Hamburg | Urteil mit überraschender Begründung im Amtsgericht Hamburg-Barmbek: Die Richterin hat am Donnerstag eine 78-Jährige wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 100 Euro verurteilt, weil diese einen farbigen Jungen als „Neger“ bezeichnet hatte. Begründung: Die Beschimpfung wiege schwerer als der Ausdruck „Nutte“, mit dem der Elfjährige die Rentnerin zuvor vermutlich belegt hatte. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten auf Freispruch plädiert.

Ausgerechnet eine Frau urteilt, dass das Wort Nutte nicht so schwerwiegend ist, wie das Wort Neger. Was soll man dazu noch sagen? Wenn das so weiter geht, dann kann demnächst jeder Neger alle Frauen als Nutten bezeichnen, aber dagegen darf man nichts sagen. Komisch finde ich nur, dass in Filmen bei denen Frauen schon bei etwas, was sie als Beleidigung empfinden, zuschlagen und sich kaum Menschen darüber aufregen. Ach ja, ich vergaß, dass sind ja immer nur weiße Männer. Ob demnächst in Filmen, wo mehr schwarze Männer mitspielen, dieses ebenfalls so gehandhabt wird? Na ja, dass nur so nebenbei.

Verteidiger Stefan Lanwer zeigte sich nach dem Urteil entsetzt: „Das ist politische Rechtssprechung.“ Seine Mandantin sei zuvor in ungehöriger Weise von dem Jungen beschimpft worden. Beide Beleidigungen hätten sich aufgehoben. Er prüfe den Gang in die Berufung.[..]

Man fragt sich sowieso, warum das ganze zu einer Gerichtsverhandlung geführt hat. Früher hätte der Bengel rechts und links eine geknallt bekommen und zu Hause hätte es vermutlich auch noch etwas gesetzt. Einerseits bin ich ja froh, dass diese Zeiten vorbei sind, andererseits denke ich mir, so hier und da hat eine Ohrfeige schon Wunder bewirkt.

Am Ende der Beweisaufnahme schüttelte die Staatsanwältin ratlos den Kopf. „Wir wissen nicht genau, was passiert ist. Das ist mehr oder weniger ein Durcheinander.“ Sie beantragte Freispruch. Ebenso wie der Verteidiger. Selbst wenn der Ausdruck „Neger“ gefallen sein sollte, so sei dies durch die vorherige Beschimpfung des Jungen strafrechtlich irrelevant. Anwalt Lanwer: „Außerdem ist Frau W. ist in einer Zeit groß geworden, in der ‚Neger‘ noch kein Schimpfwort war.“

Hoffentlich legt der Anwalt Berufung ein. Es kann ja wohl nicht sein, dass 11-jährige Rotzbengel alte Menschen nicht nur beleidigen dürfen, sondern diese auch noch falschbeschuldigen und damit durch kommen.

http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/im-hamburger-gericht-nutte-gegen-neger-id9482481.html

Im übrigen, die Kommentare wurden deaktiviert, man kann sich vorstellen, was da los war und wie argumentiert worden ist.

Christine

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Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohl angepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein