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"Himmelreich international" auch bald bei uns im DummTV und bei BLÖD? (Feminismus)

Referatsleiter 408, Tuesday, 05.02.2013, 13:24 (vor 4106 Tagen)

Hetzjagd im Bordell vor laufender Kamera

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Die pakistanische TV-Journalistin Maria Khan führt vor laufender Kamera einen zweifelhaften Moralfeldzug: Sie stürmt in ein als "Massagesalon" getarntes Bordell, drängt die Frauen zum "Geständnis", die Polizei bringt sie gleich mit. Viele Zuschauer sind entsetzt, doch Khan sieht sich im Recht.

Der Mann öffnet die Tür nur einen Spalt weit, Maria Khan drückt sie auf. Was das solle, will der Mann wissen, doch die Frau blafft ihn an: "Ich bin mit der Polizei hier! Gehen Sie zur Seite, gehen Sie!" Eine Kamera folgt ihr, in grellem Scheinwerferlicht stürmt sie in das Haus, hinein in ein Zimmer, in dem mehrere junge Frauen sitzen. Es ist eine Razzia in einem mutmaßlichen Bordell, gelegen in einem Wohnviertel der pakistanischen Millionenmetropole Lahore.

Doktor Maria Zulfiqar Khan, Moderatorin beim pakistanischen Fernsehsender ExpressNews und nach eigenen Angaben auch Medizinerin, beschäftigt seit dem Wochenende die Blogosphäre des Landes. Die Frage, um die es geht: Darf sich eine Journalistin als Sittenwächterin aufführen, und dann auch noch auf so aggressive Weise? Oder legitimiert das Schicksal der Frauen, die missbraucht und ausgebeutet werden, das Vorgehen der Journalistin?

"Baat Say Baat", wörtlich: "Von Rede zu Rede", heißt ihre Sendung auf Urdu. Übersetzt bedeutet es so viel wie "Dies und das", ein lockeres Plaudern. Mit der Ausgabe vom Freitag hat Khan sich nun den zweifelhaften Ruf einer selbsternannten Sittenwächterin erworben, die sich anmaßt, die Handtaschen fremder Frauen auszuschütten und ihnen Vorhaltungen zu machen.

"Oh bitte, wir wissen alle, was hier passiert!"
"Wer ist hier Pakistanerin?", schreit Khan die Frauen an. In dem Center arbeiten Chinesinnen und eine Russin, außerdem auch Pakistanerinnen. Die Frauen halten sich die Hände vors Gesicht. "Was machst du hier?", fragt die Moderatorin ein junges Mädchen. Nach einigem Hin und Her presst es hervor, es sei hier, um Leute zu massieren. "Oh bitte, wir wissen alle, was hier passiert!", schleudert Khan ihr entgegen.

Sie drängt eine andere Frau, detailliert die Dienstleistungen zu beschreiben, die in dem Center angeboten werden. Als die sich weigert, droht Khan: "Ich werde dich den Polizisten übergeben, wenn du nicht die Wahrheit sagst!" Dann brüllt sie in die Runde: "Wer ist für den Betrieb hier zuständig?" Andere Frauen fordert sie auf: "Ich will eure Pässe sehen!" Schließlich befiehlt sie den Polizisten: "Nehmt die Frauen fest und bringt sie weg von hier!"

Khan macht eine ältere Chinesin als Chefin des Hauses aus. "Zeigen Sie mir Ihre Betriebsgenehmigung." So geht es minutenlang: "Zeigen Sie mir Ihre Genehmigung! Zeigen Sie mir Ihre Genehmigung!"

Kondome in der Handtasche
Die Chinesin macht eine jämmerliche Figur. Erst fragt sie Khan, mit welchem Recht sie in dem Haus filme. Die Journalistin knallt ihr an den Kopf: "Sie betreiben hier ein Sex-Center und fragen mich, wer mir erlaubt, hierher zu kommen?" Die Chinesin entgegnet, das sei gar kein "Massage-Center", sondern eine "Klinik". Dann tut sie so, als suche sie nach der Betriebserlaubnis, um kleinlaut zuzugeben, dass sie keine besitzt.

Schließlich stehen Khan und die Polizisten vor mehreren von innen verschlossenen Zimmern. Die Moderatorin triumphiert: "Hier gibt es keine Massagegeräte, sondern nur diese Zimmer!" Sie greift die Handtasche einer Frau und schüttet sie aus. Kondome purzeln heraus. "Was ist das?", brüllt sie und hält ihren Fund in die Kamera. Schließlich findet sie eine Frau, die vor der Kamera einräumt, dass Frauen in dem Center ihren Körper verkaufen würden.

