Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Klaus_z, Friday, 09.06.2006, 21:09 (vor 6530 Tagen)

Hallo,

die Männerbewegung ist bisher recht harmlos - sie ist (ohne sich darüber bewußt zu sein) teilweise nur ein Teilableger, eine verkappte Frauenbewegung.

Beide (Männer- und Frauenbewegung) streben doch die gleichen Ziele an:

- "Gleichberechtigung" - Was immer das konkret heißen soll
- "Auf keinen Fall mehr zurück in die natürliche Ordnung" - dafür dann immer mehr nicht funktionierende "neue" marxistisch-feministisch inszinierte Rollenmodelle der Gleichberechtigungsdoktrin.
- "Kinder gehören in die Kita" - damit Familienzerstörung, Entfremdung der Kinder und Übergabe der Kleinen an anonyme staatliche Gewalt.

Das komische ist, daß an diesen Dogmen sowohl die Frauen- als auch dei Männerbewegung eisern festhält und jeden niederknüppelt, der versucht, an diesen Ideologien zu rütteln.
Die heutige Männerbewegung will im Grunde nur dem Feminismus die Spitzen nehmen, hält ihn jedoch von Grund auf für richtig.

Leute: Änderungen gibt es nicht, indem man versucht eine vorherrschende menschenfeindliche Ideologie zu "reformieren", sondern nur indem man diese radikal und total in Frage stellt.

Es wäre das gleiche, wie wenn man die rote oder brauen Ideologie dadurch bessern wollte, indem man die KZs etwas schöner anstreicht, statt das ganze Regime in Frage zu stellen.

Das schlimmste im Leben sind immer Halbheiten, nicht umsonst sagte Jesus: "Eure Rede soll lauten: "Ja, ja, nein, nein" alles was dazwischen liegt ist von Übel!"

Gruß

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Thomas Lentze, Friday, 09.06.2006, 21:51 (vor 6530 Tagen) @ Klaus_z

Der Tunten-Hammer ist wieder da - sei gegrüßt!

die Männerbewegung ist bisher recht harmlos - sie ist (ohne sich darüber
bewußt zu sein) teilweise nur ein Teilableger, eine verkappte
Frauenbewegung.

Zum Glück nur teilweise. Aber schlimm genug! Es gibt da tatsächlich ein Tanten- oder Tuntenforum, in dem über Unsereinem ständig hergezogen wird.

Siehe:

ziemlich viel Scheiß´, der da als verbale Ohnmachtsreaktion von Leuten wie Lentze usw. abgesondert wird, die ansonsten keinen Fuß auf den Boden kriegen. Vor allem sollten die sich mal überlegen, wie es passieren konnte, dass sie trotz ihrer "Überlegenheit" von so "schrecklich dummen Frauen" über den Tisch gezogen wurden.

Womit wir wieder beim Thema wären ;-)

Gruß Eugen

Man stelle sich vor: eine Organisation, die sich mandatiert glaubt,im Namen von Männern zu sprechen, mokiert sich über Männer, die mit Frauen schlechte Erfahrungen hatten. (Wer von uns hat die nicht?) Übrigens ist es seltsam für einen Psychologen, jemanden in den Mund zu legen, daß er sich als "überlegen" und seine Ex als "schrecklich dumm" bezeichne.

Die heutige Männerbewegung will im Grunde nur dem Feminismus die Spitzen
nehmen, hält ihn jedoch von Grund auf für richtig.

Nochmals: nicht die ganze Männerbewegung, glücklicherweise. Vgl.:

1. Profeministische Männerbewegung

o Synonyme (aus maskulistischer Sicht): Sitzpinkler-, Selbstkastrationsbewegung.
o Aktivitäten: Selbstbezichtigungs-, Selbstbeschämungs-Sitzungen; Männer"therapie".
o Zeitliches Äquivalent: Schwulenbewegung.
o Ursprünge: Studentische Spontibewegung ab etwa 1975.
o Motto: "Der Mann ist sozial und sexuell ein Idiot" (aus: V.E.Pilgrim, "Manifest für den freien Mann, 1977).
o Orientierung: An feministischen Vorstellungen, wie ein Mann zu sein habe.
o Ziele: "Der moderne Mann"; Geltendmachen seiner "weiblichen und schwulen Anteile".

Davon hat sich noch viel bis heute durchgehalten, das seine Herkunft nicht verleugnen kann. Dagegen:

2. Antifeministische / maskulistische Männerbewegung

Das schlimmste im Leben sind immer Halbheiten, nicht umsonst sagte Jesus:
"Eure Rede soll lauten: "Ja, ja, nein, nein" alles was dazwischen liegt
ist von Übel!"

Richtig. Mehr Konsequenz!

Gruß

T.L.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Thomas Lentze, Friday, 09.06.2006, 22:22 (vor 6530 Tagen) @ Thomas Lentze

Der Gerechtigkeit halber muß aber auch ein sehr vernünftiger Beitrag aus dem besagten Forum erwähnt werden:

http://www.carookee.com/forum/MANNdatAktion/11166517-0-01113

Darin heißt es u.a.:

Das Problem bei linkem Denken sehe ich im Wahn der Machbarkeit und dem fehlenden Respekt vor Gewachsenem und oft auch Unveränderlichem, so z.B. der Natur des Menschen.

Das ist richtig erkannt.

T.L.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Rainer ⌂, Friday, 09.06.2006, 23:49 (vor 6530 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo

Der Gerechtigkeit halber muß aber auch ein sehr vernünftiger Beitrag aus
dem besagten Forum erwähnt werden:

Es gibt dort noch mehr vernünftige Beiträge.

Das ist richtig erkannt.

Es ist ein Riesenproblem den Leuten beizubringen, daß wenn sie irgenwo an einer Schraube drehen, dies Folgen an an allen möglichen anderen Stellen haben kann. Nennt man Seiteneffekt. Je komplexer eine Struktur um so ungeahnter die Folgen, wenn ich an einer Stelle steuernd eingreife.

Die Linken glauben, das man der Natur (den Menschen) nur an ein paar Stellen auf die Sprünge helfen muss, um die "gute Welt" zu realisieren. Das geht aber regelmäßig in die Hosen, weil die Seiteneffekte nicht bedacht werden. Ich denke, Beispiele gibt es genug. Die muss ich nicht extra erwähnen.

Unbegreiflich für mich ist, warum lernen sie nicht aus ihrem eigenen Desaster?

Die Lösung kann nur lauten das dieser Ismuss, wie alle Ismen früher oder später, zur Religion verkommen ist. Es gibt Gläubige, Priester, Rituale, Denk- und Meinungsverbote.

Meinungsdiktatur

Frauenstatut der Grünen und Neger

Das Spiel kann man natürlich auch in den "problematischen, deutschen" Bereich weiterziehen.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Grünen-Statut: oktroyiertes Matriarchat in Reinstform

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 04:43 (vor 6530 Tagen) @ Rainer

Unbegreiflich für mich ist, warum lernen sie nicht aus ihrem eigenen
Desaster?

Ja, da könnten wir gleich nach dem Ursprung des Bösen fragen. Ich lese gerade in Augustinus' "Bekenntnisse" (vor 400 n.Chr. geschrieben !), da kommen solche Fragen vor.

Das Grünen-Statut mit seinen eingefügten Veränderungen (Weiße, Neger) verdeutlicht sehr gut, worum es geht. Gute Idee. Müßte übertragen werden auf alles mögliche Andere.

Da du andernorts deinen Unwillen gegen den Gebrauch der Begriffe Patriarchat und Matriarchat (Feminat usw.) äußerst, möchte ich mal fragen, wie man das nennen soll, was in besagtem Statut zutagetritt.

Grüße !

T.L.

Grünen-Statut: oktroyiertes Matriarchat in Reinstform

Rainer ⌂, Saturday, 10.06.2006, 12:46 (vor 6529 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo

Da du andernorts deinen Unwillen gegen den Gebrauch der Begriffe
Patriarchat und Matriarchat (Feminat usw.) äußerst, möchte ich mal fragen,
wie man das nennen soll, was in besagtem Statut zutagetritt.

Für mich ist das Rassismus.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Grünen-Statut: oktroyiertes Matriarchat in Reinstform

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 15:20 (vor 6529 Tagen) @ Rainer

Für mich ist das Rassismus.

Für mich ist das Sexismus. Logisch, nicht?

Es traut sich nur keiner, den Femanzen die Definitionshoheit zu abzunehmen.

Gruß

Thomas

Grünen-Statut: oktroyiertes Matriarchat in Reinstform

Paul, Saturday, 10.06.2006, 15:40 (vor 6529 Tagen) @ Thomas Lentze

Es traut sich nur keiner, den Femanzen die Definitionshoheit zu
abzunehmen.

Stimmt. Sexismus. Ich kann die Begriffe "Rassismus" oder "Geschlechterrassismus" als Ersatz für den richtigen Begriff "Sexismus" auch nicht wirklich ausstehen. Aber, wie jemand hier schon mal richtig gesagt hat: Viele Leute wissen gar nicht, was der Begriff Sexismus eigentlich heisst. Teilweise stellen sie sich unter dem Begriff "sexistisch" jemanden vor, der ständig spitz ist, anzügliche Bemerkungen macht oder so... ja, das Bildungsniveau der Durchschnittsbevölkerung ist erstaunlich niedrig. Aber was will man machen...

Gruss,
Paul

Grünen-Statut: oktroyiertes Matriarchat in Reinstform

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 16:49 (vor 6529 Tagen) @ Paul

eigentlich heisst. Teilweise stellen sie sich unter dem Begriff
"sexistisch" jemanden vor, der ständig spitz ist, anzügliche Bemerkungen
macht oder so... ja, das Bildungsniveau der Durchschnittsbevölkerung ist
erstaunlich niedrig. Aber was will man machen...

Da verweise ich wiederum auf mein Thesenpapier:

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1616&page=3&category=0&order=time

o Als Synonyme für "Feminismus" liest man in Texten der o.g. Bewegung häufig:
oo "Femifaschismus", abgekürzt "Femischismus", in Anspielung auf den Nationalsozialismus;
oo "Geschlechterrassismus" in Anspielung auf die Apartheid in Südafrika;
oo "Sexismus" in Analogie zum Rassismus; Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres (männlichen) Geschlechtes;
oo "Geschlechtertotalitarismus".
o Während Maskulisten unter "Sexismus" das Gesamt feministischer Kopfgeburten verstehen, steht bei Feministen der Begriff "Sexismus" weniger für eine maskulistische Ideologie (die es nur vereinzelt gibt, z.B.: "Geschlecht und Charakter" von Otto Weininger), sondern eher für ein triebgesteuertes, unreflektiertes männliches Fehlverhalten. Diese Usurpation und Verfälschung des Begriffes "Sexismus" dürfte der Grund dafür sein, daß er von Männerrechtlern bisher häufig noch durch die o.g. Synonyma ersetzt wird.

Gruß

T.L.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Paul, Saturday, 10.06.2006, 15:15 (vor 6529 Tagen) @ Thomas Lentze

Das Problem bei linkem Denken sehe ich im Wahn der Machbarkeit und dem
fehlenden Respekt vor Gewachsenem und oft auch Unveränderlichem, so z.B.
der Natur des Menschen.

Nein, das ist kompletter Schwachsinn.

Die Natur des Menschen ist nicht unveränderlich, genauso wenig wie die Natur allgemein. Oder schwingen wir uns immer noch von Baum zu Baum? Ausserdem frage ich mich, was "die Natur" des Menschen überhaupt ist. Klingt das nicht bisschen - um ein hier vollkommen überstrapaziertes Lieblingswort selbsternannter Individualisten zu gebrauchen, die lustigerweise alle ziemlich identische Gedankengänge haben - nach Kollektivismus? Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Natur eine andere ist als deine und diese wiederum vollkommen unterschiedlich von der von susu. :-)

Richtiger wäre die Formulierung, daß es ein Merkmal von totalitären Ideologien ist, ein am Reissbrett (in den Köpfen von Ideologen) entworfenes Menschenbild als "Ideal für sich" (d.h. ohne dass es unbedingt irgendeinen Nutzen für das Individum bringen muss) zu sehen und dann skrupellos mit Zwangsmassnahmen in die Realität umsetzen zu wollen.
Das war aber bei Kommunisten und Nazis gleich. Wenn es schwachsinnig ist, sich über Nazis zu echauffieren und auf dem linken Auge blind zu sein - und dem stimme ich zu - ist es auch schwachsinnig, in jedem 3. Satz gegen Links zu schiessen und auf dem rechten Auge blind zu sein. Und bitte keine Umdeutung der Begriffe von Links und Rechts: Wenn die Nazis plötzlich als links bezeichnet werden, so werde ich den Verdacht nicht los, daß hier willkürliche Begriffsumdeutung geschieht, natürlich mit bestimmten Hintergedanken. Übrigens auch ein Merkmal von Ideologien, so etwas... sollte man nicht unebdingt drauf reinfallen.

Gruss,
Paul

Das ist kompletter Schwachsinn

DschinDschin, Saturday, 10.06.2006, 16:04 (vor 6529 Tagen) @ Paul

Lieblingswort selbsternannter Individualisten zu gebrauchen, die
lustigerweise alle ziemlich identische Gedankengänge haben - nach
Kollektivismus? Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Natur eine andere
ist als deine und diese wiederum vollkommen unterschiedlich von der von
susu. :-)

Wir reden hier nicht davon, dass der Mensch, einmal geschaffen, unveränderlich in der Landschaft steht und nur noch durch Erosion zum Verschwinden gebracht werden kann. Wir reden von den Beharrungskräften, die im Gewordenen steckt. Das betrifft biologische Merkmale, also Genotyp und Phänotyp, das betrifft aber auch kulturelle Größen, also Traditionen. Dabei wollen wir nicht vergessen, dass Kultur und Gene in Wechselbeziehung stehen, wie ich an anderer Stelle schon oft ausgeführt habe. Und beide sind selbstverstänlich veränderbar, aber mit Einschränkungen.
In einem obigen Posting hat JosefS folgenden, meiner Ansicht nach hervorragend treffenden Satz geprägt: "Dann redest Du von einer natürlichen Ordnung, die mit gewalt durchgesetzt werden muß. Wenn sie
mit Gewalt durchgesetzt werden muß, ist sie nicht natürlich. Eine natürliche Ordnung entsteht, wenn jeder möglichst frei wählen kann, was für ihn richtig ist. Die Märchen von der steinzeitlichen
Geschlechterordnung interessieren mich nicht. Die Überreste von damals sind zu gering, um diesezu bestimmen."

Dem linken Denken fehlt der Respekt vor dem Gewordenen und dem Werdenden. Und meine Ausführungen haben zu keinem Zeitpunkt von Uniformität gesprochen. Die Verschiedenheit und die "Fehlerhaftigkeit" der Geschöpft ist gerade ihre Stärke auf dem Weg hin zu neuen Lösungen, neuen Zuständen.

Das war aber bei Kommunisten und Nazis gleich. Wenn es schwachsinnig ist,
sich über Nazis zu echauffieren und auf dem linken Auge blind zu sein -
und dem stimme ich zu - ist es auch schwachsinnig, in jedem 3. Satz gegen
Links zu schiessen und auf dem rechten Auge blind zu sein.

In meinem Posting, auf das Thomas Bezug nimmt, gehe ich auf eine der Schwächen rechten Denkens ein (siehe dort)

Und bitte keine Umdeutung der Begriffe von Links und Rechts:

Ich will überhaupt nicht die Begriffe Links und Rechts umdeuten. Aber gerade dann, wenn man diese Begriffe sauber definiert, fällt auf, dass den Nazis viele Merkmale fehlen, die dem klassischen Rechten unverzichtbar sind, so der Respekt vor dem Privaten. Antigone fand bei den Nazis kein Wohlwollen, weil sie die Pflicht vor ihrem toten Bruder höher einschätzte als die Pflicht gegen den König, also den Staat. Im Gegensatz dazu, legen Rechte besonderen wert auf "natürliche" Beziehungen, besonders im privaten Umfeld. Die Vorstellung, dass die Kinder die Eltern denunzieren, ist dem Rechten ein Greuel.

Wenn die Nazis plötzlich als links bezeichnet werden, so werde ich den
Verdacht nicht los, daß hier willkürliche Begriffsumdeutung geschieht,
natürlich mit bestimmten Hintergedanken.

Ich bin ein Radikaler (im Denken) aber kein Ideologe.

Wenn Stalin kein Nationalsozialist war, warum hat er dann Trotzkis Vorstellung der Weltrevolution zu Gunsten des Sozialismus in einem Lande verworfen.
Wie konnte er den Gedanken des Klassencharakters des Krieges gegen Hitlerdeutschland vergessen und völkisches Denken übernehmen, was die Vertreibungspolitik beweist.
Übrigens auch ein Merkmal von Ideologien, so etwas...

sollte man nicht unebdingt drauf reinfallen.

Auf mich braucht niemand hereinfallen.
Ich will ein Klotz in der Landschaft sein, an dem man sich reiben kann.

Gruß DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Jachin, Saturday, 10.06.2006, 16:19 (vor 6529 Tagen) @ Paul

Die Natur des Menschen ist nicht unveränderlich, genauso wenig wie die
Natur allgemein. Oder schwingen wir uns immer noch von Baum zu Baum?

Wir sind immer noch mit Freude Höhlenbewohner, die sich in Boden- und Steppennähe aufhalten, so wie es schon seit zwei Millionen Jahren war. Wirklich viel verändert hat sich da im evolutionären Sinne nicht.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Natur eine andere ist als deine und
diese wiederum vollkommen unterschiedlich von der von susu.

Traurigerweise wird dir der Neuropsychologe da wohl widersprechen und der weiß da mehr drüber als du.

Wenn die Nazis plötzlich als links bezeichnet werden, so werde ich den
Verdacht nicht los, daß hier willkürliche Begriffsumdeutung geschieht,
natürlich mit bestimmten Hintergedanken.

Im Sinne der Genauigkeit: Sozialismus ist "linksorientiert", man kann also die Nazis ("Nationalsozialisten") nicht einfach nur als rechtsradikal bezeichnen ohne die Definition in den Arsch zu treten. Rechtsextremismus hat schon immer eine gute Menge Xenophobie mit sich geführt... Der Nationalsozialismus war allerdings nie wirklich xenophob, er hat nicht im eigentlichen Sinne versucht sich von der Außenwelt abzukapseln (die Nazis haben Bündnisse mit den Japanern und Sowjets abgeschlossen, was ein wirklich xenophobes Volk nicht leichtfertig tun würde). Im Gegenteil war der Rassenhass der Nazis sogar immer sehr deutlich nach außen gerichtet und ein sehr spezifisches politisches Werkzeug. Man kann sie also nicht einfach als rechtsextrem bezeichnen und deshalb ist die Bezeichnung "Nazi" auf die heutigen Rechtsextremen auch nicht wirklich angebracht.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

DschinDschin, Saturday, 10.06.2006, 16:59 (vor 6529 Tagen) @ Jachin

"Die billigste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz, der Rassenstolz, der Stolz der Masse. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte."
--Arthur Schopenhauer

Schopenhauer irrt!

Als Mensch bin ich ein extrem kulturgeprägtes Wesen. Da ich im deutschen Saustall aufgewachsen bin, rieche ich wie die Sau, d.h. ich habe die Eigenheiten meiner Mitbürger tief, tief, tief verinnerlicht und bin ihnen ähnlich geworden. Die deutsche Kultur hat mich durchdrungen. Dazu kommt noch die Sprache, die Sprache meiner Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, ...., meiner Kinder, meiner Freunde, ....
Also ich bin Deutsch von den Haarspitzen bis unter die Fußsohlen.
Deutsch sein, ist ein wesentlicher Teil von mir. Und zu einem Teil meines Selbstwertgefühls gehört u.A. Deutsch zu sein. ("Guckt mal her Leute! Ich bin Deutsch! Ist das nicht toll? - Sagt mal, was seid denn Ihr? - Ah, auch gut! - Aber ich bin Deutsch! Lustig, nicht?)
Ich brauche nicht Papst zu sein, brauche nicht im Fußball gewinnen, muss nicht Exportweltmeister sein, muss nicht ......, um extrem Stolz darauf zu sein Deutsch zu sein. Eben weil ICH deutsch bin. Ich bin übrigens kein BRD- und kein Verfassungspatriot, auch wenn ich eine Verfassung und Rechtsstaatlichkeit für ein ganz hohes Gut halte.

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Odin, Saturday, 10.06.2006, 00:49 (vor 6530 Tagen) @ Klaus_z

Das schlimmste im Leben sind immer Halbheiten, nicht umsonst sagte Jesus:
"Eure Rede soll lauten: "Ja, ja, nein, nein" alles was dazwischen liegt
ist von Übel!"

Ich bin froh, daß du endlich die Trennlinie gezogen hast: Du bist kein Teil der Männerbewegung, wie ich es schon immer gesagt habe. Ja, ich will Gleichberechtigung UND Gleichverpflichtung. NEIN, ich habe nichts mit dir gemeinsam.

Im Gegensatz zur Frauenbewegung ziehst du dir Trennlinie exakt. Es ist wohl ein Funke von Männerintelligenz in dir. Die Trennlinie ist tatsächlich NICHT UND WAR ES NIE zwischen Männer und Frauen, sondern zwischen Frauenvergünstigern und "Gleichen unter Verschiedenen". Wären "die Frauen" nur halb so vernünftig wie du ;-)

--
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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Nihilator ⌂, Bayern, Saturday, 10.06.2006, 01:06 (vor 6530 Tagen) @ Odin

Ich bin froh, daß du endlich die Trennlinie gezogen hast: Du bist kein
Teil der Männerbewegung, wie ich es schon immer gesagt habe.

Wer bist Du, Odin, der Sprecher der Männerbewegung Klammerauf DIE LEGITME Klammerzu? In meinem Namen sprichst Du jedenfalls nicht zu Klaus, dieses Gefühl verstärkt sich immer mehr bei mir.

Ja, ich will Gleichberechtigung UND Gleichverpflichtung. NEIN, ich habe
nichts mit dir gemeinsam.

Ja, ich will das auch. Und trotzdem scheint es Unterschiede zu geben, was man unter wörtlich gleichen Zielsetzungen verstehen kann.
Und, doch, Du hast auch mit Klaus einiges gemeinsam.

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß es eigentlich nicht die rechte Zeit für Separationsbewegungen im kümmerlichen Häuflein der Männerbewegten ist. Wir sollten den Blick mal auf Gemeinsamkeiten richten, die es ja zweifellos gibt. Wenn diese Bewegung eines Tages Macht gewonnen hat, ist immer noch genug Zeit, sich in verschiedene Richtungen aufzuspalten - falls es denn nötig ist. Denn im Wesentlichen betreffen die Differenzen private, ausschließlich zwischen Partnern getroffene Entscheidungen. Und da wollen wir uns doch eh nicht reinhängen, von so etwas haben wir dank Femis doch wohl gestrichen die Schnauze voll?

Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Odin, Saturday, 10.06.2006, 02:45 (vor 6530 Tagen) @ Nihilator

Wer bist Du, Odin, der Sprecher der Männerbewegung Klammerauf DIE LEGITME
Klammerzu? In meinem Namen sprichst Du jedenfalls nicht zu Klaus, dieses
Gefühl verstärkt sich immer mehr bei mir.

Oooooooch, schnief... dabei hat ER doch gesagt, daß er KEIN Teil der Männerbewegung ist.... sowas von gemein, dass das der Inhilator wieder nicht geblickt hat... bööööööh

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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 02:56 (vor 6530 Tagen) @ Nihilator

ist. Wir sollten den Blick mal auf Gemeinsamkeiten richten, die es ja
zweifellos gibt. Wenn diese Bewegung eines Tages Macht gewonnen hat, ist
immer noch genug Zeit, sich in verschiedene Richtungen aufzuspalten -
falls es denn nötig ist.

Welche Gemeinsamkeiten sind das?

Ich zitiere mal Arne (aus dem Text "Was die Männerbewegung will"):

"Ich glaube, ich hab hier schon einmal gepostet, dass ich sowas wie eine "Männerbewegung" überhaupt nur als Übergangslösung für sinnvoll halte. Dafür gibt es mehrere Gründe, z. B. dass ich es unsinnig finde, Männerinteressen und Fraueninteressen gegeneinander auszuspielen, als ob das eine Geschlecht nur gewinnen könnte, wenn das andere verliert. Ein anderer Grund ist, dass sich unter dem Banner der "Männerbewegung" tatsächlich auch Leute sammeln, die an einer echten Gleichberechtigung nicht das geringste Interesse haben, sondern einfach nur die uralten Verhältnisse mit der Frau am Herd etc. wiederhaben möchten."

Das fasst für mich das Projekt zusammen, an dem "wir" arbeiten. Und wer sich nicht an diesem Projekt beteiligt (und das schließt eben jene genannten Leute, die "an einer echten Gleichberechtigung nicht das geringste Interesse haben" ausdrücklich ein) ist eben kein Teil der Projekts. Nun bin ich kein Mitglied bei Manndat, weil es zwischen einigen Leuten bei Manndat und mir eine Meinungsverschiedenheit darüber gibt, ob es an der Zeit ist, über die "Übergansösung" hinaus zu operieren, d.h. stärker vom Standpunkt aus zu argumentieren, daß Geschlechtergerechtigkeit kein Nullsummenspiel ist und dementsprechend mit feministischen Gruppen zusammenzuarbeiten, die das ähnlich sehen und die Bestrebungen von Gruppen wie Manndat für positiv halten. Aber es gibt anscheinend keine Differenz darüber, daß Klaus weder Teil der Übergangslösung, noch von irgendetwas, das dannach kommt, sein kann. Und somit passiert genau das Gegenteil: Ich bin seit langem nicht mehr so konform mit so viele[image]ännerbewegung, kaum jemand, mit dem es nicht irgendwo Differenzen gegeben hätte. Aber jetzt gerade ziehen Leute an einem Strang, die vor zwei Jahren noch nicht miteinander gearbeitet hätten. Denn unser Projekt droht an Leuten wie Klaus zu scheitern, die all das, was wir in die Öffentlichkeit getragen haben demontieren und versuchen unser Projekt für ihre Ziele zu okkupieren, die sich offensichtlich deutlich von unseren unterschieden. Und durch die Bedrohung durch die "alte Ordnung" Fraktion entsteht eine geschlossenere Bewegung. Und wenn unsere Gemeinsamkeit nur darin bestünde "nicht wie Klaus" zu sein.

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Adam, Saturday, 10.06.2006, 04:08 (vor 6530 Tagen) @ susu

ihre Ziele zu okkupieren, die sich offensichtlich deutlich von unseren
unterschieden. Und durch die Bedrohung durch die "alte Ordnung" Fraktion
entsteht eine geschlossenere Bewegung. Und wenn unsere Gemeinsamkeit nur
darin bestünde "nicht wie Klaus" zu sein.

Susu, wir sind völlig einig - nur, daß Du leute wie Klausz überschätzt. Sie haben keine Chance. Die Männerbewegung - auf Dauer - schon (leider dauert es mir viel zu lange), für die Glorifizierer steinzeitlicher Gesellschaftszustände ist der Zug längst abgefahren. Niemand wird ihnen je ernsthaft ein Ohr leihen. Das sind lediglich ideologische Gefechte, noch dazu ohne argumentativen Mumm.

Also: keine Sorge, diese sachlich wenig bewanderten Leute haben ganz gewiß nicht den Einfluß, den Du ihnen zutraust.

Gruß
Adam

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 10:18 (vor 6530 Tagen) @ Adam

dauert es mir viel zu lange), für die Glorifizierer steinzeitlicher
Gesellschaftszustände ist der Zug längst abgefahren. Niemand wird ihnen je
ernsthaft ein Ohr leihen. Das sind lediglich ideologische Gefechte, noch
dazu ohne argumentativen Mumm.

Meine Sorge ist nicht, daß die sich durchsetzen. Meine Sorge ist, daß sie sich laut genug als "die Männerbewegung" ausgeben um Leute zu überzeugen, daß wir alle so sind. Und dann uns ebenfalls kein Gehör schenken. Und da habe ich ein konkretes Beispiel. Ich war bis vor ein paar Tagen als Diskussionsteilnehmer bei einer Veranstaltung, die in Bonn geplant wird vorgesehen. Das Thema ist Genitalverstümmelung und neben einer Expertin für FGM sollte ich über MGM und IGM reden. Nun war eine Bekannte einer der Veranstalterinnen kürzlich bei einem Referat anwesend... Damit ist das gegessen, zumindest bis ich mal Gelegenheit habe, das zu klären.

Also: keine Sorge, diese sachlich wenig bewanderten Leute haben ganz gewiß
nicht den Einfluß, den Du ihnen zutraust.

Ich glaube nicht, daß sie gewinnen können, aber ich glaube, daß wir durch sie verlieren können.

susu

Kleingeist susu

Mahner, Saturday, 10.06.2006, 13:02 (vor 6529 Tagen) @ susu

Ich glaube nicht, daß sie gewinnen können, aber ich glaube, daß wir durch
sie verlieren können.

Sprich bitte für dich und nicht für andere. Mit kollektivistischen Kleingeistern wie dir und Odin kommen wir nämlich genauso wenig weiter.

ROTFL

Paul, Saturday, 10.06.2006, 14:18 (vor 6529 Tagen) @ Mahner

Sprich bitte für dich und nicht für andere. Mit kollektivistischen
Kleingeistern wie dir und Odin kommen wir nämlich genauso wenig
weiter.

Ich liebe unfreiwillige Ironie :-)

Gruss,
Paul (der die Postings des kollektivistischen Kleingeists susu hier sehr gerne liest)

ROTFL

Lost&Found, Saturday, 10.06.2006, 17:01 (vor 6529 Tagen) @ Paul

Ich liebe unfreiwillige Ironie :-)

Allerdings!

Paul (der die Postings des kollektivistischen Kleingeists susu hier sehr
gerne liest)

Nicht nur der.

Kleingeist susu

susu, Saturday, 10.06.2006, 17:08 (vor 6529 Tagen) @ Mahner

Sprich bitte für dich und nicht für andere. Mit kollektivistischen
Kleingeistern wie dir und Odin kommen wir nämlich genauso wenig weiter.

Was macht mich zum Kollektivisten? Ich zitiere mal Wikipedia: "Unter Kollektivismus wird ein Werte- und Moralsystem verstanden,in dem das Wohlergehen des Kollektivs die höchste Priorität einnimmt. Die Interessen des Individuums werden denen der Gruppe untergeordnet."

Ich wüste nicht, wo ich eine solche Position vertreten hätte, ich glaube mich allerdings daran zu erinnern, genau das Gegenteil vertreten zu haben.
Mal nachgucken, hmm. Klaus vertritt eine "natürliche Ordnung", die allgemeine Gültigkeit hat. Er tritt gegen gleiche Rechte für alle Menschen an. Die Interessen von einzelnen Idividuen bezeichnet er gern mal als "puren Egoismus". Nun dagegen habe ich mich gestellt, in diesem Thread mit dem anscheinend kollektivistischen Bekenntnis:

"Ich zitiere mal das Grundgesetz, Artikel 2 Absatz 1:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, [..]"
Und ja, an diesem Dogma halte ich fest."

Im Gegensatz dazu schrieb Klaus: "Der Begriff "Freiheit" ist an sich Unsinn[..]"
Er schrieb, daß wir Abhängigkeit brauchen.
Und wo wir dabei sind, daß Grundsäzlich zu betrachten: ../archiv1/index.php?id=68590

susu

Kleingeist susu

Odin, Saturday, 10.06.2006, 17:53 (vor 6529 Tagen) @ susu

Was macht mich zum Kollektivisten? Ich zitiere mal Wikipedia: "Unter
Kollektivismus wird ein Werte- und Moralsystem verstanden,in dem das
Wohlergehen des Kollektivs die höchste Priorität einnimmt. Die Interessen
des Individuums werden denen der Gruppe untergeordnet."

Aber wenigstens den "Kleingeist" sollten wir ihm zugestehen, damit er nicht ganz mutlos wird.
Obwohl: Wenn jemand eine äußere Ordnung braucht, um sich daran zu klammern, erscheint mir das schon äußerst kleingeistig. Aber man will ja nicht kleinlich sein.

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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Lost&Found, Saturday, 10.06.2006, 17:02 (vor 6529 Tagen) @ susu

Nun war eine Bekannte einer der Veranstalterinnen kürzlich bei einem
Referat anwesend... Damit ist das gegessen, zumindest bis ich mal
Gelegenheit habe, das zu klären.

Ein Referat, dessen Thesenpapier man wohl bereits begutachten durfte?!

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 17:12 (vor 6529 Tagen) @ Lost&Found

Ein Referat, dessen Thesenpapier man wohl bereits begutachten durfte?!

Ich halte es für unwahrscheinlich, daß an der Uni Bonn innerhalb einer Woche zwei Referate über die Männerbewegung stattfanden, die Otto Weiniger als wichtigen Vordenken nennen. Aber: In dubio pro Lentze, kann ja sein, daß es in der Bundesstadt noch so einen gibt...

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Odin, Saturday, 10.06.2006, 17:55 (vor 6529 Tagen) @ susu

Ich halte es für unwahrscheinlich, daß an der Uni Bonn innerhalb einer
Woche zwei Referate über die Männerbewegung stattfanden, die Otto Weiniger
als wichtigen Vordenken nennen. Aber: In dubio pro Lentze, kann ja sein,
daß es in der Bundesstadt noch so einen gibt...

Versteh ich jetzt nicht. Kannst du das mal erklären? Vielleicht stehts auch schon woanders, aber ich les nicht alles mit.

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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 19:07 (vor 6529 Tagen) @ Odin

Versteh ich jetzt nicht. Kannst du das mal erklären? Vielleicht stehts
auch schon woanders, aber ich les nicht alles mit.

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1616 zeigt die Zusammenfassung des Referats von T.L.

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Odin, Saturday, 10.06.2006, 19:25 (vor 6529 Tagen) @ susu

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1616
zeigt die Zusammenfassung des Referats von T.L.

Naja, find ich von den Themen her, die angesprochen werden, nicht schlecht. Ist nur die Frage, wie er's rübergebracht hat. Allerdings MÜSSEN wir zwangsläufig einigen Leuten auf die Füße steigen.

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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

An twortenschreiber, Sunday, 11.06.2006, 16:13 (vor 6528 Tagen) @ susu

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1616&page=3&category=0&order=time
zeigt die Zusammenfassung des Referats von T.L.

und Aufgrund dessen, hat man Dich ausgeladen? Habe ich das so richtig verstanden?

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Sunday, 11.06.2006, 17:44 (vor 6528 Tagen) @ An twortenschreiber

und Aufgrund dessen, hat man Dich ausgeladen? Habe ich das so richtig
verstanden?

Zumindest habe ich das so verstanden. Wie gesagt, ich habe mit der Veranstalterin, die mich nicht mehr dabei haben wollte noch nicht sprechen können.

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Lost&Found, Sunday, 11.06.2006, 16:06 (vor 6528 Tagen) @ susu

Ich halte es für unwahrscheinlich, daß an der Uni Bonn innerhalb einer
Woche zwei Referate über die Männerbewegung stattfanden, die Otto Weiniger
als wichtigen Vordenken nennen. Aber: In dubio pro Lentze, kann ja sein,
daß es in der Bundesstadt noch so einen gibt...

Wobei Weininger ja nicht nur als Theoretiker problematisch ist, sondern nicht mal als Vorbilds im Sinne eines seiner eigenen Theorie gemäß erfolgreichen Querulanten dienen könnte. Obwohl: Konsequent war er ja, letzten Endes ...

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Sunday, 11.06.2006, 17:44 (vor 6528 Tagen) @ Lost&Found

Wobei Weininger ja nicht nur als Theoretiker problematisch ist, sondern
nicht mal als Vorbilds im Sinne eines seiner eigenen Theorie gemäß
erfolgreichen Querulanten dienen könnte. Obwohl: Konsequent war er ja,
letzten Endes ...

Und wurde dafür ja auch von genau der richtigen Person gelobt...

susu

Wer ist diese Person? (O.T.)

Thomas Lentze, Sunday, 11.06.2006, 20:49 (vor 6528 Tagen) @ susu

- kein Text -

Wer ist diese Person?

susu, Thursday, 15.06.2006, 22:15 (vor 6524 Tagen) @ Thomas Lentze

Die Person war Adolf Hitler, der Weininger, wegen seiner Bemerkungen in Geschlecht und Wesen und seinem, unter Berücksichtigung eben jener, konsequenten Selbstmord als "einzigen Anständigen Juden" bezeichnete.

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 17:11 (vor 6529 Tagen) @ susu

Diskussionsteilnehmer bei einer Veranstaltung, die in Bonn geplant wird
vorgesehen. Das Thema ist Genitalverstümmelung und neben einer Expertin
für FGM sollte ich über MGM und IGM reden. Nun war eine Bekannte einer der
Veranstalterinnen kürzlich bei einem Referat anwesend...

Susu, da ja nunmehr wohl hinreichend bekannt ist, daß wir beide an der Bonner Uni studieren bzw. zu tun haben, stelle ich die Frage: war das eine Anspielung auch mich und mein Referat? D.H. auf

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1616

und eventuell auch auf meine Äußerungen zur Genitalverstümmelung in

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1752

Wenn ja, so wäre auch ich gerne auf dem Laufenden. Sollte mich aber wundern, denn im Referat habe ich dargestellt, daß wir eben nicht alle die gleichen Ziele verfolgen. Und meine eigene Position habe ich solche, mündlich zumindest, als solche gekennzeichnet.

Gruß

T.L.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 17:26 (vor 6529 Tagen) @ Thomas Lentze

Susu, da ja nunmehr wohl hinreichend bekannt ist, daß wir beide an der
Bonner Uni studieren bzw. zu tun haben, stelle ich die Frage: war das eine
Anspielung auch mich und mein Referat? D.H. auf
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1616

Siehe meine Antwort auf Lost&Found.

und eventuell auch auf meine Äußerungen zur Genitalverstümmelung in
http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=1752

Nein, darum ging es nicht.

Wenn ja, so wäre auch ich gerne auf dem Laufenden. Sollte mich aber
wundern, denn im Referat habe ich dargestellt, daß wir eben nicht
alle die gleichen Ziele verfolgen. Und meine eigene Position habe ich
solche, mündlich zumindest, als solche gekennzeichnet.

