Fraktionen der Männerbewegung (Allgemein)

Bellator Eruditus , Wednesday, 23.10.2013, 22:04 (vor 3832 Tagen)

Ich bin ja erst seit runden 10 Jahren an Männerechtsfragen interessiert und habe, möglicherweise deswegen, meinen Platz noch nicht so recht gefunden.

Nach meinem bisherigen Kenntnisstand gibt es im wesentlichen zwei Fraktionen:

1. Die Windelwechsler
Dort sieht man das Problem der Männer darin, dass sie nicht schnell genug neue Männer werden und das Problem der Frauen darin, dass sie diesen Prozess nicht mit mehr Geduld und Zuneigung unterstützen.
Inhaltlich habe ich mit den Windelwechslern nicht allzuviel gemein, aber ich muss ihnen zugestehen, dass sie ihren Schwachsinn in richtig schöne Worte verpacken und verkaufen können.

2. Die echten Kerle
Motto: "Wer das Richtige meint, der muss verbal total daneben liegen, sonst hört keiner zu!". Was genau (außer mal so richtig Dampf ablassen), die echten Kerle eigentlich wollen geht leider im verbalen Daneben regelmäßig unter.

Was mich außerdem so ein bisschen irritiert, dass doch eine zumindest eine deutliche Minderheit der echten Kerle es für ein Männerrecht hält, als erstes mal Männern etwas zu bieten. Z.B. das Schwulsein. Himmel, ich bin dankbar für jeden Schwulen! Ein Konkurrent um die Mädels weniger. Und ob die adoptieren dürfen geht mir geradewegs am Popo vorbei. Solange es soviel mehr adoptionswillige Erwachsene als adoptierbare Kinder gibt, ist mir das so egal wie die Frage ob sie fliegen dürfen.

Nun ist mein Problem, dass ich ein amtlich anerkannter Frauenverächter Stufe 4 aber mit Niveau, der Bereitschaft zu Kompromissen und ein paar No-nos bin.
Zum amtlich anerkannten Frauenverächter Stufe 4:
Inhaltlich bin sehr für die Rückkehr zu den Zuständen unter Wilhelm II.
Frauenwahlreacht? Hat sich nicht bewährt.
Vermögen in Frauenhand? Und haste nicht gesehen, schon isses weg (Vgl. Schäffler-Conti-Deal oder Euro-Rettung). Dann doch lieber mit der Heirat zum Mann.
Sexuelle Selbstbestimmung der Frau? In der Praxis ein Freibrief für Falschbeschuldigung.
Frauenquoten? Dazu ist nun wirklich genug geschrieben worden.
Frauen in Politik: Ich sage nur Vivianne Reding.

Zum Niveau:
Ich finde, solchen Thesen kann man sehr schön auch ohne Vokabeln wie "Fotze" formulieren. Mein großes Vorbild Paul Julius Möbius hat ein ganzes, total geschlechtsunsensibles Buch über den "Physiologischen Schwachsinn des Weibes" geschrieben und dabei kein einziges böses Wort gebraucht.

Zu Kompromissen:
Ich bin durchaus damit einverstanden mit Leuten zusammenzuarbeiten, die nicht alle meine Ziele in voller Schärfe teilen. Solange es erstmal in gleiche Richtung geht, können wir meinetwegen gerne am gleichen Strick ziehen. Zum Streiten ist immer noch Zeit, wenn die einen ihre Ziele erreicht haben und ich noch nicht.

Zu den No-nos
Ich bin in einer ziemlichen evangelikalen Umgebung aufgewachsen. Wer wissen will, was das bedeutet, soll sich den Film "Das weiße Band" ansehen.
Ich bin also unter absolut keinen Umständen bereit, religiösen Chauvinismus zu unterstützen. Meinetwegen kann jeder bei sich zu hause wiedergeborener Christ, Dschihadist oder Anhänger des Krokodilgottes Offler sein. Sollte sein Gott allerdings irgendwelche allgemeingültigen Vorstellungen haben, was Erwachsene freiwillig miteinander tun sollten oder nicht, dann tut derjenige besser daran seine Klappe zu halten.

Ebenso wenig bin bereit, Ehrenmorde zur Durchsetzung bronzezeitlicher Moralvorstellungen zu akzeptieren oder ähnliches. Wenn überhaupt sollte derjenige ehrengemordet werden, der nicht mal in der Lage ist, seine Kinder ordentlich zu erziehen.

Und zum letzten: Ich bin in der Wolle gewaschener Meritokrat. Wer als Mann nicht mal seinen Lebensunterhalt erarbeiten kann, soll doch bitte einfach die Klappe halten.
Motto: Wer durchgefüttert werden will, muss sich ficken lassen.
Und, um das klarzustellen: Männer sind für mich nicht fickbar.

Nun also mein Hilferuf: Wo ist mein Platz in dieser Welt?