Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Forenleitung und alle - Menschenverachtung pur ...

Ekki, Tuesday, 16.05.2006, 16:59 (vor 6554 Tagen)

... ist in meinen Augen dieses Posting:

-http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=327
("Genesisworks" zu meiner Antwort auf Scipios Posting zu Frau Ali).

Für mich haben Selbstjustiz und Mord in einem Rechtsstaat nichts verloren.

Fassungslos

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

@Forenleitung und alle - Menschenverachtung pur ...

GENESISWORKS, Tuesday, 16.05.2006, 17:33 (vor 6554 Tagen) @ Ekki

Folge der Selbstjistiz ist immer UNRECHT und UNTERDRÜCKUNG.
Ein sogenannter Rechtstaat kann Selbstjustiz nur verhindern wenn er FAIR ist und keine Hassprädiker-Dokumentarfilme zulässt.

@Forenleitung und alle - Menschenverachtung pur ...

Ekki, Tuesday, 16.05.2006, 18:15 (vor 6554 Tagen) @ GENESISWORKS

Folge der Selbstjistiz ist immer UNRECHT und UNTERDRÜCKUNG.

Dem würde ich zustimmen, wenn ich vor dem Hintergrund Deiner vorigen Äußerungen nicht den Verdacht hätte, daß Dir hier im Eifer des Gefechts ein Schreibfehler unterlaufen ist:

Müßte nicht da, wo im obigen Zitat "Folge" steht, "Ursache" stehen?

Ein sogenannter Rechtstaat kann Selbstjustiz nur verhindern wenn er FAIR
ist und keine Hassprädiker-Dokumentarfilme zulässt.

Es gibt zwar den Art. 20 (4) GG:

Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

aber den Mord an van Gogh in einen solchen Kontext zu stellen, entbehrt jeder Grundlage.

Vor der Sorte "gläubiger Christ", die Du anscheinend bist, graust es mir genauso wie vor den Islamisten.

Aber für die hast Du ja größtes Verständnis.

Trotz allem - es ist immer wieder gut, zu erfahren, gegen wen man Aufklärung, Demokratie und Liberalismus zu verteidigen hat.

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

@Forenleitung und alle - Menschenverachtung pur ...

GENESISWORKS, Tuesday, 16.05.2006, 19:10 (vor 6554 Tagen) @ Ekki

Vor der Sorte "gläubiger Christ", die Du anscheinend bist, graust es mir genauso wie vor den Islamisten.

Persönliche Angriffe und Beleidigungen bringen dich aber auch nicht weiter...bitte sachlich bleiben.

Aufklärung, Demokratie und Liberalismus zu verteidigen hat.

Gegen die Demokratie habe ich ja nichts, du verteidigst aber die Femokratie die nur aus Hassprädigen und volksverhetzung besteht...daran scheint dir nichts zu stören...wie gesagt>Femodemokratie.

Nachtrag

GENESISWORKS, Tuesday, 16.05.2006, 19:23 (vor 6554 Tagen) @ GENESISWORKS

Würde ein Muslima so über Christen schreiben wie du es hier tust über Muslime liebe Ekki, dann würde dieser umgehend ausgewiesen.
Du darfst es aber und genau das muss sich ändern ...auch in deinem Kopf...gleiches Recht für alle.

Nachtrag

Ekki, Tuesday, 16.05.2006, 21:51 (vor 6553 Tagen) @ GENESISWORKS

Würde ein Muslima so über Christen schreiben wie du es hier tust über
Muslime liebe Ekki, dann würde dieser umgehend ausgewiesen.
Du darfst es aber und genau das muss sich ändern ...auch in deinem
Kopf...gleiches Recht für alle.

Womit der Meinungskonflikt zwischen uns klar benannt wäre:

Auch der Moslem müßte sich über Christen oder sonst irgendeine Gruppe so äußern dürfen, ohne eine Ausweisung befürchten zu müssen.

Im Übrigen:

Bist Du ganz sicher, daß Moslems sich über Christen nicht noch viel drastischer äußern, in aller Öffentlichkeit, und das ungestraft?

Wie waren denn die Reaktionen auf den 11. September in der arabischen Welt?

Nicht, daß ich diese Reaktionen gut gefunden hätte, aber beim Nicht-gut-Finden bleibt's dann auch - bei mir.

--
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Nachtrag

GENESISWORKS, Tuesday, 16.05.2006, 22:07 (vor 6553 Tagen) @ Ekki

Bist Du ganz sicher, daß Moslems sich über Christen nicht noch viel drastischer äußern, in aller Öffentlichkeit, und das ungestraft?

Wie waren denn die Reaktionen auf den 11. September in der arabischen Welt?

Moslems in der arabischen Welt können wir ja schlecht ausweisen, oder?
Im übrigen hatten sie mit sicherheit auch irgendwoher ein Vorbild....z.B. Heuerswerder, da verbranten auch in einen Asylheim Menschen Darunter auchz viele Moslems) lebendig und eine grosse Menge applaudierte auch noch dabei.
Nicht nur Moslems sind zu solchen Reaktionen fähig wie du sicherlich jetzt weist.

@Forenleitung und alle - Menschenverachtung pur ...

Ekki, Tuesday, 16.05.2006, 21:57 (vor 6553 Tagen) @ GENESISWORKS

Vor der Sorte "gläubiger Christ", die Du anscheinend bist, graust es mir

genauso wie vor den Islamisten.

Persönliche Angriffe und Beleidigungen bringen dich aber auch nicht
weiter...bitte sachlich bleiben.

Ganz sachlich:

Wer der Meinung ist, für eine gegen seine Religion oder Weltanschauung gerichtete Äußerung töten zu dürfen, oder wer für so motivierte Tötungen auch nur Verständnis-das-keine-Billigung-ist bekundet, vor dem werde zumindest ich mich in Acht nehmen.

Im Dritten Reich brannnten erst die Bücher, dann die Menschen.

Auch die RAF ging von sozialen Anliegen über Gewalt gegen Sachen dahin, wo sie dann endete.

Aufklärung, Demokratie und Liberalismus zu verteidigen hat.


Gegen die Demokratie habe ich ja nichts, du verteidigst aber die
Femokratie die nur aus Hassprädigen und volksverhetzung besteht...daran
scheint dir nichts zu stören...wie gesagt>Femodemokratie.

Die Antwort auf Volksverhetzung ist der Rechtsweg, NICHT die Tötung dessen, der sie begangen hat. Letzere ist ihrerseits ein Verbrechen, und zwar eines, das vom Strafgesetzbuch mit Recht mit viel höherer Strafe bedroht wird als die Volksverhetzung.[/u]

--
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@Forenleitung und alle - Menschenverachtung pur ...

GENESISWORKS, Tuesday, 16.05.2006, 22:20 (vor 6553 Tagen) @ Ekki

Mit keinem Wort habe ich Selbstjustiz befürwortet, nur begründet warum Selbstjustiz gibt.
Da kannst du noch 100 mal versuchen den Eindruck zu erwecken dass ich es wäre...es wird dir nicht gelingen.
Deine Strategie ist die selbe wie die der Feministen; jeder der anderer Meinung ist schlecht zu reden , beziehungsweise zu schreiben.

Was willst Du?

Mr. Logic, Tuesday, 16.05.2006, 17:37 (vor 6554 Tagen) @ Ekki

... ist in meinen Augen dieses Posting:

-http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=327
("Genesisworks" zu meiner Antwort auf Scipios Posting zu Frau Ali).

Für mich haben Selbstjustiz und Mord in einem Rechtsstaat nichts
verloren.

Fassungslos

Ekki

Nur weil Du es als menschenverachtend siehst muss es nicht auch so sein.

Aber dein eigentlicher Ausrutscher steckt im anderen Posting. Da sprichst Du von "RECHT WAHRNEHMEN ODER MAUL HALTEN"

Dass die Gesetzgebung vom Zeitgeist nicht verschont bleibt, solltest Du eigentlich wissen. Möchte man meinen. Sag mal zu einem entrechteten, seiner Kinder geraubten Vater er solle sein Recht wahrnehmen oder ansonsten sein Maul halten!!! Hast es jetzt gebrillt?

gefasst
Mr. Logic

Was willst Du?

Ekki, Tuesday, 16.05.2006, 18:09 (vor 6554 Tagen) @ Mr. Logic

Hallo Mr. Logic!

... ist in meinen Augen dieses Posting:

-http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=327

("Genesisworks" zu meiner Antwort auf Scipios Posting zu Frau Ali).

Für mich haben Selbstjustiz und Mord in einem Rechtsstaat nichts
verloren.

Fassungslos

Ekki


Nur weil Du es als menschenverachtend siehst muss es nicht auch so sein.

Kann man die Rechtfertigung von Mord auch "anders sehen"?


Aber dein eigentlicher Ausrutscher steckt im anderen Posting. Da sprichst
Du von "RECHT WAHRNEHMEN ODER MAUL HALTEN"

Dass die Gesetzgebung vom Zeitgeist nicht verschont bleibt, solltest Du
eigentlich wissen. Möchte man meinen. Sag mal zu einem entrechteten,
seiner Kinder geraubten Vater er solle sein Recht wahrnehmen oder
ansonsten sein Maul halten!!!

Sag' ich - zu dem, zu jedem und auch zu mir selber!

Wenn ich nämlich sagen würde:

"Sofern du auf dem Rechtswege dein Recht nicht bekommst, stehen dir leider keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung."

dann ist zwar die harsche Formulierung "Maul halten" weg, aber der Sinngehalt ist der gleiche.

Die Forderung an jeden, sich auch in der größten und berechtigtsten Verbitterung der Selbstjustiz zu enthalten, ist eine der Grundlagen des Rechtsstaats, die nicht preisgegeben werden können.

Was Art. 20 (4) GG betrifft:

Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

so kann nur jedem empfohlen werden, genau zu überlegen, ob - vor allem vor dem Hintergrund des Dritten Reiches - eine solche Situation gegeben ist und in welchem Verhältnis seine Absichten zu den möglichen Folgen stehen.

Und die Ermordung von van Gogh paßt in diesen Kontext sowieso nicht hinein. Für ihre Rechtfertigung erhalte ich die Qualifizierung "menschenverachtend" aufrecht.

--
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Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Was willst Du?

Mr. Logic, Tuesday, 16.05.2006, 18:35 (vor 6554 Tagen) @ Ekki

Hi,

...Rechtfertigung von Mord... Hatte Genesisworks den Mord gerechtfertigt, nur weil er darauf hinwies, sinngemäß wer Hass sät darf sich nicht wundern, wenn...? Ich meine Nein. Erklärung und Rechtfertigung sind zwei Paar verschiedene Schuhe. Läuft etwa ein Vater Amok nachdem man ihn bis aufs Blut ausgesaugt hat, kann ich das nachvollziehen, gutheißen allerdings nicht. Es ist und bleibt ein entsetzliches Drama.

Wenn ich nämlich sagen würde:


"Sofern du auf dem Rechtswege dein Recht nicht bekommst, stehen dir
leider keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung."

dann ist zwar die harsche Formulierung "Maul halten" weg, aber der
Sinngehalt ist der gleiche.

Oha. Maul halten bedeutet für mich die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind ohne auf eine Änderung der gegenwärtigen Zustände hinzuarbeiten. Das schliesst eine Änderung der Gesetze, die ja letztlich auch nur Ausdruck des Zeitgeistes sind, mit ein. Will ich also Gesetze ändern, kann es notwendig sein die Überzeugungen, Meinungen, Ideologien usw. zu ändern, die im Zeitgeist ihren Niederschlag finden. Also nix Maul halten.

Die Forderung an jeden, sich auch in der größten und berechtigtsten
Verbitterung der Selbstjustiz zu enthalten, ist eine der Grundlagen des
Rechtsstaats, die nicht preisgegeben werden können.

Was Art. 20 (4) GG betrifft:

Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle
Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

so kann nur jedem empfohlen werden, genau zu überlegen, ob - vor allem vor
dem Hintergrund des Dritten Reiches - eine solche Situation gegeben ist und
in welchem Verhältnis seine Absichten zu den möglichen Folgen stehen.

Und die Ermordung von van Gogh paßt in diesen Kontext sowieso nicht
hinein. Für ihre Rechtfertigung erhalte ich die Qualifizierung
"menschenverachtend" aufrecht.

Was die Selbstjustiz angeht, volle Zustimmung. Die ist absolut abzulehnen, da man sonst das ganze Rechtssystem kicken könnte. Nur, wie gesagt, darf man nicht hysterisch Nachvollziehbarkeit mit Rechtfertigung verwechseln. Das passiert gerne dann, wenn man die eigenen Wertvorstellungen in Gefahr sieht.
In diesem Falle Deine Religionsaversion.

Mr. Logic

Was willst Du?

Ekki, Tuesday, 16.05.2006, 18:49 (vor 6554 Tagen) @ Mr. Logic


Was die Selbstjustiz angeht, volle Zustimmung. Die ist absolut abzulehnen,
da man sonst das ganze Rechtssystem kicken könnte. Nur, wie gesagt, darf
man nicht hysterisch Nachvollziehbarkeit mit Rechtfertigung verwechseln.
Das passiert gerne dann, wenn man die eigenen Wertvorstellungen in Gefahr
sieht.
In diesem Falle Deine Religionsaversion.

Mr. Logic

Weißt Du, woher ich die feinsinnige Unterscheidung zwischen Nachvollziehbarkeit und Rechtfertigung kenne?

Von den Sympathisanten der RAF!

Die waren nun weiß Gott nicht kirchenfromm. Trotzdem habe ich schon damals uneingeschränkt zur Argumentation der CDU gestanden, die jedes Verständnis, jede "Nachvollziehbarkeit" der Untaten dieser Terrortruppe zurückwiesen.

Und was meine Religionsaversion angeht:

Es gibt von mir keine Äußerung und es wird keine geben, in der ich etwa ...

... Morde an Geistlichen für "zumindest nachvollziehbar" hielte oder
... selbst zu solchen Morden aufriefe.

--
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Bla bla hoch 10

Magnus, Wednesday, 17.05.2006, 02:19 (vor 6553 Tagen) @ Ekki

Die Forderung an jeden, sich auch in der größten und berechtigtsten
Verbitterung der Selbstjustiz zu enthalten, ist eine der Grundlagen des
Rechtsstaats, die nicht preisgegeben werden können.

Du redest immer vom Rechtsstaat, den es de facto gar nicht mehr gibt. Heute werden Menschen von der BRD-Justiz ins Gefängnis geworden, weil sie ein bestimmtes Geschichtsbild äußern oder eine andere Überzeugung haben oder zu anderen Ergebnissen gekommen sind - und zwar aus Überzeugung, und nicht wider besseres Wissen - als es das StGB vorschreibt. Das sind Mittelalterliche Zustände, inquisitionsähnlich, wo jeder Andersdenkende an den Pranger gestellt und verhaftet wird - über 10.000 mal pro Jahr. Es gibt inzwischen mehr Verurteilungen wegen Meinungsdelikten und Meinungsäußerungen als in der DDR, hier werden Bücher verboten und verbrannt, man kommt in den Knast, wenn man von bestimmten Exemplaren zwei Stück besitzt weil man dann anhand der Anzahl die Absicht der Verbreitung sieht, man verliert seinen Arbeitsplatz und wird in Gerichtsverfahren gezogen, in denen die Verteidiger entlassen werden, wenn sie zu sehr deine Interessen vertreten oder glauben Beweise vorlegen zu können, die angeblich die Richtigkeit deiner Aussagen bekunden. Das ganze Endet dann in Verurteilungen, obwohl 10 Jahre später genau das in der Wissenschaftlichen Forschung "Des Auslandes" geäußert wurde und ab da dann unbestreitbare Wahrheit ist. Es herrscht in dem Bereich doch überhaupt keine Rechtssicherheit, weil eben das, was eben nicht geleugnet werden darf überhaupt nicht als Rechtsbegriff definiert wird - und so kommt es zu eklatant unterschiedlichen Urteilen. Vermutlich werden in der BRD deswegen Bücher verbrannt, Andersdenkende ins Gefängnis geworfen und die Freiheit der Forschung eingeschränkt, weil früher mal Bücher verbrannt, Andersdenkende ins Gefängnis geworfen und die Freiheit der Forschung eingeschränkt wurde.

Und für viele ist das ja akzeptabel, da es ja heute die richtigen trifft. Nur früher hat es auch die "Richtigen" getroffen, zumindest dachte das damals die Mehrheit.

Und du laberst hier was vom Pferd und vom "Rechtsstaat" und dem bösen Dritten Reich - mach mal die Glubschaugen auf.

Jedes System und jedes Rechtssystem ist Opfer des Zeitgeistes. Einen wesentlichen Unterschied zwischen Drittes Reich und BRD kann ich im Rechtssystem nicht erkennen, zumal die BRD vorgeburtliche Euthanasie bis zu Geburt ebenso erlaubt, wie die Vernichtung gesunder Kinder. Und dann kommt noch der ganze Frauenförderquatsch und die Degradierung der halben Gesellschaft hinzu - das hat es noch nicht mal im Dritten Reich gegeben.

Was heißt Rechtsstaat? Ist nur ein Scheinbegriff für ein illegitimes System. Da nützt auch der lächerliche Verweis auf GG nichts. Das Deutsche Volk durfte über dieses - wie eigentliche vorgesehen - noch nicht mal abstimmen, ebenso wenig über Einführung des Euro und anderen Mist.

Rechtsstaat? Demokratie? Meinungsfreiheit? Gleichberechtigung? Alles Schwachsinn und nicht Existent, sondern in den Hand irgendwelcher parasitärer Lobbygruppen.

Magnus

Bla bla hoch 10

carlos, Wednesday, 17.05.2006, 02:45 (vor 6553 Tagen) @ Magnus

Die Forderung an jeden, sich auch in der größten und berechtigtsten
Verbitterung der Selbstjustiz zu enthalten, ist eine der Grundlagen des
Rechtsstaats, die nicht preisgegeben werden können.


Du redest immer vom Rechtsstaat, den es de facto gar nicht mehr gibt.
Heute werden Menschen von der BRD-Justiz ins Gefängnis geworden, weil sie
ein bestimmtes Geschichtsbild äußern oder eine andere Überzeugung haben
oder zu anderen Ergebnissen gekommen sind - und zwar aus Überzeugung, und
nicht wider besseres Wissen - als es das StGB vorschreibt. Das sind
Mittelalterliche Zustände, inquisitionsähnlich, wo jeder Andersdenkende an
den Pranger gestellt und verhaftet wird - über 10.000 mal pro Jahr. Es gibt
inzwischen mehr Verurteilungen wegen Meinungsdelikten und
Meinungsäußerungen als in der DDR, hier werden Bücher verboten und
verbrannt, man kommt in den Knast, wenn man von bestimmten Exemplaren zwei
Stück besitzt weil man dann anhand der Anzahl die Absicht der Verbreitung
sieht, man verliert seinen Arbeitsplatz und wird in Gerichtsverfahren
gezogen, in denen die Verteidiger entlassen werden, wenn sie zu sehr deine
Interessen vertreten oder glauben Beweise vorlegen zu können, die angeblich
die Richtigkeit deiner Aussagen bekunden. Das ganze Endet dann in
Verurteilungen, obwohl 10 Jahre später genau das in der Wissenschaftlichen
Forschung "Des Auslandes" geäußert wurde und ab da dann unbestreitbare
Wahrheit ist. Es herrscht in dem Bereich doch überhaupt keine
Rechtssicherheit, weil eben das, was eben nicht geleugnet werden darf
überhaupt nicht als Rechtsbegriff definiert wird - und so kommt es zu
eklatant unterschiedlichen Urteilen. Vermutlich werden in der BRD deswegen
Bücher verbrannt, Andersdenkende ins Gefängnis geworfen und die Freiheit
der Forschung eingeschränkt, weil früher mal Bücher verbrannt,
Andersdenkende ins Gefängnis geworfen und die Freiheit der Forschung
eingeschränkt wurde.

Und für viele ist das ja akzeptabel, da es ja heute die richtigen trifft.
Nur früher hat es auch die "Richtigen" getroffen, zumindest dachte das
damals die Mehrheit.

Und du laberst hier was vom Pferd und vom "Rechtsstaat" und dem bösen
Dritten Reich - mach mal die Glubschaugen auf.

Jedes System und jedes Rechtssystem ist Opfer des Zeitgeistes. Einen
wesentlichen Unterschied zwischen Drittes Reich und BRD kann ich im
Rechtssystem nicht erkennen, zumal die BRD vorgeburtliche Euthanasie bis
zu Geburt ebenso erlaubt, wie die Vernichtung gesunder Kinder. Und dann
kommt noch der ganze Frauenförderquatsch und die Degradierung der halben
Gesellschaft hinzu - das hat es noch nicht mal im Dritten Reich gegeben.

Was heißt Rechtsstaat? Ist nur ein Scheinbegriff für ein illegitimes
System. Da nützt auch der lächerliche Verweis auf GG nichts. Das Deutsche
Volk durfte über dieses - wie eigentliche vorgesehen - noch nicht mal
abstimmen, ebenso wenig über Einführung des Euro und anderen Mist.

Rechtsstaat? Demokratie? Meinungsfreiheit? Gleichberechtigung? Alles
Schwachsinn und nicht Existent, sondern in den Hand irgendwelcher
parasitärer Lobbygruppen.

Magnus

Servus, Magnus!
Du hast völlig recht! Aus welchem verdammten Grund sollte ich denn einen Kotau absolvieren vor irgendwelchen tauglosen Polit-Dummschwätzern oder beschissenen Unrechts-Urteilen? Wer ist hier der Herr im Hause (Okay... auf dem geduldigen Papier...)? Wer ist hier der Staat (Okay... auf dem geduldigen Papier...)? Wer ist eigentlich der Souverän (Okay... auf dem geduldigen Papier...)? Sind das die da oben, oder bin ich das?? Sowohl ein Politiker als auch ein Richter gehören dem Status und der Besoldung gemäß Beamtentarif nach im weitesten Sinne zu den Beamten... also zu den Staatsdienern...also zu meiner obersten Dienerschaft! Nicht ich bin also deren Diener; die Verhältnisse in diesem Saustall gehören endlich vom Kopf auf die Füße gestellt! Selbstverständlich nehme ich mir ergo auch in Zukunft das Recht heraus, ein Unrechtsurteil oder einen Politiker in der Luft zu zerreißen; schließlich bin ich kein Untertan (okay... auf dem Papier...) in einem Obrigkeitsstaat (Okay... auf dem Papier...)!
Na ja... letzten Endes haben wir hierzulande eben genau die Verhältnisse, die wir verdienen; nicht mehr und nicht weniger; lieber Magnus... :-(
carlos

Bla bla hoch 10

Magnus, Wednesday, 17.05.2006, 03:51 (vor 6553 Tagen) @ carlos

Na ja... letzten Endes haben wir hierzulande eben genau die Verhältnisse,
die wir verdienen; nicht mehr und nicht weniger; lieber Magnus... :-(

Die Schicksale derer, die im Gefängnis sitzen, bekommen sicherlich nicht das, was sie verdienen. Aber nur diese Personen werden Gesellschaften verändern und damit Geschichte schreiben - war schon immer so. Alle anderen - mich eingeschlossen - werden nur leise Kritiker oder eben bedeutungslose Mitläufer repressiver Systeme darstellen.

Bla bla hoch 10

Bonaventura, Wednesday, 17.05.2006, 04:28 (vor 6553 Tagen) @ Magnus

<i>Da nützt auch der lächerliche Verweis auf GG nichts.</i>

Wäre die Verfassung der Weimarer beachtet worden, so hätte es die Verfolgungen und Vernichtungen, wie sie im Dritten Reich stattgefunden haben, nicht geben können. Hitler hat diese Verfassung nicht beachtet; er hat sie aber - und das halte ich für bedeutend - auch nie offiziell aufgehoben. Wozu auch ?

Aus der Tatsache, daß wir ein gültiges Grundgesetz haben, sollten also keine zu weitreichenden Folgerungen gezogen werden. Unter anderen wird ja Art. 3,3 ganz offensichtlich nicht beachtet. Die Urteile des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, und insbesondere Deutschlands Reaktionen der Nichtbeachtung, sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.

Die bloße Gültigkeit eines (Grund-)Gesetzes ist also keine Garantie dafür, daß es auch beachtet wird. Sein Geist muß ständig neu belebt werden. Das wäre die Garantie.

Reden wir also davon, solange wir noch können. Wer nicht redet, den wird schließlich ein ähnliches Schicksal ereilen, wie die, welche geredet haben. Er wird es sich dann nur nicht zur Ehre anrechnen können, sondern als selbstverschuldete Folge.

Bla bla hoch 10

Andreas Reich, Wednesday, 17.05.2006, 10:43 (vor 6553 Tagen) @ Magnus

Du redest immer vom Rechtsstaat, den es de facto gar nicht mehr gibt.
Heute werden Menschen von der BRD-Justiz ins Gefängnis geworden, weil sie
ein bestimmtes Geschichtsbild äußern ...

Du meinst dann wohl Geschichtsbilder wie "Den Holocaust kann es gar nicht gegeben haben" oder was?

Und Jura studierst Du, sagtest Du mal? Und kannst keinen Unterschied zwischen der gegenwärtigen Lage und der im Dritten Reich erkennen?

Bla bla hoch 10

Magnus, Wednesday, 17.05.2006, 21:55 (vor 6552 Tagen) @ Andreas Reich

Du redest immer vom Rechtsstaat, den es de facto gar nicht mehr gibt.
Heute werden Menschen von der BRD-Justiz ins Gefängnis geworden, weil

sie

ein bestimmtes Geschichtsbild äußern ...


Du meinst dann wohl Geschichtsbilder wie "Den Holocaust kann es gar nicht
gegeben haben" oder was?

Ja, genau das meine ich. Wobei hier beachtet werden muss, dass ich die von dir im obigen Satz dargelegte Meinung nicht vertrete, sondern dass ich lediglich kritisiere, dass das Anzweifeln unter Strafe steht, d.h. ich kritisiere den Umgang mit dieser Meinung. Wenn etwas offenkundig ist, dann muss man gegenläufige Meinung ja nicht verbieten oder unter Strafe stellen, denn jeder, der eine gegenläufige Meinung hat ist a) entweder verrückt, weil er die Offenkundigkeit nicht erkennt, oder b) unwissend und aufgrund der Offenkundigkeit dann aber leicht zu überzeugen, d.h. in einer Debatte leicht für den Rest der Welt argumentativ zu schlagen.

Aus diesem Grund macht ein Verbot keinen Sinn, es sei denn man will ein bestimmtes Geschichtsbild manifestieren und gesetzlich in die Geschichtsforschung einschreiten bzw. Debatten verhindern - oder es gibt gar keine Offenkundigkeit.

Das wird nur bei dieser Thematik gemacht und bei keinem anderen historischen Ereignisse der Weltgeschichte. Das gibt zu denken, finde ich, und ist für mich rechtlich gesehen ein unhaltbarer, diktaturähnlicher und inquisitorischer Zustand.

Und Jura studierst Du, sagtest Du mal?

Nein, habe ich nie gesagt.

Und kannst keinen Unterschied zwischen der gegenwärtigen Lage und der im Dritten Reich erkennen?

Nicht wesentlich, zumindest in dem von mir angesprochenem Punkt. Ich habe es auch im vorherigen Beitrag begründet, vor allem mit der gezielten Entlassung von Strafverteidigung und der Ablehnung der Vorlegung mutmaßlicher Beweismittel mit der Begründung der Offenkundigkeit. Wie bereits gesagt: Wenn etwas offenkundig ist, kann man ja gewünscht vorgelegten Beweismittel leicht widerlegen, man muss diese in einem Gerichtsverfahren nicht verbieten, ansonsten nehmen ja Richter und Staatsanwalt die gleiche Funktion ein.

Vielleicht kannst du ja mal Ekki fragen, was er unter einem Rechtsstaat versteht - ob dazu auch die Entlassung von Verteidigern gehören oder das Verbot der Vorlegung der von der Verteidigung oder des Angeklagten als Beweismittel bezeichnete Sachverhalte.

Ich sage nur: in einem Rechtsstaat werden Meinungen nicht vom Staat diktiert und die Wissenschaftsfreiheit nicht eingeschränkt.

Magnus

Bla bla hoch 10

Andreas Reich, Thursday, 18.05.2006, 03:25 (vor 6552 Tagen) @ Magnus

Magnus,

es ist nicht so, dass ich nicht lesen könnte, was Du schreibst. Nur ist Dein Wissenschaftsverständnis bzw. Dein (vorgebliches?) Vertrauen in die Macht der vernünftigen Argumente reichlich naiv, so es denn echt ist.

Erstens: Sollten die stichhaltigeren Argumente tatsächlich eine zwingende Überzeugungskraft entfalten, dürfte die neofaschistische Szene nicht existieren, Holocaustleugner ebenso wenig. Es gibt sie, und sie verzeichnen einen teilweise wachsenden Zulauf. Die Argumente interessieren sie einen Scheiß.

Deine Forderung lautet nun, Leuten mit genau dieser Einstellung die Möglichkeit des Unterrichtens an Hochschulen einzuräumen, die vernünftigeren Argumente würden die Wahrheit letztlich schon durchsetzen.

Entschuldige bitte: Wie naiv bist Du eigentlich? Wer - um bei diesem besonders deutlichen Beispiel zu bleiben - ein den Holocaust leugnendes Geschichtsbild vertritt, tut das nicht in Auseinandersetzung mit historischen Fakten und sicher nicht mit dem Anliegen der Wahrheitsfindung.

Nicht wissenschaftliche Dummheit ist das Verbrechen: Heribert Illigs Thesen vom erfundenen Mittelalter sind - rein geschichtswissenschaftlich - ge

Mist, Button wohl verwechselt - löschbar! (nT)

Andreas Reich, Thursday, 18.05.2006, 03:38 (vor 6552 Tagen) @ Andreas Reich

...

Rechtsstaat und Meinungsfreiheit

Andreas Reich, Thursday, 18.05.2006, 03:31 (vor 6552 Tagen) @ Magnus

Magnus,

es ist nicht so, dass ich nicht lesen könnte, was Du schreibst. Nur ist Dein Wissenschaftsverständnis bzw. Dein (vorgebliches?) Vertrauen in die Macht der vernünftigen Argumente reichlich naiv, so es denn echt ist.

Erstens: Sollten die stichhaltigeren Argumente tatsächlich eine zwingende Überzeugungskraft entfalten, dürfte die neofaschistische Szene nicht existieren, Holocaustleugner ebenso wenig. Es gibt sie, und sie verzeichnen einen teilweise wachsenden Zulauf. Die Argumente interessieren sie einen Scheiß.

Deine Forderung lautet nun, Leuten mit genau dieser Einstellung die Möglichkeit des Unterrichtens an Hochschulen einzuräumen, die vernünftigeren Argumente würden die Wahrheit letztlich schon durchsetzen.

Entschuldige bitte: Wie naiv bist Du eigentlich? Wer - um bei diesem besonders deutlichen Beispiel zu bleiben - ein den Holocaust leugnendes Geschichtsbild vertritt, tut das nicht in Auseinandersetzung mit historischen Fakten und sicher nicht mit dem Anliegen der Wahrheitsfindung.

Nicht wissenschaftliche Dummheit ist das Verbrechen: Heribert Illigs Thesen vom "erfundenen Mittelalter" sind - rein geschichtswissenschaftlich - genauso schwachsinnig. - Was ihnen fehlt ist das demagogische Moment. Deshalb bekommt Illig einen Platz im Privatfernsehen, statt hinter Gittern.

Anzunehmen, Diskurse könnten nur in völliger Regellosigkeit wirklich gedeihen und würden das Beste zutage fördern, bzw. umgekehrt es zu kritisieren, dass dieser Zustand nicht verwirklicht ist, demonstriert ein etwas schiefes Verständnis von "Rechtsstaat": Dieser wird nicht deshalb zu einem solchen, weil er alles erlaubt, alles zulässt und niemals korrigierend oder verhütend eingreift, sondern weil er die Rechte seiner Bürger gleichermaßen schützen soll. Dazu gehört auch der Schutz vor Hatespeech, Herabwürdigung, Verhetzung und Diskriminierung, die durchaus nicht als "Meinungsfreiheit" gewertet werden darf. Dass Worte nicht nur Schall und Rauch sind, ist wohl Konsens?! Sprechakte stellen ebenfalls Handlungen dar; wo sie zu Verbrechen anstiften oder diese vorbereiten helfen (z.B. durch gezielte Diskriminierung), sind sie zu ächten und es besteht Interventionsbedarf.

