Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Liste Femanzen Kategorie Gleichstellungsbeauftragte (Liste Femanzen)

Oberkellner, Saturday, 18.08.2012, 16:36 (vor 4240 Tagen)

Angelika Foltin-Alig, Frauenbeauftragte Main-Kinzig-Kreis, Heike Schmidt, Frauenbeauftragte Gelnhausen, Angelika Braun, Frauenhaus Wächtersbach, Brigitte Maschnitzke, Frauenhaus Wächtersbach

Ein Licht brennt für jede betroffene Frau
18.11.2011 - GELNHAUSEN
Aktionstag zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November in Gelnhausen - Film und Diskussion
(dik). Am 25. November findet der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ statt, der 1981 während eines Treffens von engagierten Frauen aus Lateinamerika und der Karibik in Bogota (Kolumbien) ausgerufen wurde. Seit dieser Zeit machen weltweit Frauenorganisationen und Gruppen auf die alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Auch im Main-Kinzig Kreis wird an diesem Tag ein Zeichen gesetzt.
Die Organisatorinnen Angelika Foltin-Alig, Frauenbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, Heike Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Gelnhausen, und die beiden Mitarbeiterinnen des Frauenhauses in Wächtersbach, Angelika Braun und Brigitte Machnitzke, wollen die Öffentlichkeit für dieses Problem sensibilisieren. Im Rahmen eines Pressegesprächs stell-ten sie ihre Pläne vor und nannten erschreckende Zahlen: Jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer häus-licher Gewalt. Gewalt an Frauen finde in Deutschland in allen gesell-schaftlichen Schichten statt und sei nicht nur ein Problem von Migran-ten. Das Frauenhaus in Wächtersbach habe mit über 6300 Übernachtun-gen betroffener Frauen im vergangenen Jahr einen traurigen Rekord zu verzeichnen, so die Organisatorinnen.
Die Schirmherrschaft für diesen Aktionstag übernehmen der Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Dr. André Kavai, und der Bürgermeister der Stadt Gelnhausen, Thorsten Stolz. Um 9.30 Uhr wird am 25. November die Fahne „Nein zu Gewalt an Frauen“ vor dem Kino „Pali“ in Gelnhausen gehisst. Mit Grußworten der beiden Schirmherren wird die Veranstaltung dann eröffnet.
Um 10 und 18 Uhr wird im „Pali“ der Film „Die Fremde“ gezeigt. Darin wird in beeindruckender Weise die Geschichte einer mutigen türkischen jungen Frau gezeigt, die eingebunden in ein traditionelles patriarchali-sches Familien- und Wertesystem ihren Anspruch auf ein selbstbestimm-tes Leben zu verwirklichen versucht. Dafür zahlt sie einen hohen Preis.
300 Schüler beteiligt
Im Anschluss daran finden im Jugendzentrum der Stadt Gelnhausen ein Austausch und eine Diskussion zum Film statt. Die Migrationsbeauftragte des Polizeipräsidiums Südosthessen, Selma Altun, wird zusammen mit den Organisatorinnen die Diskussion begleiten. Teilnehmen werden an-nähernd 300 Schüler der neunten und zehnten Klasse der Umgebung, darunter Schüler der Alteburgschule in Kassel und der Henry- Harnisch-feger-Schule in Bad Soden-Salmünster. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. Um besser planen zu können, bitten die Organisatorinnen größere Gruppen und Schulklassen um vorherige Anmeldung unter der Telefon-nummer 06051/8512315.
Eine weitere Aktion wird um 17.30 Uhr stattfinden: Die Lichteraktion „Ein Licht für jede Frau“ soll das Ausmaß der häuslichen Gewalt im Main-Kinzig-Kreis sichtbar machen. Für jeden Polizeieinsatz bei häusli-cher Gewalt wird dann vor dem Kino eine Kerze brennen.

http://www.gelnhaeuser-tageblatt.de/lokales/main-kinzig-kreis/gelnhausen/11369752.htm

