"Da bin ich als Frau ja schon wieder diskriminiert!" (Frauen)
Was ich heute Vormittag bei uns im Kursinstitut erlebt habe, war wieder mal der Klassiker.
Ich stelle den Teilnehmern einen sozialökonomischen Betrieb vor, der sich mit Recycling beschäftigt. Alte, kaputte Kühlschränke, Waschmaschinen und Computer abholen. Diese ausschlachten. Alles, was an Rohstoffen noch von Wert ist, wird auf dem freien Markt wiederverkauft. Der Rest größtenteils in der firmeninternen Design-Abteilung zu allen möglichen Designer-Stücken verarbeitet.
Ich war knapp fertig, da fragt mich eine Teilnehmerin: "Und wie viele Männer und Frauen arbeiten dort?"
Ich, innerlich grinsend, denke: Die Damenwelt von heute hat scheinbar wirklich nichts Anderes im Kopf als dieses ewige eine Thema. Dann erkläre ich ihr, dass ich über keine genauen Zahlen verfüge, weil das in solch einem sozialen Beschäftigungsprojekt ständig wechselt. Aber tendenziell sind dort Frauen nur in der Design-Abteilung und der Verwaltung beschäftigt.
Sehr empört kam es von ihr: "Da bin ich ja als Frau schon wieder diskriminiert!!!"
Danach war es für mich sehr mühsam, ihr in aller Ruhe zu vermitteln, dass das tägliche Hin- und Herwuchten von Kühlschränken und Waschmaschinen ein solcher Knochenjob sei, dass ihn halt nur Männer erledigen können. Und auch was das Computer-Recycling betreffe: Wenn nun mal wenig bis keine Frauen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stünden, die sich mit Hardware auskennen, dann können die dort keine aus dem Nichts herzaubern.
Und da musst du ruhig bleiben ... Gott, kostet das Nerven.
Und was noch dazu kam: Diese Teilnehmerin war, freundlich formuliert, um die Hüften etwas stärker gebaut. Ich hätte sie erleben mögen, wie sie einen Kühlschrank aus dem achten Stock eines Wiener Mietshauses herunterbuckelt und quer durch die Stadt transportiert ...
Gruß, Kurti