Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

Arne H., Tuesday, 12.05.2009, 12:42 (vor 5466 Tagen)

Presseerklärung

Eine Gruppe von Autorinnen und Autoren der aktuell im Psychosozial-Verlag erschienenen Anthologie "Befreiungsbewegung für Männer" ist am 24. und 25. April 2009 in Nierstein zu einem geschlechterpolitischen Seminar zusammengekommen. Dabei ging es um die Frage, wie man auch die Anliegen und Bedürfnisse von Männern einer breiten Öffentlichkeit vermitteln kann, die Politik und Medien bislang einseitig auf die Forderungen von Frauen ausgerichtet haben. Nach Auffassung der Autoren kam es vor allem durch den starken Einfluss der feministischen Lobby zu einer ideologischen Verzerrung in der Geschlechterforschung und der Geschlechterpolitik.

Auf folgende drei Leitsätze konnte sich die Autorengruppe als Grundlage ihrer weiteren Arbeit einigen:

1.) Mann und Frau sind nicht ausschließlich kulturell, sondern auch biologisch geprägt.

2.) Unser Ziel ist Gleichverpflichtung, Gleichbehandlung und gleiche Würde von Mann und Frau. Damit vermeiden wir die Polarisierung, an der der Feminismus gescheitert ist.

3.) Männer und Frauen sind rechtlich gleichgestellt. Dieser Prozess ist abgeschlossen. Eine weitere Benachteiligung von Jungen und Männern schadet nicht nur den Betroffenen, sondern der Gesamtgesellschaft.

Die Autorengruppe plant Aktionen und einen internationalen Kongress auf dem Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, Künstler, Journalisten und Psychotherapeuten (etc.) aus ihrer Arbeit berichten, die bislang keine Möglichkeiten hatten, ihre Erfahrungen in einen gesellschaftlich förderlichen Dialog einzubringen. Eben einen Dialog, der die Konflikte zwischen Männern und Frauen lösen möchte und nicht wie in den letzten drei Jahrzehnten in die lähmende Polarisierung von Täter und Opfer zu treiben versucht.

Die Teilnehmer der Autorengruppe sind Prof. Gerhard Amendt, Claudia Fischer, Paul-Hermann Gruner, Arne Hoffmann, Beate Kricheldorf, Eckhard Kuhla und Karl-Heinz B. van Lier.

Ihr Ansprechpartner für Journalisten und andere am Thema Interessierte ist Arne Hoffmann. Er ist telefonisch zu erreichen über 06124-721680 und online über die Kontaktmöglichkeit seiner Website www.arnehoffmann.com. Anfragen an andere der genannten Autoren werden zügig weitergeleitet.

Die Herausgeber des Buches "Befreiungsbewegung für Männer"
Paul-Hermann Gruner und Eckhard Kuhla
Darmstadt/Syke, den 12.Mai 2009

Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

Goofos @, Tuesday, 12.05.2009, 22:16 (vor 5465 Tagen) @ Arne H.

Da bin ich mal gespannt und wünsche dem viel Erfolg. Die ersten zwei Leitsätze finde ich richtig. Bei dem dritten hab ich irgendwie das Gefühl es fehlt der Zusatz "Es nur richtig angewendet werden".

Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

Goofos @, Tuesday, 12.05.2009, 22:17 (vor 5465 Tagen) @ Goofos

Da bin ich mal gespannt und wünsche dem viel Erfolg. Die ersten zwei
Leitsätze finde ich richtig. Bei dem dritten hab ich irgendwie das Gefühl
es fehlt der Zusatz "Es nur richtig angewendet werden".

"Es muss nur richtig angewendet werden"

Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

GuterPaps, Tuesday, 12.05.2009, 23:32 (vor 5465 Tagen) @ Arne H.

3.) Männer und Frauen sind rechtlich gleichgestellt...

Klingt gut, aber der Teufel steckt im Detail:

Bsp., GG Art.6 Satz4: (4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

Bsp., GG Art.12a: (1) Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden.

Bsp. BGB 1626a: Elterliche Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern; Sorgeerklärungen

(1) Sind die Eltern bei der Geburt des Kindes nicht miteinander verheiratet, so steht ihnen die elterliche Sorge dann gemeinsam zu, wenn sie
1. erklären, dass sie die Sorge gemeinsam übernehmen wollen (Sorgeerklärungen), oder
2. einander heiraten.

(2) Im Übrigen hat die Mutter die elterliche Sorge.

Bsp.: Gewaltschutzgesetz (Der Schläger geht, die Geschlagene bleibt)

Bsp.: Ungeborenenmord durch Mütter/ Mitbestimmungsrecht Väter

[...]

Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 13.05.2009, 01:15 (vor 5465 Tagen) @ GuterPaps

Na eben: es muß nur RICHTIG angewendet werden!

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

Mr.Präsident, Wednesday, 13.05.2009, 01:29 (vor 5465 Tagen) @ Nihilator

Soweit ich es mitbekommen habe ging es um:
"3.) Männer und Frauen sind rechtlich gleichgestellt."

Und von daher verstehe ich auch nicht so genau woher GuterPaps die Auflistung der Gesetze hat?

Vor Allem: Die Gesetze werden bereits "richtig" angewendet. Das musst Du nicht betonen.

