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"Anti-Diversity-Thesen": Google kündigt Mitarbeiter (Gleichschaltung)

WWW, Wednesday, 16.08.2017, 12:52 (vor 2416 Tagen)

Ein lobenswerter Wikipedia-Artikel.

Ein Vorwort:
Bei der Recherche zu diesem Thema habe ich über 40 Browser-Tabs geöffnet. Bis auf eine Ausnahme war ich durchweg enttäuscht.
Es ist im Journalismus wohl nicht mehr üblich (wenigsten am Anfang) eine Ereignis-Kette darzustellen. Alles wird mit (vornehmlich linksdrehenden) Meinungen zersetz und beliebig, in den zeitlichen Abläufen, hin und her gesprungen.

Nun zum angekündigten Wikipedia-Artikel: "Google’s Ideological Echo Chamber (Google’s ideologische Echokammer)"

Leider ist auch hier ein Vorwort von Nöten.
Dort steht der Hinweis: "Dieser Artikel beschreibt ein aktuelles Ereignis. Die Informationen können sich deshalb rasch ändern."
Auf diese Änderungen möchte ich bewusst verzichten, deshalb gibt es von mir keinen Link dorthin.
Stattdessen zitiere ich aus einer erstellten PDF-Datei, die ich zum Schluss zur Verfügung stelle.

Google’s Ideological Echo Chamber

Google’s Ideological Echo Chamber (Google’s ideologische Echokammer), häufig auch Google Memo bezeichnet, ist ein internes Memo, das vom amerikanischen Google-Ingenieur James Damore über die ideologische Haltung des Unternehmens gegenüber der Diversität geschrieben wurde. In dem Memo legte Damore dar, dass nach seiner Ansicht Google eine Diskussion über den Umgang mit Diversität unterbinde und begründete seine Ansicht, dass geschlechtsspezifische Ungleichheit in der Spitzentechnologieteilweise auf biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen zurückzuführen sei. Google CEO Sundar Pichai sah in dem Memo eine Aufrechterhaltung schädlicher Geschlechterstereotypen und entließ am 7. August Damore wegen Verletzung des Verhaltenskodex des Unternehmens. Das Memo sowie die Entlassung fanden breite Wahrnehmung in Massenmedien und öffentlicher Diskussion.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Memo begann mit folgenden Thesen:
- Googles politische Tendenz setze Freiheit vor Angriffen mit psychologischer Sicherheit gleich, aber Beschämen zum Stillschweigen sei Antithese psychologischer Sicherheit.
- Dieses Schweigen sorge für eine ideologische Echokammer, in der einige Ideen zu heilig wären, um ehrlich diskutiert zu werden.
- Der Mangel an Diskussion fördere extremste und autoritärste Elemente dieser Ideologie:
- Extrem, weil alle Disparitäten in der Repräsentation auf Unterdrückung zurückgeführt würden.
- Autoritär, weil diskriminiert werden sollte, um diese Unterdrückung zu korrigieren.
- Unterschiede in der Verteilung der Merkmale zwischen Männern und Frauen könnten zum Teil erklären, warum keine paritätische Vertretung von Frauen in Technologie und Management bestehe.
- Diskriminierung zur Erreichung gleicher Vertretung sei unfair, spaltend und schlecht für die Wirtschaft.
Damore äußerte in seinem Memorandum die Meinung, die innere Ausrichtung von Google trübe das interne Nachdenken über Vielfalt und Integration und stünde damit der Diversität im Weg. Er schrieb: „Die Verteilung der Präferenzen und Fähigkeiten von Männern und Frauen unterscheidet sich zum Teil aufgrund biologischer Ursachen und diese Unterschiede können erklären, warum wir Frauen in Technologie und Management nicht im gleichen Ausmaß vertreten sehen.“ Laut Damore wären diese Unterschiede darauf zurück zu führen, dass Frauen mehr sozial veranlagt, auf Konsens und Kollaboration ausgerichtet seien. Männer hingegen würden sich mehr für systematisches Denkeninteressieren, hätten deshalb vielleicht einen direkteren Zugang zum Programmieren, seien auf jeden Fall auf „Status“ und dessen Symbole fixiert. Frauen würden eher nach einer Work-Life-Balance streben, die nicht darin bestehe, Tag und Nacht am Arbeitsplatz zu verbringen, und lieber in Teilzeit arbeiteten. Damore schlug Änderungen bei Google vor, um den Ansprüchen von Frauen besser gerecht zu werden, wie z. B. Paarprogrammierung, eine Verbesserung der Work-Life-Balance, Förderung von Teilzeitarbeit u. a.[1]

