Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Mir tut der Mann leid. Empathielose Journalisten. (Gesellschaft)

Andi, Tuesday, 07.04.2020, 18:06 (vor 1452 Tagen)
bearbeitet von Andi, Tuesday, 07.04.2020, 18:18

Ein in London jobbender deutscher Arzt zeigt am 19.3. an seiner Arbeitsstelle Symptome einer Corona-Infektion. Sein Arbeitgeber, eine Londoner Klinik, lehnt daraufhin eine Weiterbeschäftigung ab und fordert ihn auf, dem Arbeitsplatz fernzubleiben und sich für 14 Tage in Selbstisolation zu begeben. Ein Corona-Test erfolgt nicht (hier). Eine Meldung an ein britisches Gesundheitsamt erfolgt nicht. Eine offizielle Quarantäne-Anordnung erfolgt nicht (hier).

Über die persönliche Situation des jobbenden Arztes, der sich vermutlich bei seiner Arbeit an Patienten infiziert hat, erfährt man nichts. Man kann vermuten, dass der Arzt-Jobber in Hotels genächtigt hat. Möglicherweise wurden die Hotelbuchungen von einer Zeitarbeitsfirma organisiert. Wo soll er die Selbstisolation verbringen? Eventuell in wechselnden Hotels, die er zu diesem Zweck erst buchen muss?

Offensichtlich beschließt er, die Selbstisolation in einer in seinem Besitz befindlichen Gründerzeitvilla in Potsdam-Babelsberg zu verbringen, die außer ihm niemand bewohnt. In Potsdam ist er nur mit Zweitwohnsitz gemeldet, jedoch hat er in der Region Verwandtschaft (hier), die er an seinem Erstwohnsitz in Bayern vermutlich nicht hat (eventuell hat er auch in Bayern nur „gejobbt“).

Dazu reist er am 25.3. vermutlich mit einem Ryan-Air-Flug mit 41 anderen Passagieren nach Berlin-Schönefeld und von dort nach Babelsberg. Nach einem Hinweis stellt die Feuerwehr am 29.3. seinen Tod fest (hier) und das Potsdamer Gesundheitsamt lässt am Toten einen Corona-Test durchführen. Das Ergebnis liegt am 1.4. vor und ist Positiv (hier). Damit ist klar, dass der Arzt tatsächlich unter CoViD-19 litt und während seiner Reise infektiös war. Das Gesundheitsamt lässt von der Landespolizei die Reisekontakte ermitteln und ordnet bei diesen eine 14 tägige Quarantäne und einen Corona-Test an.

Die Amtsärztin Kristina Böhm und der Oberbürgermeister Mike Schubert sprechen nun von verantwortungslosem Verhalten des Arztes. Von diesen beiden wie auch von den berichtenden Journalisten wird jedoch nicht mitgeteilt, wie er sich hätte korrekter verhalten können. Die Journalisten berichten nicht die Situation des Arztes. Empathie und Mitleid mit dem Arzt ist nicht feststellbar. Bei einer weiblichen Ärztin kann ich mir dieses journalistische Verhalten nicht vorstellen.

Wie hätte sich der Arzt besser verhalten können? Ein britisches Gesundheitsamt informieren und um Zuweisung einer Quarantäne-Unterkunft bitten? Hätten die ihn wegen des fehlenden Tests nicht einfach ausgelacht? Ist der Weg von der Arbeitsstelle in die nicht offiziell angeordnete Selbstisolation mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch schon verantwortungslos, wenn die Selbstisolation in Großbritannien stattfindet?

Gruß,
Andi


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