Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mädchen haben die besseren Noten

Andreas, Friday, 06.08.2004, 18:44 (vor 7193 Tagen)

Studie des DIHK
Mädchen haben die besseren Noten

Immer mehr junge Männer drohen auf dem Weg ins Berufsleben ins Abseits zu geraten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Danach erreichen junge Frauen bessere Noten und Schulabschlüsse als junge Männer. Außerdem müssen weniger junge Frauen eine Klasse wiederholen oder ohne Abschluss die Schule verlassen. Nach Angaben des DIHK erreichen auch mehr junge Frauen als Männer die Hochschulreife. Auf der Hauptschule hingegen sind die männlichen Schüler klar in der Mehrheit.

Laut Studie sinken dadurch die Chancen der Männer auf dem Arbeitsmarkt, sie sind weit öfter von Jugendarbeitslosikeit betroffen als junge Frauen. Der DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben folgert daraus, dass das bestehende System viele heranwachsende Männer nicht mehr erreiche. Sie müssten mit gezielter Förderung aus dem Abseits geholt werden.

Gute Ausbildung, keine Kinder?

Allerdings lösen auch gute Schulabschlüsse nicht alle Probleme der jungen Frauen. Laut einer Studie der Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen werden Akademikerinnen deutlich später oder gar nicht Mutter. Oft bekommen sie ihr erstes Kind erst mit Ende 30, wenn nach dem Studium eine gesicherte Position im Beruf erreicht wurde.

Auch bei älteren Untersuchungen wurden ähnliche Ergebnisse festgestellt. So lag bereits 1970 die Anzahl der kinderlosen Akademikerinnen über dem Durchschnitt anderer Berufsgruppen. Allerdings schloss damals nur jede fünfzigste Frau eine Hochschulausbildung ab, im Jahr 2000 war es immerhin jede Zehnte.

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3501076_TYP6_THE_NAVSPM1_REF1_BAB,00.html

Langsam scheint es duchzusickern.....

Andreas, Friday, 06.08.2004, 18:53 (vor 7193 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Mädchen haben die besseren Noten von Andreas am 06. August 2004 15:44:47:

Hier auch ein genialer Artikel aus dem Spiegel zum Thema:

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,311812,00.html

Erklährung:

pit b., Friday, 06.08.2004, 21:40 (vor 7193 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Mädchen haben die besseren Noten von Andreas am 06. August 2004 15:44:47:

Als mein Cousin mein Bund war sagte man ihm: Ein Soldat soll nicht denken sondern tun was man ihm sagt!"

Dazu brauch man schliesslich keinen guten Schulabschluss.
Und zu was anderes will man von jungen Männern sowieso nicht.

Re: dazu auch Spiegel Online ...

Peter, Friday, 06.08.2004, 22:47 (vor 7193 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: M�dchen haben die besseren Noten von Andreas am 06. August 2004 15:44:47:

... unter
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,311812,00.html

Er faengt so an:

Männlich? Sechs, setzen
Jungs haben schlechtere Noten, bleiben öfter sitzen und brechen häufiger die Schule ab als Mädchen - mit fatalen Folgen für das Berufsleben. Das findet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag ungerecht und will die männlichen Schüler aus dem Abseits holen.

Jahrelang hat man gejammert, der Wirtschaft gingen die Begabungen der Maedchen verloren wegen mangelnder Foerderung. Jetzt stehen die Begabungen der Jungen auf dem Spiel.

Gruss,

Peter

Re: dazu auch Spiegel Online ...

Garfield, Monday, 09.08.2004, 18:07 (vor 7190 Tagen) @ Peter

Als Antwort auf: Re: dazu auch Spiegel Online ... von Peter am 06. August 2004 19:47:42:

Hallo Peter!

"Jahrelang hat man gejammert, der Wirtschaft gingen die Begabungen der Maedchen verloren wegen mangelnder Foerderung."

Tatsächlich war und ist es doch eher so, daß die Begabungen der Mädchen wegen mangelnder Forderung verloren gehen und nicht wegen mangelnder Förderung. Bei Frauen wurde und wird die Meßlatte eben immer niedriger angelegt als bei Männern. Wenn eine Frau beruflich nur dasselbe leistet wie ein Mann, dann wird sie schon als "Powerfrau" hochgejubelt. Und wenn sie als Hausfrau zu Hause bleibt, stellt man sie als vielseitiges, unterbezahltes Multitalent dar, auch wenn sie im Haushalt kaum einen Finger rührt und die Kinder ständig zum Spielen auf die Straße schickt, um in Ruhe ihren alltäglichen Talkshow-Marathon absolvieren zu können.

Was immer eine Frau tut - sie wird damit gesellschaftlich akzeptiert. Zwar gibt es immer irgendwo einen Nörgler, aber dafür wird sie auch immer irgendwie Anerkennung finden, und sei es nur in den Medien, die mittlerweile jeden Furz als historische Großtat preisen, sofern er nur von einer Frau erzeugt wurde.

So erklärt sich dann auch, daß zwar der Frauenanteil unter den Studienbeginnern immer weiter steigt, daß manche dieser Frauen ihr Studium sogar mit guten Ergebnissen abschließen, daß sie aber weiterhin im späteren Leben häufig wenig oder gar nichts aus ihrer guten Qualifikation machen. Und daß man weiterhin in vielen Berufen, die in irgendeiner Hinsicht hohe Anforderungen stellen oder irgendwie unangenehm sind, überwiegend Männer antrifft.

Manche Männer werfen Frauen deshalb Faulheit vor. Das ist nicht ganz korrekt. Ich glaube nicht, daß Frauen fauler als Männer sind. Faulheit ist eine ganz normale menschliche Eigenschaft. Sie dient dazu, unnützen Energieverbrauch und zu hohe Belastungen zu vermeiden. Deshalb neigen Menschen eben dazu, nur das zu tun, was sie unbedingt tun müssen.