Was immer sie gehört hat, es reichte für die Ausladung.

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Odin, Saturday, 10.06.2006, 04:42 (vor 6530 Tagen) @ susu

Hmmm *ausdruckundeinrahm*

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Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 01:14 (vor 6530 Tagen) @ Klaus_z

die Männerbewegung ist bisher recht harmlos - sie ist (ohne sich darüber
bewußt zu sein) teilweise nur ein Teilableger, eine verkappte
Frauenbewegung.

Jede Form der Beschäftigung mit Geschlecht ist ein Ableger der Frauenbewegung. Es gibt zu jedem Versuch Geschlecht zu begreifen die passende feministische Strömung. Du glaubst deine Aufassung sei nicht auch schon feministisch gedacht worden? Dann kennst du offenbar das Wolfsfrauen Gedöns nicht, die italienische Schule des Differenzfeminismus, etc. Oder schau dir mal die Texte der ersten Frauenbewegung in Deutschland an, mit ihren polaren Modellen.

Beide (Männer- und Frauenbewegung) streben doch die gleichen Ziele an:
- "Gleichberechtigung" - Was immer das konkret heißen soll
- "Auf keinen Fall mehr zurück in die natürliche Ordnung" - dafür dann
immer mehr nicht funktionierende "neue" marxistisch-feministisch
inszinierte Rollenmodelle der Gleichberechtigungsdoktrin.

Die "natürliche Ordnung"? Beleg mal die Ordnung, die du dir darunter vorstellst für das 14. Jahrhundert... Oder gib biologische Gründe für die "natürliche Ordnung".

- "Kinder gehören in die Kita" - damit Familienzerstörung, Entfremdung
der Kinder und Übergabe der Kleinen an anonyme staatliche Gewalt.

Wer fordert das denn? Was ich bislang sehe ist die Forderung, daß Eltern die Möglichkeit haben sollten, Kitas in Anspruch zu nehmen. Da du das fast schon chronisch machst (Ein gefordertes Recht als geforderte Pflicht aufzufassen), sage ich es nochmal in aller Deutlichkeit: Recht ist nicht gleich Pflicht.

Das komische ist, daß an diesen Dogmen sowohl die Frauen- als auch dei
Männerbewegung eisern festhält und jeden niederknüppelt, der versucht, an
diesen Ideologien zu rütteln.

Ich zitiere mal das Grundgesetz, Artikel 2 Absatz 1:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, [..]"
Und ja, an diesem Dogma halte ich fest.

Die heutige Männerbewegung will im Grunde nur dem Feminismus die Spitzen
nehmen, hält ihn jedoch von Grund auf für richtig.

Mag sein. Es kommt eben immer darauf an welchen Feminismus man meint. Selbst du willst ja nur in die 50er zurück, da gab es schon ein Frauenwahlrecht in Deutschland...

Leute: Änderungen gibt es nicht, indem man versucht eine vorherrschende
menschenfeindliche Ideologie zu "reformieren", sondern nur indem man diese
radikal und total in Frage stellt.

Das gilt auch für glücklicherweise nicht vorherrschende menschenfeindliche Ideologien wie deine "natürliche Ordnung", Kannibalismus oder Sozialdarwinismus.

Es wäre das gleiche, wie wenn man die rote oder brauen Ideologie dadurch
bessern wollte, indem man die KZs etwas schöner anstreicht, statt das
ganze Regime in Frage zu stellen.

1) Es gab keine roten KZs, sondern Gulags. Merke: Distinktion ist Distinktion. 2) Feministische Vwernichtungslager habe ich bislang nicht gesehen.
3) Auch feministische Weltkriege sind mir unbekannt.

Das schlimmste im Leben sind immer Halbheiten, nicht umsonst sagte Jesus:
"Eure Rede soll lauten: "Ja, ja, nein, nein" alles was dazwischen liegt
ist von Übel!"

Bislang war mir nicht bewust, daß die Männerbewegung religiös gebunden ist, ich für meinen Teil bin weiterhin Agnostiker. Und in diesem Fall hat Jesus unrecht. Denn Halbheiten sind ein Zeichen von Zweifeln und Zweifel sind eine Stärke (Es sei denn man hat Big Brother zugehört "Ignorance is strenght"). Wer nie zögert, wer nie eine Position überdenkt, wird ein verbohrter dogmatischer Idiot.

susu

link finde ich jetzt nicht

Antwortenschreiber, Saturday, 10.06.2006, 01:46 (vor 6530 Tagen) @ susu

3) Auch feministische Weltkriege sind mir unbekannt.

Da gerade 100 Jahre Frauenwahlrecht gefeiert wird. In einem Forum warf neulich einer die Frage auf ob man dies nicht wieder abschaffen sollte, den gleich danach haben wir 2 Weltkriege gehabt! ;-)

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 02:28 (vor 6530 Tagen) @ susu

Jesus unrecht. Denn Halbheiten sind ein Zeichen von Zweifeln und Zweifel
sind eine Stärke (Es sei denn man hat Big Brother zugehört "Ignorance is
strenght"). Wer nie zögert, wer nie eine Position überdenkt, wird ein
verbohrter dogmatischer Idiot.

Was bist du dann, wenn du "weiterhin Agnostiker" bist? Nie Zweifel gehabt an deiner Position?

Gruß

T.L.

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

Odin, Saturday, 10.06.2006, 02:51 (vor 6530 Tagen) @ Thomas Lentze

Doch, hast du. Bist nur gedankenlos vorbeigegangen. Siehe:
http://f27.parsimony.net/forum67233/messages/774.htm

Ja *tatschtatschtatsch* Das ist dasselbe *tatschtatschtatsch*, setz dich wieder *tatschtatschtatsch*

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Hastn Ball abgekriegt ? (O.T.)

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 02:55 (vor 6530 Tagen) @ Odin

Ja *tatschtatschtatsch* Das ist dasselbe *tatschtatschtatsch*, setz dich
wieder *tatschtatschtatsch*

Dann hättste aber eigentlich im Tor stehen müssen.

T.L.

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

susu, Saturday, 10.06.2006, 03:23 (vor 6530 Tagen) @ Thomas Lentze

Doch, hast du. Bist nur gedankenlos vorbeigegangen. Siehe:
http://f27.parsimony.net/forum67233/messages/774.htm

Zitat aus dem Novo-Artikel:
"Die Privatsphäre wird zum Ort größter Gefahr erklärt [..]"
Gut das du das Topst, denn offensichtlich ist der weibliche Unterleib noch gefährlicher...

Die Logik mit einem Artikel, der die Persönlichkeitsrechte verteidigt, für eine Einschränkung der Persönlichkeitsrechte zu plädieren leuchtet mir nicht ganz ein.

Für mich ist das ein Weltkrieg. Zumindest ist er nicht lokal begrenzt.

"Krieg: Mit Waffengewalt ausgetragene Auseinandersetzung zw. größeren Gruppen." (Der große Brockhaus, Band 6, JAS-LAO, 18. Auflage, Wiesbaden 1979).
Der Begriff "Krieg" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich "Wunsch nach mehr Kühen", daher ist deine Gleichsetzung auch ethymologisch fragwürdig, da es sich da ja um den Wunsch nach weniger handelt.

Was bist du dann, wenn du "weiterhin Agnostiker" bist? Nie Zweifel gehabt
an deiner Position?

Doch. Ich schwanke zwischen Atheismus und einem Pantheismus i.S. Spinozas. Ich bin mit Grundzügen einiger Religionen vertraut und beschäftige mich mit deren Apologien. Ich stimme allerdings mit M.Schermer überein, daß Agnostizismus die einzige rational vertretbare Überzeugung ist (weil sich jedwede religiöse oder areligiöse Anschauung stets auf den Glauben, nicht das Wissen gründet, ist der Agnostizismus, dessen Grundaussage das "nicht Wissen" ist, im Gegensatz zu allen anderen begründbar).

susu

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

Arne Hoffmann, Saturday, 10.06.2006, 03:34 (vor 6530 Tagen) @ susu

Agnostizismus die einzige rational vertretbare Überzeugung ist (weil sich
jedwede religiöse oder areligiöse Anschauung stets auf den Glauben, nicht
das Wissen gründet, ist der Agnostizismus, dessen Grundaussage das "nicht
Wissen" ist, im Gegensatz zu allen anderen begründbar).

Wobei aber gerade Schermer nicht gerade als Agnostiker, sondern ganz schön dogmatisch auftritt.

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

susu, Saturday, 10.06.2006, 03:55 (vor 6530 Tagen) @ Arne Hoffmann

Wobei aber gerade Schermer nicht gerade als Agnostiker, sondern ganz schön
dogmatisch auftritt.

Na ja, Shermer (verdammtes Namensgedächtnis... Ich war mir bei dem "c" eigentlich sicher) ist Atheist und redet darüber. Allerdings greift er religiöse Menschen auch nicht an (Gardner wäre so ein Beispiel). Was ich in "How we believe" zentral finde und was ich auch voll unterschreiben würde ist: "[M]y laissez-faire attitude toward other people´s religious beliefs ends when they use, misuse and abuse reason and science in the service of faith and religion. As even libertarians will admit, your freedom to swing your fist ends at my nose."

susu

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 04:04 (vor 6530 Tagen) @ susu

Die Logik mit einem Artikel, der die Persönlichkeitsrechte verteidigt, für
eine Einschränkung der Persönlichkeitsrechte zu plädieren leuchtet mir
nicht ganz ein.

Da gibt es offenbar ein Mißverständnis. Welche Persönlichkeitsrechte möchte ich einschränken ? Nichts läge mir ferner ! Das möchte ich gerne geklärt wissen.

Der Begriff "Krieg" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich "Wunsch
nach mehr Kühen", daher ist deine Gleichsetzung auch ethymologisch
fragwürdig, da es sich da ja um den Wunsch nach weniger handelt.

Das sollten wir mal nicht zu eng sehen. Mir ist das Problem zu ernst.

Doch. Ich schwanke zwischen Atheismus und einem Pantheismus i.S. Spinozas.
Ich bin mit Grundzügen einiger Religionen vertraut und beschäftige mich mit
deren Apologien. Ich stimme allerdings mit M.Schermer überein, daß

Tut mir leid, den Schermer kenne ich nicht und will ich ihn in Anbetracht einer Anzahl von Büchern, die noch vor mir liegen, auch nicht lesen. - Im WS haben den Gottesbeweis von Anselm v.C. durchgearbeitet. Der ist logisch, und überzeugt mich dennoch nicht.

Wenn ich dir aber eine sehr kurze, leicht faßliche, dennoch tiefsinnige Lektüre empfehlen darf, dann siehe:

http://www.welt.de/data/2005/03/26/615790.html?s=1

Es würde mich interessieren, was du darüber denkst.

Im Übrigen: Einschränkung von Persönlichkeitsrechten, nein das kann ich nicht auf mir sitzen lassen ! Sollten wir wirklich klären.

Gruß

Thomas

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

Adam, Saturday, 10.06.2006, 04:15 (vor 6530 Tagen) @ Thomas Lentze

ImWS haben den Gottesbeweis von Anselm v.C. durchgearbeitet. Der ist
logisch, und überzeugt mich dennoch nicht.

Nein? Warum nicht? Gott kann man nur glauben (oder nicht) - das wäre doch eigentlich Deine Spezialität -, zu beweisen gibts da nichts. Hundert wirkliche Euro sind nicht mehr als hundert mögliche Euro. Das über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, ist eben das, über das hinaus nichts größeres gedacht werden kann - gedacht wohlgemerkt: es bleibt Gedanke. Es führt hier kein Weg vom Denken ins Sein. Also: Glauben oder nicht und Anselm selig ruhen lassen.

Gruß
Adam

Gottesbeweis (off topic)

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 04:26 (vor 6530 Tagen) @ Adam

hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, ist eben das, über das hinaus
nichts größeres gedacht werden kann - gedacht wohlgemerkt: es bleibt
Gedanke. Es führt hier kein Weg vom Denken ins Sein. Also: Glauben oder
nicht und Anselm selig ruhen lassen.

Du willst doch wohl nicht auf normale Art mit mir kommunizieren? - Wie dem sei, über Gottesbeweise sollten wir andernorts diskutieren; sonst wird dieser thread hier zerredet. So einfach abtun läßt der o.g. Beweis freilich auch nicht. Kant hat es in seiner KrdrV zwar getan, Thomas v.A. auf seine Weise auch, aber lassen wir es. Für logische Feinheiten siehe ggf. hier:

http://www.uni-rostock.de/fakult/philfak/fkw/iph/strobach/veranst/mittelalter/protokoll.html

(mehre Seiten)

Gruß

T.L.

Jeder Mutterbauch ein potentionelles Vernichtungslager

susu, Saturday, 10.06.2006, 08:08 (vor 6530 Tagen) @ Thomas Lentze

Da gibt es offenbar ein Mißverständnis. Welche Persönlichkeitsrechte
möchte ich einschränken? Nichts läge mir ferner! Das möchte ich gerne
geklärt wissen.

Wie wäre es mit dem Selbstbestimmungsrecht Schwangerer?

Tut mir leid, den Schermer kenne ich nicht und will ich ihn in Anbetracht
einer Anzahl von Büchern, die noch vor mir liegen, auch nicht lesen. - Im
WS haben den Gottesbeweis von Anselm v.C. durchgearbeitet. Der ist
logisch, und überzeugt mich dennoch nicht.

Mich auch nicht, zumal es einfach ist Dinge zu Denken, die nicht existent sind. Ein Beispiel wäre die größte natürliche Zahl. Auf diesem Beispiel fußt mein kurzer Einspruch gegen Anselm: Der Begriff Gott meint jenes Wesen über das hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann. Doch jede Aufzählung von Eigenschaften dieses Wesens muß unvollständig bleiben, es fehlen immer noch weitere Eigenschaften. D.h. Gott hat unendlich viele vollkommene Eigenschaften. existiert Gott nicht, verbleiben immer noch unendlich viele vollkommene Eigenschaften. Daher ist ein nicht-existenter Gott nicht unvollkommener als ein existenter.

Wenn ich dir aber eine sehr kurze, leicht faßliche, dennoch tiefsinnige
Lektüre empfehlen darf, dann siehe:
http://www.welt.de/data/2005/03/26/615790.html?s=1
Es würde mich interessieren, was du darüber denkst.

"Angesichts der überwältigenden Allgemeinheit und Dauer des Gerüchts von Gott trägt derjenige die Begründungspflicht, der dieses Gerücht als irreführend abtut. Vor allem aber: Wenn wir Spuren eines Wesens suchen, dann ist immer derjenige wichtiger, der eine Spur gefunden hat, als der, der keine gefunden hat. Die Tatsache, daß jemand nie einen weißen Raben gesehen hat, beweist nichts gegenüber dem, der einen gefunden hat. Jener kann nicht sagen: "Es gibt keinen weißen Raben", bloß weil er noch keinen gesehen hat. Wohl kann der, der einen gesehen hat, sagen, daß es ihn gibt."

Diese Argumentation halte ich für falsch. Zum einen, weil es nicht "das Gerücht von Gott" in diesem Sinne gibt, schließlich existiert eine Vielzahl von Gottesvorstellungen, die sich gegenseitig widersprechen. Ein gläubiger Christ ist ein hinduistischer, helenistischer, keltischer etc. Atheist. Zum anderen, weil die Beweislast hier keinesfalls allein einer Seite aufgebürdet werden kann. Spaemann sieht die Beweislast bei den Atheisten (es drängt sich die Frage auf, warum er dann einen Gottesbeweis formulieren will), ein Atheist könnte mit Occams Rasiermesser kontern: Gott sei eine unnötige und daher zu verwerfende These. Weiterhin reicht es nicht aus, daß jemand einen weißen Raben gesehen hat, um deren Existenz intersubjektiv zu begründen. Jemand der glaubt, wird sich nicht durch den Unglauben anderer beirren lassen, aber es wäre falsch, dem Ungläubigen aufzuzwingen, beweisen zu müssen, daß der Gläubige Unrecht hat, um nicht vom Unglauben abfallen zu müssen.

"Es muß einen Grund dafür geben, daß es ist, wie es ist, wenn das Denken nicht kapitulieren soll. Das Sein aber, das auf Grund seiner eigenen inneren Notwendigkeit ist, nennen wir Gott."

Das Problem dieses Beweises ist, daß er auf der Annahme beruht, die Naturgesetze besäßen keine innere Notwendigkeit. Darauf antworte ich, daß es unvorstellbar ist, etwas Seiendes existiere, aber keine Naturgesetze. Jede Vorstellung vom Seienden beinhaltet eine Vorstellung eines Modells der Interaktion oder nicht Interaktion der Naturgesetze. Diese mögen nicht konstant sein, aber sie sind existent. Naturgesetze besitzen also eine innere Notwendigkeit.

"Er geht aus von der unbezweifelbaren Existenz zielgerichteter Prozesse, wie des Wachstums von Pflanzen und Tieren - Prozessen also, die nur verstehbar sind von ihrem Ende her. [..] Es muß also, um die zielgerichteten Naturprozesse zu verstehen, einen Schützen geben, also einen Schöpfer, der den Dingen die Richtung auf das für sie Gute hin eingestiftet hat, denn nur als bewußtes kann ein Ziel sozusagen nach rückwärts wirken und Kausalprozesse in Gang setzen und koordinieren, weil das Bewußtsein des Zieles dem Prozeß vorausgeht."

Dies ist der Beweis, der auch Pailey beschäftigte. Und heute dank Behe und dem Discovery Institute wieder die Welt erschüttert. Doch die Existenz zielgerichteter, also finaler Prozesse ist keineswegs unbezweifelbar. Die Ontogenese ist durch Genetik, Biochemie und Anatomie verstehbar, d.h. durch rein kausale Prozesse. Nicht nur diese proximale Erklärung existiert, sondern auch die distale evolutionäre. Und diese Erklärung konnte Thomas von Aquin natürlich nicht kennen, doch seit Darwin kennen wir einen Prozess, der rein kausal wirkt und Ergebnisse erzielt die uns auf den ersten Blick als zielgerichtet erscheinen. Jedes Jahr veröffentlichen die Kreationisten und Intelligent Design Apostel neue Beipiele für Merkmale, die durch "unbezweifelbar zielgerichtete Prozesse" entstanden sein müssen und jedes Jahr werden ihnen kausale Erklärungen entgegengestellt, von Flagelum bis zum Flügel.

"Am kürzesten hat Michel Foucault formuliert, was Nietzsche dachte: "Wir dürfen nicht meinen, daß die Welt uns ein lesbares Gesicht zuwendet." Was Nietzsche prinzipiell in Frage stellte, war die Wahrheitsfähigkeit der Vernunft und damit der Gedanke von so etwas wie Wahrheit überhaupt.
[..]
Wenn es den Blick Gottes nicht gibt, gibt es keine Wahrheit jenseits unserer subjektiven Perspektiven. Nietzsche spricht vom Glauben Platons, der auch der Glaube der Christen ist, dem Glauben, daß Gott die Wahrheit, daß die Wahrheit göttlich ist."

Nun, hier scheint Spaemann Nietzsche und Foucault nicht zu verstehen, die Aussage Foucaults sagt ja nicht, daß es die Welt nicht gäbe, nur das sie nicht lesbar sei. Und damit wendet er sich gegen die Welt 'hinter der Welt', Platons Reich der Ideen. Für Platon - und nach Nietzsche auch für die Christen - ist die Welt nicht wahr, die Wahrheit beginnt in der Abstaktion der Ideen und gipfelt in der Idee des Guten (Platon), bzw. Gott. Als Gegenentwurf bietet uns Foucault das Gegenteil an: Die Wahrheit ist die Welt, unsere Lesart der Welt verfälscht sie. Ich schrieb vor einiger Zeit unsere Erkenntnis werde durch 3 Dinge behindert: Unsere begrenzten Sinne, unser begrenzter Verstand und unsere begrenzte Sprache. Platon hätte nur das erste eingeräumt, er nahm an wir besäßen einen Verstand, der die Wahrheit erkennt und sie in Worte kleidet.

"Wer die Wahrheitsfähigkeit der Vernunft, wer die Geltung des Widerspruchprinzips leugnet, der kann überhaupt nichts mehr sagen."

Ich gebe zu bedenken, daß genau dieses Prinzip in einigen mathematischen Logiken fehlt, ohne das diese problematisch würden. Und diese Logiken werden in der Quantenmechanik wichtig, der genausten Theorie für das Verhalten von Objekten in kleinem Maßstab, ich erinnere an Schrödingers Katze, die sowohl tot als auch nicht tot ist.

"Aber diese Spur hat die Eigentümlichkeit, daß sie mit ihrem Entdecker identisch ist, also nicht unabhängig von ihm existiert. Wenn wir, als Opfer des Szientismus, uns selbst nicht mehr glauben, wer und was wir sind, wenn wir uns überreden lassen, wir seien nur Maschinen zur Verbreitung unserer Gene, und wenn wir unsere Vernunft nur für ein evolutionäres Anpassungsprodukt halten, das mit Wahrheit nichts zu tun hat, und wenn uns alle Selbstwidersprüchlichkeit dieser Behauptung nicht schreckt, dann können wir nicht erwarten, irgend etwas könne uns von der Existenz Gottes überzeugen. Denn, wie gesagt, diese Spur Gottes, die wir selbst sind, existiert nicht, ohne daß wir es wollen, wenn auch - Gott sei Dank - Gott vollkommen unabhängig davon existiert, ob wir ihn erkennen, von ihm wissen oder ihm danken. Nur wir selbst sind es, die sich durchstreichen können."

Wo liegt die Selbstwidersprüchlichkeit der These unsere Vernunft sei nicht fähig die Wahrheit zu erfassen? Spaemanns Argumentation beruht auf der Annahme unsere Vernunft sei teleologisch entstanden, eine Teleologie aber setzt Gott implizit bereits voraus. Wir können die Vernunft kausal erklären, wir können erklären, warum wir dazu fähig sind, diese Erklärung abzugeben. Wir können uns eingestehen, daß diese Erklärung der Realität nie gerecht wird, weil unser Geist zu beschränkt ist Jahrmillionen zu überblicken. Aber wir können erklären, warum er das nicht kann. Als Gegenentwurd gibt uns Spaemann einen geschaffenen Geist, der die Wahrheit erkennen kann. Eine Wahrheit, die hinter der Welt liegt. Und die Realität ist nur ein müder Abklatsch der Wahheit. Mir fällt ein Satz ein, den ein Lehrer einmal zu mir sagte: "Wenn mir jemand vorwirft nur an das zu glauben, was ich sehe, dann gebe ich zurück, daß er noch nicht einmal an das glaube was er sehe".

"Für den Naturalismus aber ist Erkenntnis nicht das, wofür sie sich hält. Erkenntnis belehrt uns nicht über das, was ist, sondern besteht in überlebensdienlichen Anpassungen an die Umwelt."

Dafür würde ich gern eine Quelle sehen. In den Interviews aus Graffins "Evolution, Monism, Atheism and the Naturalist World-View." sehe ich vielmehr Einigkeit unter denjenigen, die sich als Naturalisten bezeichnen anzunehmen, daß Erkenntnisfähigkeit eine Adaption ist.

"Dazu ist es nicht nötig, den Evolutionsprozeß, den ich lieber mit Darwin als Deszendenzprozeß bezeichne, als telelogischen Prozeß zu verstehen, das heißt, daß in ihm nicht der Zufall der Generator des Neuen ist. Was naturwissenschaftlich gesehen Zufall ist, kann ebenso göttliche Absicht sein wie das, was für uns als zielgerichteter Prozeß erkennbar ist."

Sprachspielerei. Wenn hier eine Ebene eingeführt wird, auf der der Zufall einem Plan folgt, handelt es sich um einen als teleologisch angenommenen Prozess.

"Biologen sprechen von "Fulguration" und "Emergenz", um das Unerklärbare durch Worte zu beschwören."

Von Fulguration sprach K.Lorentz und seine These es gäbe sie ist eher fragwürdig. Emergenz ist ein interessanter Punkt, wobei ich die Auffassung vertrete nur Klassen, nicht aber Individuen könnten emergente Eigenschaften aufweisen, womit der Begriff keine ontologischen Konsequenzen hat.

"Aber genau dies können wir nicht denken. Der Satz: "In ferner Zukunft wird es nicht mehr wahr sein, daß wir heute abend hier zusammen waren" ist Unsinn. Er läßt sich nicht denken."

Na, offensichtlich läßt er sich sogar niederschreiben.

"Wir müssen ein Bewußtsein denken, in dem alles, was geschieht, aufgehoben ist, ein absolutes Bewußtsein. Kein Wort wird einmal ungesprochen sein[..]"

Wieder Platon: Die Idee ist real, die Realität ist es nicht. Oder mit Genesis "Am Anfang war das Wort...". Und so würde ich hinzufügen "...und wie jedes Wort war es gelogen". Die Sprache über die Welt zu stellen, jedem Begriff eine Inhärente Realität zuzuschreiben, das ist was mit dem Glauben Platons gemeint ist. Und das widerum spricht einer Wirklichkeit, die keinen Namen hat, die Existenz ab. Spaemann bewist Gott um den Preis der Widerlegung der Welt. Einen Preis, den ich nicht zu zahlen bereit bin.

susu

Das Lebensrecht eines Menschen geht über ...

Flint ⌂, Saturday, 10.06.2006, 11:45 (vor 6530 Tagen) @ susu

Wie wäre es mit dem Selbstbestimmungsrecht Schwangerer?

Das Lebensrecht eines Menschen geht über das Selbstbestimmungsrecht Schwangerer.

