Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Juristen unter sich! .... und sowas sitzt euch im Gerichtssaal gegenüber und schwafelt von Kindeswohl! (Recht)

CrossOver, Sunday, 13.05.2012, 13:06 (vor 4358 Tagen)

"Muss mal erzählen, was einem passieren kann, damit Andere vl. den selben Fehler nicht auch machen. War in einer Frankfurter GK [Anmerkung: Großkanzlei] (eher 3. Liga als 1. Liga) als Berufsanfänger. Dem "anheuernden" Partner war in den 2 Vorstellungsrunden nicht anzumerken, dass er ein totaler Psychopath ist. Aber dann ...

Eine Neurose jagte die andere, Willkür, Schikane, Kontrollzwang, Verfolgungswahn...Absprachen wurden nicht eingehalten. Regeln, an die man sich hielt und die Tags zuvor noch als solche ausgegeben wurden, galten am nächsten Tag nix, man kriegte trotzdem eins drauf. Einfach so. Sozial adäquates Verhalten wurde permanent kriminalisiert und in irgendwelche Verschwörungstheorien eingearbeitet. Es reichte schon bspw. aus, wenn man auf dem Gang zu den Toiletten mit einem anderen Partner sprechend gesehen wurde. Dann gabs z.B. Sprech- und Umgangsverbot. Schließlich gabs für mich (wie auch für andere Kollegen) Einzelgespräche oder dann die Stufe weiter Tribunale, bei denen andere (Non-Equity-) Partner als Beisitzer herhalten mussten. Inhalt dann immer so, dass aus irgendeiner normalen Sache was dazuerfunden, was wegggelassen und/oder das Ganze vedreht wurde, so dass sich das anhörte, als ob man Hochverrat begangen hätte. Man sass da und fragte sich, in welchem schlechten Film man gelandet sei. Sagte man, dass dies doch (nachweisbar) gar nicht so gewesen sei, wurde man angeschrien, das das ja das Problem sei (man sei nicht kritikfähig); schwieg man nur noch, dass hiess es danach: "er hats eingesehen, sonst hätte er ja was gesagt".

Die Personalfluktuation ist entsprechend. Wer neu anfängt und nach ein paar Monaten nicht wieder weg ist (rausgeekelt und zur Eigenkündigung genötigt), der kriegt eine total rechtswidrige Kündigung überreicht. Letzteres war auch in meinem Fall so verbunden mit der später von seinen Schergen us der Personalabteilung ausgesprochenen freundlichen Bemerkung dergestalt "ich wolle doch bestimmt in dem Bereich bleiben und solle mich konziliant verhalten". Wie ein anderer Kollege auch, bei dem es ähnlich war, habe ich allerdings geklagt und wenigstens ein schönes Geld als Abfindung mitgenommen, bevor ich mich dann in den Staatsdienst abgesetzt habe...übrigens, bei mir war es soweit, dass es an die gesundheitliche Grenze ging. Wenn man morgens auf dem Weg dahin schon Angst hat, wieder irgendwie in eine "Säuberungsaktion" reinzukommen, und das Ganze, obwohl man nur ordentlich seine Arbeit machen will (was mir sogar fortwährend und sogar im Prozess bescheinigt wurde), bei dem legt sich das psychosomatisch dann auch auf die physische Gesundheit. Bei Kollegen und v.a. Kolleginnen war und ist es auch so...Stoppen tut den leiben Mann auch Niemand, denn er ist Chef des Frankfurter Büros und dort nur einer von zwei Equity-Partners (wobei Nr. 2 nur noch die baldige Rente plant). Da er auch ein gutes Kernmandat hat, das den Laden über Wasser hält, macht auch keiner was aus anderen Büros, obwohl JEDER Kenntnis hat, welche irren Vorgänge da laufen und die Dinge auch so einordnet...traurig

Insgesamt: ein Musterbeispiel wie es in einer GK eben auch laufen kann. Viele (beileibe aber auch nicht Alle) haben da im Laufe der Jahre m.E. deutlich einen Schatten bekommen. Wenn er nicht schon vorher da war...

Hat jemand vl. ähnliche Erfahrungen gesammelt?

Der Lerneffekt aus dem Ganzen ist m.E. übrigens: heuert bloß nicht bei einer GK an, bei der ihr nicht vorher mal (etwa als Referendar) reingeschnuppert habt und schon mal mitbekommen habt, wie der Partner ist...."

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