Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Liste Femanzen Dr. Ursula Schäfer-Preuss (Liste Femanzen)

Oberkellner @, Wednesday, 30.12.2015, 11:05 (vor 3049 Tagen)

F434 Dr. Ursula Schäfer-Preuss – Studium der Politikwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft in Freiburg im Breisgau – stv. Vorsitzende UN Women - Vizepräsidentin der Asian Development Bank - www.unwomen.de - u.schaefer-preuss@unwomen.de - http://2020conference.ifpri.info/files/2010/09/Schaefer-Preuss_Ursula.jpg

Interview des Monats - Dr. Ursula Schäfer-Preuss
In unserem Interview des Monats stellen wir jeden Monat eine(n) Deutsche(n) auf den Philippinen und seine/ihre Geschichte in einem kurzen Interview vor. Diesen Monat: Dr. Ursula Schäfer-Preuss, Vize-Präsidentin der Asian Development Bank (ADB).
Seit über dreißig Jahren beschäftigt sich die Ökonomin Frau Dr. Schäfer-Preuss mit Entwicklungspolitik. Im November 2006 trat sie ihren Posten als Vizepräsidentin für “Knowledge Management and Sustainable Development” in der Zentrale der ADB in Manila an. Ihre umfassenden Erfahrungen im entwicklungspolitischen Bereich sammelte Schäfer-Preuss vor allem beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie in der Deutschen Botschaft in Khartum, der Deutschen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York und der Interamerikanischen Entwicklungsbank in Washington. Ihre Amtszeit bei der ADB, die zunächst auf drei Jahre begrenzt war, wurde um weitere zwei Jahre verlängert.
Dr. Schäfer-Preuss, wie kamen Sie auf die Philippinen, wie verbringen Sie Ihre Zeit hier neben der Arbeit?
Als die Ausschreibung für den Posten als Vizepräsidentin bei der ADB vor fünf Jahren an mich herangetragen wurde, sprach ich zunächst mit meinem Mann über dieses Angebot. Er hat selbst in den siebziger Jahren auf den Philippinen gelebt und bei der ADB gearbeitet. Dementsprechend ermutigte er mich, diese Herausforderung anzunehmen.
Wir haben uns auch privat gut eingelebt. Unsere 2-jährige Enkelin hält uns neben der Arbeit sehr auf Trab. Dennoch finde ich ab und zu Zeit, meinen Hobbys – insbesondere dem Klavierpielen und der japanischen Kunst – nachzugehen. Nur mein Lieblingssport, das Tennisspielen, ist auf Grund meiner Arbeitszeiten und des hiesigen Klimas schwer möglich.
Wie wurden Sie Vizepräsidentin der ADB?
Europa ist zusammen mit den USA und Japan einer der größten Anteilseigner der ADB. Als es vor 5 Jahren galt, den Posten neu zu besetzten, bat der damalige Präsident der ADB die europäischen Staaten, geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Insgesamt 7 Bewerbungen, von denen 4 in die engere Auswahl kamen, wurden vorgelegt. Ausschlaggebend dafür, dass die Wahl letztlich auf mich fiel, war sicherlich, dass ich bereits langjährige Erfahrungen im Bereich der Entwicklungspolitik gesammelt hatte. Aber auch strategische Entscheidungen spielten eine Rolle: Deutschland ist innerhalb Europas mit etwa 4 von ca.14 Prozent insgesamt, der größte europäische Anteilseigner der ADB. Zudem war Deutschland für Japan – das grundsätzlich den Präsidenten stellt – immer ein wichtiger Partner. Auch die Tatsache, dass ich eine Frau bin, dürfte ein Kriterium bei dem ansonsten mit Männern besetztem Präsidium gewesen und positiv ins Gewicht gefallen sein.
Was sind die besonderen Herausforderungen in Ihrem Job?
Mein Arbeitsumfeld ist sehr international. 67 Nationen sind derzeit Mitglied der ADB und stellen Personal. Die Arbeitsweisen der Länder sind oftmals unterschiedlich, was zwar einerseits eine Bereicherung ist, andererseits jedoch auch Entscheidungsfindungsprozesse erschwert. So sehr wir uns auch bemühen, uns mental von unserem Herkunftsland zu lösen – schließlich sind wir internationale Bedienstete – können wir kulturelle Phänomene und Denkweisen nie ganz bei unserer Arbeit unterdrücken.
Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Ich persönlich setze mich sehr für Frauenförderung und „gender equality“ ein. Meiner Meinung nach müssen wir nicht nur Frauen in Entwicklungsländern, sondern auch in unserer eigenen Institution fördern. Leider wird von den 35 Länderbüros, die die ADB im Ausland hat, nur eines von einer Frau geführt. Das liegt unter anderem daran, dass das Thema „Wirtschaft“ in vielen Ländern noch konservativ behaftet ist und viele Kollegen sich nicht vorstellen können, Frauen einen bedeutungsvollen Posten in der Branche anzuvertrauen.
Wie wurde seitens der ADB auf die schlimmen Ereignisse in Japan reagiert?
Die ADB hat einen „Disaster Reduction Fund“, aus dem für Erstmaßnahmen bei Naturkatastophen geschöpft werden kann. Eigentlich ist der Fund für Entwicklungsländer gedacht; Japan hätte jedoch – mit Ausnahmeregelung - auch einen Anteil der Gelder für Soforthilfen in Anspruch nehmen können. Allerdings wurde dies von Japan nicht in Anspruch genommen.
Wir haben der japanischen Regierung zudem angeboten, ihr mit Beratung und Sachwissen zur Seite zu stehen. Die Tsunamiwelle hat weite Landstriche überschwemmt und diese müssen auf Dauer entsalzt werden, um so wieder für die Landwirtschaft nutzbar zu werden. Ich denke, dass man auf unsere Fachkenntnisse nach den ersten Aufräumarbeiten zurückgreifen wird. Auch das Personal der ADB hat etwas für die Menschen in Japan getan: wir haben intern Spenden gesammelt, wobei einiges zusammengekommen ist.
Haben Sie Anregungen oder Wünsche für die Zusammenarbeit mit der Botschaft?
Es ist schade, dass es keinen Ansprechpartner in der Botschaft mehr gibt, der ausschließlich für die Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich ist, auch wenn mir bewusst ist, dass diese Entscheidung nicht von der Botschaft getroffen wurde.
Ich würde mir eine engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organen, die sich hier vor Ort mit Entwicklungspolitik beschäftigen, wünschen: die Botschaft, die GIZ, aber auch die ADB und andere Institutionen wären sicherlich noch effektiver in ihrer Arbeit, wenn sie sich besser koordinieren würden und in intensiverem Austausch miteinander stünden. Es könnte beispielsweise alle 2-3 Monate eine Diskussionsrunde zu entwicklungspolitischen Themen mit deutschen Stabsmitarbeitern stattfinden, bei der wir unser Wissen und unsere Erfahrungen direkt austauschen könnten.
Frau Dr. Schäfer-Preuss, wir danken Ihnen für das Interview!

http://www.manila.diplo.de/Vertretung/manila/de/00-Startseite/Interviews_20des_20Monats/schaefer-preuss__interview.html

Dr. Schaefer-Preuss is an economist who has been engaged in the field of development policy for more than 35 years.
Dr. Schaefer-Preuss became GWP's Chair in January 2013. Dr. Schaefer-Preuss’ latest assignment was as Vice President of the Asian Development Bank (ADB) in Manila for Knowledge Management and Sustainable Development. She was responsible for ADB’s Regional and Sustainable Development Department and Economics and Research Department (Office of the Chief Economist).
Prior to joining ADB, Dr. Schaefer-Preuss was Director General of Germany’s Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ). She was responsible for policies and principles of German development cooperation and German development policies for Asia and Latin America. She also engaged in bilateral cooperation with countries in Asia, Latin America, and Europe. Previously she was Chief of Cabinet of the Federal Minister for Economic Cooperation and Development from November 1998 to November 2000.
Dr. Schaefer-Preuss previously held posts as Alternate Executive Director of the Inter-American Development Bank, in the Permanent Mission of the Federal Republic of Germany to the United Nations in New York, and the German Embassy in Khartoum, Sudan.
Dr. Schaefer-Preuss took her post-graduate studies in political science, economics and sociology, and earned her Doctorate and Master’s degree in Economics at the Albert-Ludwig-University in Freiburg, Germany.

http://www.gwp.org/About-GWP/Governance-Funding/Steering-Committee/GWP-Chair/

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