Siehe auch: Quellen im Memo

Ablauf der Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Memo war datiert auf Juli 2017 und wurde ursprünglich über eine interne Mailingliste verteilt. In der ersten Augustwoche gelangte es an die Öffentlichkeit und führte zu kontroverser Diskussion im Social Media. Google stellte offiziell klar, nicht hinter dem Dokument zu stehen. Mehrere aktuelle wie auch ehemalige Mitarbeiter äußerten Kritik. Gemäß Wired war in den internen Foren bei Google aber auch Unterstützung für Damore vorhanden.[2]

Am 7. August 2017 wurde Damore fristlos entlassen.
Danielle Brown, Vice-Präsidentin Diversity & Governance, erklärte am 8. August 2017 bezüglich des Memos: „Ein Teil des Aufbaus eines offenen, integrativen Umfelds bedeutet die Förderung einer Kultur, in der sich diejenigen mit alternativen Ansichten, einschließlich unterschiedlicher politischer Ansichten, beim Austausch ihrer Meinungen sicher fühlen. Dieser Diskurs muss aber nach den Prinzipien gleicher Beschäftigungschancen, formuliert im Verhaltenskodex, unseren Richtlinien und den Antidiskriminierungsgesetzen, erfolgen.“[3]

n-tv berichtete, dass sich Damore am 10. August erstmals persönlich zu den Vorfällen geäußert habe. „Trotz mutmaßlich zahlreicher Anfragen sagte er jedoch ausgerechnet zwei Gesprächspartnern“ aus „der amerikanischen Alt-Right-Bewegung“ Interviews zu.[4]

Ein ursprünglich für den 11. August angesetztes Mitarbeitertreffen von Google wurde kurzfristig von Google-Chef Sundar Pichai abgesagt, in einer internen E-Mail begründete er dies mit Sorgen um die Sicherheit von Beschäftigten. Auf ultrakonservativen Websites in den USA waren bereits Informationen zu mehreren Mitarbeitern veröffentlicht worden, die Fragen auf dem Treffen stellen wollten.[5]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Google kämpft derzeit wie viele seiner Wettbewerber darum, den geringen Frauenanteil in der Belegschaft zu erhöhen. Konzernweit liegt er bei 31 %, in technischen Funktionen aber nur bei einem Fünftel. Vom US-Arbeitsministerium liegt aktuell eine Klage gegen Google vor Gericht, in der der Firma die systematische Diskriminierung von Frauen vorgeworfen wird. Negatives Beispiel ist der US-Fahrdienstvermittlers Uber, der in den Monaten zuvor in eine Führungskrise geriet, nachdem Berichte über den laxen Umgang mit Beschwerden über Fälle sexueller Belästigung an die Öffentlichkeit kamen. Auch in der Investorenszene des Silicon Valley ist das Thema nach einer Klage einer ehemaligen Junior-Partnerin wegen Diskriminierung gegen ihren damaligen Arbeitgeber, die Venture-Capital-Gesellschaft Kleiner Perkins Caufield & Byers, präsent.[6]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jordan Peterson, Professor für Psychologie an der Universität von Toronto, interviewte Damores auf Youtube. Er sagte dabei, dass seiner Meinung nach Darmores Thesen von wissenschaftlichen Beweisen unterstützt würden und das Memo in seinen Augen kein diversitätsfeindliches Manifest sei.[7]

Nach Auffassung von Caryl Rivers, Journalismus-Professorin an der Boston University, und Rosalind Barnett, in der Frauenforschung an der Brandeis University tätige Wissenschaftlerin, impliziere Damore, dass Stress und Angst inhärente weibliche Persönlichkeitsmerkmale wären. In Wirklichkeit wären diese aber auf in dem Umfang bei Männern nicht vorhandenen Druck und Diskriminierung zurück zu führen. So habe beispielsweise die 2008 von großen Unternehmen unterstützte Studie „The Athena Factor“ ergeben, dass in männlich dominierten Bereichen Frauen in hohen Positionen bei Patzern schärfere Sanktionen als Männer und im Gegensatz zu diesen keine zweite Chance erhielten.[8]

Jonathan Haidt, Professor für Ethische Führung an der New York University’s Stern School of Business und Sean Stevens, Forschungsdirektor der Heterodox Academy, bestätigten, dass Damore insofern richtig läge, dass die Geschlechter unterschiedliche Merkmale aufweisen würden, aber dass es „extrem wichtig“ sei, zwischen Interesse/Freude und Fähigkeiten zu unterscheiden. Sie sagten auch, dass eine solche Schlussfolgerung weder das Vorhandensein von Belästigung und Entmutigung im Silicon Valley noch deren Auswirkung auf Ergebnisdisparitäten bestreiten würde.[9]

David P. Schmitt, Persönlichkeitspsychologe und Autor in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Psychology Today, schrieb dass „eines Erachtens nach Geschlechtsunterschiede in der negativen Emotionalität bestehen” und dies „keine falsche Annahme über Geschlecht“ sei, sondern „empirisch gut unterstützt ist.“ Doch meinte er, solche Unterschiede seien wahrscheinlich irrelevant für den Google-Arbeitsplatz und nicht besonders groß.[10] Weiterhin äußerte er die Ansicht: „Eine ganze Gruppe von Persönlichkeiten auf jemandes biologischem Geschlecht zu reduzieren, ist wie eine chirurgische Operation mit einer Axt. Nicht genau genug, um viel Gutes zu tun, wird jedoch wahrscheinlich viel Schaden verursachen. Darüber hinaus sind Männer in bestimmten Situationen emotionaler als Frauen. Auch die Unterschiede in der Emotionen hängen von der Art des Gefühls ab, wie es gemessen wird, wo es ausgedrückt wird, wenn es ausgedrückt wird und viele andere kontextuelle Faktoren. Wie das alles in den Google-Arbeitsplatz passt, ist mir unklar.“[11]

Peter Singer, Professor für Bioethik an der Princeton University und ein Ehrenprofessor an der Universität Melbourne, sah den Inhalt des Manifests durch „seriöse Artikel, die in führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden“ unterstützt, schränkte aber ein, dass einige dieser Studien nicht unumstritten wären. Zur Kündigung von Damore sagte er: "Es ist nicht nötig zu entscheiden, welche Seite richtig ist, aber nur, ob Damores Ansicht eine ist, die ein Google-Mitarbeiter ausdrücken darf. Ich denke es ist eine."[12]

Cynthia Lee, Lecturerin an der Fakultät für Informatik der Stanford University,[13] hielt auf Vox das Memo wegen seiner „quasi-professionellen“ Art für gefährlich, weil es dadurch für viele so fundiert erscheine. Damores Aussagen würden nicht von seinen wissenschaftlichen Belegen gestützt: Er betrachte nicht nur zu sehr biologisch gegebene Persönlichkeitsunterschiede zu Lasten von Einflüssen des sozialen Umfelds, er betone letztlich auch selbst, dass sich die Unterschiede nur auf durchschnittliche Männer bzw. Frauen bezögen. Es widerspreche sich, dass Damore mit Bezug auf durchschnittliche Unterschiede den Fokus auf Google lege – das nur die besten Entwickler direkt von den Unis rekrutiere. Nur 19 % der Google-Entwickler seien weiblich. An der Stanford University – mit einer der renommiertesten Informatik-Fakultäten weltweit mit mehr Turing Awards u.ä. als jede andere Uni – liege der Anteil der Informatikstudentinnen dagegen mit 30 % deutlich höher.[14]

Geoffrey Miller, Evolutionsbiologe an der University of New Mexico, schrieb im Magazin Quillette:[15] „Wenn Sie mich fragen, ich denke dass die meisten empirischenBehauptungen in dem Google Memo wissenschaftlich korrekt sind.“ Allerdings hatte Damore die Möglichkeit zur Ableitung von Handlungsmaximen daraus selbst relativiert: „Viele dieser Unterschiede sind klein und es gibt eine signifikante Überlappung zwischen Männern und Frauen, so dass es nicht möglich ist, von Aussagen über die Population auf Individuen zu schließen.“[16] In einem weiteren Artikel in Quillette wurde darauf hingewiesen, dass die hoch qualifizierten Google-Mitarbeitenden aufgrund der rigorosen Selektionskriterien nicht repräsentativ seien für die Gesamtbevölkerung. Deshalb sei es falsch, repräsentative Studienresultate zu Geschlechtsunterschieden in der Gesamtbevölkerung auf diese Subpopulation der Google-Mitarbeitenden anzuwenden.[17]

Georgina Rippon, Psychophysiologin und Professorin für kognitives Neuroimaging an der Aston University, widersprach Miller gegenüber der BBC. Ihrer Ansicht nach habe Damore die Wissenschaftler nicht verstanden, die Basis seiner Argumentation wäre falsch. „Ich weiß nicht, wen er gelesen hat,“ antwortete sie, „es ist einer dieser Bereiche, wo die Wissenschaft sich möglicherweise schneller entwickelt als die Kommunikation darüber. Er scheint vorschlagen zu wollen, dass etwas, weil es biologisch ist, unveränderbar sei.“ Rippon gab zu bedenken, dass räumliches Vorstellungsvermögen – häufig als Aspekt angesehen, wo sich männliche und weibliche Gehirne unterscheiden – durch Computerspiele beeinflusst werden kann. Und mehr Computerspiele oder eine andere Umgebung können eine Auswirkung auf ein individuelles Gehirn haben.[18]

Susanne Ihsen, Professorin für Gender Studies an der TU München, sah in einem Interview der Wochenzeitschrift Markt&Technik Damores Thesen als „krude Annahmen und Weltsichten“ an, „die keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhalten“. Ihrer Auffassung nach fänden seine Mutmaßungen „weder in Biologie, Neurologie, Medizin, noch in den Geschichtswissenschaften, der Ethnologie, der Soziologie oder in der Gender-Forschung“ irgendeine Berechtigung.[19]

Eine differenzierte Analyse des Memos auf Quora durch Suzanne Sadedin, Evolutionsbiologin und Spezialistin für Biodiversität und Soziokulturelle Evolution an der KU Leuven, wurde z. B. im New York Magazin[20] The Guardian[21] und Forbes[22] aufgegriffen. Gemäß ihrem Verständnis impliziere Damore, dass kognitive Merkmale entweder biologisch (d.h. angeboren, natürlich und unveränderlich) oder nicht-biologisch (d.h. erlernt) sein müssen. Diese „Anlage versus Umwelt“-Dichotomie wäre gemäß Sadedin aber völlig veraltet. Vielmehr beruhe die moderne Forschung auf der mehr biologisch begründeten Sichtweise, dass neurologische Merkmale sich im Laufe der Zeit unter gleichzeitigem Einfluss epigenetischer, genetischer und umweltbedingter Einflüsse entwickeln. Alles über Menschen gehe sowohl mit Anlage wie Umwelt einher.[23]

Presse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Über das Memo und die Reaktionen darauf wurde international und in der gesamten deutschsprachigen Presse ausführlich berichtet. Das Memo selbst wurde von den meisten deutschen Leitmedien als sexistisch wahrgenommen. Nordamerikanische Medien berichteten differenzierter. Die Kritik deutscher Medien richtete sich vor allem an die Reaktion des Unternehmens, mit der Entlassung eine notwendige Diskussion der Thesen zu unterbinden.
In der Wirtschaftswoche hielt es Lin Freitag für einen Fehler, dass der Autor des aus ihrer Sicht „sexistischen Manifests“ entlassen wurde: „Unternehmen müssen krude Debatten aushalten.“[24] Auch die Netzkolumnistin Angela Gruber hielt es in Spiegel Online für „das falsche Signal“, dass der Google-Mitarbeiter entlassen wurde, denn das „dürfte aus der Sicht seiner Unterstützer … dessen Vorwurf nur bestätigen“. Sie kommentiert: „Wenn ein pseudowissenschaftlicher, pseudointellektueller und an manchen Stellen irritierend pseudotoleranter Text eines einfachen Mitarbeiters solche Wellen schlägt, wirft das ein trauriges Licht auf die schlechte Gesamtsituation in der Tech-Branche in Sachen Diversität.“[25]

Michael Hanfeld schrieb in der FAZ: „Man kann sein Schreiben so oder so lesen – als unausgegoren, paternalistisch, als Vermittlungsversuch, als Wehklagen von einem, der seine und die Felle seiner ‚Klasse‘ (ältere, weiße Männer) davonschwimmen sieht, oder als Kampfansage. … Den Frauen nicht nur bei Google jedoch wäre viel mehr damit gedient, ein Memo wie dieses ‚Manifest‘ Punkt für Punkt zu hinterfragen, damit den Männern bei der nächsten Gehaltsverhandlung der ‚gender gap‘ wirklich um die Ohren fliegt.“[26]

In der Wochenzeitung Die Zeit sinnierte Robert Franken darüber, ob „die Nerds die Angst vor dem Statusverlust“ treiben würde. Seiner Ansicht nach zeige das Manifest: „Manche fürchten um ihre Privilegien. So verletzend die Äußerungen sind, wir müssen sie ernst nehmen.“[27]

„Einen größeren Mist habe ich selten gelesen.“ bekannte Jessica Tomala im Magazin GIGA und kam zu der Ansicht „Der Google-Entwickler … scheint wohl noch nicht verstanden zu haben, dass Stereotype in der sich weiterentwickelnden Gesellschaft in der wir leben, einfach out sind.“[28] „Die Empörung über das sexistische Memo eines Google-Mitarbeiters verstellt den Blick auf strukturelle Probleme der Technikbranche.“ schrieb Catharina Felke in Die Zeit. Denn: „Sie existieren auch in Deutschland.“[29]

Nina Bovensiepen kommentierte das Memo in der Süddeutsche Zeitung so: „Das antifeministische Manifest des Google-Mitarbeiters ist rückständig und dumm. Zustimmung bekommt er nur deshalb, weil er die Ängste vieler weißer Männer vor den Veränderungen im Arbeitsumfeld ausspricht.“[30]

Stefan Paravicini schrieb in der Neue Zürcher Zeitung: „Für krude geschlechtsspezifische Vorurteile gibt es im Silicon Valley zu Recht kein Pardon. Angesichts des mässigen Erfolgs der Bemühungen um mehr Diversität in der eigenen Belegschaft sollte Google allerdings auch offen sein für Stimmen von außerhalb der Echokammer.“[6]

Eine frauenfeindliche Polemik sah Belinda Grasnick in der taz in dem Dokument, das deutlich zeige, welche Meinungen es nach wie vor über Frauen in der Branche gäbe. Sie nahm aber auch wahr, dass das Dokument eine Diskussion innerhalb des Silicon Valleys ausgelöst habe.[31]

In einer Glosse in der Welt meinte Anett Selle, im gleichen Stil könne man begründen, warum Männer aufgrund ihres Körperbaus und geringerer Sprachkompetenz grundsätzlich schlechte Journalisten seien.[32]

Debra W. Soh kommentierte in der kanadischen The Globe and Mail das Memo als „gerecht und sachlich genau.“ Sie argumentierte, dass wissenschaftliche Studien „Geschlechtsunterschiede im Gehirn, die zu Unterschieden in unseren Interessen und Verhalten führen“ gefunden hätten. Außerdem würde pränatales Testosteron mit „einer Vorliebe für mechanisch interessante Dinge und Berufe im Erwachsenenalter“ korrelieren, die den höheren Prozentsatz von Männern in erklärt technologiebezogenen Feldern erklären könnte.[33]

Kritik an der Berichterstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
David Brooks bezeichnete in einer Gastkolumne in der New York Times die Berichterstattung über das Google Memo als „grauenhaft“: „The coverage of the memo has been atrocious“. Der Mob, der derzeit Damore jagen würde, wäre wie die Mobs, die man zuletzt auf den (amerikanischen) Campussen gesehen habe.[16]

Conor Friedersdorf schrieb in The Atlantic, dass er sich nicht erinnern könne, wann das letzte Mal so viele Abnehmer und Einschätzer eines Textes, den jeder besaß, so viele Aspekte falsch charakterisieren konnten.[34]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Frauen in der Informatik
- Hjernevask

[...]

PDF-Datei "Google’s Ideological Echo Chamber" mit weiteren Weblinks ->

https://yadi.sk/i/CboFIeBh3M4QPK


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