Oder "RICHTIG" ne Abkürzung für irgend etwas?


verwirrt - der Präsi

Presseerklärung: Autorengruppe fordert Gleichberechtigung für Männer

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 13.05.2009, 01:46 (vor 5465 Tagen) @ Mr.Präsident

Du kannst das gern mit "geschlechtergerecht" übersetzen. Das bedeutet nicht nur den hinübergeretteten eigentlich abgeschafften § Kindstötung, heute "minderschwerer Totschlag", sondern eben auch "Überforderung", "nicht ganz zurechnungsfähig" und was man sonst noch so braucht, um Frauen immer von allem freizusprechen.

Männer und Frauen sind offiziell gleichgestellt in Deutschland, Gesetze gelten -bis auf wenige Ausnahmen- geschlechtsneutral. Es kommt also in der Tat darauf an, sie RICHTIG anzuwenden, um zu dem Ergebnis zu kommen, das wir alle kennen.

("RICHTIG" ist die Abkürzung für zugunsten von Frauen zuungunsten von Männern, Du Dösbaddl!)

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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Hans-Joachim Lenz distanziert sich von der Erklärung

Amplus, Saturday, 16.05.2009, 06:38 (vor 5462 Tagen) @ Arne H.

Dazu hat er Schwarze Feder beauftragt, folgende Stellungnahme auf der Diskussionsseite der Wikipedia zum Thema "Männerbewegung" zu plazieren:

"Stellungnahme von Hans-Joachim Lenz

Hallo,

es gab weiter oben in der Diskussion, inweit Hans-Joachim Lenz heute der maskulistischen Szene zuzurechnen ist, da er zusammen mit beispielsweise Arne Hoffmann in einem jüngstens herausgekommenen Buch als Autor auftaucht. Ich hatte bei Herr Lenz nachgefragt, ob diese Vermutung richtig sei, was er mit Empörung von sich wies. Aufgrund einer neueren Entwicklung, nämlich der Formulierung von Leitsätzen seitens ein Drittels der Buchautoren, bat mich Herr Lenz heute morgen, folgende Stellungnahme in diesem Diskussionszusammenhang zu publizieren. An die "Nierensteiner Autorengruppe" gerichtet, formuliert er, dass er die von ihnen erarbeiteten Leitsätze nicht mittragen kann und will. Die Erklärung ist datiert auf den 08.05. Konkret:

"Es ist längst überfällig, dass auch Männer sich am gesellschaftlichen Geschlechterdiskurs als gleichwertige Partner beteiligen und die Neu- und Weitergestaltung der Geschlechterverhältnisse nicht nur Frauen überlassen. Das berechtigte männliche geschlechterpolitische Anliegen wird in den Leitsätzen nicht in einer selbstbewussten Weise vertreten, sondern bedient sich tumber Pauschalisierungen. Verschwörungen phantasierend werden Männer, die sich nicht genügend gewürdigt fühlen, zum Opfer „böser Frauen“ stilisiert. Im Sinne einer trotzigen geschlechterpolitischen Retourkutsche wird "der Feminismus" nicht aufgehoben, sondern die eigene Positionierung bleibt in den Geschlechterkampf verstrickt. Ein vermeintlicher Dialog, der von vornherein mit klischeehaften Zuweisungen arbeitet, kann nur ein Monolog bleiben. Hier wird genau das konstruiert, was an der Gegenseite kritisiert wird.
Was meinen gegenwärtigen thematischen Zugang zur Männerbefreiung angeht, bin ich sicher, dass ohne die durch die Frauenbewegung erreichte hohe Sensibilisierung für Gewaltübergriffe im privaten und öffentlichen Bereich, Gewalt gegen Männer heute immer noch kein Thema wäre. Die Einbindung der meisten Männer in die herrschenden Männlichkeitsideologien lässt für die männliche Verletzbarkeit kulturell keinen Raum. Dass Männern mehrheitlich durch andere Männer Gewalt widerfährt, wird dadurch normalisiert und ist beileibe nicht durch die Biologie erklärbar und schon gar nicht rechtfertigbar.
Nur durch ein neues Miteinander (und nicht ein Gegeneinander) von geschlechtsbewussten Männern und Frauen (und davon gibt es viele, insbesondere jüngere) tut sich eine Chance auf, die vor uns liegenden riesigen Herausforderungen für die Zukunft - wie neben den aktuellen ökonomischen Problemen, die durch einen jeglicher Verantwortung sich entledigenden Männlichkeitswahn wesentlich mit verursacht wurden und aufrecht erhalten werden, den Welthunger und den zunehmenden ökologischen Schwierigkeiten auf der Erde – zu bewältigen. Und nur als eine gemeinsame werden wir überhaupt eine Zukunft haben. Männerbefreiung, die diese Problemdimensionen und damit auch männliche Selbstkritik ausspart, verspielt ihre Glaubwürdigkeit. Daran werde ich nicht mitwirken."
Hans-Joachim Lenz, 08.05.2009

-- Schwarze Feder talk discr 22:23, 15. Mai 2009 (CEST)"

Quelle

Gruss, Amplus

Hans-Joachim Lenz distanziert sich von der Erklärung

Hemsut, Saturday, 16.05.2009, 11:53 (vor 5462 Tagen) @ Amplus

Hallo Amplus,

vielen Dank für diesen äußerst erhellenden Kommentar von Herrn Lenz. Sieht so aus, als hätte er sich mit u.a. diesen Äußerungen als lila Pudel qualifiziert:

Nur durch ein neues Miteinander (und nicht ein Gegeneinander) von geschlechtsbewussten Männern und Frauen (und davon gibt es viele, insbesondere jüngere) tut sich eine Chance auf, die vor uns liegenden riesigen Herausforderungen für die Zukunft (...)

*burbs* - Hemsut

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