Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Stadtmensch und Fischer zu Weinstein (Feminismus)

adler @, Kurpfalz, Thursday, 26.10.2017, 16:32 (vor 2346 Tagen) @ adler

Gestern habe ich beim Stadtmensch seine Sicht der Dinge gefunden. Und die sprechen mir aus dem Herzen. Die Artikel vom Stadtmensch sind zwar meist tl;dr (etwas länger), er schreibt aber einen flüssigen Stil und spannend und ist deshalb gut zu lesen.

Zur Affäre des Sex-Maniacs Weinstein und ihren Folgen.
http://www.stadtmensch-chronicles.de/menue-links/monologe/detailansicht/archive/2017/october/article/erst-twitta-macht-den-menschen/
(...)
Bestimmte Fragen darf man in dieser Angelegenheit schon mal grundsätzlich nicht stellen. Sonst käme man vielleicht darüber ins Grübeln, wie so ein Arschloch über Jahre und Jahrzehnte ungebeten an Schauspielerinnen rumfummeln konnte, ohne dafür auf die Finger zu kriegen. Man munkelt, dass sich einige Schauspielerinnen der Weinsteinschen Überzeugungsstrategie à la »Mach du dich nackisch, ich mach dich Filmstar« bereitwillig hingaben. Andere einigten sich bei seinen schmierigen Annäherungsversuchen nachträglich auf großzügige Schweigegelder, wird erzählt.
Wie nennt man so ein Verhalten noch gleich? Ach ja: Prostitution; eine überbezahlte Variante vielleicht, aber im Kern eben Prostitution. So völlig unschuldig und herzensrein, wie es uns die anschließenden Hashtags weismachen wollen, sind die involvierten Actricen also auch nicht.
(...)

Noch länger schreibt Bundesrichter Thomas Fischer.
Um den Artikel lesen zu können, muss man sich neuerdings erst registrieren, kostet aber (noch) nichts. Naja, verlinkt scheint es auch ohne Anmeldung zu gehen. Über dieses Phänomen hatte auch schon Hadmut Danisch geschrieben.

Ich auch! Ich auch!
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-10/metoo-sexismus-opfer-soziale-medien-hysterie/komplettansicht
Von Thomas Fischer - 25. Oktober 2017 - DIE ZEIT
(Heute schon 700 Kommentare!)

Gut, dass kürzlich in Los Angeles jemand enthüllt hat, was bisher total geheim war und eigentlich niemand für möglich gehalten hat! Harvey Weinstein, ein "Mogul", hat sich als sexistisches Schwein erwiesen! Und wie wir in der SZ lesen mussten, ist er auch sonst ein Arschloch.
... Die Bewegung "MeToo" hat mit einer Laufzeit von drei Wochen auch Deutschland erreicht. Die Süddeutsche Zeitung, der Spiegel und die ZEIT brachten Sonderberichte, alle anderen bringen täglich ein Foto einer sorgenzerfurchten Schauspielerin (46) in Etui-Kleid (34) und High Heels (10), die es kaum fassen kann. Nachrichten-Formate aller bedeutenden deutschen TV-Sender berichten
... Vorkämpferinnen haben gar bekannt, dass ihnen vor zehn Jahren bei einer Preisverleihung ein greiser Großschauspieler die Hand auf eine Hinterbacke legte, sie sich anschließend aber gleichwohl lächelnd mit ihm durch den Abend herzten, weil sie einfach zu traumatisiert waren, um die Gala zu stören.
...
Wer sich "Opfer" nennen darf, hat gewonnen,

... Oder vielleicht andersherum: Auch ich wurde bevorzugt, weil ich eine Deutsche war, weil ich Ja zu allem gesagt habe, weil ich Chefs nach dem Maul geredet habe, weil ich mich nachgiebig, flexibel, opportunistisch zeigte, weil ich mich von erbärmlichen Wichtigtuern zum Abendessen einladen ließ und ihnen menschliches Interesse vorspielte. ... und weil ich dachte: Vielleicht hilft es ja.
(...)
Ich bekenne aber folgende tatsächliche Opfer-Erfahrungen: Ich wurde in meinem Leben von mehreren Dutzend Frauen begrapscht, geküsst, bedrängt, mit aufdringlichen Briefen, E-Mails, Fotos, Einladungen, Lobhudeleien und sonstigen Nachstellungen traktiert, die mir sehr unangenehm waren. Mir wurden Zungen in den Mund, Brüste in die Hände und Hüften an den Unterleib gedrängt, die ich weder erwartet noch erhofft hatte.
... Ich bin in meinem Leben von Frauen zu sexuell motivierten Handlungen und Duldungen gezwungen, erpresst, genötigt worden. Man hat mich eingesperrt, mir mit Strafanzeigen gedroht, mich in aufdringlicher Weise berührt, abgeleckt, sich mir in aufreizenden Posen und Outfits präsentiert, angeboten, aufgedrängt.
(...)
Ich habe all dies überstanden, beklage mich nicht und finde im Rückblick manche Peinlichkeiten durchaus lustig.
Das Erstaunliche war, dass die Anzahl solcher Erlebnisse sich proportional zum Fortschreiten von Alter, Gewicht und – vor allem – von beruflichem Erfolg entwickelte: Mit Abstand die wenigsten attraktiven Frauen näherten sich mir sehnsuchtsvoll, als ich jung, schön, arm und unbekannt war.
(...)
Frauen berichten heutzutage gern, es handle sich dabei um einen sekundär traumatisierenden Reflex aus Unterlegenheit. Ich bezweifle dies und halte es für schlichten, über alle Maßen menschlichen Opportunismus.

--
Go Woke - Get Broke!


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