Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Marlene Löhr (mit Passbild) (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Sunday, 16.02.2014, 16:36 (vor 3731 Tagen)

F128 Dr. Marlene Löhr geboren am 02.08.1985 in Lüneburg – Studium der Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Europäische Ethnologie in Flensburg und Kiel – seit 2004 Mitglied der Grünen - bis 2013 Vorsitzende der Grünen Schleswig-Holstein – http://marlene-loehr.de - marlene.loehr@gruene.de - Anschrift: Holm 64, 24937 Flensburg - http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/grueneloehr100_v-contentgross.jpg

Grüne laden zur Diskussion: Brauchen wir eine Frauenquote?
Anlässlich des 100. Frauentages kommt die Grüne Landesvorsitzende Marlene Löhr am Donnerstag, 14. April, nach Lübeck und wird mit Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck, und den Teilnehmern die Frage "Die Hälfte der Macht - brauchen Frauen die Quote?" diskutieren.
"Die Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft sind immer noch fest in Männerhand. Das gilt auch für das wichtige Kontrollgremium Aufsichtsrat. Es ist an der Zeit, von Appellen zu gesetzlichen Regelungen zu wechseln", so die Grünen.

Laut Vorschlag der Grünen soll bis 2015 eine Mindestquote für beide Geschlechter in den Aufsichtsräten aller börsennotierten und der Mitbestimmung unterliegenden Gesellschaften von 30 Prozent gelten und bis 2017 eine Quote von 40 Prozent erfüllt sein.

Mit diesem Vorstoß sind die Grünen in Europa nicht allein. Norwegen gilt als führend - durch die Quote wurde inzwischen ein Frauenanteil in Aufsichtsräten von 41 Prozent erreicht. Auch die Niederlande und Spanien haben entsprechende Regelungen auf den Weg gebracht. 
Deutschland liegt im internationalen Vergleich mit Indien auf einem der letzten Plätze. Gerade mal 10,6 Prozent der Mitglieder in deutschen Aufsichtsräten sind Frauen.

Ist die Quote ein notwendiges Instrument, um den Frauenanteil in den Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft zu erhöhen und zu gewährleisten? Warum ist es so wichtig, Posten in den Führungsetagen mit Frauen zu besetzen? Welche anderen Instrumente braucht es noch, um Frauen an der Verantwortung zu beteiligen? Diesen Fragen wollen die Lübecker Grünen mit ihren Gästen Marlene Löhr und Elke Sasse und allen Interessierten nachgehen.

Veranstaltungsdaten:
Donnerstag, 14. April, 19 Uhr, Akzent, Hüxstraße 83-85, Lübeck
http://www.hl-live.de/aktuell/drucken.php?id=68450

http://www.sh.gruene-partei.de/cms/lv/dok/376/376389.weitere_ziele_der_lag_frauenpolitik.htm

Zum 99. Internationalen Frauentag am 8. März erklären die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Marlene Löhr, und die frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtags-fraktion, Marret Bohn:
Marlene Löhr:
Frauen sind in unserer Gesellschaft überdurchschnittlich von Armut betroffen. Der Frauenanteil im Niedriglohnsektor liegt bei fast 70 Prozent - obwohl die meisten Frauen eine abgeschlossene Berufsausbildung oder sogar ein Studium haben. Frauen verdienen in Deutschland immer weniger als Männer. 2008 lag der Verdienst von Frauen 23,2 Prozent unter dem von Männern, Tendenz steigend. Damit liegt der Abstand deutlich über dem EU-Durchschnitt von 18,0 Prozent. Ein flächendeckender Mindestlohn von wenigstens 7,50 Euro würde deshalb besonders Frauen zugute kommen.
Wir brauchen endlich eine eigenständige Existenzsicherung für Frauen, um das gesetzlich zementierte Abhängigkeitsverhältnis von Frauen gegenüber Männern zu durchbrechen. Außerdem sollte heute keine Frau mehr vor die Wahl "Kind oder Karriere" gestellt werden: Wir Grüne machen uns stark für den zügigen Ausbau von Kitas, um die bedarfsgerechte Versor-gung mit Ganztagesplätzen und U-3 Plätzen flächendeckend sicherzustellen.
Diese Lösungsansätze haben nicht nur eine direkte Wirkung auf die Gleichstellung von Frauen und Männern, sondern wirken auch indirekt, um die Altersarmut von Frauen zu bekämpfen.

http://www.sh.gruene.de/cms/default/dok/330/330784.frauenarmut_bekaempfen_gleichstellung_st.htm

In ihrem Blog schreibt die derzeitige frauen- und genderpolitische Sprecherin der Grünen Jugend in Schleswig-Holstein, Daniela Ehlers, dass es Zeit sei für die Grünen zu erkennen, dass die Umsetzung der Frauenquote gescheitert sei. Eine Replik.
Der Schluss ist ein schneller. Auch nach 30 Jahren sind nicht überall zu 50% Frauen beteiligt = Frauenquote hat versagt. Zugegeben, eine solche quantitative Betrachtungsweise der Quote führt tatsächlich zu einem ernüchternden Ergebnis. Die Quote war jedoch immer auch Instrument für eine qualitative Verbesserung in der Arbeit der Partei. Und genau da ist die Quote ein wahres Erfolgsmodell.
Bei uns Grünen wird beispielsweise quotiert diskutiert. Diese Mischung der Perspektiven tut den Diskussionen innerhalb der Partei immer wieder gut und macht uns zu der kreativen Truppe die wir sind. Neudeutsch heißt das Diversity Management und das haben wir ziemlich gut drauf. “Die” Männer unserer Partei (auch wenn es diese einheitliche Kategorie eigentlich nicht gibt) haben die Mitarbeit von Frauen zu schätzen gelernt. Wer das nicht glaubt, sollte sich mal in Diskussionen anderer Parteien begeben. Wie oft habe ich es dort erlebt, dass wenn die Frau den Mund aufmacht, werden die Handys und Tablet-PC rausgeholt und es erfolgt ein mechanisches Nicken.
Bei uns Grünen werden Listen und Gremien quotiert besetzt. Dieser Zwang, Frauen an der Aufstellung der Listen zu beteiligen hat dazu geführt, dass – wenn absehbar nicht genügend Frauen zur Verfügung stehen – überlegt werden muss, wie man die “Posten” auch für Frauen attraktiv gestalten kann. Es ist auch bei uns Grünen noch regelmäßg so, dass Frauen nicht in Scharen nach vorne drängen. Dies hat bisher aber dazu geführt, dass zumindest in meiner Amtszeit sich immer wieder Kreisverbände an mich gewandt haben, um Unterstützung bei der frauenfreundlicheren Gestaltung ihrer Arbeit zu erfragen. Oftmals bewerben sich Frauen nicht, ohne zu wissen was genau auf sie zukommt. Mentoringprogramme (Schnuppermöglichkeiten) wirken da beispielsweise wahre Wunder. Wenn sie sich bewusst für eine Kandidatur entschieden haben, machen sie die Job meistens richtig gut.
Die quotierte Besetzung von Listen und Gremien führt auch dazu, dass Frauen nicht beweisen müssen, dass sie eigentlich der bessere Mann sind um gewählt zu werden. Die Methode “Ellenbogen” anderer Parteien ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum dort nicht so viele Frauen in den vorderen Positionen mitspielen (wollen). Männer und Frauen machen nun mal unterschiedlich Politik. Mit einer Quote kann Frau aufsteigen ohne sich eine Maske überstülpen zu müssen.
Dadurch das wir Frauen fördern und ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe anbieten, schaffen wir auch Vorbilder für andere Frauen. Wie bereits gesagt müssen sich Frauen oftmals erst überzeugen, dass sie den Job können bevor sie dafür ihre Hand heben. Die Frauen, die bereits in den vorderen Reihen stehen können Vorbilder sein für Frauen, die nachrücken wollen.
All diese qualitativen Eigenschaften die die Quote hervorbringt möchte ich in unserer Partei nicht mehr missen. Meiner Meinung nach hat die Quote kein Verfallsdatum, denn sie zu erfüllen ist eine dauerhafte Aufgabe. Sie ist ein Selbstverständnis der Grünen. Von daher ist es auch unsinnig zu behaupten, die Grünen in Schleswig-Holstein könnten ihr Frauenstatut abschaffen. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die sich kritisch zu diesen Regelungen äußern. Die letzte Diskussion hat eine derart überwältigende Bestätigung des Frauenstatutes mit sich gebracht (auch von Seite vieler Männer), dass wir darum keine Angst haben müssen.
Einen letzten Blick möchte ich dann aber doch auch nochmal der quantitativen Beteiligung von Frauen entgegenbringen. Und das sieht gar nicht so schlecht aus. Unser Landesvorsitzenden sind derzeit beide weiblich, unsere Fraktionsspitze hat mit Eka von Kalben und Marret Bohn ebenfalls zwei starke Frauen in vorderster Reihe. Die Landtagsfraktion ist zu 50% mit tollen, kompetenten Frauen besetzt. Auf Bundesebene haben sich jetzt drei Frauen auf die Spitzenkandidatur beworben, die alle genügend Erfahrung und Kompetenz besitzen, um dieses Amt auch auszuüben. Bei den 12 männlichen Bewerbern ist das nicht zu behaupten. Unsere Grüne Jugend ist seit Jahren aktive Verfechterin der Frauenquote und war zeitweise auch mit einer weiblichen Doppelspitze besetzt. Und auch auf Kreisebene haben wir inzwischen ein tolles Team erfahrener Frauen, die sich gegenseitig helfen. So hat gerade letzte Woche ein tolles Seminar der LAG Frauen stattgefunden, um andere Frauen in kommunaler Politik fit zu machen.
Wenn man Frauen gleichberechtigt beteiligen will, ist die Frauenquote ist ein Grünes Erfolgsmodell. Es ist Zeit darauf stolz zu sein.

http://marlene-loehr.de/?p=723

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