Ansonsten: Wie wäre es mit dem Selbstbestimmungsrecht blindwütiger Killer?

Flint

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Familienpolitik

Selbstbestimmungsrecht: Meine Todeszelle gehört mir!

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 22:39 (vor 6529 Tagen) @ susu

Wie wäre es mit dem Selbstbestimmungsrecht Schwangerer?

Das ist der äußerste denkbare Zynismus. Alte Menschen töten, das kann man den Weibern ja noch fast verzeihen. Aber Menschen, welche die größtmögliche Lebenszeit noch vor sich haben, das ist das non plus ultra. Es sei denn, du vertrittst die Position von P.Singer, für den ein erwachsenes Schwein mehr Lebensrecht hat als ein menschlicher Embryo.

Mich auch nicht, zumal es einfach ist Dinge zu Denken, die nicht existent
sind. Ein Beispiel wäre die größte natürliche Zahl. Auf diesem Beispiel
fußt mein kurzer Einspruch gegen Anselm:

Mir scheint, da hast du etwas nicht verstanden. Lies etwa im "Discours de Métaphysique" von Leibniz die ersten Sätze, ich zitiere aus einer Übersetzung:

Der bezeichnendste Begriff, den wir von Gott haben, wird zwar in den Worten, daß Gott ein absolut vollkommenes Sein ist, recht gut ausgedrückt; doch beachtet man das, was daraus folgt, nicht mit der nötigen Sorgfalt. Um hier tiefer einzudringen, ist es an der Zeit, darauf aufmerksam zu werden, daß es in der Natur mehrere völlig verschiedene Vollkommenheiten gibt, daß Gott sie allesamt besitzt und daß ihm jede im allerhöchsten Grade zukommt.Überdies muß man wissen, was Vollkommenheit ist; dafür gibt es ein ziemlich sicheres Merkmal: Solche Formen oder Naturen, die keines letzten Grades fähig sind - wie beispielsweise die Natur der Zahl oder der Gestalt - sind keine Vollkommenheiten. Denn die größte aller Zahlen (oder die Zahl aller Zahlen)impliziert, ebenso wie die größte aller Gestalten, einen Widerspruch; die größte Wissenschaft aber und die Allmacht schließen nichts Unmögliches ein." (Hervorhebung von mir.)

Ich danke ferner für deine ausführliche Antwort zu dem Gottesbeweis von Lübbe. Kannst du sie vielleicht in Trans Forum stellen ("Fragen an das Christentum")? Wenn wir das hier diskutieren, dann wird der thread zerredet. Das ist überhaupt etwas, was ich sehr bedaure: Es kommt bisweilen zu "Privatdiskussionen" zwischen Experten, die mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun haben. Die neigung habe ich ja auch, aber ich versuche davon abzukommen.

Freundliche Grüße

T.L.

Selbstbestimmungsrecht: Meine Todeszelle gehört mir!

Rainer ⌂, Saturday, 10.06.2006, 23:00 (vor 6529 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo Thomas

Ist das alles ernst gemeint? Kurz als Info: ich bin in einer völlig religionsfreien Umgebung aufgewachsen. Mir ist ungegreiflich wie sich Menschen freiwillig in so eine geistige Droge, wie sie die Religionen und vor allem der Glaube an den Chef darstellen, begeben können. Die ganzen sogenannten "Gottesbeweise" sind doch nur der Versuch diese Droge zu legalisieren um vor sich selbst, als Abhängiger, nicht als Lügner dazustehen.

Rainer

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[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Offtopic: Leibniz / Gottesbeweis

Thomas Lentze, Saturday, 10.06.2006, 23:17 (vor 6529 Tagen) @ Rainer

Also Leibniz, ein hervorragender Mathematiker, Universalgenie usw., hat das völlig ernstgemeint.

Die Tatsache, ob man religiös aufgewachsen ist oder nicht, scheint mit der Gottesgewißheit bzw. -leugnung in keinem engen Zusammenhang zu stehen. Nietzsche war Pfarrersohn und zumindest als Kind richtig fromm, wurde aber zum Prototyp eines Atheisten; ich dagegen bin, wie du, in einer atheistischen Umgebung aufgewachsen, kam aber im Alter von 33 Jahren zur Gottes-, besser Christus-Gewißheit. Vielleicht ist es so wie mit der Liebe: man glaubt nicht daran, und dann, völlig unerwartet, erfährt man sie. Oder mit der Vaterschaft. Ich hatte nie vor, Vater zu werden, glaubte auch nicht daran, ein guter Vater sein zu können. In Afrika war eine völlig andere Situation: ich hätte die Erziehung im Falle meines Versagens notfalls den Matriarchinnen überlassen können, hatte also kein Risiko. Jetzt aber ist mein Sohn mein vertrautester Gefährte, und ich kämpfe um ihn ! Wie das Leben so spielt...Es kommt, bei mir, immer anders, als ich plane. Daraum plane ich nur noch eingeschränkt.

Gruß

Thomas

Offtopic: Leibniz / Gottesbeweis

Rainer ⌂, Sunday, 11.06.2006, 00:44 (vor 6529 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo

Die Tatsache, ob man religiös aufgewachsen ist oder nicht, scheint mit der
Gottesgewißheit bzw. -leugnung in keinem engen Zusammenhang zu stehen.

Du weichst aus. Außerdem stellst du Gott als gegeben hin (Gewisssheit oder Leugnung).

Ich leugne Gott nicht, dazu fehlt mir einfach der Glaube.

Das mit dem lieben Gott ist doch ganz einfach. Menschen sind Herdentiere. Sie bedürfen eines Herdenführers auf den sie ihre Verantworung abladen können. Irgendein Mensch wird Herdenführer, weil er glaubt dadurch Macht zu haben. Wenn die Herde in Not gerät, wird der Herdenführer aufgehängt und das Spiel beginnt von neuem.

Damit die Herdenführer überleben können, haben sie nichts anderes gemacht als die Mitglieder der Herde. Sie haben die Verantwortung abgeschoben. So wurde langsam der liebe Gott aus der Taufe gehoben. Ausgestattet mit den nötigen Attributen war er unangreifbar und auch nicht so einfach für die weitergeschobene Schuld aufzuhängen. Obwohl, wenn ich es richtig weiss, haben es die Christen sogar einmal geschafft einen Gott aufzuhängen. War zwar nicht der Chef persönlich, aber immerhin eine stolze Leistung der Irrationalität.

Die Menschen werden erst erwachsen wenn sie lernen Verantwortung zu übernehmen und kein Konstrukt benutzen um diese abzuschieben.

Dazu vielleicht ein kleines Beispiel. Ich habe über 30 Jahre technische Anlagen repariert. Dabei sind die Anwender nicht zu unterschätzen. Es sind Kinder die der Mami bedürfen. Ihre Welt ist zusammengebrochen weil irgendwo der Strom die falschen Wege ging. Da wird schnell ein Verantwortlicher gesucht. Wenn der Fehler nicht umgehend beseitigt werden kann ist dies der Servicetechniker. Die meisten meiner Kollegen haben sich dazu hinreisen lassen jetzt einen lieben Gott entstehen zu lassen. Und zwar in der Form unverständlicher, technischer Beschreibungen. Wenn sie den Fehler beheben konnten waren sie Gott, oder standen dem zumindest sehr nah. Wehe sie haben es nicht glech geschafft, dann wurden sie verteufelt.

So funktioniert das.

In unserer Manschaft von 30 Leuten gab es innerhalb von 20 Jahren 8 Selbsmorde. Insgesamt sind nur 10 übriggeblieben. Der Rest ist größtenteils wegen Alkoholismus ausgefallen.

Das Spiel mit dem lieben Gott habe ich nie mitgemacht. Wenn ich nicht weiterwusste habe ich es den Lämmern gesagt. Logo das ich mich dann aufgemacht habe eine Lösung zu finden.

Da ich keine Ausflüchte suchte, löste ich im Lauf der Zeit Probleme, an denen die meisten scheiterten. Man setzte mich als Feuerwehr in Notlagen ein. Ich bekam eine Menge Freiraum. Es war ein schönes Leben.

Leider musste ich kündigen (32Jahre Betriebszugehörigkeit) weil meine Ex glaubte mich abzocken zu können. Wenn man diesen Draht des Lebens aber einmal hat, lässt man ihn nicht mehr los.

Rainer

--
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Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Offtopic: Leibniz / Gottesbeweis

Thomas Lentze, Sunday, 11.06.2006, 02:01 (vor 6529 Tagen) @ Rainer

Das mit dem lieben Gott ist doch ganz einfach.

Nein, du machst es dir einfach!

Menschen sind Herdentiere. Sie bedürfen eines Herdenführers auf den sie
ihre Verantworung abladen können. Irgendein Mensch wird Herdenführer, weil
er glaubt dadurch Macht zu haben. Wenn die Herde in Not gerät, wird der
Herdenführer aufgehängt und das Spiel beginnt von neuem.

Das ist nicht ganz falsch. Der Ethnologe James Frazer hat in seinem sehr bekannt gewordenen Buch "Der goldene Zweig" (engl. Erstausgabe 1890) recht ausführlich von Gottkönigen berichtet, die im Falle von Mißernten oder anderen Naturkatastrophen, oder auch grundsätzlich zum Ende der jährlichen Fruchtbarkeitsperioden, rituell getötet werden. - Der Deutsche Frobenius berichtete darüber vor allem aus Afrika.

Sein Nachfolger Adolf Ellegard Jensen behandelte in seiner Studie "Das religiöse Weltbild einer frühen Kultur"(1948) - er bezieht sich auf vorwiegend auf die Hackbaukulturen - ausführlich das Mythologem der getöteten Gottheit, die rituell jedes Jahr aufs Neue getötet werden muß, damit neue Frücjhte entstehen können. Siehe dazu auch sein sehr lesenswertes Buch "Mythos und Kult bei Naturvölkern" (1951).

Diese Naturreligionen kennen allesamt keine Dogmatik, und brauchen sie auch nicht. Die Annahme noch von Tylor, daß "die Primitiven" mittels Geister und Götter versucht hätten, sich die ansonsten unbegreiflichen Naturerscheinungen zu erklären, oder ihre Ängste zu beruhigen, besteht in einer Projektion unseres Rationalismus in diese ganz anders gearteten Gesellschaften, und ist völlig absurd. Kein Ethnologe glaubt mehr daran.

Ein ziemlich neues ethnologisches Werk, das ich hoch schätze und dir - falls du es doch nicht kennst - empfehlen würde, ist Th.Bargatzky, "Ethnologie. Eine Einführung in die wissenschaft von den urproduktiven Gesellschaften". Das ist gerade in Hinblick auf unser Thema sehr interessant!

Die Menschen werden erst erwachsen wenn sie lernen Verantwortung zu
übernehmen und kein Konstrukt benutzen um diese abzuschieben.

Das ist absolut richtig, sozusagen eine Binsenweisheit. Wovon du sprichst, sind allerdings mißlungene Lösungen, Schein-Lösungen, die auch vorkommen, die du aber fälschlich auf Religion projizierst.

lassen jetzt einen lieben Gott entstehen zu lassen. Und zwar in der Form
unverständlicher, technischer Beschreibungen. Wenn sie den Fehler beheben
konnten waren sie Gott, oder standen dem zumindest sehr nah. Wehe sie
haben es nicht glech geschafft, dann wurden sie verteufelt.

Du beschreibst menschliche Unvollkommenheiten.

In unserer Manschaft von 30 Leuten gab es innerhalb von 20 Jahren 8
Selbsmorde. Insgesamt sind nur 10 übriggeblieben. Der Rest ist
größtenteils wegen Alkoholismus ausgefallen.

Die Arbeit muß also ungeheuer belastend gewesen sein. Oder waren es nur die Arbeits-Umstände, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, was die Leute fertiggemacht hat?

Da ich keine Ausflüchte suchte, löste ich im Lauf der Zeit Probleme, an
denen die meisten scheiterten. Man setzte mich als Feuerwehr in Notlagen
ein. Ich bekam eine Menge Freiraum. Es war ein schönes Leben.

Ich sehe, du bist mit dir zufrieden, weil du besser warst als andere.

Leider musste ich kündigen (32Jahre Betriebszugehörigkeit) weil meine Ex
glaubte mich abzocken zu können. Wenn man diesen Draht des Lebens aber
einmal hat, lässt man ihn nicht mehr los.

Ja, in der Tat sind es heute die Weiber, die einen fertigmachen oder zumindest den letzten Rest geben. Wenn ich das zu einem Arbeitskollegen sage, habe ich sofort einen Anknüpfungspunkt. Zur Zeit des heiligen Augustinus war der Anknüpfungspunkt Gott. Über den mußte man sich damals erst Klarheit verschaffen. Über die Weiber brauchte man nicht zu reden, denn ihre Gefährlichkeit war erkannt, und die Gefahr gebannt. Heute müssen wir das erst wieder lernen.