Und genau das ist der Punkt. Früher wurde von einer Frau immerhin noch erwartet, daß sie den Haushalt einigermaßen in Ordnung hielt und Kinder zur Welt brachte. Heute wird auch das nicht mehr allgemein von Frauen erwartet.

Von Männern dagegen wird dasselbe erwartet wie eh und je. Ein Mann muß weiterhin ein vollzeitarbeitender Familienernährer sein. Zwar gilt ein Mann heutzutage immerhin nicht mehr als Versager, wenn seine Partnerin auch Geld verdient. Wenn er aber kein eigenes Einkommen hat, gilt er nach wie vor nicht als echter Mann.

Entsprechend werden die Jungen dann auch erzogen, vor allem von den Müttern. Sie kriegen immer wieder Bemerkungen zu hören wie "deswegen mußt du doch nicht gleich heulen, du bist doch kein Mädchen", und so lernen sie von Anfang an, daß sie ihre Bedürfnisse und Emotionen immer zugunsten der Aufgaben, die an sie gestellt werden, zurück stellen müssen. Und daß sie es sich eben nicht leisten können, einen relativ anspruchslosen Beruf mit niedrigem Einkommen zu wählen. Weil ihnen immer bewußt ist, daß damit a) ihr gesellschaftlicher Status immer niedrig sein wird und daß sie so b) geringere Chancen haben werden, eine Partnerin zu finden.

Nur die ganz harten Fälle entscheiden sich trotzdem für die Faulheit. Und die haben dann kaum Aussichten darauf, sich von einer Frau aushalten zu lassen. Und wenn sie das doch schaffen, dann gilt das teilweise als Heiratsschwindel und ist strafbar.

Frauen dagegen haben die Möglichkeit, sich von einem gut verdienenden Mann aushalten zu lassen, ohne dabei als Faulenzerinnen betrachtet zu werden und ohne mit dem Risiko leben zu müssen, daß ihr Partner sie wegen ihres nicht vorhandenen Einkommens verläßt. So ist es nur klar und logisch, daß immer noch viele Frauen diese Möglichkeit nutzen. Nicht alle setzen sich den ganzen Tag zu Hause auf die Couch. Es wird ja angesichts sinkender Real-Einkommen für einen Durchschnittsverdiener immer schwieriger, eine Familie allein zu ernähren. Und so mancher Frau wäre ein reines Hausfrauenleben auch zu langweilig. Dann arbeitet frau eben halbtags, oder sie steigt plötzlich aus einem gut bezahlten Job aus, um sich irgendeinen Traum zu verwirklichen, der finanziell nur leider wenig lukrativ ist. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, daß es ja Aufgabe des Mannes ist, immer genügend Geld heran zu schaffen, um ihr jegliche Selbstverwirklichung zu ermöglichen.

Das kann so natürlich nur funktionieren, wenn die Männer weiterhin brav die Ernährerrolle übernehmen. Sobald ihnen womöglich einfällt, zu Hause bei den Kindern zu bleiben, ist es mit der Freiheit zwischen diversen Lebensalternativen für ihre Frauen vorbei. Die Frauen bevorzugen also keineswegs nur rein instinktiv Männer, die beruflich eine gute Position haben, sondern sie tun dies häufig auch bewußt. Weil das für sie bequemer ist und weil sie von Kindheit an dazu erzogen wurden, daß es für sie völlig in Ordnung ist, es sich immer einfach und bequem zu machen.

Ja, und dann macht frau eben Abi, damit sie keine Berufsausbildung machen und dabei arbeiten muß. Den Schulalltag kennt frau ja schon - da kann nichts Neues kommen, auf das frau sich einstellen muß, also ist das der bequemste Weg. Danach wird studiert, möglichst so etwas wie Germanistik, wo möglichst wenig Ungewohntes zu erwarten ist. Um Fächer im Bereich der Ingenieurs-Wissenschaften und ähnliches macht frau einen großen Bogen. Das klingt alles schwierig und kompliziert. Da muß man sich in ganz neue Dinge hineinarbeiten, und das ist schon viel zu aufwändig.

Nicht daß Männer davor nicht zurück schrecken würden. Aber ihnen bleibt eben keine andere Wahl, als sich da durch zu beißen. Denn von ihnen wird ja ein möglichst hohes Einkommen erwartet. Und das gibt es eben nur selten umsonst. Auffällig ist, daß Söhne sehr reicher Eltern oft eine sehr ähnliche "Karriere" hinlegen wie viele Frauen. Die studieren dann auch häufig sowas wie Germanistik, Philosophie oder Theologie. Nur um irgendetwas zu tun und sich dabei möglichst wenig anstrengen zu müssen. Denn Geld hoffen sie von ihren Eltern ohnehin in Hülle und Fülle zu erben, und da sie auch schon zu Lebzeiten der Eltern an ihrem Reichtum teilhaben, ist auch die Partnersuche für sie kein Problem.

Wirklich lösen läßt sich dieses Problem wohl erst, wenn es die Pille für den Mann gibt. Dann haben Frauen nämlich nicht mehr die Möglichkeit, selbst Männer, die keine Ambitionen zum Familienernährer haben, durch "Vergessen" der Pille in diese Rolle zu zwingen.

Aber auch jetzt schon können Männer einiges dagegen tun. Indem sie schlicht und einfach an Frauen dieselben Anforderungen stellen, die auch an sie selbst gestellt werden. Indem sie Frauen also mehr fordern.

Freundliche Grüße
von Garfield


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