Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Lila Pudel Alexander Nabert (Feminismus)

Oberkellner @, Sunday, 15.06.2014, 09:50 (vor 3612 Tagen)

LP 214 Alexander Nabert – geboren am 29.01.1992 in Schleswig - Studium der Kultur- und Technikgeschichte an der TU Berlin - Beisitzer im Bundesvorstand der grünen Jugend – lebt in Berlin-Wedding - http://www.gruene-jugend.de/sites/default/files/styles/gj_display_w585px/public/field/image/6alexander.jpg
http://alexander-nabert.de - mail@alexander-nabert.de

http://www.youtube.com/watch?v=79eeHs5EZ24


1. Allgemeine Angaben zur Person (Name, Alter, Studienfach, Fachsemester):

Alexander Nabert
Ich heiße Alexander Nabert, bin 19 Jahre alt und studiere Wirtschaft und Politikwissenschaften im ersten Fachsemester.
2. Für welche Gremien kandidierst du?
Ich kandidiere für das Studierendenparlament.
3. Was machst du außer Studium und Gremienarbeit?
Leben: Neue Menschen kennenlernen beim Trampen, Couchsurfen oder auf Demos; Durch die Republik fahren oder das Nachtleben genießen. Live-Musik (Electro, Metal, Blues/Jazz-Rock, stellenweise intelligenten Rap)  und Poetryslams besuchen.
4. Warum kandidierst du bzw. willst du in das betreffende Gremium?
Ich möchte Grünen Ideen Raum bieten.
5. In welcher politischen Richtung fühlst du dich verortet?
Ich versuche liberale Grundwerte mit Solidarität und  Ökologie zusammenzubringen und deshalb bin ich ein linker Junggrüner (Grüne Jugend, Attac, Netzwerk Grundeinkommen, Bündnis 90/Die Grünen).
6. Wie empfindest du die Debattenkultur in den universitären Gremien?
Das kann ich (noch) nicht abschließend bewerten.
7. Welches Themenfeld siehst du in den Gremien/dem Gremium für die/das du kandidierst unterrepräsentiert? (ein Punkt pro Gremium)
Geschlechtergerechtigkeit.
8. Als wie groß siehst du die Rolle der Studenten und der studentischen Selbstverwaltung in universitären Entscheidungsprozessen?
Mit den verschiedenen Gremien hat die Studierendenschaft mittlerweile einen relativ hohen Einfluss. Dieser könnte allerdings – beispielsweise im Bereich des Senats – weiter ausgebaut werden.
9. Welchen Eindruck hast du von der bisherigen Arbeit des StuPa?
Das Studierendenparlament macht im Großen und Ganzen einen soliden Job. Stellenweise sind die Anwesenheitsquoten einiger Mitglieder allerdings nicht im wünschenswerten Bereich, wodurch sich Debatten und Abstimmungen schnell verschieben (können).
10. Eine der Hauptaufgaben des StuPa ist das Wählen und Kontrollieren des AStA. Was sollte sich hier verbessern?
Es muss erreicht werden, dass Referate immer besetzt sind, um allen Themen gerecht zu werden. Gerade das Ökologierefferat ist hier ein Negativbeispiel und ich freue mich für die Studierenden, mit Diana Rümmler eine kompetente Person gefunden zu haben, die diese Aufgabe wahrnehmen kann.
11. Was sind deine haushaltspolitischen Ziele?
Die Leitlinie der Haushaltspolitik sollte sich an Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit orientieren. Wenn möglich, sollten die Veranstaltungsbudgets erhöht werden um ein vielfältigeres (Bildungs-/Kultur-)Angebot für die größer werdende Studierendenschaft zu bieten.
http://webmoritz.de/2012/01/08/alexander-nabertstupa/


Hallo Jacob, seit März 2011 bloggst du fast täglich über deutsche Politik. Warum machst du das unter dem Pseudonym „Jacob Jung“?
Der Entscheidung, ob ich unter meinem realen Namen oder unter Pseudonym blogge, ging eine lange Diskussion mit meinem Partner, meinen Freunden und meiner Familie voran. Letztlich habe ich mich für das Pseudonym entschieden, um meine Leute und mich nicht unnötig in Gefahr zu bringen, von rechten Spinnern und anderen „Gegnern“ zur Zielschiebe für Gewaltaufrufe oder Hetzkampagnen gemacht zu werden.
Das Pseudonym Jacob Jung nutze ich allerdings ganz konsequent: Alles, was ich im Web oder in Printmedien veröffentliche oder kommentiere, geschieht ausschließlich unter diesem Namen.
 
In deinem Blogpost „Ich blogge, also bin ich: Vom publizistischen Ungehorsam“ schreibst du darüber, wie du zum bloggen kamst, du schreibst vom Zorn und Georg Schramm, und forderst deine Leser_innen auf, selbst zu bloggen. Was glaubst du können Blogs bewegen, wie viel Gewicht schreibst du ihnen zu und wie viel Potential haben sie noch?
Das politische Bloggen erfüllt ganz unterschiedliche Zwecke. Ich greife mal zwei Aspekte heraus, die mir besonders wichtig sind:
Wenn Du damit beginnst, regelmäßig über politische Themen zu schreiben, dann steigt damit ganz automatisch Deine Aufmerksamkeit. Du verfolgst das Tagesgeschehen wacher, Du erkennst Zusammenhänge schneller und Du kannst Vorgänge und Entwicklungen besser einordnen. Es entstehen also sowohl politisches Bewusstsein als auch Kompetenz und damit die Voraussetzung für Engagement und Mitbestimmung.
Zweitens bildet die politische Blogosphäre zunehmend eine Form von Gegenöffentlichkeit, die in dieser Form zuvor nicht möglich war. Viele Menschen beschränken sich nicht mehr darauf, ihre Informationen und Deutungen den „Qualitätsmedien“ zu entnehmen. Die stoßen das Interesse an einem bestimmten Gegenstand oder einem Ereignis zwar häufig an. Die Vertiefung erfolgt dann jedoch im Rahmen einer individuellen Recherche im Web und hierfür sind Blogs unersetzbar.  Ein wesentlicher Vorteil politischer Blogs besteht dabei in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit und dem Fehlen eines Herausgebers oder Chefredakteurs, der Vorgaben macht, in welche Richtung eine Berichterstattung oder ein Kommentar gehen soll.
Politische Blogs werden in Deutschland zunehmend wichtiger für die öffentliche Meinungsbildung. Wir Blogger vernetzen uns stark untereinander und stimmen unsere Themen und Schwerpunkte teilweise aufeinander ab. Die Redakteure der klassischen Medien werden uns gegenüber immer aufmerksamer und es kommt häufiger vor, dass Du ein Thema, das Du selber aufgebracht hast, einige Tage später in der etablierten Presse wiederfindest.
Ich selber merke deutlich, dass meine Leser Aspekte, die ich hervorgehoben habe, verbreiten und weiterentwickeln. In den Online-Foren der etablierten Medien entdecke ich oft Kommentare, die aus meinen Beiträgen zitieren oder darauf verlinken. Einige meiner Leser schreiben mir, dass sich ihre politische Sichtweise durch meine Artikel grundlegend verändert hat, andere greifen meine Anregung auf und beginnen selber mit dem Bloggen. Für die künftige Entwicklung bleibt da noch sehr viel Potenzial nach oben. Ein guter Anfang ist aber definitiv gemacht.
 
