Um das Konzept der „Intelligenz“ tobt ein Glaubenskampf (Off-Topic)
HOCHBEGABTER SAGT:
- Hochbegabung ist ein Mythos
VON PATRICK ZIMMERSCHIED am 26. April 2016
Um das Konzept der „Intelligenz“ tobt ein Glaubenskampf. Anhand vermuteter kognitiver Fähigkeiten werden ganze Geschlechter, Ethnien oder Nationalitäten beurteilt. Unser Autor Patrick Zimmerschied zählt zu den Menschen mit dem höchsten IQ weltweit – und hält das Bohei um Hochbegabung für Quatsch
In den Medien und im Bildungsbereich wird oft großes Aufsehen um Hochbegabte gemacht. Der Kult ging sogar so weit, dass in der Zeit, als es Studiengebühren in Deutschland gab, junge Studenten mit einem IQ von über 130 an manchen Universitäten von den Zahlungen befreit waren.
Es besteht zudem eine Tendenz, insbesondere in Hochbegabtenvereinigungen wie Mensa zu behaupten, dass Hochbegabte in der Schule „unterfordert“ werden und deshalb speziellen Unterricht benötigen, da sie sich ansonsten zu Schulversagern entwickeln würden.
Ich gehöre in die Gruppe dieser Schulversager. Mit 21 habe ich den Aufnahmetest für Mensa bestanden – während ich als Postbote arbeitete. Einige Jahre später wurde ich sogar von Business Insider und Yahoo News in eine Liste der Menschen mit dem höchsten Intelligenzquotienten der Welt aufgenommen (was natürlich vollkommener Blödsinn ist).
Nicht gelangweilt, sondern einfach zu dumm
Trotz meiner zertifizierten Hochbegabung waren meine Leistungen an allgemeinbildenden Schulen eher bescheiden. Und nicht in einzelnen Fächern: Ich versagte auf der ganzen Linie. In besonderem Maße in den Naturwissenschaften. Nicht etwa, weil mein IQ in diesem Bereich weniger entwickelt wäre. In dem Test für Mensa war meine „numerische Intelligenz“ sogar am stärksten ausgeprägt.
Aber was heißt das eigentlich? In diesem Test-Teil musste man Zahlenreihen fortführen und Dreisatzaufgaben ausrechnen. Jeder vernünftige Mensch weiß, dass die Fähigkeit beispielsweise Differentialgleichungen zu lösen etwas anderes ist als solche Spielereien. Ganz sicher waren jedenfalls meine Noten nicht so unterirdisch, weil ich gelangweilt war. Sie waren schlecht, weil ich zu dumm war, um bessere zu bekommen. So einfach ist das.
Das hat wenig mit meinem IQ zu tun. Ich bin bloß nicht gut in dem, was man braucht, um Erfolg in der Schule zu haben. Genauso wie viele andere Hochbegabte ebenfalls.
Die ausgezeichneten Leistungen, die ich an der Berufsschule erbracht habe sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass es sich bei meiner Schwäche nicht um irgendetwas wie „Unterforderung“ gehandelt hat, sondern dass der Unterricht an der Gesamtschule und den Fachoberschulen, die ich besucht habe, zu schwer für mich war.
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Muhammad Ali nur auf 78, was fast schon an der Grenze zur geistigen Behinderung liegt. Elvis Presley hat mit einem gemessenen IQ von 70 diese Grenze sogar erreicht.
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