Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Story im Ersten Pillen für den Störenfried (Familie)

Kurti, Wien, Monday, 07.05.2012, 04:47 (vor 4365 Tagen)

Psychopharmaka im Kinderzimmer
Film von Sylvia Nagel
Was früher der Rohrstock war, ist heute die Psychopille. Viele Kinder, die als verhaltensauffällig gelten, bekommen jeden Tag Tabletten. Denn ein großer Teil der Ärzte hält die Medikation in diesen Fällen für die effektivste Methode. So kommen auch schwierige Kinder in der Gesellschaft zurecht, können in der Schule lernen und funktionieren. Müssen die Kleinsten in unserer Gesellschaft schlucken, um dem Leistungsanspruch ihres Umfelds zu genügen?
Die Entwicklung ist dramatisch: Die Anzahl der Rezepte für Psychopharmaka für Kinder und Jugendliche ist innerhalb der letzten 15 Jahre von 5.000 auf 380.000 pro Jahr angestiegen. Und immer mehr Eltern glauben, dass ihr Kind psychische Probleme hat. Im Kindergarten und in der Schule fallen die Kinder auf und die Eltern geraten unter Druck.
Der Film "Pillen für den Störenfried? Psychopharmaka im Kinderzimmer" begleitet drei Familien und erlebt mit ihnen, wie sie auf unterschiedliche Weise mit der Verhaltensauffälligkeit ihrer Kinder umgehen. Die persönlichen Geschichten von Luis, Tim und Philipp führen durch den Film. Die Dokumentation geht auch auf die Ansprüche von Eltern und Schule an die Kinder ein und dokumentiert, wie die einzelnen Familien damit umgehen. Der Film zeigt außerdem, welche alternativen Behandlungsmethoden es neben Tabletten gibt.
Der Filmemacherin Sylvia Nagel ist es gelungen, einen sehr persönlichen Einblick in die Familien zu bekommen. Ihr Film urteilt nicht, sondern erzählt aus der Sicht der Kinder und ihrer Eltern, die - oft verzweifelt - nach einer Lösung für ihre Situation suchen.
http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=45108AABF65F1DA3DB1394F43A19E97D

Hervorhebung im Text durch mich.
Das war es übrigens auch, was ich neulich meinte, als ich schrieb, dass ich zunächst immer erst ein wenig vorsichtig reagiere, wenn uns die Medien wieder einmal Horrorzahlen präsentieren, wieviele Kinder heutzutage angeblich dringend psychologisch behandlungsbedürftige Störungen hätten. Denn wenn ich anhand solcher Beispiele sehe, welchen Reibach die Pillendreher-Industrie mit diesen Zahlen macht - dann zähle ich zwei und zwei zusammen ...

Gruß, Kurti


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