Gruß

Thomas

Deine Aussage ist ebenso menschenverachtend

Christine ⌂, Sunday, 11.06.2006, 13:33 (vor 6528 Tagen) @ Thomas Lentze

Das ist der äußerste denkbare Zynismus.

> Alte Menschen töten, das kann man den Weibern ja noch fast verzeihen.

Diese Deine Aussage ist dann genauso menschenverachtend. Bei Mord gibt es nichts zu verzeihen, da spielt das Alter keine Rolle.

Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Seltsame Bewertung

Thomas Lentze, Sunday, 11.06.2006, 21:04 (vor 6528 Tagen) @ Christine

Diese Deine Aussage ist dann genauso menschenverachtend. Bei Mord gibt es
nichts zu verzeihen, da spielt das Alter keine Rolle.

Natürlich spielt das Alter eine Rolle.

Es macht einen Unterschied, ob ich ein Auto von 1 Million km Laufleistung und 10 Euro Widerverkaufswert verschrotte, oder ob ich einen nagelneuen, noch nicht ausgelieferten Wagen entsorge.

Als Gutmenschin kann man nun entsetzt aufschreien: "Welch zynischer Vergleich!" Aber hinken tut jeder Vergleich.

Tatsache ist: Alte Menschen haben, wie man schön und richtig sagt, ein "erfülltes Leben". Viele von ihnen würden folglich gerne sterben, dürfen es aber nicht und werden unter immensem Kostenaufwand und gegen ihren Willen am Leben, besser am Vegetieren gehalten.

Daher meine Aussage: "...kann man den Weibern ja noch fast verzeihen", d.h. in Relation zum Mord an noch unerfülltem Leben. Was da stirbt ist ein "hoffnungsvolles", d.h. zukunftserfülltes Leben, unendlich reich an Möglichkeiten.

Alles klar?

Thomas

Unwertes Leben?

Christine ⌂, Sunday, 11.06.2006, 21:28 (vor 6528 Tagen) @ Thomas Lentze

Natürlich spielt das Alter eine Rolle.

Mord bleibt Mord, ob an alten oder jungen Menschen. Für Dich scheint es daher lebenswerte und nicht lebenswerte Menschen zu geben. Wer bestimmt dann in Zukunft, ab welchem Alter ein Leben noch lebenswert ist?
Verachtenswerteres habe ich in diesem Forum noch nicht gelesen.

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

Unwertes Leben?

Thomas Lentze, Sunday, 11.06.2006, 21:35 (vor 6528 Tagen) @ Christine

Verachtenswerteres habe ich in diesem Forum noch nicht gelesen.

Du hast überhaupt nicht richtig gelesen.

Ich habe mich klar ausgedrückt !

T.L.

An Thomas Lentze zu: Jeder Mutterbauch ...

Ekki, Monday, 12.06.2006, 12:19 (vor 6527 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo Thomas!

Kleines "OT" zum verlinkten Text. Dort heißt es:

Was als ein antichristliches Geschehen von Herodes inszeniert wurde,
nämlich der Kinder-Massenmord um Bethlehem, das ist nunmehr zur Institution
geworden - und zwar im Namen weiblichen Wohlbefindens.

Ich habe noch nie etwas von einer außerbiblischen Erwähnung, gar Belegung dieses angeblichen Kindermordes gehört.

Indes haben israelische Forscher vor kurzem eine Arbeit zur historischen Gestalt des Königs Herodes vorgelegt und ihn als einen klugen Herrscher dargestellt. (Darüber gab es einen Artikel im SPIEGEL, leider habe ich das Heft nicht mehr.)

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

An Thomas Lentze zu: Jeder Mutterbauch ...

Thomas Lentze, Monday, 12.06.2006, 18:19 (vor 6527 Tagen) @ Ekki

Indes haben israelische Forscher vor kurzem eine Arbeit zur historischen
Gestalt des Königs Herodes vorgelegt und ihn als einen klugen Herrscher
dargestellt. (Darüber gab es einen Artikel im SPIEGEL, leider habe ich das
Heft nicht mehr.)

Hallo Ekki!

Derartige Berichte sind meistens mehr oder weniger pseudowissenschaftliche Eintagsfliegen. Und wenns dann noch von israelischen Forscher kommt und - vor allem - im "Spiegel" steht, dann bin ich besonders skeptisch.

Gruß

Thomas

An Thomas Lentze zu: Jeder Mutterbauch ...

Ekki, Monday, 12.06.2006, 18:23 (vor 6527 Tagen) @ Thomas Lentze

Derartige Berichte sind meistens mehr oder weniger pseudowissenschaftliche
Eintagsfliegen. Und wenns dann noch von israelischen Forscher kommt und -
vor allem - im "Spiegel" steht, dann bin ich besonders skeptisch.

Hallo Thomas!

Okay, und wo sind die außerbiblischen Belege für den angeblichen Kindesmord?

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

An Thomas Lentze zu: Jeder Mutterbauch ...

Thomas Lentze, Monday, 12.06.2006, 22:50 (vor 6527 Tagen) @ Ekki

Okay, und wo sind die außerbiblischen Belege für den angeblichen
Kindesmord?

Hallo Ekki !

Mir leuchtet der Sinn deiner Frage nicht ganz ein. So gut wie nichts von dem, was in der Bibel steht, läßt sich belegen - wozu auch ? Ich suche einfach nicht nach Belegen. Das ganze Leben gründet sich auf Voraussetzungen, für die wir meist keine Belege haben und sie auch nicht suchen. Die bloße Suche nach Belegen kann schon als "Beleg" dafür gelten, daß es mit gesunden Instinkten, gesundem Vertrauen abwärtsgeht.

Im Falle des Kindermordes erscheint es mir einfach in sich schlüssig, daß ein magiegläubiger König - und das waren sie damals alle, selbst heute sind es manche - Angst kriegt, wenn er von hochangesehenen Priesterkönigen erfährt, daß ein göttlich legitimierter König geboren werden soll. In diesem politischen Sinne hat es Herodes verstanden und haben es fast Alle verstanden, denn dieser Glaube an einen Messias lag damals in der Luft. Und daß ein Machthaber dieser Zeit dann vorbeugende, auch sehr weitgreifende Maßnahmen ergreift, um seine Macht zu sichern, das erscheint mir durchaus im Bereich des Möglichen.

Ein Widerspruch ergibt sich allerdings in den beiden völlig verschiedenen Genealogien des Jesus, vgl. das Matthäus- und das Lukasevangelium. Steiner hat dazu gesagt, daß es tatsächlich zwei verschiedene Jesus gegeben hat, und daß sie sich im Alter von etwa 12 Jahren vereinigt haben. Es würde aber zu weit führen, die sehr komplizierten, nur übersinnlich wahrnehmbaren Zusammenhänge hier auszuführen. (Das könntest du im Original nachlesen.)

Gruß

Thomas

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Stadtmensch, Saturday, 10.06.2006, 03:32 (vor 6530 Tagen) @ susu

schon feministisch gedacht worden? Dann kennst du offenbar das Wolfsfrauen
Gedöns nicht, die italienische Schule des Differenzfeminismus, etc. Oder
schau dir mal die Texte der ersten Frauenbewegung in Deutschland an, mit
ihren polaren Modellen.

"Schau dir mal die ersten Texte blabla". Es gibt keine Texte, die den alltäglichen Feminismus zur Hochzeit seiner Formierung im letzten Viertel des 19. Jhrh. substanziell/erkenntnisgewinnend bewegten. Punkt aus. Ich habe über zehn Jahre in Wohngemeinschaften zugebracht, andere WGs und Kommunen in ganz Deutschland besucht (und dort gearbeitet), in denen der Feminismus kochte, und habe mir den gesamten "overeducated bullshit" angehört. Ich sag dir was: Es gab ein bisschen theoretisches Geschwafel i.S.v. "Männer wollen Frauen immer besitzen", "sind potenzielle Vergewaltiger" - die übliche Trivialkost halt. Und das war noch hochintellektuell! In Wahrheit wurden von Weibern, die sich "Feministinnen" nannten, gleich kiloweise solche Bücher verschlungen, in denen es schlicht und ergreifend darum ging, wer mit wem feministisch korrekt gefickt hat und wenn nein, warum doch. Das waren die Schinken, die sie in sich aufgesogen haben und die hatten ausnahmslos ganz am Rande pseudo-wissenschaftliches Geschwafel im o.g. Stil über Männer/Frauen zum Thema. Auf keinen Fall haben Wolfsfrauenwasweißich-Schmöker den Alltag geistig anregend durchdrungen. Schon gleich gar nicht, wenn man solche Maßstäbe wie du (s.o.) anlegt, mit denen suggeriert werden soll, dass alle Geschlechterfragen schon immer von Frauen/Feministinnen vorausgedacht worden sind. Ich habe schon lange nicht mehr solch einen Blödsinn gelesen (naja, angesichts anderer Ergüsse jüngst hier im Forum muss ich Letzteres relativieren). Wenn ich so einen arroganten Stuss höre "es gab immer schon die passende feministische Strömung" etc.pp., möchte ich mal bezweiflen, dass du in derselben "feministischen Epoche" wie ich deine unglaublichen Erkenntnisse gewonnen hast. Wahrscheinlich hast du das auch wiederum - aufgepasst - aus anderen "wichtigen" Büchern. Ich dagegen rede von ganz praktischer Erfahrung, live und in Farbe, mit Spülplan und Bioenergetik, mit Castaneda und Hausbesetzungen. So bescheiden war das damals und zwar bescheiden angesichts des geistigen Niveaus links-feministisch angehauchter Verhaltensdoktrinen, wie auch bei der Umsetzung in praktisches Miteinander von Männern und Frauen. Aufregen könnt ich mich!

Ich empfehle dir wärmstens, diesbezüglich mal die Nase aus dem Fenster zu halten, statt sie ständig in Bücher zu stecken, die keine Sau interessieren.

Den Rest deiner Antwort an Klaus espar ich mir, da ich sie im wesentlichen teile. "Natürliche Ordnung" ist was für Leute, die Ordnung brauchen, nein falsch: Leute, die in jeder freien und unfreien Minute "Ordnende" brauchen. Wer das will, soll sich mal fragen, wer denn schlussendlich die Ordnenden/Ordnung kontrolliert. Alte Frage, gell: Wem nutzt es? Wenn mir einer sagt: "Natürliche Ordnung? Das ist doch klar!" oder "Ich lege die Maßstäbe für die 'natürliche Ordnung' fest", sage ich "Vielen Dank, auf Wiedersehen." Schablonendenken kann man anderswo unterhaltsamer erleben.

Heute mal mit Scheißlaune
Stadtmensch

--
Desire is irrelevant. I am a machine.

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

susu, Saturday, 10.06.2006, 09:51 (vor 6530 Tagen) @ Stadtmensch

"Schau dir mal die ersten Texte blabla". Es gibt keine Texte, die den
alltäglichen Feminismus zur Hochzeit seiner Formierung im letzten Viertel
des 19. Jhrh. substanziell/erkenntnisgewinnend bewegten. Punkt aus.

Meine Antwort: Ich schrieb "erste Frauenbewegung in Deutschland". Das war in den 1920ern. Und für deine Epoche: Wie wär´s mit "Häutungen"? Die Leute die ich kenne, die zwischen 75-85 in einem solchen Umfeld wie du es beschreibst aktiv waren, sind alle mit Dworkin beworfen worden.

sie in sich aufgesogen haben und die hatten ausnahmslos ganz am Rande
pseudo-wissenschaftliches Geschwafel im o.g. Stil über Männer/Frauen zum
Thema. Auf keinen Fall haben Wolfsfrauenwasweißich-Schmöker den Alltag
geistig anregend durchdrungen.

Sei froh. Die Leute gab es auch, teilweise im AAO Umfeld. Das ist keine hochtheoretische Kost, sondern einfach nur ganz normaler Blödsinn.

Schon gleich gar nicht, wenn man solche Maßstäbe wie du (s.o.) anlegt, mit
denen suggeriert werden soll, dass alle Geschlechterfragen schon immer von
Frauen/Feministinnen vorausgedacht worden sind.

Achtung: Geschlechterfragen ist nicht gleich "Konzeptionen von Geschlecht".

die passende feministische Strömung" etc.pp., möchte ich mal bezweiflen,
dass du in derselben "feministischen Epoche" wie ich deine unglaublichen
Erkenntnisse gewonnen hast. Wahrscheinlich hast du das auch wiederum -
aufgepasst - aus anderen "wichtigen" Büchern.

Du hast Recht, ich komme aus einer anderen Generation. Und die hat tatsächlich ein "wichtiges" Buch: Butlers "Gender trouble".

mit Castaneda und Hausbesetzungen. So bescheiden war das damals und zwar
bescheiden angesichts des geistigen Niveaus links-feministisch
angehauchter Verhaltensdoktrinen, wie auch bei der Umsetzung in
praktisches Miteinander von Männern und Frauen. Aufregen könnt ich mich!

Kenn ich. Aber ich kenn eben auch einige die nicht so drauf sind. Vor zwei Wochen kam ein Bekannter aus einer "Radikal-Ökologischen" Kommune wieder, die eine Info-Party zum Thema Müllvermeidung organisiert hat und die Räumlichkeiten mit Plastikblumen aus dem LIDL dekorierte und 2000 Flyer auf Hochglanzpapier drucken ließ.

Als ich vor kurzem in einem AZ in der Nähe war, diskutierte im Keller gerade eine Marxistische Splittergruppe. Irgendwann kamen die hoch und fragten bei uns an, ob wir sie bei einer Aktion gegen "Sakrileg" unterstützen würden. Ich: "Warum" Die: "Der Film zieht die katholische Kirche in den Dreck:" Ich: "Äh..."

Idioten und noch nicht mal nützlich.

Ich empfehle dir wärmstens, diesbezüglich mal die Nase aus dem Fenster zu
halten, statt sie ständig in Bücher zu stecken, die keine Sau
interessieren.

Als ob das eine das andere ausschlösse...

susu

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Scipio Africanus, St.Gallen, Saturday, 10.06.2006, 04:19 (vor 6530 Tagen) @ susu

Susu, wirklich wichtig und gesellschaftspolitisch wirksam ist nur der bürgerliche Feminismus. Seine Forderung lautet : Fräulein Emanzipiert möchte auch ausserhalb vom Haus und weg vom Herd versorgt, behütet und geschützt werden.
So einfach ist das, der Rest ist graue Theorie ohne praktische Bedeutung.

Gruss Scipio

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Joseph S, Saturday, 10.06.2006, 02:08 (vor 6530 Tagen) @ Klaus_z

Hallo Klaus,

Du bist den Feministen ganz schön auf den Leim gegangen.

Meinst Du wirklich, daß Feministen Gleichberechtigung wollen? Da würden die Frauen viele
Privilegien verlieren. Die Gleichberechtigung ist für Feministen nur ein Vorwand, und deshalb
müssen sie ständig die abstrusesten Benachteiligungen erdichten.

Dann redest Du von einer natürlichen Ordnung, die mit gewalt durchgesetzt werden muß. Wenn sie
mit Gewalt durchgesetzt werden muß, ist sie nicht natürlich. Eine natürliche Ordnung entsteht,
wenn jeder möglichst frei wählen kann, was für ihn richtig ist. Die Märchen von der steinzeitlichen
Geschlechterordnung interessieren mich nicht. Die Überreste von damals sind zu gering, um diese
zu bestimmen.

So wie Du diese Ordnung beschreibst, besteht sie darin, daß der mann als Geldbeschaffungsgehilfe
für die Herrscherin des Hauses fungiert. Die Feministen stellen das auch gerne so dar, als ob
die Männer da das große Vergnügen dabei hätten, um dann Ausgleiche dafür zu fordern. Ich
möchte nicht wie ein Hund leben: nach außen stark und gefährlich, und nach hinten an der
Leine und abhängig von Frauchen.

Wo Du gerade am Schimpfen bist, unterstellst Du uns noch, daß wir die Kita für die Kinder
fordern. Ich fordere dagegen mehr Möglichkeiten für Männer ihre Kinder selbst zu erziehen.
Wenn die Frau sich ebenfalls um die Finanzierung der Familie kümmert, kann sich der Mann
für die Kinder mehr Zeit nehmem.

Wenn man aber Deine Vorstellungen umsetzt, bleiben die Frauen die heimlichen Königinnen der
Gesellschaft, und die Männer behalten ihr schlechtes gewissen als angebliche Unterdrücker.

Aber auch anderes scheinst Du nicht zu kapieren. Wenn Du Mt 5.37 zitierst, vergißt Du, daß
das im Zusammenhang mit der Merkwürdigkeit der Wahrheitsbekräftigung durch Schwören steht,
und daher nicht so interpretiert werden kann, daß man in allem eine extreme Position einnehmen
soll.

Gruß
Joseph

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Thomas Lentze, Sunday, 11.06.2006, 02:39 (vor 6529 Tagen) @ Joseph S

Dann redest Du von einer natürlichen Ordnung, die mit Gewalt durchgesetzt
werden muß.

Von Gewalt steht da oben aber nichts.

Eine natürliche Ordnung entsteht, wenn jeder möglichst frei wählen kann,
was für ihn richtig ist.

Richtig. Nur: gegenwärtig kann er nicht frei wählen. Ein Mann, der viel Geld verdient, hat kaum noch eine Frau zur Auswahl, die ihn dann nicht abzockt. Die Gesetze sind einfach so, daß der Mann seine Arbeit am besten rechtzeitig aufgibt und sich chronisch krankschreiben läßt, sobald sein erstes Kind geboren ist. Oder eben auf ein Familienleben von vorherein verzichtet. Wir haben jetzt also keine natürliche Ordnung. Die muß erst wieder hergestellt werden, nämlich durch Beseitigung falscher Gesetzes-Zwänge. Mit wieviel Gewaltsamkeit, das wird sich zeigen.

Die Märchen von der steinzeitlichen Geschlechterordnung interessieren mich
nicht. Die Überreste von damals sind zu gering, um diese zu bestimmen.

Man muß das nicht unbedingt biologistisch sehen. Die Geschlechtsunterschiede sind natürlichen Ursprungs und auch prinzipiell nicht wandelbar. Nach wie vor ist fast jeder Mann heute lieber Macher als Gemachter, und ist fast jede Frau lieber im warmen Haus als in kalter Öffentlichkeit.

Wenn man aber Deine Vorstellungen umsetzt, bleiben die Frauen die
heimlichen Königinnen der Gesellschaft, und die Männer behalten ihr
schlechtes gewissen als angebliche Unterdrücker.

Nein, das beschreibt den unnatürlichen Ist-Zustand. Und der gehört abgeschafft!

Aber auch anderes scheinst Du nicht zu kapieren. Wenn Du Mt 5.37 zitierst,
vergißt Du, daß das im Zusammenhang mit der Merkwürdigkeit der
Wahrheitsbekräftigung durch Schwören steht, und daher nicht so interpretiert
werden kann, daß man in allem eine extreme Position einnehmen soll.

Es steht aber auch in Off. 3,15-17 (An den Engel der Gemeinde zu Laodizea): "Ich durchschaue dein Tun, du bist weder kalt noch warm. Wärest du wenigstens kalt oder warm! Da du aber lau und weder kalt noch warm bist, speie ich dich aus."

Und so geschieht es! Die Apokalypse (=Offenbarung) hat schon begonnen. Es ist nur nicht leicht, die Zeichen zu deuten. Das müssen wir erst wieder lernen.

Gruß

Thomas

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Joseph S, Tuesday, 13.06.2006, 03:09 (vor 6527 Tagen) @ Thomas Lentze

Hallo Thomas,

vielleicht sind unsere Vorstelleungen doch nicht arg weit entfernt.

Die Geschlechtsunterschiede sind natürlichen Ursprungs und auch prinzipiell
nicht wandelbar. Nach wie vor ist fast jeder Mann heute lieber Macher
als Gemachter, und ist fast jede Frau lieber im warmen Haus als in kalter
Öffentlichkeit.

Hier habe ich aber den Eindruck, daß wenn insbesondere Männer frei wählen könnten, dies zwar tendenziell rauskommen würde, aber keineswegs in dieser Klarheit. Ein Mann kann heute nicht sich für das warme Heim entscheiden, weil ihm dann mit Sicherheit der Ofen ausgeht. Wenn man nur die Wahl zwischen Macher und gesellschaftlichen Abstieg hat, wählen höchsten Heilige freiwillig das Zweite. Daher zeigt fast kein Mann den Wunsch, nicht Macher zu sein.

Zu der Stelle in der Offenbarung merke ich nur an, daß bei der Frage für oder gegen Gott die Bibel Halbheiten mit Sicherheit verurteilt. Wo eine ähnliche Konsequenz in anderen Fragen notwendig ist, ist eine interessante Frage für Theologen. Daß eine ähnliche Eindeutigkeit in der Frage der Geschlechterrollen gefordert wird halte ich für nicht glaubwürdig. Zumindest folgt das nicht zwingend.
Die Offenbarung des Johannes ist nicht leicht zu Deuten, und der Fehldeutungen sind viele.

Gruß
Joseph

Das "Patriarchat" ist ein verkapptes Matriarchat

Andi, Saturday, 10.06.2006, 13:45 (vor 6529 Tagen) @ Klaus_z

Hallo KlausZ

Das Patriarchat, zu dem du scheinbar zurück willst, benachteiligt die Männer, in dem sie ihnen einseitig die Pflicht zur materiellen und nichtmatreiellen Versorgung der Frauen überträgt. Die Männer sind für ihre Frauen verantwortlich - nicht nur für deren Wohlergehen, sie verantworten sogar deren Verhalten nach außen.

Kannst Du bitte einmal sachliche Argumente dafür bringen, was daran für einen Mann erstrebenswert sein soll?

Bitte keine dümmlichen Beleidigungen a la "Du hast überhaupt nichts verstanden". Du hast das Niveau des Forums durch sinnlose Beleidigungen und Provokationen bereits sehr weit hinunter gezogen.

Gruß,
Andi

Das "Patriarchat" ist ein verkapptes Matriarchat

Gismatis, Saturday, 10.06.2006, 21:43 (vor 6529 Tagen) @ Andi

Hallo Andi

Das Patriarchat, zu dem du scheinbar zurück willst, benachteiligt die
Männer, in dem sie ihnen einseitig die Pflicht zur materiellen und
nichtmatreiellen Versorgung der Frauen überträgt. Die Männer sind für ihre
Frauen verantwortlich - nicht nur für deren Wohlergehen, sie verantworten
sogar deren Verhalten nach außen.

Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich bin froh, dass das so viele andere auch erkennen. Jetzt müssen wir diejenigen Männer warnen, die noch daran glauben, dass sie in einem Patriarchat den Frauen gegenüber privilegiert seien. Das sind ca. 95% aller Männer.

Der Feminismus hat den Fehler gemacht, diese Illusion zu übernehmen und den Männern einzutrichtern, dass die Abschaffung des Patriarchats nur den Frauen Vorteile brächte und die Männer auf Privilegien verzichten müssten und sonst nichts von der Gleichstellung hätten. Sie haben den Männern ihre Emanzipation so unattraktiv wie möglich verkauft! Kein Wunder, dass die meisten Männer davon nicht gerade begeistert waren.

Das Patriarchat kann sich aber natürlich auch zur Frauenunterdrückung steigern, wie man am islamischen Kulturraum sieht. Dort ist die den Männern aufgebürdete Verantwortung für Frauen so gross, dass Männer Frauen zum Teil keinen Schritt allein gehen lassen können. Feministinnen interpretieren das natürlich als Lust der Männer an der Unterdrückung von Frauen. Dabei müsste man den Männern lediglich beibringen, dass Frauen für ihr Wohlergehen ganz allein verantwortlich sind!

Gismatis

Das "Patriarchat" ist ein verkapptes Matriarchat

Joseph S, Saturday, 10.06.2006, 23:54 (vor 6529 Tagen) @ Gismatis

Hallo Gismatis,

Der Feminismus hat den Fehler gemacht, diese Illusion zu übernehmen und
den Männern einzutrichtern, dass die Abschaffung des Patriarchats nur den
Frauen Vorteile brächte und die Männer auf Privilegien verzichten müssten
und sonst nichts von der Gleichstellung hätten. Sie haben den Männern ihre
Emanzipation so unattraktiv wie möglich verkauft! Kein Wunder, dass die
meisten Männer davon nicht gerade begeistert waren.

Rein strategisch ist das kein Fehler. So können Feministen munter weitere
Privilegien von Männern fordern, ohne zu Ende zu kommen. Gleichberechtigung
wollen die Feministen ja nicht für Männer.

Gruß
joseph

Die heutige Männerbewegung als verkappte Frauenbewegung

Ekki, Monday, 12.06.2006, 12:34 (vor 6527 Tagen) @ Klaus_z

Hallo Klaus_Z!

Das schlimmste im Leben sind immer Halbheiten, nicht umsonst sagte Jesus:
"Eure Rede soll lauten: "Ja, ja, nein, nein" alles was dazwischen liegt
ist von Übel!"

Ich vermag nicht zu erkennen, wo Du Halbheiten siehst, wenn jemand z.B. eine Haltung wie die von Dir charakterisierte (Die heutige Männerbewegung will im Grunde nur dem Feminismus die Spitzen nehmen, hält ihn jedoch von Grund auf für richtig.) konsequent vertritt.

Sobald ich irgendetwas[/u] ohne Schwanken vertrete, kann mir niemand den Vorwurf der "Lauheit" oder "Halbheit" machen.

Deshalb müßte die Diskussion bei der Frage ansetzen, was denn überhaupt vertretbar (i.S.v. wünschenswert) ist.

Gruß

Ekki

--
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Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

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