Wie viele Besucher hast du derzeit etwa täglich? Wie wird ein Blog erfolgreich und wie viel Social Media braucht ein Blog?
In diesem Monat (Januar, Anmerkung von Alexander Nabert) verzeichnet mein Blog gut 3.700 Seitenaufrufe pro Tag, was rund 3.000 unterschiedlichen Besuchern entspricht. Im Dezember lag der Wert noch bei 2.500, im Oktober bei 2.000 und im August bei gut 500 Abrufen.
Der Erfolg eines Blogs ist natürlich Definitionssache. Wenn man dabei die Besucherzahlen zugrunde legt, dann spielen die sozialen Netze (in meinem Fall sind das Facebook, Twitter, Diaspora und Google+) eine große Rolle. Ich beziehe hieraus insgesamt gut 30 Prozent meines Traffics. Fast ebenso wichtig ist die Präsenz bei den Suchmaschinen. Fast 15 Prozent meiner Zugriffe erreichen mich mittlerweile per Websuche, obwohl ich meine Artikel natürlich nicht für die Suchmaschinen optimiere, weil das einen Einfluss auf den Inhalt hätte, den ich nicht will.
Etwas wichtiger als die reinen Besucherzahlen ist mir die Vernetzung des Blogs. Viele Erwähnungen, Empfehlungen aber auch Kontroversen und Gegenreden auf anderen Plattformen im Web zeigen mir, dass die Arbeit am Blog etwas bewirkt und dass sich meine Artikel auf die Denkweise und die Auffassungen der Leser auswirken.
Ich denke, um ein Blog erfolgreich im genannten Sinne zu machen, braucht es vor allem Kontinuität. Ich versuche täglich einen Artikel zu veröffentlichen, was manchmal sehr schwierig ist, da das Bloggen nicht mein Hauptberuf ist. Weiterhin halte ich es für wichtig, sich aktiv mit anderen Plattformen, Bloggern und Lesern zu vernetzen. Bei mir im Blog findest Du viele Links auf andere Publikationen im Netz, die ich für wertvoll halte und die Möglichkeit, Dich mit eigenen Kommentaren an Diskussionen zu beteiligen. Von letzterem machen meine Leser immer stärker Gebrauch und es ist mir sehr wichtig, jeden einzelnen Kommentar zu lesen und wahrzunehmen. Das kostet allerdings ebenfalls Zeit, die man einplanen muss, wenn man mit dem Gedanken spielt, zu bloggen.
Erfolg hängt aber natürlich auch sehr stark von inhaltlichen Aspekten ab. Es braucht eine gewisse Zeit, bis man seinen persönlichen Stil und einen angemessenen Umgang mit Quellen und Informationen entwickelt hat. Ich differenziere dabei mittlerweile sehr stark zwischen Beiträgen, in denen ich über bestimmte Ereignisse, Äußerungen von Politikern oder wichtige Entwicklungen berichte und solchen, in denen es mir um die Vermittlung meiner Meinung und meiner Auffassungen geht. Wenn ich über tagespolitische oder zeitgeschichtliche Themen schreibe, dann halte ich mich streng an belegbare Fakten, zitiere so oft wie möglich originale Quellen und überlasse es im Wesentlichen meinen Lesern, ein abschließendes Urteil zu fällen. Geht es stattdessen klar erkennbar um meine persönliche Meinung, dann tobe ich mich sprachlich aus und halte mich mit Einschätzungen, die mitunter bis zur Polemik reichen können, nicht zurück.
Ich will, dass sich meine Leser auf die konkreten Informationen, die sie von mir erhalten, verlassen können und halte mich bei reinen Berichterstattungen ganz fern von Gerüchten oder Mutmaßungen. Letztlich will ich hier unter anderem Argumentationshilfen anbieten und dazu ist die Verlässlichkeit der Quellen unerlässlich.
Letzter Punkt: Ich glaube, dass Du Spaß am Schreiben, an der Auseinandersetzung mit anderen Meinungen und nicht zuletzt auch an einem gewissen Maß der Selbstdarstellung haben musst, um als Blogger erfolgreich zu sein.
 
Du vertrittst deutlich Linke Positionen und bloggst über die Linkspartei, Sahra Wagenknecht und Bodo Ramelow. Bist du Mitglied in einer Partei?
Eigentlich blogge ich gar nicht so viel über die Linkspartei, wie die Leute immer denken. Von 220 Artikeln sind bislang nur 17 mit „DIE LINKE“ kategorisiert. Aber abgesehen davon kann und will ich es natürlich nicht verleugnen, dass ich ein linker Blogger bin und mit den Positionen der Linkspartei, von allen Parteien, am meisten anfangen kann.
Jacob Jung selber ist natürlich kein Parteimitglied. Der ist ja noch kein Jahr alt und außerdem auch keine natürliche Person. (lacht)
 
Bist du denn in deinem realen Leben Mitglied in NGOs, einer Gewerkschaft?

Jetzt habe ich extra schon so ausweichend geantwortet und Du hakst trotzdem nach. Es wäre ja widersinnig, wenn ich mich einerseits für ein Pseudonym entscheide und andererseits Informationen über meine Person preisgebe. Anhand der Themen und Auffassungen im Blog kann sich aber wahrscheinlich jeder selber ausmalen, dass ich auch im „realen Leben“ ein politischer Mensch bin.
 
Wie bist du zur Politik gekommen?

Solange ich mich zurückerinnern kann, habe ich immer politisch gedacht. Ich glaube, die Ursache dafür ist bei mir eine Empfindlichkeit gegen Ungerechtigkeiten. Ein Gespür dafür, dass es nicht richtig sein kann, wenn der eine sich über den anderen erhebt, wenn es vielen besonders schlecht gehen muss, damit es wenigen besonders gut geht oder wenn sich ein Staat anmaßt, ein anderes Land mit Krieg zu überziehen, um strategische oder wirtschaftliche Ziele zu erreichen.
Im Laufe der Zeit ist dann hinzugekommen, dass es mich ekelt, wenn in der Politik und leider auch in den Medien mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit gelogen wird. Wenn aus einem Krieg eine Friedensmission wird, staatliche Kontrolle als Voraussetzung für Sicherheit und Freiheit gilt, mutige und engagierte Leute als „Gutmenschen“ verspottet werden und aus demokratischen Idealen marktkonforme Postdemokratie wird, dann kann und will ich nicht untätig sitzen bleiben.
 
Dein Blog ist komplett unkommerziell. Es gibt nicht einmal die Möglichkeit, dir Geld für deine Arbeit zu spenden. Warum?

Auch hierüber habe ich sehr lange nachgedacht. Es gibt zwei Gründe dafür, dass mein Blog konsequent unkommerziell ist. Zum einen, das ist eher symbolisch, will ich so darauf aufmerksam machen, dass ich es nicht für richtig halte, wenn ein journalistischer Auftrag mit finanziellen Abhängigkeiten verknüpft ist. Ich glaube nicht, dass eine Zeitung, ein Nachrichtenmagazin oder eine TV-Sendung neutral sein kann, wenn sie ohne werbefinanzierte Einnahmen aus Industrie und Wirtschaft gar nicht existieren würde.
Zum anderen, das ist nicht symbolisch, will ich es vermeiden, dass ich anfange, beim Bloggen auf Besucherzahlen zu achten. Werbeeinnahmen wären ja grundsätzlich vom Traffic abhängig. Also würde ich, wenn ich gerade Geld bräuchte, vielleicht in Versuchung geraten, ein besonders angesagtes Thema zu wählen, eine Überschrift reißerisch zu formulieren oder mich um eine aussichtsreiche Verlinkung zu bemühen. Also habe ich entschieden, ganz auf Einnahmen aus dem Blog zu verzichten und wähle dafür meine Themen nur nach Interesse und subjektiver Wichtigkeit, meine Überschriften nach Übersichtlichkeit und meine Linkpartner nach Sympathie und Übereinstimmung.
 
Was treibt dich Tag für Tag an?

Darüber denke ich selber häufig nach und die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht. Ich verfüge von Natur aus nicht über Selbstdisziplin. Es gibt Leute, die können über Jahre ein hohes Arbeitspensum fast automatisch erledigen, ohne dessen Sinnhaftigkeit von Zeit zu Zeit zu hinterfragen. Ich gehöre definitiv nicht zu dieser Gruppe und brauche innerlich immer einen guten Grund, um etwas zu erledigen.
Meine hauptsächliche Motivation leitet sich daraus ab, dass ich selber ein Ventil brauche, wenn ich im politischen Leben etwas beobachte, das ich nicht für richtig halte. Durch das Bloggen, vor allem durch Kommentare, Zitate, Erwähnungen und Kontroversen, erhalte ich sofort Rückmeldungen. Wenn ich dabei merke, dass meine Arbeit auch dazu führt, dass jemand neu über ein Thema nachdenkt, einen Aspekt entdeckt, den er bisher nicht gesehen hat, damit beginnt, selber politisch zu denken oder sich sogar zu engagieren, dann hat sich die Mühe gelohnt und ich kann motiviert an den nächsten Artikel gehen.
Es gibt aber auch Tage, an denen ich kein Wort zustande bringe oder sogar darüber nachdenke, das Bloggen aufzugeben. Solche Tiefs halten allerdings bisher nie lange an. Meist reicht schon ein Blick in die Tagespresse, um mich zurück an den Rechner zu bringen.
 
Vielen Dank für das Gespräch!
Ich bedanke mich auch.

http://www.neopresse.com/gesellschaft/alexander-nabert-interviewt-jacob-jung-ich-brauche-ein-ventil/

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