Dass die Umsetzung dieser Idee des Minderheitenschutzes und der Prävention sprachlicher Diskriminierung politisch mangelhaft umgesetzt und - gelegentlich! - auch missbraucht wird, bedeutet nicht, dass bestimmte Regeln generell sinnlos wären. Es bedeutet vielmehr die Notwendigkeit zum Hinterfragen, ggF. die Anpassung, nicht aber ihrer kompletten Aufhebung.

Dein Wissenschaftsverständnis ist irgendwie "romantisch"; absolute Toleranz (der Argumente) aber ist nicht nur ein logisches Paradoxon, sie ist auch nicht praktikabel, weil es z.B. bestimmten Gruppen mit ihren "Argumenten" nicht ums Diskutieren geht.

Andreas

Rechtsstaat und Meinungsfreiheit

Magnus, Thursday, 18.05.2006, 04:56 (vor 6552 Tagen) @ Andreas Reich

Deine Forderung lautet nun, Leuten mit genau dieser Einstellung die
Möglichkeit des Unterrichtens an Hochschulen einzuräumen, die
vernünftigeren Argumente würden die Wahrheit letztlich schon durchsetzen.

Das würde es nicht ausschließen, aber auch nicht voraussetzen.

Entschuldige bitte: Wie naiv bist Du eigentlich? Wer - um bei diesem
besonders deutlichen Beispiel zu bleiben - ein den Holocaust leugnendes
Geschichtsbild vertritt, tut das nicht in Auseinandersetzung mit
historischen Fakten und sicher nicht mit dem Anliegen der
Wahrheitsfindung.

Tatsächlich? Um was geht es ihm dann? Glaubst du tatsächlich, dass jeder dies mit einer bestimmter Absicht tut? Mit welcher? Welche Absicht vertritt z.B. Paul Rassinier, David Cole oder nehmen wir Gilad Atzmon? Erster saß im KZ Buchenwald, letztere beiden - Cole und Atzmon - sind Juden. Der letzte z.B. hat in Deutschland in einer öffentlichen Rede behauptet, dass "...die uns bekannte Geschichtsschreibung über den Holocaust eine komplette, von Amerikanern und Zionisten initiierte Fälschung" sei. "Der wahre Feind sei nicht. Hitler, sondern Stalin gewesen." Eine Anzeige gegen den jüdischen Musiker bei bei der Staatsanwaltschaft wurde übrigens u.a. mit der Begründung: "Es ergebe sich jedoch aus der Gesamtschau aller verfügbaren Informationsquellen, dass der Vortragende den NS-Völkermord an den Juden weder zu leugnen noch zu verharmlosen versucht habe." abgelehnt - und das obwohl man vorher zugab, die Gesamtschau gar nicht zu kennen, sondern eben nur besagte Äußerung.

Ist das für dich ein haltbarer Zustand, ich meine dass so mit zweierlei Maß gemessen wird? Allein schon dass du pauschal Personen unterstellst, dass diejenigen, die den Holocaust leugnen, dies nicht aus rein wissenschaftlichen Motiven tun, ist schon eine Interessante Äußerung. Die Motive von Rassinier, Atzmon und Cole wirst du mir sicherlich erklären können.

Nicht wissenschaftliche Dummheit ist das Verbrechen: Heribert Illigs
Thesen vom "erfundenen Mittelalter" sind - rein geschichtswissenschaftlich
- genauso schwachsinnig. - Was ihnen fehlt ist das demagogische Moment.
Deshalb bekommt Illig einen Platz im Privatfernsehen, statt hinter
Gittern.

Wie kann jemand bei diesem Thema Demagoge sein, wenn doch alles offenkundig ist? Ich gebe dir ein Beispiel:

Offenkundig ist z.B. dass Regen von Oben nach unten fällt. Jeder der etwas anderes behauptet, kann noch so demagogisch auftreten, er wird niemanden vom Gegenteil überzeugen, erst recht nicht aufhetzen können. Der Holocaust ist genauso offenkundig und zweifelsfrei wie die Tatsache, dass der Regen von Oben nach unten fällt, nicht wahr, so ist es doch? Warum also Strafgesetze?

Anzunehmen, Diskurse könnten nur in völliger Regellosigkeit wirklich
gedeihen und würden das Beste zutage fördern, bzw. umgekehrt es zu
kritisieren, dass dieser Zustand nicht verwirklicht ist, demonstriert ein
etwas schiefes Verständnis von "Rechtsstaat": Dieser wird nicht deshalb zu
einem solchen, weil er alles erlaubt, alles zulässt und niemals
korrigierend oder verhütend eingreift, sondern weil er die Rechte seiner
Bürger gleichermaßen schützen soll.

Einverstanden.

--->Fortsetzung

Fortsetzung

Magnus, Thursday, 18.05.2006, 04:58 (vor 6552 Tagen) @ Magnus

Dazu gehört auch der Schutz vor
Hatespeech, Herabwürdigung, Verhetzung und Diskriminierung, die durchaus
nicht als "Meinungsfreiheit" gewertet werden darf. Dass Worte nicht nur
Schall und Rauch sind, ist wohl Konsens?! Sprechakte stellen ebenfalls
Handlungen dar; wo sie zu Verbrechen anstiften oder diese vorbereiten
helfen (z.B. durch gezielte Diskriminierung), sind sie zu ächten und es
besteht Interventionsbedarf.

Ich sehe nicht den Zusammenhang mit der Holocaustleugnung. Der Holocaust ist ein geschichtliches Ereignes. Es wäre etwas anderes bei der Verharmlosung, nämlich wenn jemand sagt: "Ich finde es toll, was da passiert ist, dass all die Juden vergast wurden", DANN ist das hetzerisch - und da kann ich auch verstehen, wenn der Rechtsstaat gegen solche - gewaltanstachelnde oder gewaltverherrlichende - Äußerungen einschreitet.

Wenn aber jemand sagt: "Ich glaube nicht, dass es den Holocaust gegeben hat", wem tritt man da dermaßen auf den Schlips, dass man das als "Hatespeech", "Herabwürdigung" oder gar "Verhetzung" und "Diskriminierung" werten kann? Glaubst du nicht, dass es einen Eklatanten Unterschied zwischen der Holocaust-Verherrlichung und der Holocaust-Leugnung gibt? Im Strafgesetz wird da aber kein Unterschied gemacht, findest du das nicht bedenklich?

Nach dem Fall des eisernen Vorhangs hat man z.B. die Auschwitz-Opferzahl von 4.0 Mio auf 1-1.5 Mio. reduziert (Gedenkstein), in den 60er Jahren hat man offiziell zugegeben, dass es in bestimmten Lagern des Altreiches keine Vergasung gegeben hat, obwohl man es vorher annahm. Hat man dadurch jemanden beleidigt? Wen würde man beleidigen, wenn man behaupten würde, eine Vergasung hat nicht stattgefunden - oder dies sogar glaubt, nachweisen zu können? Schließlich ist es belegt, dass so und so viel durch Krankheit, Unterenährung etc. gestorben sind - das zweifeln ja selbst Holocaustleugner nicht an. Wo ist also das Problem? Es ist doch völlig normal, dass man über Geschichtsereignisse diskutiert und sie verifizieren will - das ist in der Geschichtsforschung ein ganz natürlicher Vorgang, Schätzungen, Ereignisse und Abläufe zu hinterfragen.


Dass die Umsetzung dieser Idee des Minderheitenschutzes und der Prävention
sprachlicher Diskriminierung politisch mangelhaft umgesetzt und -
gelegentlich! - auch missbraucht wird, bedeutet nicht, dass bestimmte
Regeln generell sinnlos wären. Es bedeutet vielmehr die Notwendigkeit zum
Hinterfragen, ggF. die Anpassung, nicht aber ihrer kompletten Aufhebung.

Ich sehe Minderheitsrechte nicht verletzt bei der sachlichen Auseinandersetzung mit vergangener und historischer Ereignisse. Du etwa?

Dein Wissenschaftsverständnis ist irgendwie "romantisch"; absolute
Toleranz (der Argumente) aber ist nicht nur ein logisches Paradoxon, sie
ist auch nicht praktikabel, weil es z.B. bestimmten Gruppen mit ihren
"Argumenten" nicht ums Diskutieren geht.

1. Mein Wissenschaftsverständnis ist nicht romantisch, sondern idealistisch.
2. Ich glaube eher, das es in erster Linie denen, die Verbote aussprechen und andere ins Gefängnis werfen, nicht ums Diskutieren geht. Es ist also ziemlich lächerlich von dir, so ein "Argument" aufzuführen. Ist dir das nicht irgendwie peinlich?
3. Dass nun bestimmte Gruppen immer gegebene Situationen ausnützen ist ja nichts neues, und selbst beim Holocaust so - auf "beiden" Seiten. Lies Finkelstein. Wer sich nun welchen Nutzen aus welchem Geschichtsbild zieht ist mir - und jedem Geschichtsforscher - wurscht, solange das Geschichtsbild der Wahrheit entspricht - ob sie nun der diktierten Meinung entsprechen, oder nicht.

Magnus

Argumente

Andreas Reich, Thursday, 18.05.2006, 15:32 (vor 6552 Tagen) @ Magnus

Es geht nicht um eine partielle Korrektur eines Geschichtsbildes. Das ist der Sinn von Forschung, und das ist - entgegen dem, was Du wohl zu unterstellen versuchst - auch Praxis. Wird die Quellenlage ignoriert, um ein grundsätzlich anderes Geschichtsbild darstellen zu können, liegt der Verdacht nahe, es handle sich eher um Ideologie. ("Weltverschwörungen" sind ein Beispiel.)

Die Person des Forschenden ist nachrangig: Eine Leugnung des Holocausts wird nicht deshalb glaubwürdiger, weil sie ein Jude vertritt. Feministische Argumente sind auch nicht deswegen richtig, weil Männer sie verteten.

Wie kann jemand bei diesem Thema Demagoge sein, wenn doch alles offenkundig ist? Ich gebe dir ein Beispiel: ... Warum also Strafgesetze?

Wüsstest Du ein bisschen über theoretische Grundlagen von Geschichts- und Sozialforschung, würde Dir der Fehler bewusst werden. Sozialwissenschaften funktionieren nicht nach naturwissenschaftlichen Prinzipien. Gesellschaft besteht aus Individuen, die Selbstverständigungsdiskurse abhalten, welche Wahrnehmung und Handlungsweise beeinflussen. Gesellschaft unterliegt keinen Gesetzmäßigkeiten im nat.wiss. Sinn, sind nicht experimentell reproduzierbar. Bezug zum Forenthema: Weshalb gibt es einen Feminismus? Männerbewegung = Unsinn, da nicht allg. durchgesetzt? Und: Auch naturwissenschaftliche Erkenntnisse müssen keineswegs überzeugen. Homöopathie z.B. "belegt" in einer Studie nach der anderen ihre Wirksamkeit (obwohl es chemisch Schwachsinn ist), in den USA arbeiten sich die IDler gerade in die Lehrpläne.

Ich sehe nicht den Zusammenhang mit der Holocaustleugnung. ... Glaubst du nicht, dass es einen Eklatanten Unterschied zwischen der Holocaust-Verherrlichung und der Holocaust-Leugnung gibt? Im Strafgesetz wird da aber kein Unterschied gemacht, findest du das nicht bedenklich?

Bedenklich finde ich vor allem Deine intellektuelle Myopie. Falls Du tatsächlich nicht weiter als bis zur nächsten Ecke denken kannst, hier in Kurzform:

1) Es gab den Holocaust. Es gibt millionenfach dokumantarische Aufzeichnungen, Bild- und Filmdaten, Zeitzeugenberichte. Rechtfertigung des Holocausts ist rassistisch und volksverhetzend.

2) Leugnung des Holocaustes ungleich Rechtfertigung. Zusammenhang?

3) Die durch die Leugnung ausgeübte Gewalt ist indirekt. Die begangene Gewalt, für die es Zeugnisse gibt, wird nivelliert; den Überlebenden die Authentizität ihrer Erfahrung abgesprochen; die Opfer verharmlosend "wegerklärt". ("Viele sind ja auch an Krankheiten oder Unterernährung gestorben" usw., während einerseits unter den Tisch fällt, dass der Grund ihrer Internierung lediglich ethnische Abstammung, sexuelle Orientierung, intellektuelle Ausrichtung etc. war, andererseits der Tod durch unmenschliche Bedingungen dem gezielten Genozid in keiner Beziehung ethisch überlegen ist.)

"Argumente" wie die, die Du teilweise anführst ("Wen beleidigt es denn?" ), beziehen ihre "Überzeugungskraft" aus dem mangelnden Widerspruch der Opfer; bedingt durch den natürlichen Alterungsprozess können sich in wenigen Jahren keine direkten Zeitzeugen mehr äußern. Die Tatsachen werden dadurch jedoch nicht beeinflusst, dass niemand mehr Widerspruch einlegt/einlegen kann/darf?! (Und um einer Verdrehung der Aussage vorzubeugen: Die Korrektur der Auschwitz-Opferzahlen von 4 auf 1 Millionen - oder was die Forschung als letztendliche Zahl herausfinden mag - ist keine Beleidigung der Opfer. Diese Korrektur hat ja auch stattgefunden, wie Du schriebst bereits offiziell in den 60er Jahren. Das ist etwas grundsätzlich anderes, als eine generelle Leugnung im Rahmen einer Weltverschwörungstheorie.)

Ich sehe Minderheitsrechte nicht verletzt bei der sachlichen Auseinandersetzung mit vergangener und historischer Ereignisse. Du etwa?

Ich habe das bereits oben näher ausgeführt. Die Leugnung des Holocausts - trotz Quellenlage - ist nicht durch historisch-kritische Auseinandersetzung mit den Fakten geprägt, sondern ideologisch motiviert und als indirekte(!) Gewalt gegen die Überlebenden zu sehen (ein Sachverhalt, der nicht mit dem natürlichen Tod der tatsächlichen Opfer bedeutungslos wird).

2. Ich glaube eher, das es in erster Linie denen, die Verbote aussprechen und andere ins Gefängnis werfen, nicht ums Diskutieren geht. Es ist also ziemlich lächerlich von dir, so ein "Argument" aufzuführen.

Ich schrieb bereits, dass die Schutzverpflichtung des Staates auch missbräuchlich genutzt wird. Das ändert nichts an dieser Verpflichtung. Ebensowenig lässt sich wegen der Bestechlichkeit eines Polizisten die generelle Abschaffung der Polizei fordern.

Ist dir das nicht irgendwie peinlich?

Peinlich ist mir in erster Linie, durch die Beschäftigung mit dem Thema dieses Forums mit Leuten wie Dir irgendwie in Bezug gesetzt zu werden. Haltungen wie diese lassen mich zweimal nachdenken, bevor ich jemanden auf dieses Forum (bzw. das alte) aufmerksam mache.

- Andreas

Argumente - Leider nicht begriffen worum es geht.

Magnus, Thursday, 18.05.2006, 17:33 (vor 6552 Tagen) @ Andreas Reich

Es geht nicht um eine partielle Korrektur eines Geschichtsbildes. Das ist
der Sinn von Forschung, und das ist - entgegen dem, was Du wohl zu
unterstellen versuchst - auch Praxis. Wird die Quellenlage ignoriert, um
ein grundsätzlich anderes Geschichtsbild darstellen zu können, liegt der
Verdacht nahe, es handle sich eher um Ideologie. ("Weltverschwörungen"
sind ein Beispiel.)

Wenn du nun mit "Quellenlage ignorieren" ankommst ist eine Antwort, ohne auf die Sache ansich einzugehen, ist unmöglich. Um die Sache ansich geht es mir jedoch nicht, sondern nur um den Umgang mit der Meinung anderer. Und ob es nun eine "Ideologie" ist oder nicht - spielt auch keine Rolle, die Frage ist nur, jemanden wegen einer Ideologie ins Gefängnis zu werfen, sofern es nur seine Gedanken betrifft, und nicht sein Handeln - was in der Geschichtswissenschaft ja üblicher weise leicht getrennt werden kann. Nicht umsonst haben ja deswegen in Frankreich Historiker eine ähnliche Forderung gestellt und ihren Unmut darüber geäußert, dass bestimmte Meinungen oder Forschung mit "falschem Ergebnis" unter Strafe stehen.

Die Person des Forschenden ist nachrangig: Eine Leugnung des Holocausts
wird nicht deshalb glaubwürdiger, weil sie ein Jude vertritt.
Feministische Argumente sind auch nicht deswegen richtig, weil Männer sie
verteten.

Das ist richtig.

Wüsstest Du ein bisschen über theoretische Grundlagen von Geschichts- und
Sozialforschung, würde Dir der Fehler bewusst werden. Sozialwissenschaften
funktionieren nicht nach naturwissenschaftlichen Prinzipien. Gesellschaft
besteht aus Individuen, die Selbstverständigungsdiskurse abhalten, welche
Wahrnehmung und Handlungsweise beeinflussen. Gesellschaft unterliegt
keinen Gesetzmäßigkeiten im nat.wiss. Sinn, sind nicht experimentell
reproduzierbar. Bezug zum Forenthema: Weshalb gibt es einen Feminismus?
Männerbewegung = Unsinn, da nicht allg. durchgesetzt? Und: Auch
naturwissenschaftliche Erkenntnisse müssen keineswegs überzeugen.
Homöopathie z.B. "belegt" in einer Studie nach der anderen ihre
Wirksamkeit (obwohl es chemisch Schwachsinn ist), in den USA arbeiten sich
die IDler gerade in die Lehrpläne.

Du verwechselst Sozialwissenschaft mit Geschichtsforschung, das heißt einem rationalen faktenbasierten Forschungszweig, der heute u.a. mit modernsten Methoden der Technik arbeitet. Geschichtswissenschaft und aufrichtige Historiker interessiert sich nur für die Wahrheit und nicht wie diese in der Gesellschaft aufgenommen wird. Diejenigen, die mit bestimmten Ergebnissen dann nicht umgehen können, unterstellen anderen eine Ideologie, weil sie ihre eigenen nämlich in Gefahr sehen, aber die Geschichtswissenschaft als solche verfolgt selber keine! Deswegen wird ja die "Freiheit der Forschung" so sehr angepriesen, deswegen verbietet man ja Kirche und Co. ihre Weltbilder der Forschung aufzuzwängen - sonst würde man ja heute immer noch glauben, der Mittelpunkt des Universums sei die Erde.

Du unterstellst pauschal der Holocaustleugnung die Verfolgung einer Ideologie, genauso wie es der Staat pauschal tut, ohne sich genötigt zu sehen, mit den Argumenten derer auseinanderzusetzen. Letzten Endes ist es ja alles eine Frage der Perspektive. Der Staat sagt, Holocaustleugner ignorieren Quellen. Die Holocaustleugner sagen, der Staat unterdrückt neue Beweise (z.B. forensischer Natur oder Widerspruch in Quellen). Und wer hat Recht? Offenbar der Stärkere, der den Schwächeren einsperrt! Wenn du das als erstrebenswert erachtest? Ich nicht, denn so entstehen Diktaturen. Wenn Meinungen verboten werden, entstehen Diktaturen, oder wir haben halt so etwas wie im Mittelalter: eine Inquisition.

Bedenklich finde ich vor allem Deine intellektuelle Myopie. Falls Du
tatsächlich nicht weiter als bis zur nächsten Ecke denken kannst, hier in

Fazit: Du gehst nicht auf das Thema ein. Auch um Punkt 1 geht es nicht.

2) Leugnung des Holocaustes ungleich Rechtfertigung. Zusammenhang?

Strafmaß? Rechtsstaat? Irgendwie vergessen?

3) Die durch die Leugnung ausgeübte Gewalt ist indirekt. Die begangene
Gewalt, für die es Zeugnisse gibt, wird nivelliert; den Überlebenden die
Authentizität ihrer Erfahrung abgesprochen; die Opfer verharmlosend
"wegerklärt". ("Viele sind ja auch an Krankheiten oder Unterernährung
gestorben" usw., während einerseits unter den Tisch fällt, dass der Grund
ihrer Internierung lediglich ethnische Abstammung, sexuelle Orientierung,
intellektuelle Ausrichtung etc. war, andererseits der Tod durch
unmenschliche Bedingungen dem gezielten Genozid in keiner Beziehung
ethisch überlegen ist.)

Wenn dem so wäre, warum rechtfertigt das, eine bestimmte Opfergruppe in den Schutz zu nehmen, und andere nicht? Warum dürfen z.B. Amerikaner die Atombombenabwürfe als gut bezeichnen, obwohl diese ausschließlich auf die Vernichtung zivilen Lebens abzielten? Oder warum darf man den Mongolensturm als herrlich bezeichnen, ohne dafür ins Gefängnis zu kommen? Oder warum dürfen Linke und Autonome bzgl. Dresden sagen: "Harris, do it again!" oder z.B. den Stalinismus straflos glorifizieren? Gibt es Unterschiede bei den Opfern oder ist ein Toter einer bestimmten ethnischen Gruppe weniger beachtenswert als dasjenige einer anderen Gruppe? Ist ein Mensch, welcher aufgrund rassischer Motive getötet wurde, beachtenswerter als ein Mensch, der aufgrund ideologischer Motive getötet wurde?

Abgesehen davon: in vielen Ländern - wie z.B. Spanien, USA - ist Holocaustleugnung von der Meinungsfreiheit abgedeckt. Warum hier nicht?

Gilt nun der Gleichheitsgrundsatz und die anderen edlen Ziele des Grundgesetzes, wie Meinungsfreiheit etc., oder gelten sie bei uns eben doch nicht?

"Argumente" wie die, die Du teilweise anführst ("Wen beleidigt es denn?"
), beziehen ihre "Überzeugungskraft" aus dem mangelnden Widerspruch der
Opfer; bedingt durch den natürlichen Alterungsprozess können sich in
wenigen Jahren keine direkten Zeitzeugen mehr äußern. Die Tatsachen werden
dadurch jedoch nicht beeinflusst, dass niemand mehr Widerspruch
einlegt/einlegen kann/darf?!

Tatsachen werden generell nie beeinflusst. Dinge sind geschehen oder sie sind eben nicht geschehen. Tatsachen können nur vertuscht werden.

Peinlich ist mir in erster Linie, durch die Beschäftigung mit dem Thema
dieses Forums mit Leuten wie Dir irgendwie in Bezug gesetzt zu werden.
Haltungen wie diese lassen mich zweimal nachdenken, bevor ich jemanden auf
dieses Forum (bzw. das alte) aufmerksam mache.

Also Fazit: Du bist dafür, Menschen aufgrund bestimmter Meinung bzgl. Vergangener Geschehnisse ins Gefängnis zu werfen, ich bin dagegen und favorisiere den Disput. Deswegen willst du nicht mir in Bezug gesetzt werden. Ich akzeptiere das.

Ich sage nur noch eines: solang jemand die Meinung vertritt, andere Menschen aufgrund von Gedanken, Weltanschauungen oder Äußerungen betreffend der Vergangenheit ins Gefängnis zu werfen, der braucht sich nicht über den Feminismus zu beschweren, er bekommt nur vermindert oder in voller Größe das, was er anderen zumutet. Der hat schlicht und ergreifend nicht begriffen, dass es eben eine prinzipielle Frage ist, die, wenn sie einmal angetastet wird, d.h. vom Zeitgeist vereinnahmt wird, dann plötzlich unantastbaren "Wahrheiten" entstehen; wenn man denen dann wiedersprechen will, wird man plötzlich selbst zum Opfer oder Verfolgten.

Ergebnisse sind dann "Suspendierungsforderungen", nur weil man etwas feminismuskritisches geäußert hat. Oder Einführung der Sterbehilfe einschließlich Mißbrauch, weil man Abtreibung und damit die Unantastbarkeit menschlichen Lebens verletzt hat. Oder eben die Einkerkerung ins Gefängnis, weil man die Überzeugung vertritt, dass die Geschichte in bestimmten Punkten einen anderen Verlauf hatte. Oder es werden eben Menschen an den Pranger gestellt, weil die Aussage "Juden und Deutsche sind kein Tätervolk" als antisemitisch tituliert wurde. Es ist ein und dasselbe Problem: ein prinzipielles. Verletzt man Prinzipien, geschehen genau diese Dinge, über die sich hier alle in diesem Forum jeden Tag beschweren.

Wer nicht fähig ist, Zeitgeist abzulegen, wird stets selbst ein Hetzer sein - ohne es zu wissen. DAS ist das Problem jeder Gesellschaft. Ob Rassismus unter dem Nationalsozialismus, ob Verfolgung und Anprangerung Andersdenkender in DDR und BRD, oder ob Feminismus. Es sind alles Probleme, die aus ein und dem selben Mist und der gleichen menschlichen Schwäche entstanden sind.

Magnus

Noch mal zur Verdeutlichung:

Magnus, Thursday, 18.05.2006, 18:03 (vor 6552 Tagen) @ Magnus

Ich habe oben im vorherigen Beitrag geschrieben:

Diejenigen, die mit bestimmten Ergebnissen der Wissenschaftlichen Forschung dann nicht umgehen können, unterstellen anderen eine Ideologie, weil sie ihre eigene nämlich in Gefahr sehen, aber die Wissenschaft als solche besitzt keine Ideologie, da sie sich nicht darum kümmert, wie die Gesellschaft die Wahrheit aufnimmt, sondern selbst nur an der Wahrheit interessiert ist und sonst nichts.

Wovor hat nun der Staat Angst? Er vertritt z.B. den uneingeschränkten Glauben an den Holocaust und eliminiert jede Meinung, die diesen Glauben/Ideologie verletzt. Wovor haben linke Angst? Vor der Zerstörung ihrer Ideologie. Kommt nun jemand daher und stellt im "Schwarzbuch des Kommunismus" fest, wie schlimm der Stalinismus war, schon wird dieser fertiggemacht oder durch den Dreck gezogen, oder gar als Nazi tituliert. Die Rechten sind auch nicht viel besser, nur politisch derzeit unbedeutend, sie haben keine öffentlich mediale Plattform, d.h. sie sind nicht zeitgeistkonform. Und wie ist es mit dem Feminismus? Warum hat man Angst vor unabhängigen Studien bzgl. Häuslicher Gewalt etc. und unterdrückt diese? Weil der Feminismus seine Ideologie in Gefahr sieht, deswegen haben wir solche Probleme. Jeder hat Angst um seine Ideologie und versucht diese - um sie zu schützen - als Zeitgeist in die Gesellschaft zu integrieren. Und dafür gehen viele über Leichen, verletzen Grundrechte, vergessen demokratische Prinzipien und zerstören damit nachhaltig den Glauben an eine funktionierende Demokratie, die sie ja selbst mit ihren Gesetzen, Handlungen, Hetze und Pranger zu Grabe getragen haben - da braucht man nur dieses Forum hier und zwischen den Zeilen lesen, da wirst du genau das herauslesen: Zweifel an Demokratie, Zweifel am Rechtsstaat ansich, Zweifel an der Wirksamkeit des GG, Zweifel an diesem System,.... Nur manche haben bis jetzt immer noch nicht den großen Bogen gespannt.

Magnus

Danke für deine klaren Äußerungen, Magnus !

Bonaventura / Thomas Lentze @, Thursday, 18.05.2006, 19:40 (vor 6552 Tagen) @ Magnus

Und wie ist es mit dem Feminismus? Warum hat man

Angst vor unabhängigen Studien bzgl. Häuslicher Gewalt etc. und
unterdrückt diese? Weil der Feminismus seine Ideologie in Gefahr sieht,
deswegen haben wir solche Probleme. Jeder hat Angst um seine Ideologie und
versucht diese - um sie zu schützen - als Zeitgeist in die Gesellschaft zu
integrieren. Und dafür gehen viele über Leichen, verletzen Grundrechte,
vergessen demokratische Prinzipien und zerstören damit nachhaltig den
Glauben an eine funktionierende Demokratie, die sie ja selbst mit ihren
Gesetzen, Handlungen, Hetze und Pranger
zu Grabe getragen haben - da
braucht man nur dieses Forum hier und zwischen den Zeilen lesen, da wirst
du genau das herauslesen: Zweifel an Demokratie, Zweifel am Rechtsstaat
ansich, Zweifel an der Wirksamkeit des GG, Zweifel an diesem System,....
Nur manche haben bis jetzt immer noch nicht den großen Bogen gespannt.

Magnus

Mein Respekt ! Ich würde dich gerne kontaktieren.

Thomas Lentze

Noch mal zur Verdeutlichung:

carlos, Thursday, 18.05.2006, 20:15 (vor 6551 Tagen) @ Magnus
bearbeitet von carlos, Thursday, 18.05.2006, 20:20

Ich habe oben im vorherigen Beitrag geschrieben:

Diejenigen, die mit bestimmten Ergebnissen der Wissenschaftlichen
Forschung dann nicht umgehen können, unterstellen anderen eine Ideologie,
weil sie ihre eigene nämlich in Gefahr sehen, aber die Wissenschaft als
solche besitzt keine Ideologie
, da sie sich nicht darum kümmert, wie
die Gesellschaft die Wahrheit aufnimmt, sondern selbst nur an der Wahrheit
interessiert ist und sonst nichts.

Wovor hat nun der Staat Angst? Er vertritt z.B. den uneingeschränkten
Glauben an den Holocaust und eliminiert jede Meinung, die diesen
Glauben/Ideologie verletzt. Wovor haben linke Angst? Vor der Zerstörung
ihrer Ideologie. Kommt nun jemand daher und stellt im "Schwarzbuch des
Kommunismus" fest, wie schlimm der Stalinismus war, schon wird dieser
fertiggemacht oder durch den Dreck gezogen, oder gar als Nazi tituliert.
Die Rechten sind auch nicht viel besser, nur politisch derzeit
unbedeutend, sie haben keine öffentlich mediale Plattform, d.h. sie sind
nicht zeitgeistkonform. Und wie ist es mit dem Feminismus? Warum hat man
Angst vor unabhängigen Studien bzgl. Häuslicher Gewalt etc. und
unterdrückt diese? Weil der Feminismus seine Ideologie in Gefahr sieht,
deswegen haben wir solche Probleme. Jeder hat Angst um seine Ideologie und
versucht diese - um sie zu schützen - als Zeitgeist in die Gesellschaft zu
integrieren. Und dafür gehen viele über Leichen, verletzen Grundrechte,
vergessen demokratische Prinzipien und zerstören damit nachhaltig den
Glauben an eine funktionierende Demokratie, die sie ja selbst mit ihren
Gesetzen, Handlungen, Hetze und Pranger
zu Grabe getragen haben - da
braucht man nur dieses Forum hier und zwischen den Zeilen lesen, da wirst
du genau das herauslesen: Zweifel an Demokratie, Zweifel am Rechtsstaat
ansich, Zweifel an der Wirksamkeit des GG, Zweifel an diesem System,....
Nur manche haben bis jetzt immer noch nicht den großen Bogen gespannt.

