Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Die neue "Normalität" (Gesellschaft)

Narrowitsch @, Berlin, Wednesday, 20.03.2013, 12:45 (vor 4026 Tagen) @ Newman
bearbeitet von Narrowitsch, Wednesday, 20.03.2013, 12:56

"gut" und "richtig" sind aber bereits kulturelle Wertungen.

Sehr richtig. Jenseits von gut und böse.

Ich weiß nicht, ob dieser Eindruck entstanden ist, aber ich negiere die Natur nicht, noch spreche ich ihr ihre Berechtigung ab.

Wer wäre dazu auch in der Lage, mal von FrauenfoscherInnen, Soziologen und Psychoanalytikern abgesehen?

Ich denke, dass es zum einen schwer ist, alles auf einen "natürlichen Kern" zurückzuführen - als plakatives Beispiel interkonfessionelle (aber innerethnische) Konflikte.

Das ist richtig.

Aber selbst wenn dies gelänge, wäre damit allein noch nichts gewonnen. Die Natur kennt Altruismus als auch Egoismus,

Darauf wollte ich u.a. hinaus. Ich verabscheue - hoffentlich aus annähernd richtigen Gründen - sowohl Ignoranz mächtiger natürlicher Kräfte als auch die Miss- und Verachtung aller kulturellen Einflüsse.

Fakt ist: Was Kultur schafft, stellt Natur in Rechnung, sie reagiert nach eigenen unveränderlichen Gesetzen. Gut zu beobachten am Aralsee... Beispielsweise.


Wenn dies so wäre, müssten sich Kulturen nicht nach denselben Regeln entwickeln und ein vergleichbares Endprodukt aufweisen?

Nein müssen sie nicht. Abhängig von unterschiedlichen natürlichen Bedingungen entwickeln sich unterschiedliche Kulturen. Nicht zufällig entwickelten sich die ersten Hochkulturen nicht in europäischen Wäldern und nicht in der Antarktis. Die Frage, die ich als Laie nicht beantworten kann, lautet: Haben sich trotzdem unter annähernd vergleichbaren geologischen, botanischen, klimatischen (usw) Bedingungen, annähernd gleiche Kulturen entwickelt und falls nicht: welche Ursachen existieren dafür? beschäftigt mich schon länger.nehme ich aber ein Buch neueren Datums zur Hand, werde ich den Eindruck nicht los, ich werde politisch korrekt aber nicht umfänglich informiert.

Bis zum Beginn von Kolonialismus und Globalisierung, die diese Unterschiede einebnet, haben sich die verschiedenen Kulturen aber in äußert unterschiedliche Richtungen entwickelt - das spricht zumindest dafür, dass Natur und Kultur nicht so fest aneinander gekettet sind.

hmmmm

Der moralische Wert, den Menschen der Verhinderung des Totschlags in einzelnen Kulturen beimisst, schwankt. Es wäre gewiss für Millionen Menschen besser gewesen, gewisse Despoten tot zuschlagen.Hat die Kultur versagt? Oder die Natur?


Ich weiß nicht. Diese Frage hast Du aufgeworfen.


Tja, die "triftigen Gründe" ... Wenn das z.B. Töten-Üben und Spielen für Dich ein triftiger Grund ist ...

Unter der Gürtellinie. Freilich nicht. aber es gibt gute gründe kriegerische Tugenden zu pflegen. Ein kriegerisches Volk ist nicht notwendigerweise kriegslüsternd. Wer die Geschichte Preußens ins Verhältnis zu Frankreich und Great Brittanien setzt, wird staunen...

Sehe ich es vielleicht richtig, dass es sich bei derzeitigen kulturell bedingten Erscheinungen in der westlichen Welt um Verhalten handelt, welches der Natur fremd ist: kein Affe fickt öffentlich, um 1.) daraus Lust zu ziehen


Doch, genau und nur aus diesem Grund tun sie es. Kein Affe geht mit dem Gedanken Arterhalt ans Werk ...

Natürlich. Affen denken sehr wahrscheinlich nicht, sie gehorchen einem natürlichen Trieb, der mit Lust die Arterhaltung belohnt. Mir ging es aber um Lust, die aus der Zurschaustellung resultiert.

und 2.)seine Artgenossen wissentlich zu provozieren, zu beleidigen, abzuwerten?


Ich hatte mal irgendwo was gelesen zu Gorillaweibchen, die um so lauter kreischen, je höher in der Hierarchie das Männchen stand. (Bei rangniedrigen Partner zog man sich still und leise zurück.)

Ja und?

Und wie kriegen wir jetzt den Bogen von den "fickenden Affen" zum "CSD", ohne es allzu prollig werden zu lassen?

CSD zelebriert nicht nur Unverschämtheit, im Wortsinn, er ist unserer Kultur und auch der Natur fremd. Ich betone nochmals, es geht mir hier nicht um Homosexualität an sich, sondern um das, was sich in Verbänden Zusammengerottete erlauben (dürfen).

Verhalten, welches gegen die Interessen der Affengruppe verstößt, sanktionieren vermutlich die Hordenchef und Chefinnen gnadenlos. Pissten sich zwei Affen zwecks Erhöhung der Geilheit an, wird es keinen Affenarsch interessieren, nähmen sie einem Weibchen das Junge um es anzupissen, wäre im Affenwald die Hölle los. Vermute ich jedenfalls. Und auch das nicht ohne natürlichen Grund.


Ich will den Spaß an der Spekulation um die Affen wirklich nicht nehmen (ich weiß es auch nicht genau), aber das nützt alles bei der Bewertung der oben beschriebenen gesellschaftlichen Veränderung, wie auch vielen anderen Themen des Forums hier, wirklich nur am Rande.

Durchaus nicht. Bei Affenpopulationen können wir unsere natürlichen Grundausstattungen und Verhalten beobachten, bevor sie von kulturellen Entwicklungen verformt wurden. Wer komplexe Erscheinungen beurteilen will, tut sicher gut daran, die Grundbausteine zu kennen.

Doch, ich glaube schon, dass diese Dinge politische Demonstrationen sind. Subtiler Terror einer kleinen Minderheit gegen das sinnreiche, womöglich natürlich verwurzelte Wertesystem der Mehrheit.


Ach ja, das hatten wir vergessen: es gibt auch mehrere Möglichkeiten, "politisch" zu verstehen (wo doch heute alles Private schon politisch ist). Kein genereller Widerspruch hier: der Terror ist gar nicht mal so subtil, finde ich. - Die Frage, die mir bleibt ist: Wenn bestimmte Werte natürlich sind, wieso können sie dann über den Haufen geworfen und offensichtlich in unserer wie den anderen westlichen Kulturen Stück für Stück abgeschafft werden?

Weil sich der Mensch zu einem komplexes Wesen entwickelt hat, welches sich zu völlig widernatürlichem Verhalten abrichten lässt. Spätestens ab 1914 wissen wir von der Fähigkeit des Menschen unter bestimmten Umständen den urigsten aller Urinstinkte, den Selbsterhaltungstrieb, zu unterdrücken und sich sehenden Auges im Namen irgendeiner bestimmten Kultur ins Stahlgewitter zu stürzen.

Dass die Hordenchefs und - Cheffinnen diesem Treiben Beifall zollen halte ich für gegen die Natur des Menschen gerichtet,


Aha - siehst Du, da hast Du diese kleine Präzisierung von oben drin: "die Natur des Menschen". Die verdiente es doch mal, ein bisschen näher betrachtet zu werden ...

Sehr dafür. Als Philosophen noch existierten, war das üblich. Heute befassen sich nicht wenige, die sich so nennen, damit, wie der ganze Affenstall nach den kulturellen Vorstellungen jener tanzt, die die bezahlen, die sich Philosophen nennen.

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Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt-

Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.


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