Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Nationaler Sozialismus kein Nationalsozialismus (Lügenpresse)

DschinDschin, Saturday, 20.08.2016, 10:59 (vor 2812 Tagen) @ roser parks

Marx und Engels sind nur zwei der vielen Intellektuellen, welche das Schicksal der Besitzlosen in den Fokus genommen haben. Dazu gehören auch Autoren, ich denke da an Emile Zola und andere.
Es gab schon immer Arme und Reiche, Besitzlose und Besitzende. Es gab aber nie eine soziale Frage. Dass es einen Zusammenhang zwischen dem Reichtum der einen und der Armut der anderen gab und gibt wurde nicht grundsätzlich thematisiert.
Zumal, hätte man allen Reichtum unter den Armen verteilt, die Leute am Ende alle gleich arm geblieben wären. Es war einfach zu wenig da, zum Verteilen. Und die ungezügelte Vermehrung der Menschen hätten den Gewinn der Verteilung rasch aufgefressen.
Dazu kommt, dass die Kirchen Reichtum und das ungezügelte Streben nach diesem sehr kritisch sahen, Armut hingegen verklärt wurde. Verzicht auf Besitz, das war es doch, was den wahrhaft Frommen kennzeichnete. Sammelt Eure Schätze im Himmel, denn dann ist dort Euer Herz, so die Bibel.
Es war das Bürgertum das die alte Ständegesellschaft zertrümmern wollte, das ungezügeltes Gewinnstreben auf seine Fahne schrieb und letzlich zur Entwurzelung der Massen führte. Das System war bei der Produktion von Reichtum so erfolgreich, dass nun durchaus daran gedacht werden konnte, durch Verteilung alle ein erträgliches Leben gewährleisten zu können. Dass diese Verteilung aber nicht aus dem System heraus, sondern nur durch staatlichen Zweng geleistet werden kann, das ist der Kern der sozialen Frage und ihrer Lösung. Diese Kultivierung des Kapitalismus zum Nutzen aller, auch zum Nutzen des Kapitalismus als Sysem, das ist den Sozialisten/Kommunisten zu danken. Freiheit und Gleichheit sind in gewisser Weise Antagonisten, und nur durch die Brüderlichkeit kann ein Ausgleich gefunden werden, das Optimum, dass immer neu austariert werden muss.
Und wie bei einer Versichertengemeinschaft auf Gegenseitigkeit kann sich diese Brüderlichkeit nicht auf die ganze Welt erstrecken, sondern muss abgegrenzt sein, damit Kompetenz (Das Recht zu Entscheiden und zu Handeln) und Verantwortlichkeit (Die Verpflichtung für die Folgen der Entscheidung und des Handels einzustehen und zu zahlen,) übereinstimmen.
Und da ist die Nation, als eine historisch gewachsene Kultur- und Schicksalsgemeinschaft mit starker emotionaler Bindekraft ein geeignetes Gefäß, denn Brüderlichkeit sprich Solidarität setzt auch emotionale Bindung voraus. Die Nation als die Gemeinschaft der Staatsbürger (Citoyens nicht Bourgeois) bietet am ehesten die Gewähr, dass es ein allgemeines Interesse am Gemeinwohl gibt. Und da es in der Demokratie ganz besonders um Sprechen und Sprache geht, ist es gut, wenn Kultur- und Staatsnation übereinstimmen. Um uns auszutauschen brauchen wir eine gemeinsame Sprache. Und die gemeinsame Sprache hilft dabei, dass es eine Solidarität über Partikularinteressen hinaus gibt (Der Passus "Deutschland über alles" im Deutschlandlied meint gerade diese Betonung der Gemeinsamkeit über die Partikularinteressen der einzelnen deutschen Länder hinaus.)
Was mir bei Marx und anderen sozialistischen Autoren gefällt, ist die Stärke bei der Diagnose des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Dem gegenüber überrascht der Totalausfall bei der Therapie, die sich auch in der Praxis als ungeeignet und nicht kompatibel mit Freiheit gezeigt hat. Ohne Freiheit wird der Gewerbefleiß der Tüchtigen und Fähigen erlöschen, allgemeines Elend die Folge sein. Auch geht der Verlust der wirtschaftlichen in der Regel auch mit dem Verlust der politischen Freiheit einher. Wie oben gesagt sind Freiheit und Gleichheit Antagonisten. Freiheit führt zwingend zu Ungleichheit und Gleichheit zwingend zu Unfreiheit.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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