Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Don Alphonso: Mit grüner Selfiepolitik gegen Erfahrung und Substanz (Politik)

Christine ⌂ @, Thursday, 19.10.2017, 21:12 (vor 2381 Tagen) @ Christine

[..]Eine relevante Wählerwanderung gab es trotzdem: Die SPÖ verlor einen Teil ihrer Wähler an die FPÖ und ÖVP, und glich diese Verluste durch massive Zugewinne von den Grünen aus. Die Grünen sind die eigentlichen Wahlverlierer – sie verloren über 8 Prozentpunkte und kommen aller Wahrscheinlichkeit mit 3,9% nicht mehr in den Nationalrat. Der Umstand, dass eine Oppositionspartei 2 von 3 Wählern verliert, während eine unbeliebte grosse Koalition herrscht, ist ebenso erklärungsbedürftig wie interessant. Denn die Katastrophe ist selbst verschuldet und kennt einen weiteren Sieger: Die Liste des grünen Urgesteins und Skandalaufdeckers Peter Pilz, der die Grünen kur vor der Wahl verlassen hat, weil diese bei der Listenaufstellung dem Jungpolitiker Julian Schmid den Vorzug gaben. Die Grünen scheiterten an der 4%-Hürde, die Liste Pilz dagegen nahm sie mit minimaler Vorbereitung und wenig Geld ohne Probleme im ersten Anlauf.[..]

[image]

Nun haben die Grünen in Österreich mit ihrem Dogmatismus – eines der Wahlplakate lautete “Sei ein Mann – wähl eine Frau. Das ist Grün.“ – sicher viele Fehler gemacht, weshalb sie in ihren Hochburgen in den Städten ebenso wie in der Provinz verloren haben. Es gab einen abrupten Wechsel an der Parteispitze, Gerüchte über fragwürdige Kandidatenwahlen und die Abspaltung der Parteijugend. Aber trotzdem sind sie die Partei, die hinter dem auch in Deutschland gefeierten Sieg des Bundespräsidenten van der Bellen gegen den Vertreter der FPÖ steht, und diesen Absturz von der Mehrheitspartei zur ausserparlamentarischen Opposition muss man erklären. Und das ist gar nicht so schwer, wenn man sich einmal anschaut, wie die Grünen sich um die junge, urbane, netzaffine Zielgruppe gekümmert hat.[..]
http://blogs.faz.net/deus/2017/10/17/mit-gruener-selfiepolitik-gegen-erfahrung-und-substanz-4689/

Don Alphonso hat in seinem Beitrag aufgezeigt, dass "modern sein" alleine nicht reicht, um heutzutage politisch etwas zu erreichen. Diese Frage haben sich anscheinend auch andere gestellt, deshalb noch ein Beitrag aus Don Alphonsos Artikel.

“Post-Politik” fegt Peter Pilz aus dem Parlament
 
Peter Pilz fliegt aus dem Parlament. Die Delegierten am Grünen Bundeskongress wollten das so.
Keine Frage: Peter Pilz ist ein “schwieriger Charakter”, der gerne von der Parteilinie ausschert, die Grünen haben eine Verjüngung der Partei dringend notwendig. Und: Peter Pilz hat polarisiert – am meisten wohl in der eigenen Partei. So jemand kann bei einer Listenwahl schon mal durchfallen. Das eigentlich Interessante ist dabei die Person, gegen die Pilz verloren hat: Julian Schmid. Was ist besser an Julian Schmid als an Peter Pilz, fragt sich Christoph Ulbrich.[..]
 
In einem Satz: Peter Pilz macht Politik. Julian Schmid macht Public-Relations in eigener Sache. Am Bundeskongress der Grünen hat das funktioniert: Julian Schmid wurde gewählt, Peter Pilz nicht. Ob es bei der Nationalratswahl – wenn nicht ein paar Grüne Delegierte, sondern 6 Millionen ÖsterreicherInnen wählen – auch so funktioniert? Das bleibt abzuwarten.
https://www.semiosis.at/2017/06/26/post-politik-fegt-peter-pilz-aus-dem-parlament/

Wie das ausgegangen ist, wissen wir ja mittlerweile :-D

Das Ganze erinnert mich auch an die kürzlich erschienene Bertelsmann-Studie, welche heraus gefunden haben will, dass die politische Trennlinie in Deutschland nicht zwischen rechts und links verlaufen würde, sondern zwischen Modernisierer und Modernisierungsverlierer.

Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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