Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Feministinnenkunde: Das wahre Gesicht der Simone de Beauvoir (Feminismus)

CNN, Tuesday, 08.05.2012, 15:56 (vor 4343 Tagen)

Das wahre Gesicht der Simone de Beauvoir
14. April 2012 by Webmastervon Petra Levator

„Die Hausfrau tut nichts“, schrieb Simone de Beauvoir 1949 in ihrem Standardwerk „Das andere Geschlecht“. „Sie suhlt sich in der Immanenz“, was immer das heißen mag, vermutlich in ihrem Hausfrauendasein. „Sie sonnt sich im Glanz polierter Möbel und gespülten Geschirrs, sie genießt einzig die Freuden der Kontemplation“, wie zum Beispiel der Betrachtung gestärkter Hemden und Blusen oder der frischen Laken. Als hätte die Hausfrau nichts anderes zu tun!

Die Urgroßmutter der Emanzipation hingegen suhlte sich im Schmutz billiger Hotelzimmer, sie wälzte sich in Unzucht in diversen Betten, nicht nur mit Sartre, der ihr in dieser Hinsicht zu langweilig war, sondern auch mit einem jungen Mann und mehreren Ex-Schülerinnen und das alles gleichzeitig nebeneinander her. Sie liebte es, aus der Rolle zu fallen, zu provozieren, zu polarisieren. Sie sonnte sich in ihrem Anderssein, in ihrer Einzigartigkeit, in der Arroganz ihrer Hochbegabung, ihres Intellekts.

Ist das der Grund, warum so viele Frauen auf sie hereingefallen sind? Ihr Schoß war unfruchtbar, doch die Früchte ihres Geistes leben weiter in der alt bekannten Alice Schwarzer, der Mütter verachtenden Bascha Mika, in Charlotte Roche. Diese bekennende Borderlinerin, ein Opfer unglücklichster Familienverhältnisse, ist an Schamlosigkeit wohl kaum zu überbieten. Simone lässt grüßen und seit kurzem sind auch in Frankreich die Ergüsse dieser, auf Lesungen so bieder aussehenden Charlotte Roche zu lesen. Ihre Feuchtgebiete „Zones Humides“ schocken nun die Jugend unseres Nachbarlandes, wie auf ARTE kürzlich zu hören und zu sehen war. Bon appetit!Das wahre Gesicht der Simone de Beauvoir, wer kann es besser kennen und beurteilen als ein Mensch, der sie persönlich kannte, als Lehrerin, Intimpartnerin, langjährige Vertraute und „Freundin“? Bianca Bienenfeld, polnisch-jüdischer Herkunft, war etwa drei Jahre lang (1938-1940) Geliebte von Simone de Beauvoir, ab Anfang 1939 auch die Geliebte Sartres, an den sie als „Frischfleisch“ weiter gereicht wurde. Der Bruch mit den beiden “Ersatzeltern“ im Sommer 1940, mitten im Krieg, traumatisierte die schöne junge Studentin der Philosophie auf das Schwerste. Nach ihrer Heirat mit Bernard Lamblin und jahrelanger Therapie und Psychoanalyse bei Jacques Lacan, nahm Bianca 1945 wieder Kontakt zur Beauvoir auf. Über 40 Jahre lang, bis zum Tod Simone de Beauvoirs 1986, verband sie weiterhin „Freundschaft“.

Ab 1990 enthüllten mehrere posthume Veröffentlichungen, herausgegeben von de Beauvoirs Adoptivtochter Sylvie le Bon, Biancas Pseudonym (Louise Védrine) wie auch pikante Details ihres homosexuellen Liebeslebens ( siehe Sylvie le Bon: Kriegstagebuch, Journal de Guerre). Jahrzehntelanges Lügen und Verschweigen, der Verrat, die Intrigen, wie die von Simone de Beauvoir eingefädelte Trennung von Sartre, der bis 1940 weiterhin glühende Liebesbriefe schrieb, wurden hier erst offensichtlich. Das alles veranlasste Bianca Lamblin 1992 in einem Buch ihre eigene Sicht der Dinge darzustellen (Memoiren eines getäuschten Mädchens). Über den Verlag balland documents nahm Petra Levator 1993 Kontakt mit der ehemaligen Simone de Beauvoir-Schülerin auf und durfte ein langes Interview mit dieser heute hoch betagten Zeitzeugin führen.

Ausschnitt aus einem exklusiven Interview aus dem Jahre 1993, das Petra Levator mit Bianca Lamblin führte und das auf Tonträgern dokumentiert wurde:

Auf die Frage, welche Beziehung Simone de Beauvoir zu ihrer Mutter, der Mutterschaft und der Ehe habe, antwortete Bianca Lamblin, eine Ex-Schülerin Simone de Beauvoirs am Lycée Molière in Paris Folgendes:

Was sofort auffiel, war ihre Haltung hinsichtlich der Mutterschaft. Sie wollte davon nichts wissen. Zum einen wollte sie selbst nie Kinder haben, zum anderen zeigte sich das auch im Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter. Sie bediente sich ihrer, solange ich sie kannte, wie einer Dienstmagd- na ja, nicht ganz- sie besuchte sie einmal in der Woche zum Mittagessen, aber sie ging wieder, so schnell wie sie konnte. Das war die reinste Plage für sie. Sie sagte, sie habe ihr nichts zu sagen, sie langweile sich bei ihr und machte, dass sie wieder weg kam. Ihre Mutter kleidete sie ein. Simone brachte ihr Stoffe und sie nähte ihr Kostüme, Blusen und Röcke. Erst als ihre Mutter sehr krank war und starb, als sie (Simone) „Ein sanfter Tod“ schrieb wurde sie ihrer Mutter gegenüber sentimental. Sie entdeckte erst im Moment des Sterbens ihre Gefühle für sie- vielleicht auch deshalb, weil es das erste Mal war, dass sie den Tod so nahe am Werk sah. Aber vielleicht auch, so beschreibt sie es in ihrem Buch, weil sie erst jetzt deren Lebenswillen, voller Reichtum, voller Lebhaftigkeit entdeckte, ein gemeinsames Terrain im Angesicht des Todes, als ihre Mutter leidend aus ihrem Leben verschwand. Ihr Bezug zur Mutterschaft war ein eigenartiger Bezug.

Was mich (Bianca) anbetrifft, fiel mir das auf, als sie mich ganz am Anfang unserer Beziehung einmal fragte, was ich später machen wolle. Ich antwortete ganz naiv: „Ich will heiraten und Kinder kriegen“. Damals war das ganz normal, heute würde man das nicht mehr so sagen. Sie zog eine Art Grimasse, kniff die Lippen zusammen und machte keinen weiteren Kommentar. Und, letztendlich habe ich genau das getan. Ich habe geheiratet und Kinder bekommen. Und in gewisser Weise habe ich es aus Trotz gegen sie gemacht. Was meinen Mann anbetrifft, den sie kannte, denn wir waren Kameraden einer Arbeitsgruppe. Sie kannte ihn auch, weil er ein Schüler Sartres war. Sobald ich mich entschlossen hatte, ihn zu heiraten, sagte sie über diese Heirat groteske und grauenhafte Dinge wie in den Briefen an Sartre, die 1990 erschienen sind. Und, nach 1945, als ich sie wieder aufgesucht hatte und wir uns wieder regelmäßig sahen, existierte mein Mann nicht für sie. Mein Mann existierte zwischen uns überhaupt nicht. Wirklich überhaupt nicht.

http://frau2000plus.net/?p=692#more-692

"Den Todestag der Simone de Beauvoir nehme ich nun zum Anlass, meine nächstes Buchprojekt anzukündigen: TANGO familial. Es soll im Herbst 2012 erscheinen. Im heutigen Newsletter von Birgit Kelle können Sie mehr darüber lesen oder Sie wurden bereits von dieser Seite über einen Link auf meine Website gebracht. Siehe dort auch mein Essay zum Thema Ist der Feminismus ein Humanismus? Siehe auch : Birgit Kelle frau2000plus.de und scrollen Sie gerne mal in meinem Archiv März/April/Mai 2011. Meine Kommentare zu Bascha Mika fanden schon beste Resonanz, leider noch nicht in den weiblich dominierten Feuilletons der großen Zeitungen. Das wird noch kommen! Wer zuletzt lacht…"

http://petra-levator.de/2012/04/zum-todestag-simone-de-beauvoirs/


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