Magnus

Servus, Magnus!
Jürgen Habermas, der labert was, wenn der Tag lang ist... meistens pure Scheiße. Einmal pflegte er sinngemäß zu meinen, bzw. zu dozieren: Hochmoralische Nachkriegsgesinnungen (also die, wie auch er sie selbstredend vertrat...) hätten nicht ihre Ursache in Denkverboten, sondern seien Folge eines kollektiven Lernprozesses. Toll, du blödes Kollektivisten- und Totalitaristen-Arschloch, kann man da nur sagen...
Nehmen wir nur jene unsäglich verlogene ?Wehrmachtsausstellung?. Erst nach dem massiven Protest polnischer Historiker, demzufolge weite Teile jener Exponage gefälscht waren, war man gewillt, die Fälschungen auch als solche anzuerkennen. Kommen noch jene Kumpane, welche die ganze ?Ausstellung? überhaupt in die Wege geleitet hatten: Jan Philipp Reemtsma samt seinem Jockel Hannes Heer. Fragen zu ersterem: Woher hat der wohl seine Berge von Zaster? Ich meine, weder wirft sein armseliges, beschissenes Institut so viel ab, noch hätte ich selber vor 10 Jahren mal so eben 30 Millionen Märker locker machen können, um mich aus einer Geiselhaft zu befreien, wobei ich diesem Heuchler und Lügner Reemtsma durchaus ein langes Leben gönne... ein längeres Leben auf alle Fälle, als es diejenigen hatten, die dereinst für seine prachtvollen Eltern die Zasterberge anhäufen mußten: Stichwort Zwangsarbeiter... Stichwort Hannes Heer: Ein verurteilter RAF-Straftäter, ein Mörder-Helfershelfer... Ich betone, daß gerade diese zwei Scheißkerle nun wirklich als allerletzte das Recht besitzen, mich poilitisch-historisch korrekte Mores zu lehren...
Oder jetzt diese kürzlich gesendete Schmachtfetzen-Schmonzette über Dresden. Was da nicht alles gelogen und verschwiegen wurde... haarsträubend... Um es ein für alle Male klarzustellen: Damals befanden sich in Dresden KEINE Einheiten der Wehrmacht mehr; ganz im Gegenteil: Die Stadt war prall bis unter die Kante angefüllt mit über 200.000 Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten, die man abfackelte, und den Kommandos der Alliierten waren diese Fakten sehr wohl bekannt! Und ich weiß das deswegen so genau, weil ein Großteil meiner eigenen Familie, sowie unzählige Bekannte damals im Feuersturm schlicht verbrannt waren. ?Bomben-caust?: Was spricht gegen diesen Terminus, verdammt noch mal?? Holger!! Holgerle!! Bitte mach? eine Auszeit von Deiner Auszeit, und hilf? Deinem Kumpel carlos! Du kennst diese Geschichten von damals ja auch aus Deiner Familie!
Professor Dr. Paul Rassinier (?Was ist Wahrheit??) oder Norman Finkelstein sind ja, Gott sei?s geklagt, keine Ausnahmen. Yehudi Menuhin... sowie auch der von mir überaus geschätzte Ephraim Kishon, oder Henryk Broder...
Hitler war ja beileibe nicht der einzige Mega-Schurke im 20. Jahrhundert. Der Unterschied zwischen ihm auf der einen Seite und Stalin, Mao Ze Dong oder den unsäglichen Jungtürken auf der anderen, war ja keinesfalls qualitativ-moralischer Natur, sondern lediglich historisch-faktischer: Hitler hatte seinen Krieg verloren, alle anderen hatten ihre gewonnen. Schweigen wir gänzlich von den USA...
Nimm? ein weiteres Beispiel: Kunst und Architektur. Albert Speer baute tolle Gebäude. Die stehen heute noch, ohne daß man sie bislang groß was renovieren mußte, wie z.B. das ?Haus der Kunst? in München. Was? ?Nazistische Monsterbauten??? So ein Schwachsinn... Wenn auch von geringerer Bauqualität, so hat es Monsterbauten in der DDR ja auch gegeben, siehe ?Palast der Republik?, oder in anderen Weltengegenden. Was waren die beiden Zwillingstürme des ?Empire State Building? denn anderes als Monsterbauten? Nein, Speer verstand seinen Job als Architekt erstklassig; was er darüber hinaus politisch verquast so gedacht haben mag, interessiert sein Gebäude nicht. Nehmen wir einen Schmieranten und Scharlatan wie Joseph Beuys: Der konnte nicht malen, hat sich jedoch als guter, weil politisch korrekter Wirtschaftsstratege erwiesen. Picasso, der Zirkusmensch, fabrizierte die weitaus größte Zeit seines Lebens das selbe wie Beuys, nämlich Tinnef, mit dem er kräftig Kasse machte; nur: Picasso war ein Clown, kein Scharlatan. Wie Tizian oder Giotto hätte Picasso malen können, wenn er gewollt hätte. Aber er wollte nicht mehr. Schließlich waren die Idioten weltweit vor dem politisch korrekten Gekritzel reihenweise und synchron mit offenen Mündern auf die Knie gefallen und waren sich dabei selber als etwas Besonderes vorgekommen; zudem ließ sich das politisch korrekte Gekritzel wesentlich schneller anfertigen und brachte so geschwinder mehr Cash in dä Täsch. Für Picasso war das ganze Leben ein einziger großer Zirkus. An seiner Stelle wäre ich nicht anders verfahren. Welch toller Qualität übrigens die politisch korrekten Neubauten aus billigen Gußbetonquadern fast aller evangelischen Kirchen hierzulande sind, läßt sich daran ablesen, daß unzählige davon mittlerweile zu abrißreifen Bruchbuden verkommen sind. Kein Problem für mich, wenn die evangelische Kirche nun keinen müden Zaster für Renovierungsarbeiten mehr in der Tasche hat...
Mit anderen Worten: Es existieren hierzulande sehr wohl Denkverbote in gewisse Richtungen. Das ?Gute, Wahre und Schöne? in Kunst und Kultur darf so nicht mehr beschrieben oder betrieben werden, und Arne Hoffmanns Buch ?Antisemitismusdebatten in Deutschland - Warum Hohmann geht und Friedman bleibt? empfehle ich jedem, der noch ohne ideologisch zugebohrte Bretter vorm Hirn durch die Welt laufen will. Arne Hoffmann hat sich einmal im Forum als Linksliberaler bezeichnet; daß er dennoch zu so viel Objektivität und Fairneß imstande war, dieses Buch zu schreiben, rechne ich ihm hoch an. Magnus... du hast ja so recht...
carlos :-)

Noch mal zur Verdeutlichung:

Andreas Reich, Thursday, 18.05.2006, 20:48 (vor 6551 Tagen) @ carlos

und Arne Hoffmanns Buch ?Antisemitismusdebatten in Deutschland - Warum Hohmann geht und Friedman> bleibt? empfehle ich jedem, der noch ohne ideologisch zugebohrte Bretter vorm Hirn durch die Welt laufen will.

Brav! Ebenfalls unbedingt zu empfehlen wäre dies hier: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3896081179/qid=1147967120/sr=1-12/ref=sr_1_11_12/302-3277769-3561654 - etwas älter und weniger verkaufsorientiert geschrieben, dafür immer noch lesenswert. Und es könnte für einige ganz neue Gedanken enthalten.

Noch mal zur Verdeutlichung:

Scipio Africanus, St.Gallen, Thursday, 18.05.2006, 20:54 (vor 6551 Tagen) @ Magnus

Ich habe oben im vorherigen Beitrag geschrieben:

Diejenigen, die mit bestimmten Ergebnissen der Wissenschaftlichen
Forschung dann nicht umgehen können, unterstellen anderen eine Ideologie,
weil sie ihre eigene nämlich in Gefahr sehen, aber die Wissenschaft als
solche besitzt keine Ideologie
, da sie sich nicht darum kümmert, wie
die Gesellschaft die Wahrheit aufnimmt, sondern selbst nur an der Wahrheit
interessiert ist und sonst nichts.


Bei uns ist es verboten, auf das Grab Verstorbener zu pinkeln, obwohl das gut für die Blumen wär.

Noch mal zur Verdeutlichung:

Magnus, Thursday, 18.05.2006, 21:08 (vor 6551 Tagen) @ Scipio Africanus

Bei uns ist es verboten, auf das Grab Verstorbener zu pinkeln, obwohl das
gut für die Blumen wär.

Die Frage ist dann bloß, warum wir es dann bei unseren Vorfahren tun und sich darüber kaum jemand, außer "Nazis", beschwert?

Leider nicht begriffen worum es geht. - allerdings!

Andreas Reich, Thursday, 18.05.2006, 22:02 (vor 6551 Tagen) @ Magnus

Und ob es nun eine "Ideologie" ist oder nicht - spielt auch keine Rolle, die Frage ist nur, jemanden wegen einer Ideologie ins Gefängnis zu werfen,

Wer doch mal konkret - welcher Historiker geht hier ohne ihn anzuhören ins Gefängnis, nur weil er eine andere Interpretation einzelner historischer Fakten hat (das würde übrigens eine ganz eindeutige Wahrheit(TM) voraussetzen - die es im wirklich wissenschaftlichen Bereich nicht gibt)?

sofern es nur seine Gedanken betrifft, und nicht sein Handeln - was in der Geschichtswissenschaft ja üblicher weise leicht getrennt werden kann.

Schon mal was von Sprechakttheorie gehört? Oder aus welchem Jahrhundert beziehst Du Deinen theoretischen Apparat?

Du verwechselst Sozialwissenschaft mit Geschichtsforschung, das heißt einem rationalen faktenbasierten Forschungszweig, der heute u.a. mit modernsten Methoden der Technik arbeitet. Geschichtswissenschaft und aufrichtige Historiker interessiert sich nur für die Wahrheit und nicht wie diese in der Gesellschaft aufgenommen wird.

Entschuldige bitte, aber das ist Blödsinn. Erstens: Keine Verwechslung. Sozialwissenschaftliche Methoden finden auch nicht erst seit gestern Anwendung in der Geschichtswissenschaft. Zweitens: Die modernsten Methoden der Technik - interessant. Worauf bezieht sich das? Altersbestimmung? Dass historische Fakten für sich ständen und keiner Interpretation noch der Anwendung verschiedener Theorien bedürften, willst Du aber nicht behaupten, oder?!! - Und "aufrichtige" Historiker interessierten sich also nur für die Wahrheit(TM)? - Mann, Mann, Mann ...

Diejenigen, die mit bestimmten Ergebnissen dann nicht umgehen können, unterstellen anderen eine Ideologie, weil sie ihre eigenen nämlich in Gefahr sehen, aber die Geschichtswissenschaft als solche verfolgt selber keine!

Trennen wir mal ein paar Sachen: a) Die Geschichtswissenschaft war - wie andere Wissenschaften auch - in ihrer Geschichte sehr wohl auch ideologiegeleitet. Korrekt wäre, sie sollte sich dieser enthalten. Das dies auch gegenwärtig nicht selten der Fall ist, ist u.a. Thema dieses Forums. b) Mit solchen Psychologisierungen kannst Du übrigens alles so drehen, wie Du brauchst: Jede Ideologiekritik wird damit unmöglich, da es immer als Projektion des Anklägers gedeutet werden kann. Dann wäre der Dir wohl vorschwebende "Idealzustand", in dem Meinung gleichberechtigt und ohne Wertung neben Meinung steht, erreicht. Mit Wahrheitsfindung hat dies allerdings nichts mehr zu tun.

Deswegen wird ja die "Freiheit der Forschung" so sehr angepriesen,

Freiheit der Forschung endet z.B. dort, wo sie Ressentiments vorbereiten hilft oder direkt herbei führt. Die Haltung, die Überlebenden des Holocaust als Lügner zu bezeichnen und ihre Berichte als pure berechnende Fantasie, ist falsch verstandene Freiheit.

Du unterstellst pauschal der Holocaustleugnung die Verfolgung einer Ideologie, genauso wie es der Staat pauschal tut, ohne sich genötigt zu sehen, mit den Argumenten derer auseinanderzusetzen.

Es gibt zahllose Filmdokumente und Berichte von ehemaligen KZ-Häftlingen, ebenso den Befreiern. Sind das Fälschungen? Was wäre eine angemessene Reaktion auf die fortgesetzte Behauptung, in den Konzentrationslagern wären keine Menschen umgebracht worden?

Letzten Endes ist es ja alles eine Frage der Perspektive.

Schon klar: Wahrheit(TM)!!

Und wer hat Recht? Offenbar der Stärkere, der den Schwächeren einsperrt!

Wenn man Deine Schilderung liest, könnte man denken, jeden Tag gingen Historiker zu Dutzenden prozesslos ins Zuchthaus, weil sie eine von welcher Vorgabe auch immer abweichende historische Meinung verträten, auch wenn diese begründet sei.

Wenn du das als erstrebenswert erachtest? Ich nicht, denn so entstehen Diktaturen.

Interessante Verknüpfung: Ich sprach der Holocaustleugnung wissenschaftliche Fundierung ab und forderte, der Staat müsse die Pflicht wahrzunehmen, Diskriminierungen und volksverhetzenden Tendenzen - inklusive der Nivellierung von Verbrechen - entgegenwirken. Dies sei Deiner Interpretation zufolge Kennzeichen einer Diktatur, von der ich mich nun zu distanzieren hätte, oder andererseits ja eben dies - DIKTATUR!!! - befürworten würde. Hey, mal schaun, wer Dir aufspringt und diese Konstruktion abkauft. :-D

Wenn Meinungen verboten werden, entstehen Diktaturen,

"Meinungen" haben doch wohl - wenn ich mich da an Deinen Kommentar oben erinnere - rein gar nichts mit der Wahrheit zu tun?!

Strafmaß? Rechtsstaat? Irgendwie vergessen?

Lies es noch mal!

Wenn dem so wäre, warum rechtfertigt das, eine bestimmte Opfergruppe in den Schutz zu nehmen, und andere nicht? ...

Ich würde Dich so gerne in die Welt des logischen Denkens herüberziehen, aber irgendwie finde ich keinen Griff: Das Verbot der Diskriminierung einer Gruppe wird nicht dadurch ausgehebelt, dass an anderer Stelle dagegen verstoßen wird! Die Schwäche liegt dann an dem Punkt, an dem die einen Opfer nicht erkannt werden (z.B. auf Grund einer vorherrschenden Macht über Medien), nicht dort, wo andere Opfer geschützt werden.

Gibt es Unterschiede bei den Opfern oder ist ein Toter einer bestimmten ethnischen Gruppe weniger beachtenswert als dasjenige einer anderen Gruppe? Ist ein Mensch, welcher aufgrund rassischer Motive getötet wurde, beachtenswerter als ein Mensch, der aufgrund ideologischer Motive getötet wurde?

Ich wüsste vor allem gerne, wo Du das aus meiner Antwort herausgelesen haben willst. Du postulierts fortwährend, der Schutz von Opfern einer Kategorie müsse zur Diskriminierung derjenigen einer anderen führen - woraus Du schließt, auch die Diskriminierung der Angehörigen der ersten Gruppe müsse gestattet sein. Gehts noch?

Abgesehen davon: in vielen Ländern - wie z.B. Spanien, USA - ist Holocaustleugnung von der Meinungsfreiheit abgedeckt. Warum hier nicht?

Das kannst Du nicht ernst meinen!

Tatsachen werden generell nie beeinflusst. Dinge sind geschehen oder sie sind eben nicht geschehen. Tatsachen können nur vertuscht werden.

Oh Mann, und Du willst mir etwas über Geschichtswissenschaft erzählen.

Also Fazit: Du bist dafür, Menschen aufgrund bestimmter Meinung bzgl. Vergangener Geschehnisse ins Gefängnis zu werfen, ich bin dagegen und favorisiere den Disput. Deswegen willst du nicht mir in Bezug gesetzt werden. Ich akzeptiere das.

Schön dass Du das akzeptierst. Nur hast Du nicht verstanden, was ich gesagt habe, unterstellst mir aber dafür so einiges. Dafür hast Du Dich - für Dich - erfolgreich zum Kämpfer gegen Ignoranz und Diktatur hochstilisiert.

Ich sage nur noch eines: solang jemand die Meinung vertritt, andere Menschen aufgrund von Gedanken, Weltanschauungen oder Äußerungen betreffend der Vergangenheit ins Gefängnis zu werfen, der braucht sich nicht über den Feminismus zu beschweren,

Aha. Und fallen feministische Meinungsäußerungen - bzw. feministische Wahrheitsfindung - nicht unter die von Dir favorisierte Freiheit des Disputs?

Den Rest Deines Sermons spar ich mir, er steht in keiner Beziehung zu dem, was ich sagte (wie das meiste Deiner Reaktion - gegen welche Dämonen Du kämpfst, weiß ich nicht). - Die Stelle mit dem Hetzer würde ich Dir aber selbst mal nahelegen: Ja, Du hast sie geschrieben, offenbar aber nicht darüber reflektiert. Genausowenig wie über das, was ich tatsächlich schrieb. - Arm, ziemlich.

Leider nicht begriffen worum es geht. - allerdings!

Magnus, Friday, 19.05.2006, 01:41 (vor 6551 Tagen) @ Andreas Reich

Wer doch mal konkret - welcher Historiker geht hier ohne ihn anzuhören ins
Gefängnis, nur weil er eine andere Interpretation einzelner historischer
Fakten hat (das würde übrigens eine ganz eindeutige Wahrheit(TM)
voraussetzen - die es im wirklich wissenschaftlichen Bereich nicht gibt)?

Zwischen einer "Anhörung" und einem fairen Prozess liegen Welten, das muss ich dir, denke ich, nicht erklären. Wenn z.B. jemand Widersprüche von Zeugenaussagen feststellt, die angeblich der gegenwärtigen Darstellung des Holocaustes widersprechen aber in den Nürnberger Prozessen als Urteilsentscheidend aufgenommen wurden, so kommt dieser ins Gefängnis und sein Buch wird verboten. (siehe z.B. Jürgen Graf "Auschwitz - Tätergeständnisse und Augenzeugen des Holocaust".) Ich finde diesen Vorgang nicht richtig. Man sollte dieses Buch nicht vebieten, sondern darüber debattieren.


Entschuldige bitte, aber das ist Blödsinn. Erstens: Keine Verwechslung.
Sozialwissenschaftliche Methoden finden auch nicht erst seit gestern
Anwendung in der Geschichtswissenschaft. Zweitens: Die modernsten Methoden
der Technik - interessant. Worauf bezieht sich das? Altersbestimmung?

Ja, z.B. Daneben gibt es noch forensischer Untersuchungen jeder Art (biologisch, chemisch, geologisch), Kriminalistik, Echtheitsbestimmung von Dokumenten, Fotos etc. Ein gutes Beispiel dafür stellt "Ötzi" dar, wo die Wissenschaftler durch gezielte Untersuchung, Nachstellung des möglichen Tatablaufs den Umstand des Todes und die letzen Stunden zu rekonstruieren versuchen und sogar Ansätze herausfanden, was Ötzi für ein Mensch war, was ihn tötlich getroffen hat usw. Die Geschichtswissenschaft nutzt also immer den neusten Stand der Technik. Ob es nun z.B. Lampenschirme aus Menschenhaut gegeben hat oder nicht, kann man ja heute leicht mit Hilfe der Genetik nachprüfen. Keine Ahnung, ob das gemacht wurde, nur war diese Geschichte - wie ja später irgendwann zugegeben - nur erfunden. Es hat sich nur lange gehalten, teilweise noch bis heute. Lampenschirme aus Menschenhaut hat man nie gefunden.

Dass
historische Fakten für sich ständen und keiner Interpretation noch der
Anwendung verschiedener Theorien bedürften, willst Du aber nicht
behaupten, oder?!! - Und "aufrichtige" Historiker interessierten sich also
nur für die Wahrheit(TM)? - Mann, Mann, Mann ...

Ja, nur aufrichtige Historiker streben nach der Wahrheit. Unaufrichtige Historiker, meist Historiker, die in Abhängigkeit stehen (z.B. zum Staat, Lehrstuhl etc), wie z.B. Wolfang Benz, sind angehalten eben bestimmte Ergebnisse vorzuhalten. Also nach dem Motto: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Aufrichtige, meist unabhängige Historiker, wie z.B. Jörg Friedrich, würden sogar ihre Reputation riskieren, solange sie sich der Wahrheit verpflichtet fühlen. Sie ordnen sich nicht dem Zeitgeist oder Staat unter, sondern benennen Dinge beim Namen.


Trennen wir mal ein paar Sachen: a) Die Geschichtswissenschaft war - wie
andere Wissenschaften auch - in ihrer Geschichte sehr wohl auch
ideologiegeleitet.

Das ist falsch oder sehr euphemistisch ausgedrückt. Wissenschaft war nie, oder nur sehr selten, ideologiebegleitet. Wissenschaft musste sich jedoch meistens einer Ideologie, die von außen aufgezwungen wurde, unterordnen. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

b) Mit solchen Psychologisierungen kannst Du übrigens alles so
drehen, wie Du brauchst: Jede Ideologiekritik wird damit unmöglich, da es
immer als Projektion des Anklägers gedeutet werden kann. Dann wäre der Dir
wohl vorschwebende "Idealzustand", in dem Meinung gleichberechtigt und ohne
Wertung neben Meinung steht, erreicht. Mit Wahrheitsfindung hat dies
allerdings nichts mehr zu tun.


Auch das ist falsch, sogar ausgemachter Blödsinn und nie meine Intention. Wenn du offenbar unter gleichberechtigter Meinung die Abwesenheit von Wertung, Streit und Disput verstehst, dann ist das eine ziemliche langweilige Vorstellung von Demokratie und Pluralismus. Gleichberechtigt bedeutet gleichberechtigt Streiten zu dürfen, DAS ist für mich der Idealzustand. Den anderen aber ins Gefängnis zu werfen oder mit hilfe subtile Methoden und PC zu diskreditieren, weil seine Meinung angeblich ein Straftatbestand darstellt oder nicht dem Zeitgeist entspricht, das ist doch kein Idealzustand, sondern tiefstes Mittelalter.

Freiheit der Forschung endet z.B. dort, wo sie Ressentiments vorbereiten
hilft oder direkt herbei führt. Die Haltung, die Überlebenden des
Holocaust als Lügner zu bezeichnen und ihre Berichte als pure berechnende
Fantasie, ist falsch verstandene Freiheit.

Aha. Dann haben also bspw. USA und Spanien, die Holocaustleugnung mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung verbinden, ihrer Freiheit falsch verstanden? Wie kommt es zu diesem Unterschied? Außerdem: die Vergasung zu leugnen würde nur wenige Holocaustüberlebende als Lügner hinstellen, die meisten haben nämlich nie einen Vergasungsvorgang gesehen, geschweige überlebt (da gibt es nur einen oder zwei, die das behaupten), sondern nur davon gehört.


Es gibt zahllose Filmdokumente und Berichte von ehemaligen KZ-Häftlingen,
ebenso den Befreiern. Sind das Fälschungen? Was wäre eine angemessene
Reaktion auf die fortgesetzte Behauptung, in den Konzentrationslagern
wären keine Menschen umgebracht worden?

Nein, es wurde zwar viel gefälscht, aber natürlich nicht alles. Nur Filmaufnahmen oder Dokumente, die ein Vergasung befehlen, dokumentieren oder zeigen, wirst du nicht finden. Die gibt es nicht oder wurden bis jetzt nicht gefunden. Es gibt aber Zeugenaussagen.

Wenn man Deine Schilderung liest, könnte man denken, jeden Tag gingen
Historiker zu Dutzenden prozesslos ins Zuchthaus, weil sie eine von
welcher Vorgabe auch immer abweichende historische Meinung verträten, auch
wenn diese begründet sei.


Prozesse gibt es schon. Aber ich habe geschildert, wie diese ablaufen. Legt sich der Verteidiger ins Zeug, wird er entlassen. Anträge auf angebliche Beweise werden abgelehnt oder nicht anerkannt. Richter und Staatsanwalt übernehmen oft die gleiche Aufgabe. Es gibt ja genügend Rechtsgelehrte, die diesen Zustand ebenso kritisieren, ihn sogar als verfassungsfeindlich bezeichnen. Dieser Meinung schließe ich mich an, da der derzeitige Zustand undemokratisch ist.

----> Fortsetzung

Fortsetzung

Magnus, Friday, 19.05.2006, 01:41 (vor 6551 Tagen) @ Magnus

Interessante Verknüpfung: Ich sprach der Holocaustleugnung
wissenschaftliche Fundierung ab und forderte, der Staat müsse die Pflicht
wahrzunehmen, Diskriminierungen und volksverhetzenden Tendenzen -
inklusive der Nivellierung von Verbrechen - entgegenwirken. Dies sei
Deiner Interpretation zufolge Kennzeichen einer Diktatur, von der ich mich
nun zu distanzieren hätte, oder andererseits ja eben dies - DIKTATUR!!! -
befürworten würde. Hey, mal schaun, wer Dir aufspringt und diese
Konstruktion abkauft. :-D

Du hast mir immer noch nicht erklärt, warum in anderen demokratischen Ländern Holocaustleugnung von der Meinungsfreiheit abgedeckt wird. Warum Holocaustleugnung nun nicht fundiert ist, ist ein anderes Thema, es geht hier um das Prinzip und den Umgang mit solchen Äußerungen - nicht um die Sache ansich. Interessanter Weise begründest und rechtfertigst du ja die Strafverfolgung von Holocaustleugnern damit, weil sie andere als Lügner hinstellen oder eben die Opfer mißachten - oder diese sich dann beleidigt fühlen.

Nun sagst du:

Das Verbot der Diskriminierung
einer Gruppe wird nicht dadurch ausgehebelt, dass an anderer Stelle
dagegen verstoßen wird! Die Schwäche liegt dann an dem Punkt, an dem die
einen Opfer nicht erkannt werden (z.B. auf Grund einer vorherrschenden
Macht über Medien), nicht dort, wo andere Opfer geschützt werden.

Das ist soweit richtig, nur Aufgabe des Rechtsstaates und der Demokratie ist gesetzliche Gleicheit, nicht wahr? Die ist aber nicht medial abhängig und sollte nicht einer Lobby untergeordnet sein. "Wäre ja schlimm, wenn dem so wäre." Niemand darf doch wegen seiner Herkunft, Abstammung, Religion, Geschlecht etc. bevorzugt oder benachteiligt werden, oder nicht? Wenn also der Staat eine bestimmte Gruppe gesetzlich schützt und andere eben nicht, dann verläßt er seine Prinzipien, d.h. seine demokratischen Prinzipien, und damit setzt unweigerlich die Willkür ein. Und Willkür gibt es in Diktaturen, aber nicht in einer ernst gelebten Demokratie. Die Forderung der Abschaffung dieses Zustandes kann daher nur als zutiefst demokratisch begriffen werden, die Aufrechterhaltung des Zustandes als Diktatur fördernd. Wenn du damit nicht einverstanden bist, dass ich dich in solch einen Zusammenhang provokativ stelle, dann definiere doch mal, was du unter Demokratie und Diktatur verstehst und wir gleichen das mit deiner hier geäußerten Meinung und den realen Zuständen dieses Landes ab.


Ich wüsste vor allem gerne, wo Du das aus meiner Antwort herausgelesen
haben willst. Du postulierts fortwährend, der Schutz von Opfern einer
Kategorie müsse zur Diskriminierung derjenigen einer anderen führen -
woraus Du schließt, auch die Diskriminierung der Angehörigen der ersten
Gruppe müsse gestattet sein. Gehts noch?

Siehe oben. Es geht hier nicht darum, andere zu diskriminiern, sondern ein in sich abgeschlossenes und fehlerfreies Justizsystem zu erstellen, in dem jeder den gleichen Wert, Schutz und Behandlung genießt. Wenn das nicht möglich ist oder zu viel verlangt, dann braucht man nicht vom Rechtsstaat sprechen. Darum geht es hier doch. Ich sage: es nicht nicht rechtsstaatlich, nur eine bestimmte Gruppe zu schützen und so eklatant zu bevorzugen, genauso wenig es rechtsstaatlich ist, die Geschichtsforschung im Interesse dieser Gruppe oder aus anderen Gründen mit Gewalt einzuschränken.

Das kannst Du nicht ernst meinen!


Doch, das meine ich ernst! Ich meine das sogar todernst. Erklär es mir. Alle drei Länder sind Demokratien oder bezeichnen sich als solche. Wie ist nun der Unterschied mit dem Grundsatz GG Art. 3. Abs. 3 zu vereinbaren: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden." Erkläre mir jetzt das mal demokratisch.

Schön dass Du das akzeptierst. Nur hast Du nicht verstanden, was ich
gesagt habe, unterstellst mir aber dafür so einiges. Dafür hast Du Dich -
für Dich - erfolgreich zum Kämpfer gegen Ignoranz und Diktatur
hochstilisiert.


Ich unterstelle dir nichts. Du bist doch dafür, dass Menschen wegen Holocaustleugnung ins Gefängnis kommen - oder doch nicht? Ich bin dagegen, weil ich lieber die argumentative Auseinandersetzung bevorzuge und eine wirkliche Demokratie - ja sogar die deutsche - dafür als stark genug erachte. Wenn alles Offenkundig ist, kann man ja schnell diesen Leugnern den Wind aus den Segeln nehmen - derzeit füttert man sie nur. Du weißt ja wie das ist, stand ja erst im Spiegel: "Man hat das Video vom Flug 77 auf das Pentagon veröffentlicht, um Verschwörungstheorien den Wind aus den Segeln zu nehmen".

Wenn du jedoch nicht der Meinung bist, dass Menschen wegen Meinungen ins Gefängnis geworfen werden sollten, dann verstehe ich nicht das Problem, welches du mit meinen vorherigen Aussagen hast.


Magnus

Verdreht

Andreas Reich, Friday, 19.05.2006, 17:33 (vor 6551 Tagen) @ Magnus

Ja, z.B. Daneben gibt es noch forensischer Untersuchungen jeder Art (biologisch, chemisch, geologisch), Kriminalistik, Echtheitsbestimmung von Dokumenten, Fotos etc.

*seufz*

Lies mal eine Einführung in die Geschichtswissenschaft, vielleicht erklärt sich Dir dann, weshalb wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Geschichtswissenschaft bedient sich naturwissenschaftlicher Verfahren, um bestimmte Fakten zu objektivieren, sei es Altersbestimmung, sei es ein genetischer Abstammungstest etc. Nur sind dies unterstützende Verfahren; Rekonstruktion gesellschaftlicher Zustände und Prozesse funktioniert nach anderen Mechanismen, u.a. deshalb, weil Gesellschaft sich aus Individuen zusammensetzt, die sich über sich selbst verständigen und ihr Verhalten und Handeln dementsprechend ausrichten. Am nachdrücklichsten - aber keinesfalls als erstes - sicherlich von Max Weber formuliert, in Folge seiner Rezeptionsgeschichte Allgemeinwissen. (Na, kann sich nicht bis zu jedem rumsprechen.) Wissenschaftlich betriebene Geschichtsforschung ist bestrebt um Objektivierung (im Bewusstsein, niemals die eine objektive, endgültige Wahrheit herausfinden zu können), absolute Wahrheit(TM) ist hingegen Anspruch von Dogmatik.

Zum Rest: Deine Verdrehungen und die Unterstellungen, wofür ich nun sei, sind eigentlich zu blöd, um darauf einzugehen; außerdem ist es ja im Threadverlauf nachlesbar. Andererseits wird auch der größte Quatsch manchmal bekanntlich durch Wiederholung zur Wahrheit(TM), bei schlichteren Gemütern schneller.

Die Aussage, dass der Staat eine gewisse Schutzverpflichtung gegenüber seinen Bürgern hat, ist politische und gesellschaftliche Grundvoraussetzung. Da Du offenbar nicht fähig oder willens bist, den Zusammenhang zwischen Wort und Tat zu erkennen (zumindest, wenn es sich um faschistische Verbrechen relativierende Aussagen handelt), hier ein paar andere Beispiele:

Das Y-Chromosom ist eine Krankheit.
Ungeborene sind noch keine Menschen.
Alle Männer sind potentielle Vergewaltiger.
usw. ...

Gemäß Deiner weiter oben getätigten Aussagen hättest Du ja nicht nur kein Problem damit, sondern wärst - im Interesse der Freiheit des Disputs - vielmehr sogar nachdrücklich dafür, diese Auffassungen institutionell im akademischen Diskurs zu verankern. Alles andere wäre ja "Diktatur"! (Politische Wörterbücher sind übrigens auch nicht mehr so teuer heute.)

Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass Dir in diesem Zusammenhang die Verbindung zwischen Diskurs und realpolitische Konsequenz eher einleuchten wird, aber Hoffnungen sind bekanntlich irrational, besonders die, die von einer Einsicht auf selbstreflektierendes Verhalten schließen wollen.

[edit]P.S. Irgendwie ist das eine seltsame Strategie: Faschismus verharmlosen, wenn es um historische Ereignisse geht, ihn aber zum Skandalisieren zu benutzen, wenn es um gegenwärtigen Zustände geht. Aber bei Leuten, die objektiv keinen Unterschied zwischen der Situation in der Bundesrepublik und im nationalsozialistischen Deutschland sehen können, wohl kein Grund zum Wundern.

Wahrnehmungsfilter

Christine ⌂, Saturday, 20.05.2006, 12:04 (vor 6550 Tagen) @ Andreas Reich

[edit]P.S. Irgendwie ist das eine seltsame Strategie: Faschismus
verharmlosen, wenn es um historische Ereignisse geht, ihn aber zum
Skandalisieren zu benutzen, wenn es um gegenwärtigen Zustände geht. Aber
bei Leuten, die objektiv keinen Unterschied zwischen der Situation in der
Bundesrepublik und im nationalsozialistischen Deutschland sehen können,
wohl kein Grund zum Wundern.

Hallo Andreas,

ich verfolge Eure Diskusion mit großem Interesse.
Du selber machst mMn einen entscheidenden Fehler und vergißt folgendes: Jeder Mensch hat einen anderen Wahrnehmungsfilter. Du erwähnst selbstreflektierendes Verhalten, aber dieses vermisse ich bei Dir ebenso. Was Dir einleuchten muß, das muß zwangsläufig nicht auch anderen einleuchten. Du meinst, Magnus würde den Faschismus verharmlosen, was ich nicht so sehe. Magnus hinterfragt die Gesetzesmäßigkeiten, die er nicht i.O. findet und das muß das Recht eines jeden Menschen sein. Über eines sind wir uns ja hoffentlich einig: Gesetze sind nicht deshalb richtig, nur weil es Gesetze sind. Ebenso ist politischer Diskurs nicht deshalb richtig, weil er in den Medien hofiert wird. Das muß auch für den Nationalsozialismus gelten.

Gruß - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein

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Andreas Reich, Saturday, 20.05.2006, 15:16 (vor 6550 Tagen) @ Christine

Tag!

Du selber machst mMn einen entscheidenden Fehler und vergißt folgendes: Jeder Mensch hat einen anderen Wahrnehmungsfilter. usw.

Das stimmt wohl, nur ist das keine Rechtfertigung für Beliebigkeit. Die Diskussion drehte sich auch nicht um das faktenbasierte Infragestellen historischer Sachverhalte, was zu begrüßen ist und ja auch geschieht. (Zu behaupten, es sei in Deutschland generell unmöglich, sich mit diesem Thema auch kritisch zu befassen, ist polemische Behauptung, meist aus dem rechten Spektrum. Dass die Sensibilität andereseits vielleicht zu straff gespannt ist - was ja u.a. das Thema des in diesem Zusammenhang immer wieder gebrachten Verweis auf das Buch von Arne ist - ist eine andere Sache. Fakt aber ist, Arne ist nicht im Gefängnis - auch wenn er von einigen ehemaligen Kollegen scharf geschnitten wird - obwohl sein Buch ziemlich eindeutig gegen den so genannten "herrschenden Zeitgeist" verstößt!)

Das Problem ist die Leugnung von Verbrechen, die, wie ich bereits darstellte, wenn auch indirekt, ebenso Verbrechen darstellen, z.B. indem sie andere Verbrechen verschleiern, bzw. Gewalt vorbereiten helfen. Es ist absolut naiv, wenn Magnus behauptet, "nur Worte" hätten keine Auswirkungen und wären deswegen bedenkenlos als Ausdruck der Meinungsfreiheit zu akzeptieren. Der Verweis auf andere Länder, auf denen ein deutscher Sachverhalt nicht tabuisiert ist, hilft da wenig weiter: Menschen sind nicht unbeeinflussbar, und die vermeintlich scharfe Trennlinie zwischen Sprache und Tat ist nicht so deutlich, wie das hier wohl geglaubt wird. Andere Ländern pflegen nur Tabus, die ihnen näher stehen, aus den selben Gründen. (In Südostasien bewirbt man beispielsweise Fertiggerichte mit dem Konterfei Hitlers, da er im Bewusstsein der Menschen dort eben für "typisch deutsch" steht. - Klingt blödsinning, ist es auch, aber eher ein Ausdruck von Unwissenheit als von Meinungsfreiheit.)

Du erwähnst selbstreflektierendes Verhalten, aber dieses vermisse ich bei Dir ebenso.

In welchem Punkt konkret?

Magnus hinterfragt die Gesetzesmäßigkeiten, die er nicht i.O. findet und das muß das Recht eines jeden Menschen sein.

Ist es, und wird von mir auch nicht bestritten.

Über eines sind wir uns ja hoffentlich einig: Gesetze sind nicht deshalb richtig, nur weil es Gesetze sind.

Sind wir, waren wir auch. Wenn Du mir die Stelle zeigen kannst, an der ich anderes behaupte, fresse ich Schwarzers Biographie.

Ebenso ist politischer Diskurs nicht deshalb richtig, weil er in den Medien hofiert wird.

Auch das ist richtig. Andererseits wird ein Verbot nicht deswegen falsch, weil es auch medialen Machtmissbrauch damit gibt.

Das muß auch für den Nationalsozialismus gelten.

Es muss für die Zeit des Nationalsozialismus gelten. Es für nationalsozialistische Positionen gelten zu lassen, die entweder zu konkreten Straftaten aufrufen oder begangene Verbrechen ins Vergessen zu befördern helfen wollen, darf das nicht gelten! Genausowenig für andere Straftaten verschleiernde Sprache. Ich denke, auch in diesem Punkt sind wir uns einig. In diesem Punkt hat und hätte der Staat die Pflicht, dies zu unterbinden bzw. zu sanktionieren. Dass dies an anderen Stellen nicht geschieht, ändert nichts daran, das es an dieser ebenso richtig wäre.

Das, wogegen wir hier in diesem Forum angehen wollen, erfüllt ebenfalls den Sachbestand der Geschichtsverfälschung, Verharmlosung und übler Nachrede. Und es hat Folgen. Magnus würde es in diesen Fällen nicht in Abrede stellen. Die von mir gebrachten Beispiele sind Themen, die er selbst immer wieder aufgreift. Es ist scheinheilig, zu behaupten, man müsse Nazis jede Redefreiheit einräumen, da dies alles nur Meinungen seien, von denen die "Wahrheit" sich schon irgendwie durchsetzen werde, wenn er andererseits weiß, dass z.B. der jahrzehntelange Diskurs, Ungeborene zu verdinglichen und ihnen den Menschenstatus abzusprechen, um sie der willkürlichen Verfügungsgewalt der Mütter preiszugeben, zu einer politischen Lage geführt hat, wie sie gegenwärtig herrscht, und eine Änderung dieser in diesem Punkt zu fordern! Dass der Staat und die Menschlichkeit in diesem Punkt komplett versagen, ist keine Rechtfertigung, dies für andere Bereiche zu fordern. Das ist total plem-plem! Richtig wäre, z.B. in diesem Fall den Schutz Ungeborener oder behinderter Kinder nachzubessern.

Dass Magnus diesen Punkt sieht - und auch die Bedeutung, die die darüber geführten Diskurse bei der Abwertung der ungeborenen Kinder, die sich nicht selbst verteidigen können, spielen - und dagegen vehement und leidenschaftlich auftritt, gleiches Unrecht und abwertende Rede & Tat auf der anderen Seite aber ignoriert - oder seinen Wahrnehmungsfilter nicht so fein einzustellen in der Lage ist - ist Grund für meinen Vorwurf.

Gruß, Andreas

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Magnus, Monday, 22.05.2006, 21:56 (vor 6547 Tagen) @ Andreas Reich

Dass Magnus diesen Punkt sieht - und auch die Bedeutung, die die darüber geführten Diskurse bei der Abwertung der ungeborenen Kinder, die sich nicht selbst verteidigen können, spielen - und dagegen vehement und leidenschaftlich auftritt, gleiches Unrecht und abwertende Rede & Tat auf der anderen Seite aber ignoriert

Nanana, das ist eine ziemlich dreiste Unterstellung.

Verdreht

Magnus, Monday, 22.05.2006, 21:53 (vor 6547 Tagen) @ Andreas Reich

Ja, z.B. Daneben gibt es noch forensischer Untersuchungen jeder Art
(biologisch, chemisch, geologisch), Kriminalistik, Echtheitsbestimmung von
Dokumenten, Fotos etc.

*seufz*

Lies mal eine Einführung in die Geschichtswissenschaft, vielleicht erklärt
sich Dir dann, weshalb wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.
Geschichtswissenschaft bedient sich naturwissenschaftlicher Verfahren, um
bestimmte Fakten zu objektivieren, sei es Altersbestimmung, sei es ein
genetischer Abstammungstest etc. Nur sind dies unterstützende Verfahren;
Rekonstruktion gesellschaftlicher Zustände und Prozesse funktioniert nach
anderen Mechanismen, u.a. deshalb, weil Gesellschaft sich aus Individuen
zusammensetzt,[...] Wissenschaftlich betriebene Geschichtsforschung ist
bestrebt um Objektivierung (im Bewusstsein, niemals die eine
objektive, endgültige Wahrheit herausfinden zu können), absolute
Wahrheit(TM) ist hingegen Anspruch von Dogmatik.

Nun, daran liegt es nicht, dass wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Den gemeinsamen Nenner finden wir nicht, weil du nicht zur Trennung von faktenbasiertem Wissen und mutmaßlich gesellschaftlichen Zusammenhängen nicht fähig bist.

Dich wird es vermutlich erschrecken, aber die Holocaustfrage ist z.b. ein rein faktenbasierter Bereich - ohne überhaupt sich über gesellschaftliche Zustände gedanken machen zu müssen. Holocaustleugner bedienen sich eben hauptsächlich der genannten unterstützenden Verfahren. Die Frage, ob es einen Holocaust gegeben hat oder nicht, ist keine Wertung. Jemand, der also bestreitet, dass es einen Holocaust nicht gegeben hat, gibt keine Wertung ab, sondern nur eine Meinung über den Zweifel eines Geschichtsereignisses. Die Tatsache, dass du dich damit so schwer tust, liegt daran, dass der Holocaust den Hauptkritikpunkt und die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus symbolisiert, so dass du das Anzweifeln des Holocausts, d.h. das Anzweifeln, dass es eine Vergasung überhaupt gegeben hat, als Uminterpretation und Verharmlosung des NS-Regimes verstehst, obwohl es sich in Wirklichkeit nur um eine rein faktenbasierte - d.h. wertfreie - Frage handelt. Das ist auch der Grund, warum du glaubst, dass jemand der den Holocaust anzweifelt in Wirklichkeit ganz andere Absichten und Motive hat, als die Wahrheit. Das ist das gleiche wie beim Feminismus: gibt es eine unabhängige Studie über Häusliche Gewalt, die zu Ergebnissen kommt, die dem ungeschriebenen Zeitgeistgesetzt widerspricht, dann heißt es gleich: derjenige, der diese Studie gemacht hat, verfolgt eine Ideologie!

Nein, Andreas, so ist es nämlich nicht. Es verfolgt vor allem der eine Ideologie, der am Zeitgeist oder an bestimmten Bildern mit Gewalt festhalten will.

Genau das kritisiere ich. Das BRD-Regime hat ein historisches Geschehnis - was trauriger Weise noch in keinem ordentlichen, d.h. rechtsstaatlichen, Gerichtsprozess dieser Welt beurteilt wurde - als absolut wahr und unumsößlich bezeichnet und definiert und wertet darüber seine Vergangenheit und die Politik seiner Gegenwart und Zukunft.

Da ja nun jeder hier an den Rechtsstaat glaubt, kann man übrigens auch die Tatsache anführen, dass eben jemand solang als unschuldig gilt, bis in einem ordentlichen Gerichtsverfahren der Schuldbeweis erbracht wurde. Da die Nürnbergeprozesse laut Prozessordnung nicht an die übliche Beweisführung gebunden war, sowie nachweislich Geständnisse akzeptiert wurden, die durch Folter erzwungen wurden, sind die Urteile rechtsstaatlich gesehen nichtig, mit anderen Worten: juristisch gesehen ist der Schuldbeweis nicht erbracht worden. Diese Schlussfolgerung wäre konsequente Anwendung rechtsstaatlicher Prinzipien. In Anbetracht dieser Tatsache, sollte man sich deine Aussage "absolute Wahrheit(TM) ist hingegen Anspruch von Dogmatik." auf der Zunge zergehen lassen und dies mal in Bezug dessen setzen, was die BRD für Gesetze geformt hat - nämlich dort die absolute Wahrheit für sich in Anspruch nimmt, die sie glaubt, so sehr zu wissen, dass andere Menschen, die ihr widersprechen, ins Gefängnis geworfen werden müssen.

Die Geschichtswissenschaft sollte natürlich bestrebt sein, die absolute Wahrheit um faktenorientierte Ereignisse herauszufinden. Dass dieser Staat diese jedoch bereits für sich in Anspruch nimmt - und du dies auch noch scheinbar befürwortest - darauf bist du bis jetzt noch gar nicht gekommen. Du selbst bist Dogmatiker und merkst es noch nicht mal.

Zum Rest: Deine Verdrehungen und die Unterstellungen, wofür ich nun sei,
sind eigentlich zu blöd, um darauf einzugehen; außerdem ist es ja im
Threadverlauf nachlesbar.

Ich unterestelle dir nichts. Du widersprichst ja nicht, wenn ich sage, dass du es richtig findest, andere Menschen aufgrund der Anzweiflung von geschichtlichen Geschehnissen ins Gefängnis werfen zu dürfen. Du glaubst nur deswegen, dass ich dir etwas unterstelle, weil du Ideologie und Geschehnis nicht mehr trennen kannst. Der Holocaust hat durch diese Gesetzgebung und die Verfolgung der Leugner den Status einer Religion eingenommen, aber er ist mit Sicherheit nicht mehr ein historischer Ereignis, über welches man debatieren kann wie über jedes andere historischer Ereignis dieser Welt, selbst wenn sie mehr Opfer hervorgebracht haben.


Die Aussage, dass der Staat eine gewisse Schutzverpflichtung gegenüber
seinen Bürgern hat, ist politische und gesellschaftliche
Grundvoraussetzung. Da Du offenbar nicht fähig oder willens bist, den
Zusammenhang zwischen Wort und Tat zu erkennen (zumindest, wenn es sich um
faschistische Verbrechen relativierende Aussagen handelt), hier ein paar
andere Beispiele:

Das Y-Chromosom ist eine Krankheit.
Ungeborene sind noch keine Menschen.
Alle Männer sind potentielle Vergewaltiger.
usw. ...

Gemäß Deiner weiter oben getätigten Aussagen hättest Du ja nicht nur kein
Problem damit, sondern wärst - im Interesse der Freiheit des Disputs -
vielmehr sogar nachdrücklich dafür, diese Auffassungen institutionell im
akademischen Diskurs zu verankern. Alles andere wäre ja "Diktatur"!
(Politische Wörterbücher sind übrigens auch nicht mehr so teuer heute.)

Deine ausdrucksweise zeigt, in welches politische Spektrum du dich offenbar zu Hause fühlst. Wie dem auch sei: deine Beispiele treffen alle nicht den Kern. Alle Beispiele oben haben direkt volksverhetzenden Charakter, da sie direkt gegen Personen oder Gruppen gerichtet sind, die bestimmte Merkmale oder Positionen aufweisen, und zwar in einer existenz- und/oder rechtsbedrohenden Weise.

Wo ist das denn bei der Holocaustleugnung der Fall? Wenn man den Holocaust (d.h. Vergasung) bestreitet, gibt man damit keine Wertung ab. Man sagt weder, dass Juden minderwertig sind, dass Juden in Konzentrationslagern ein tolles Leben hatten und dort nichg gestorben oder getötet wurden, dass der Nationalsozialismus gut war oder dass man Hitler liebt. Man drückt lediglich seinen Zweifel an einem Ereignis aus, dessen Grundlage derzeit ausschließlich auf Augenzeugenberichte aufgebaut ist und dessen Geschehnis bereits vor den Nürnberger Prozessen als offenkundige Wahrheit deklariert wurde.

Und abgesehen von dieser Tatsache, ist offenbar der Rechtsstaat oder die Demokratie auf einmal scheinbar stark genug, deine obigen Themen, in denen direkt andere Personenkreise unmittelbar diffamiert werden, zu diskutieren, während das andere Thema, welches nur - man kann sagen - eine kriminalistische Diskussion wäre, verboten wird.

Anders sieht es natürlich aus - und das habe ich auch erwähnt - bei der Holocaustverherrlichung, d.h. wenn jemand sagt: Das war super die Vergasung, Juden sind minderwertig. Das wäre ungefähr das gleiche Niveau wie obige angeschnittene Themenbereiche, über die hier in diesem Staate jeden Tag lustig und munter diskutiert und geschrieben werden.

Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass Dir in diesem Zusammenhang die
Verbindung zwischen Diskurs und realpolitische Konsequenz eher einleuchten
wird, aber Hoffnungen sind bekanntlich irrational, besonders die, die von
einer Einsicht auf selbstreflektierendes Verhalten schließen wollen.

Realpolitische Konsequenz - dass du das in den Mund nimmst? Wie sieht derzeit die realpolitische Konsequenz von §130 StGB aus? Ich kanns dir sagen: Mehr Verurteilungen wegen Meinungsdelikten in der BRD als in der DDR. Das ist toll?

