Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

Homepage - Archiv 1 - Archiv 2 -- Hilfe - Regeln für dieses Forum - Kontakt - Über uns

126035 Einträge in 30876 Threads, 293 registrierte Benutzer, 360 Benutzer online (1 registrierte, 359 Gäste)

Entweder bist Du ein aktiver Teil der Lösung, oder ein Teil des Problems.
Es gibt keine unbeteiligten Zuschauer!

    WikiMANNia
    Femokratieblog
Avatar

Wenn man das Vergangene aus der Distanz betrachten kann ... (Gesellschaft)

Rainer ⌂ @, ai spieg nod inglisch, Thursday, 13.06.2013, 00:16 (vor 3979 Tagen)

... so werden viele bei dem hier Geschilderten ihre Eigenen Erfahrungen wiedererkennen. Nur ist da die Echse nicht in die Klappse gekommen.

Ausnahmsweise als Vollzitat von
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=287002

Staatswillkür hat zugeschlagen, ich habe nun meinen persönlichen Fall Mollath

verfasst von ohne eisen, 12.06.2013, 22:15

Liebes Forum, liebe Schwarmintelligenz,
ich bitte um Anregungen und Tipps, und ich muss vorausschicken, dass ich nicht in wilden Aktionismus Porzellan zerschlagen werde, sondern zurückhaltend und mit Bedacht handle.
Ich bin immer um brauchbare Rechtschreibung mit leider nur mäßigem Erfog bemüht, wurde bisher nicht deswegen ermahnt, aber hier bitte ich wegen meiner Verzweiflung von einer Löschung wegen Tippfehlern abzusehen.

Eine junge Frau, Mitte Dreißig, Mutter von 4 Kindern von zwei Vätern, ist seit heute Insasse in der Psychiatrie.

<Exkurs>
Der Begriff Insasse ist hier richtig, sie ist in der geschlossenen. Es gibt in Deutschland noch drei Anstalten. Die Bildungsanstalt, heute Schule genannt, die Justizvollzugsanstalt, und die Psychiatrie, früher Irrenanstalt. Das sind die Anstalten, wo die Insassen durch die Exekutive gegen ihren Willen festgehalten werden dürfen. (Ja es gab da mal die Wehrpflicht, und auch heute gibt es wohl noch andere Bereiche, etwa so etwas wie Abschiebehaft, wie die einzuordnen ist, weiß ich jetzt nicht) Aber im wesentlichen, dürfen nur in Anstalten Bürger gegen ihren Willen eingesperrt werden, sonst wäre es Freiheitsbetaubung.
</Exkurs>

Distanzierung meinerseits:
Ich will erotisch nix von dieser Frau, und die nix von mir. Da sind die Fronten geklärt. Ab und an lenke ich mich bei ihr von meiner Situation ab, in der ich mal meine demenzkranke Mutter zu versorgen habe, bei ihr ist Leben, ich mag ihre Kinder, und die mögen mich, beim Grillen, beim Kochen, oder einfach mal einen Samstag Vergammeln haben wir Spaß, mit wem sie poppt, ist mir egal, jedenfalls werden das dann nicht meine Kinder.

Vorgeschichte:
Diese Frau ist ein emotionales Temparamentsbündel. Im Steit fliegt auch schon mal etwas durch's Zimmer. Aber dann ist der Druck aus dem Kessel, der Dampf ist verpufft, und man kann sich wieder unterhalten.
Sie hat sich vor zwei Jahren vom Vater des jüngsten getrennt, und da wurde beiderseits viel gedroht, unschöne Dinge gesagt.... Und ich muss sagen, sie hat ein wenig einen Verfolgungswahn, dass der ehemalige Partner und Kindesvater ihr schaden will. Sie hat mich auf Hinweise aufmerksam gemacht, dass er ihr Grundstück betreten habe, aber es handelte sich in keiner Weise auf verwertbare Beweise. Glauben tue ich ihr das nicht, aber ausschließen kann ich das auch nicht. Es ist halt die Angst einer sorgenden Mutter.

Stein des Anstoßes:
Ihr jüngster, heute drei Jahre alt, will nicht zum Vater. Der Vater will von seinem Umgangsrecht gebrauch machen, aber der kleine wehrt sich mit Händen und Füßen, weint, schreit, will nicht zu ihm. Es ist nicht die Trennung von der Mutter, zu den Großeltern geht er sehr gerne, auch bei einer Freundin der Mutter fühlt er sich wohl, er will nicht zu seinem Vater.
Sie wollte daher gerichtlich durchsetzen lassen, dass der Umgang mit dem Vater unter Aufsicht stattfindet, also eine Fürsorgetante (heute Sozialarbeiterin, meine Mutter war noch Fürsorgetante) mit dabei ist. Missbrauch wurde angedeutet, nicht forciert, aber sie war der Überzeugung, dass der Umgang mit dem Vater für das Kind nicht gut ist.
Es kam zur Verhandlung.

Die Eskalation:
Das Urteil war, dass der Vater seinen Umgang mit dem dreijährigen alleine haben darf. Die Mutter ist zusammengebrochen und hat sich im Gerichtsgebäude übergeben. Sie wurde mittels Streifenwagen in die Psychiatire verbracht, wo man feststellen wollte, ob sie nicht völlig überfordert sei, mit ihren vier Kindern, und geistig überhaupt in der Lage sei, Verantwortung für die Kinder zu übernehmen. Sie kam wieder nach einigen Stunden raus, aber die Kinder wurden in die Obhut der Großeltern übergeben, sie darf sie nicht zu Hause haben, und ihr wurde auferlegt, täglich in der Psychiatrie vorstellig zu werden, andernfalls würden die Kinder sofort auf Pflegefamilien verteilt werden.

Ich bin Lehrer, ich will mich nicht loben, oder hervorbringen. Ich denke ich weiß aber, wie vernachlässigte Kinder von übeforderten Müttern erscheinen. Ihre Kinder sind stets korrekt und sauber gekleidet, die gehen gefrühstückt aus dem Haus, die sind gepflegt und sauber, die Schule ist mit ihnen einverstanden, also keine fehlenden Hausaufgaben oder Bücher oder Hefte, der Ranzen ist vollständig gepackt, die Kinder sind in der Schule nicht verhaltensauffällig.

Weiteres entzieht sich meiner Kenntnis, aber man stelle sich die Not einer fürsorglichen Mutter vor, der in Aussicht gestellt wird, dass ihre Kinder als Geschwister auseinandergerissen auf Pflegefamilien verteilt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie dort abermals eine Tasse an der Wand zerschmeißen wollte.
Jedenfalls hat man sie in die geschlossene eingewiesen.

Mein Vorgehen:
1. Morgen erst einmal in der Anstalt nachfragen, ob und unter welchen Bedingungen ich sie besuchen darf. Nicht auftrumpfen, sondern einfach als Bekannter sie besuchen wollen.
2. Kontakt mit ihren Eltern aufnehmen, noch sind die Kinder bei denen, aber dass können die nicht dauerhaft leisten.

Ich danke fürs Lesen,

momentan wirre und ratlose Grüße an Euch,

Stephan

Wie viele weiße Ritter wird es geben?

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG und Guantánamo jetzt Gaza
Mohammeds Geschichte entschleiert den Islam
Ami go home und nimm Scholz bitte mit!


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum