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"Das Toleranz-Paradox-Paradox" (Allgemein)

Emannzer, Saturday, 22.02.2020, 19:33 (vor 1524 Tagen) @ Werner
bearbeitet von Emannzer, Saturday, 22.02.2020, 20:25

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Dushan Wegner schreibt unter ganz oben zitierter Überschrift das Folgende:

Das Toleranz-Paradox-Paradox

Intoleranz ersten Grades richtet sich gegen fremde Menschen und Sitten. Intoleranz zweiten Grades richtet sich gegen Intoleranz ersten Grades. Wir könnten weite Teile der Debatte zusammenstreichen, wenn alle das unterscheiden würden!

Es ist alles ganz einfach: Die Zahnfee war in Wirklichkeit Ihre Mutter – während Sie schliefen ersetzte Sie Ihre ausgefallenen Zähne durch Geschenkchen. Das Ei war vor der Henne da – aus einem Huhn können durch Mutation alle möglichen Eier kommen, aber aus einem Ei wird immer genau das rauskommen, was von Anfang an drin war. Der Sinn des Lebens ist es, die Ihnen relevanten Strukturen zu finden und zu stärken. Schließlich: Der große Riss durch die deutsche Gesellschaft entsteht dadurch, dass Intoleranz ersten und zweiten Grades verwechselt wird.

Noch Fragen?

Durch die doppelte Verneinung düften sich vermutlich einige ergeben und mal eben Intoleranz in der Überschrift gegen Toleranz zu substituieren (obgleich ein Toleranz-Paradox-Paradox nichts anderes meint, als Intoleranz) hat auch seinen Hintergrund, den Wegner u.a. an diesem Beispiel erläutert:

Um zu verstehen, was Intoleranz ersten und zweiten Grades sind, wollen wir den Weg abgehen, der zum heutigen Zustand führte!

Schritt 1: Als (späte) Reaktion auf das Dritte Reich hat sich in Deutschland eine Lehre der Universalen Toleranz (im Folgenden: UT) zur De-Facto-Staatsreligion entwickelt. UT hatte den Vorteil, dass man sich als »Anti-Nazi« definieren konnte, während man zugleich ansatzlos rassistische Klischees vom »edlen Wilden« übernahm. In der Lehre der UT ist der Fremde wie ein Kind, das kein Böses kennt – nicht der ebenbürtige Erwachsene, der für seine Taten ebenso Verantwortung trägt und ebenso zu Bösem fähig ist wie man selbst.

Schritt 2: Einzelne, die über den Tellerrand der UT schauten, warnten davor, dass fremde Kulturen unter Umständen nicht weniger, sondern mehr Intoleranz enthalten als die eigene. (Es gibt Gründe, warum so viele dieser Menschen aus ihrer Heimat wegwollen.) Die wichtigsten Mahner entwickelten eine Intoleranz zweiten Grades gegenüber einer Intoleranz ersten Grades, ganz im Geiste Poppers.

Schritt 3: Die Anhänger der UT sahen in diesen Anwürfen ihr latent rassistisches Weltbild vom »edlen Wilden« bedroht und deuteten praktischerweise die Intoleranz zweiten Grades der Mahner als eine zu bekämpfende Intoleranz ersten Grades – und das gab ihnen das gefühlte Recht, mit dem ganzen Furor des gerechten Kriegers gegen jeden vorzugehen, der ihr Weltbild hinterfragte.

Auf deutsch: Gutmenschen sind intolerant gegenüber Ideologiekritikern, sehen aber nicht (oder: wollen nicht sehen), dass deren vermeintliche Intoleranz eine »Intoleranz zweiten Grades« im popperschen Geist ist.

Sehr lesenswert, wenn auch keine leichte Kost: "Das Toleranz-Paradox-Paradox"


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