Und wie sieht diesbezüglich die realpolitische Konsequenz in Spanien und USA aus, wo Holocaustleugnung unter die Kategorie der Meinungsfreiheit fällt, also in den Ländern, die deiner Meinung nach "ihre Freiheit falsch verstanden haben"? Na, fällt dir was auf? Da bist du mir nämlich in der ganzen Diskussion eine Antwort schuldig geblieben - vermutlich weil es in diesen Demokratien auch ohne Holocaustgesetz funktioniert.

[edit]P.S. Irgendwie ist das eine seltsame Strategie: Faschismus
verharmlosen, wenn es um historische Ereignisse geht, ihn aber zum
Skandalisieren zu benutzen, wenn es um gegenwärtigen Zustände geht.

Und schon wieder eine Unterstellung. Ich habe den Nationalsozialismus nicht verharmlost. Vielmehr finde ich es interessant, dass ein sich bezeichnender Rechtsstaat die Vergangenheit gesetzlich mit der Begründung der Offenkundigkeit festlegt und sich dabei der gleichen Methodik der Verfolgung und Meinungsdurchsetzungsmethoden bedient - wie z.B. Verbot+Verbrennen von Büchern, Gefängnis, gesellschaftliche Ächtung etc. - und sich dann trotzdem nicht schämt, sich als Rechtsstaat und frei zu bezeichnen.

Das ist traurig. Mit anderen Worten: man hat nichts aus der Vergangenheit gelernt. Es ist schlichtweg verlogen, dass man im Geschichtsunterricht Bücherverbrennungen im Dritten Reich kritisiert, aber es in der BRD ähnlich tut und freien Zugang zu Büchern unterbindet.

Aber
bei Leuten, die objektiv keinen Unterschied zwischen der Situation in der
Bundesrepublik und im nationalsozialistischen Deutschland sehen können,
wohl kein Grund zum Wundern.

Um so mehr muss ich mich doch über dich wundern, dass du sich so wenig an den Grundsatz eines deiner vermutlichen Vorbilder hältst: "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden."

Da ist offenbar was wahres dran.

Das war übrigens mein letzter Beitrag zu diesem Thema. Es ist schlichtweg müßig, mit dir darüber zu disktutieren. Das liegt zum einen daran, dass ich nicht nur gegen dich, sondern auch gegen die Political Correctness und den Zeitgeist spreche, zum anderen muss ich bei jedem Beitrag fünf mal überlegen, ob ich irgendein Gesetzt gebrochen habe - tja, und das in einem Land, wo "Meinungsfreiheit" und "Rechtsstaat" ja so ein tolles Gut ist. Das fällt wohl unter die Kategorie "realpolitische Konsequenz", über die du dir offenbar diesbezügl. noch keine Gedanken gemacht hast.


Magnus

Bla bla hoch 10

Mr. Logic, Wednesday, 17.05.2006, 17:12 (vor 6553 Tagen) @ Magnus

Die Forderung an jeden, sich auch in der größten und berechtigtsten
Verbitterung der Selbstjustiz zu enthalten, ist eine der Grundlagen des
Rechtsstaats, die nicht preisgegeben werden können.


Du redest immer vom Rechtsstaat, den es de facto gar nicht mehr gibt.
Heute werden Menschen von der BRD-Justiz ins Gefängnis geworden, weil sie
ein bestimmtes Geschichtsbild äußern oder eine andere Überzeugung haben
oder zu anderen Ergebnissen gekommen sind - und zwar aus Überzeugung, und
nicht wider besseres Wissen - als es das StGB vorschreibt. Das sind
Mittelalterliche Zustände, inquisitionsähnlich, wo jeder Andersdenkende an
den Pranger gestellt und verhaftet wird - über 10.000 mal pro Jahr. Es gibt
inzwischen mehr Verurteilungen wegen Meinungsdelikten und
Meinungsäußerungen als in der DDR, hier werden Bücher verboten und
verbrannt, man kommt in den Knast, wenn man von bestimmten Exemplaren zwei
Stück besitzt weil man dann anhand der Anzahl die Absicht der Verbreitung
sieht, man verliert seinen Arbeitsplatz und wird in Gerichtsverfahren
gezogen, in denen die Verteidiger entlassen werden, wenn sie zu sehr deine
Interessen vertreten oder glauben Beweise vorlegen zu können, die angeblich
die Richtigkeit deiner Aussagen bekunden. Das ganze Endet dann in
Verurteilungen, obwohl 10 Jahre später genau das in der Wissenschaftlichen
Forschung "Des Auslandes" geäußert wurde und ab da dann unbestreitbare
Wahrheit ist. Es herrscht in dem Bereich doch überhaupt keine
Rechtssicherheit, weil eben das, was eben nicht geleugnet werden darf
überhaupt nicht als Rechtsbegriff definiert wird - und so kommt es zu
eklatant unterschiedlichen Urteilen. Vermutlich werden in der BRD deswegen
Bücher verbrannt, Andersdenkende ins Gefängnis geworfen und die Freiheit
der Forschung eingeschränkt, weil früher mal Bücher verbrannt,
Andersdenkende ins Gefängnis geworfen und die Freiheit der Forschung
eingeschränkt wurde.

Und für viele ist das ja akzeptabel, da es ja heute die richtigen trifft.
Nur früher hat es auch die "Richtigen" getroffen, zumindest dachte das
damals die Mehrheit.

Und du laberst hier was vom Pferd und vom "Rechtsstaat" und dem bösen
Dritten Reich - mach mal die Glubschaugen auf.

Jedes System und jedes Rechtssystem ist Opfer des Zeitgeistes. Einen
wesentlichen Unterschied zwischen Drittes Reich und BRD kann ich im
Rechtssystem nicht erkennen, zumal die BRD vorgeburtliche Euthanasie bis
zu Geburt ebenso erlaubt, wie die Vernichtung gesunder Kinder. Und dann
kommt noch der ganze Frauenförderquatsch und die Degradierung der halben
Gesellschaft hinzu - das hat es noch nicht mal im Dritten Reich gegeben.

Was heißt Rechtsstaat? Ist nur ein Scheinbegriff für ein illegitimes
System. Da nützt auch der lächerliche Verweis auf GG nichts. Das Deutsche
Volk durfte über dieses - wie eigentliche vorgesehen - noch nicht mal
abstimmen, ebenso wenig über Einführung des Euro und anderen Mist.

Rechtsstaat? Demokratie? Meinungsfreiheit? Gleichberechtigung? Alles
Schwachsinn und nicht Existent, sondern in den Hand irgendwelcher
parasitärer Lobbygruppen.

Magnus

Deinen Ausführungen stimme ich absolut zu. Insbesondere die Verquickung von Rechtssystem und Zeitgeist erscheint mir sehr bedeutsam. Das Ideal eines fairen, vorbehaltlosen, unkorrumpiertem Rechtssystem bleibt ein...Ideal. Gerade das versuchte ich Ekki zu erklären, wohl ohne Erfolg. Mein Eindruck ist halt, dass er die Argumente so angepasst hat, dass sie sein Weltbild des bösen Religonsgläubigen stützen. Daher sein "Akzeptieren oder Maul halten". Daher auch sein Ruf nach der Forenleitung und seine gespielte Emörung über die angeblich menschenverachtenden Aussagen. Ist Ekki nicht auch einem gewissen Georg aus Texas wohlgesonnen und hat dessen Feldzug gutiert? Na, wie erklären wir denn das?

Mr. Logic

Was willst Du?

Pilatus, Tuesday, 16.05.2006, 18:10 (vor 6554 Tagen) @ Mr. Logic

... ist in meinen Augen dieses Posting:

-http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=327

("Genesisworks" zu meiner Antwort auf Scipios Posting zu Frau Ali).

Für mich haben Selbstjustiz und Mord in einem Rechtsstaat nichts
verloren.

Fassungslos

Ekki


Nur weil Du es als menschenverachtend siehst muss es nicht auch so sein.

Aber dein eigentlicher Ausrutscher steckt im anderen Posting. Da sprichst
Du von "RECHT WAHRNEHMEN ODER MAUL HALTEN"

Dass die Gesetzgebung vom Zeitgeist nicht verschont bleibt, solltest Du
eigentlich wissen. Möchte man meinen. Sag mal zu einem entrechteten,
seiner Kinder geraubten Vater er solle sein Recht wahrnehmen oder
ansonsten sein Maul halten!!! Hast es jetzt gebrillt?

gefasst
Mr. Logic


Guter Einwand!

Ekki, was willst du von uns?

ChrisTine, Wednesday, 17.05.2006, 09:49 (vor 6553 Tagen) @ Ekki

Was sollen wir Deiner Meinung nach für dich erledigen?

Gruß - Christine

Ekki, was willst du von uns?

Ekki, Thursday, 18.05.2006, 00:59 (vor 6552 Tagen) @ ChrisTine

Was sollen wir Deiner Meinung nach für dich erledigen?

Gruß - Christine

Hallo Christine!

Ich bin zwar, wie Du weißt, weder im Austeilen noch im Einstecken zimperlich.

Dennoch finde ich, daß ein solches Posting


@Ekki,
Van Gogh hat mit seinen Drecksfilm geradezu um seine Ermordung gebettelt...für mich war das "Tötung auf Verlangen"
Und bevor mich alle hier als Islamisten abstempeln...ich bin gläubiger Christ.

einfach unter aller Kritik ist.

Der Zynismus, der sich in der Formulierung ausdrückt, ein Mordopfer habe "geradezu um seine Ermordung gebettelt ... "Tötung auf Verlangen"" ist in meinen Augen nicht mehr steigerungsfähig.

Man mag ja den van Gogh-Film abstoßend finden, aber angesichts einer solchen Ermordung diese Worte zu finden ... ich faß es einfach nicht!

Kurz und gut:

Solche Äußerungen verstoßen in meinen Augen gegen jeden noch so weit gefaßten Begriff der Foren-Nettiquette und hätten zumindest einen scharfen Tadel verdient.

Um eines auch klarzustellen:

Ich will von Anfang an dem Eindruck entgegentreten, der durch dieses Posting entstehen könnte, daß ich mich hier zu einem Quasi-Zensor aufschwingen und von nun ab bei jeder Gelegenheit der Forenleitung nahelegen wolle, was sie zu tun und zu lassen habe.

Das habe ich bisher noch in keinem Forum getan.

Vielmehr habe ich sehr, sehr Vieles, bei dem ich durchaus schlucken mußte, unkommentiert gelassen. Und das soll auch so bleiben.

Ich wollte aber schon deutlich gemacht haben, daß das Bezugsposting von "Genesisworks" einen exzeptionellen Fall der Mißachtung von Menschenleben darstellt, bei dem ich eben nicht mehr nur "schlucken" kann.

Damit hat es für mich sein Bewenden.

Zum Glück sind Foren ja "Veranstaltungen der offenen Tür", wo jeder jederzeit kommen und gehen kann, keiner dem anderen etwas schuldig ist oder mit seinem Weggang "drohen" könnte.

Vor diesem Hintergrund und in diesem Sinne werde ich das Treiben in diesem Forum weiter beobachten.

Wenn sich bei mir der Eindruck verfestigt, daß eben nicht Ferdi recht hatte, der meinte, in diesem Forum würde es besonders nett zugehen, sondern ganz im Gegenteil sich hier Leute zusammenfinden, die die wüstesten Gewalt-Phantasien endlich mal richtig ausleben wollen und das Niveau des Forums davon bestimmt wird, dann überlaß ich diesen Leuten halt das Feld.

Denn solange ich den Eindruck habe, daß es sich bei Äußerungen wie der oben zitierten um Einzelmeinungen handelt, solange hat es Sinn, mit den Vertretern dieser Meinungen zu streiten, um das Niveau des Forums nicht absinken zu lassen.

Wenn das aber der Mainstream ist, dann hat's keinen Sinn mehr. Wie die Russen sagen: "Odin w pole nie wojin". - "Ein Einzelner ist auf dem Schlachtfeld kein Kämpfer."

Und das, wie gesagt, kann und soll keine Drohung, Erpressung u.dgl. sein, sondern einfach nur die Feststellung, daß Gleich und Gleich sich gern gesellt.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.

Ekki, was willst du von uns?

GENESISWORKS, Thursday, 18.05.2006, 03:15 (vor 6552 Tagen) @ Ekki

@Ekki

Dennoch finde ich, daß ein solches Posting


@Ekki,
Van Gogh hat mit seinen Drecksfilm geradezu um seine Ermordung
gebettelt...für mich war das "Tötung auf Verlangen"
Und bevor mich alle hier als Islamisten abstempeln...ich bin gläubiger
Christ.

einfach unter aller Kritik ist.

Der Zynismus, der sich in der Formulierung ausdrückt, ein
Mordopfer habe "geradezu um seine Ermordung gebettelt ... "Tötung auf
Verlangen"" ist in meinen Augen nicht mehr
steigerungsfähig.

Man mag ja den van Gogh-Film abstoßend finden, aber angesichts einer
solchen Ermordung diese Worte zu finden ... ich faß es einfach nicht!

Was bist du nur für ein Demokrat...die Meinungen die dir nicht passen , dürfen nicht getätigt werden? Bist du das Maß aller Dinge?
Deine Taktik jetzt auch das gesammte Forum in schlechte Licht zu rücken, wird auch misslingen ,da du hier nur versuchst zu manipulieren und die User sammt Forenadministration zu verunsichern. Ähnelt ein wenig das Verhalten eines BORDELINERS. Ich lasse mir mein Recht auf freie Meinungsäußerung auch von dir Vorzeige-Demokrat nicht verbieten.

Ekki, was willst du von uns?

Magnus, Thursday, 18.05.2006, 21:06 (vor 6551 Tagen) @ Ekki

Dennoch finde ich, daß ein solches Posting


@Ekki,
Van Gogh hat mit seinen Drecksfilm geradezu um seine Ermordung
gebettelt...für mich war das "Tötung auf Verlangen"
Und bevor mich alle hier als Islamisten abstempeln...ich bin gläubiger
Christ.

einfach unter aller Kritik ist.

Ich kann diesbezüglich deine Meinung nachvollziehen, nur die Art und Weise, wie du sie zum Ausdruck bringst und hier auf Gutmenschenart jemanden an den Pranger versucht hast zu stellen, ist schlicht unter aller Kanone. Dafür hat es jetzt aber auch einen Thread gegeben, den du dir sicherlich nicht so gewünscht hast.

Im übrigen erzähle ich dir noch eine kleine Geschichte (Rechtsstaat und so, du weißt schon).

In einer Stadt - mir ist leider entfallen in welche, habe das auch mal vor gewisser Zeit in den Medien gelesen - hat ein Unbekannter an irgendeinen Supermarkt mit Farbspraydose geschrieben: "Nazis töten ist kein Mord".

Die Schrift blieb eine Weile stehen - vielleicht steht sie immer noch da, keine Ahnung. Jedenfalls hat jemand Anzeige erstattet wegen Volksverhetzung - schließlich würde ja gegen eine politische Gruppe gehetzt werden. Die Anzeige wurde jedoch abgelehnt, als Straftat hat man nur die Sachbeschädigung gesehen.

Folglich wären scheinbar damit Schriftzüge wie "Sozis töten ist kein Mord" oder "Juden töten ist kein Mord" ebenfalls keine Straftat, sondern nur Sachbeschädigung. Oder etwa doch nicht?

Wie dem auch sei! Nun kommt jemand daher in diesem Forum, lediglich mit einer Meinung über ein begangenes und vergangenes Verbrechen, d.h. keine so allgemeine Aussage wie die obige, sondern nur eine Meinung. Und du fällst aus allen Wolken? Deswegen? Nach Aussagen der obigen Staatsanwaltschaft wäre folgerichtig seine Äußerung doch höchstens die Inanspruchnahme von wenigen Bytes auf dem Server. Und für jemanden, der so wie du an den Rechtsstaat glaubt und vertritt, der kann dann solche Meinungsäußerungen doch sicherlich auch akzeptieren, nicht wahr?

Aber eines musst du dir noch bewusstmachen, Ekki - vielleicht hast du es nämlich noch gar nicht mitbekommen:

Otto-Normal Verbraucher oder gar Verbrecher können den Rechtsstaat nämlich nicht gefährden!!! Gefährden kann ihn nur der Staat oder die Justiz selber, wenn diese nicht mehr in der Lage sind, sich an grundlegende Prinzipien wie Gleichheit vor dem Gesetz etc. halten können.

Magnus

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