Prostitution ist in Pakistan verboten. Viele Bordelle tarnen sich als Massagepraxen. Alle paar Monate finden landesweit Razzien statt, werden Häuser geschlossen - um wenige Tage später woanders neu zu eröffnen. In den Bordellen prostituieren sich Pakistanerinnen, aber auch Frauen aus China, Afghanistan, Russland, Zentralasien und Arabien.

Kritische Reaktionen selbst beim Sender
Bei den pakistanischen Prostituierten handelt es sich oft um geschiedene Frauen aus armen Familien oder Frauen, die vor ihren gewalttätigen Ehemännern geflohen sind und nun versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber es gibt auch Frauen, die sich durch das Anschaffen einen extravaganten Lebensstil finanzieren. In der Gesellschaft wird käuflicher Sex tabuisiert, er gilt als verwerflich. Gleichwohl muss die Nachfrage groß sein, sonst gäbe es nicht so viele Bordelle.

Der erhobene Zeigefinger, die selbstgerechte Manier Khans nerven aber Tausende. "Ich wünschte, Maria Khan würde mal Razzien machen an Orten, wo Leute mittels Gehirnwäschen zu Selbstmordattentätern gemacht werden", ätzt @hameedtalad auf Twitter. Mehrere schreiben in den sozialen Netzwerken, das Benehmen der Journalistin zeige beispielhaft, wie "krank" die pakistanischen Medien seien. Das Echo ist überwiegend negativ, viele fühlen sich an die Journalistin Maya Khan erinnert, die im vergangenen Jahr unverheirateten Liebespaaren im Park nachstellte und schließlich wegen des öffentlichen Aufschreis von ihrem Sender gefeuert wurde.

Sogar innerhalb des Senders ExpressNews sind viele Mitarbeiter verwundert bis verärgert über Khans Auftreten. "Sie will um jeden Preis Karriere machen, was bedeutet, dass sie Quote machen muss", sagt ein Mitarbeiter. "Offensichtlich ist sie bereit, dafür alle journalistischen und ethischen Prinzipien über Bord zu werfen." Ein anderer Mitarbeiter, Omair Mahmood, fragt in seinem Blog: "Wer hat Doktor Maria Zulfiqar Khan das Recht gegeben, solche Razzien durchzuführen, wenn es doch Sache der Polizei ist?" Seine Antwort: "Niemand!"

Khan sieht Bevölkerungsmehrheit hinter sich
Die Jagd auf Prostituierte weckt in Pakistan Erinnerungen an ein düsteres Kapitel in der Geschichte des Landes: Vor fünf Jahren verbreiteten ultrakonservative Koranschüler der Roten Moschee in Islamabad Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Sie verlangten, die Regierung solle das islamische Recht anwenden, und drohten mit einem Bürgerkrieg. Sie terrorisierten Ladenbesitzer, die CDs verkauften, griffen Internetcafés und Friseursalons an, entführten angebliche Prostituierte aus Bordellen in ihre Moschee. Im Sommer 2007 stürmten Soldaten das Gebäude. Mehr als hundert Menschen starben bei den Kämpfen.

Moderatorin Khan sieht sich im Recht. "Wir haben den Hinweis auf das Bordell von den Nachbarn erhalten, auch auf ein 14-jähriges Mädchen, das von seinem Vater gezwungen wurde, dort zu arbeiten." Man könne nicht so tun, als sei der Betrieb von Bordellen etwas Normales, sagte Khan SPIEGEL ONLINE. "In unserer Gesellschaft ist eine Mehrheit dagegen, das müssen wir also bitte berücksichtigen."

Ihr aggressives Vorgehen rechtfertigt die Journalistin damit, dass "manche Probleme auf angemessene Art" angegangen werden müssten. "Wenn ein 14-jähriges Kind zur Prostitution gezwungen wird, halte ich mein Vorgehen für angemessen", sagt sie.

In der Sendung hat sie die Familie dieses Mädchens aufgesucht. Khan trifft die Mutter an, die weinend berichtet, dass der Vater das Kind zur Arbeit schicke und das Geld, mehrere tausend Rupien, kassiere.

Khan ruft den Vater an. Der hört sich die Vorwürfe an, dann sagt er, er sei sich keiner Schuld bewusst. Er habe seine Tochter lediglich zum Arbeiten in ein Massage-Center geschickt.

Quelle

Da gibts nur ein Mittel zur Befriedung: Eine ordentliche Sprengfalle!


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