjob noch Nebenjobs annehmen müssen, steigt. Und steigend ist auch die Zahl derjenigen, die trotz Vollzeitjob so jämmerlich wenig verdienen, daß sie noch von der ARGE Geld dazu bekommen. Das sind diejenigen, die schon aus der Mittelschicht in die Unterschicht runter gedrückt wurden.

In dem von dir verlinkten Artikel zur Lage der Mittelschicht wird das übrigens auch geschrieben - da steht nämlich, daß 400.000 Haushalte in die Unterschicht abrutschen (pro Jahr, nehme ich an, es wird in dem Artikel nicht explizit erwähnt), wobei es ca. 200.000 dieser Haushalte gelingt, wieder in die Mittelschicht zurück zu kommen. Wenn die Zahlen in diesem Artikel richtig sind, bedeutet das also, daß jährlich 200.000 Mittelschichts-Haushalte dauerhaft in die Unterschicht abrutschen, und das, obwohl die Wirtschaftslage im Moment ja noch eher günstig ist! Wie man das als positiv bezeichnen kann, ist mir schleierhaft.

Freundliche Grüße
von Garfield

Man kann sowas nicht nachvollziehen.

Pilatus, Tuesday, 28.08.2012, 20:02 (vor 4258 Tagen) @ Garfield

Moment mal. Dass es keine Probleme gibt, davon habe ich nie was gesagt. Nur ist es ein Unterschied ob man nichtexistente Probleme daherredet, nur um ein Alibi für Nichtstun zu haben "der Crash wird alles wegfegen" (Manhood) oder ob man gewisse Probleme anerkennt. Dass die Deutschen weniger Kaufkraft haben ist ein Ammenmärchen. Jedenfalls mit heutigem Stand. Vielleicht wird es sich ja mal ändern, wer weiss das schon. Aber Stand 2012 sieht es hervorragend aus. Der Konjunkturaufschwung hat viel Überschuss in die Sozial- und Rentenkassen gespült. Die Bundesbank erwirtschaftet mächtige Gewinne, die Aktienkurse sehen nicht übel aus, die Arbeitslosigkeit ist gesunken. Folgerichtig wird konsumiert. Ich brachte das Beispiel Auto, weil das Auto nunmal des Deutschen liebstes Kind ist. Was hier ausgegeben wird, das ist einfach phänomenal. Und der Benzinpreis - ich wiederhole mich - ist kaufpreisbereinigt gar nicht mal soo hoch.
Du bist mit einer gehörigen Portion Ignoranz ausgestattet, anders ist nicht zu erklären, dass du nicht sehen willst, dass es sich mit Benzin so verhält wie von mir beschrieben. Kein Wort von dir, warum gerade die Premiummarken so erfolgreich in Deutschland und der Welt sind. Opel hat Probleme, ok, aber das ist auch kein Premiumhersteller. Also bitte. Krise ist was anderes. Am Münchner Oktoberfest sind die Leute sogar bereit, 8 Euro für ein Maß zu blechen. In einer Krise würde das nicht geschehen. Überhaupt sehe ich in den Einkaufsstrassen massenhaft Leute. Geld scheint nicht unbedingt zu fehlen. Wenn es soweit ist, bin ich ja gern bereit, eine Krise als solche zu bezeichnen. Dazu müssten aber diverse Indikatoren eine eindeutige Sprache sprechen. Derzeit ist das Fehl am Platz.

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