Daniela Forner, Gleichstellungsbeauftragte Dithmarsch

(dh) Daniela Forner ist die neue Dithmarscher Gleichstellungsbeauftragte. Das Votum des Kreistages war ein-stimmig. Die 42-jährige Meldorferin ist damit die Nachfolgerin von Margot Wilke, die in Ruhestand gegangen ist. Im Gegensatz zu Wilke hat Daniela Forner aber nur noch eine halbe Stelle. Ein Antrag der Grünen, die Hal-bierung der Gleichstellungsstelle rückgängig zu machen, bekam im Kreistag keine Mehrheit.
http://zeitungen.boyens-medien.de/aktuelle-nachrichten/zeitung/artikel/dithmarschens-neue-frauenbeauftragte.html
Seit einigen Jahren gibt es eine große mediale und politische Aufregung um die vermeintliche Bildungskatastrophe von Jungen. 'Die Jungenkatastrophe' oder 'Jungs die neuen Verlierer' sind aktuelle Schlagzeilen in Politmagazinen wie Spiegel oder Focus. Gleichzeitig werden Mädchen pauschal zu "Alphamädchen" hochstilisiert, die alles können und nichts mehr brauchen.

Gerade benachteiligte Jungen werden so von der Anforderung, sich in der Schule anzustrengen entlastet und auf Mädchen wächst der Druck, hervorragende Leistungen abzuliefern - auch, wenn das persönliche Umfeld das oft gar nicht zulässt.

Insgesamt zielt Gleichstellungspolitik darauf ab
Frauen durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen, wo Benachteiligungen ausgeglichen werden müssen. Dieser Ausgleich kann über Gleichbehandlung, muss teilweise aber auch über eine Ungleichbehandlung erzielt werden.

http://zeitungen.boyens-medien.de/aktuelle-nachrichten/zeitung/artikel/dithmarschens-neue-frauenbeauftragte.html

Nicole Schmitt, Frauenbeauftragte Kreis Bergstrasse

„Eine Herzensangelegenheit“: Nicole Schmitt neue Kreisfrauenbeauftragte
20.01.2012 - HEPPENHEIM
Von Petra Gahabka
GLEICHBERECHTIGUNG Die Lampertheimerin Nicole Schmitt ist eine von zwei neuen Kreisfrauenbeauftragten
Fast ein Jahr war die Stelle der Kreisfrauenbeauftragten vakant. Mit der Bürstädterin Melanie Knauf und Nicole Schmitt aus Lampertheim wird das Frauenbüro des Kreises Bergstraße nun von einer Doppelspitze geführt. Am 12. Dezember überreichte Personaldezernent und Landrat Matthias Wilkes den beiden ihre Bestellungsurkunden. Unsere Zeitung hat Nicole Schmitt im Landratsamt in Heppenheim besucht.
Das Büro im Erdgeschoss ist schnell gefunden. Neben der Tür hängen einige Zettel mit hu-morvollen Weisheiten. Ein Spruch sticht besonders heraus: Als Gott die Männer schuf versprach er uns Frauen, dass es in jeder Ecke der Erde gutaussehende, nette und intelligente Männer geben würde - und dann machte er die Erde rund. „Die Kollegen hier sehen das nicht so eng“, sagt Nicole Schmitt lachend. Im nächsten Moment geht die Tür auf und ein junger Mann ruft freundlich „Guten Morgen“ in den Raum. So wie jeden Tag.
Die Aufgaben und Arbeitsbereiche des neuen Duos richten sich nach dem Hessischen Gleichberechtigungsgesetz (HGLG), das die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie den Abbau von Diskriminierungen von Frauen in der öffentlichen Verwaltung zum Ziel hat. Intern ist das die Beratung der Dienststellenleitung bei der Umsetzung des HGLG. Die Beteiligung an allen organisatorischen, personellen und sozialen Maßnahmen in der Verwaltung sowie die Beratung und Information der Beschäftigten. „Viele Themen betreffen nicht nur Frauen. Bei uns können sich auch Männer über Teilzeitarbeit und Elternzeit informieren. Es liegt uns am Herzen, eine Gleichstellung zu haben“, so die 33-Jährige.
„Sexueller Missbrauch“
Zu den externen Schwerpunkten der beiden jungen Mütter gehören unter anderem die Berei-che Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Vernetzung und Kooperation mit Institutionen, Einrichtungen und Frauenbeauftragten. Der Kreis Bergstraße ist mit 16 Frauenbeauftragten (in Lampertheim: Sonja Niederhöfer) gut aufgestellt. Gemeinsam mit ihnen sowie Mitarbeitern des Jugendamtes und der Beratungsstellen bilden die Kreisfrauenbeauftragten Arbeitskreise wie „Sexueller Missbrauch“, „Häusliche Gewalt“, „Trennung und Scheidung“. Austausch, Projekte und Öffentlichkeitsarbeit sind wichtige Punkte auf der To-do-Liste im Frauenbüro. Am 26. April steht der diesjährige „Girlsday-Mädchenzukunftstag“ an, und auch der Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ misst das Team große Bedeutung bei.
Schmitt und Knauf, die sich aus der Zeit ihrer Ausbildung im Landratsamt kennen, geben Gas. Und das ist auch gut so. Denn die gesetzlich vorgeschriebene Position war monatelang verwaist. Nach dem Weggang der damaligen Kreisfrauenbeauftragten Susanne Herz im Dezember 2010 wurde sie kommissarisch von Iris Dicle, die im Veterinäramt tätig ist, wahrge-nommen.
Neben Engagement, Freundlichkeit und Offenheit bringt die waschechte Lampertheimerin aber auch die nötige Qualifikation mit: Dem Realschulabschluss folgte ein Jahr Höhere Handelsschule in Bensheim, dann die dreijährige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellte beim Landratsamt, die sie erfolgreich abschloss. Die nächsten fünf Jahre war Nicole Schmitt in Vollzeit bei der Kreiskasse tätig. Nach der Geburt ihrer Tochter im Frühjahr 2003 ging sie in Elternzeit und kehrte dann für ein halbes Jahr an ihren alten Arbeitsplatz zurück, bevor im Oktober 2006 ihr Sohn zur Welt kam.

http://www.lampertheimer-zeitung.de/region/lampertheim/11582635.htm

Von Petra Gahabka
GLEICHBERECHTIGUNG Die Lampertheimerin Nicole Schmitt ist eine von zwei neu-en Kreisfrauenbeauftragten
Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle
Nach zwei Jahren Elternzeit arbeitete sie in Teilzeit im Frauenbüro. Den zahlreichen neuen Herausforderungen stellte sich die Powerfrau gerne. „Dort habe ich gesehen und als zweifache Mutter auch selbst erfahren, wie wichtig die Themen Kinderbetreuung und flexible Ar-beitszeitmodelle sind.“ Durch das Jobsharing klappt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut. Während Mutti montags bis donnerstags die Vormittage im Büro verbringt, sind die Kin-der in Schule und Kindergarten. Bei späten Terminen spricht sie sich mit Kollegin Knauf, die zwei volle Tage arbeitet, ab.
Was hier im Kleinen hervorragend funktioniert, soll auch nach außen getragen werden. Die Zusammenarbeit mit Dienstherr Matthias Wilkes ist gut: „Er hat immer ein offenes Ohr für uns“, so Schmitt. Dass man im Landratsamt in puncto Gleichberechtigung auf dem richtigen Weg ist, das bekunden darüber hinaus ein Frauenanteil von über 50 Prozent und viele Abteilungsleiterinnen.

http://www.buerstaedter-zeitung.de/region/buerstadt/11582635.htm

Snezana Sever, Gleichstellungsbeauftragte Marzahn

Pressemitteilung
Berlin, den 27.01.2010
Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer.
Damit ist Deutschland eines der Schlusslichter der Europäischen Union und belegt
nach Ländern wie Spanien und Irland den viertletzten Platz.
Eine der ältesten Forderungen „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist in Deutschland
nach wie vor nicht eingelöst. Und das, obwohl Frauen bei den Bildungsabschlüssen
die Nase vorn haben.
Erst am 26. März diesen Jahres haben Frauen durchschnittlich so viel verdient, wie
Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres.
Um auf diese Unterschiede öffentlich aufmerksam zu machen und Frauen zu
mobilisieren, gibt es seit 2008 auch in Deutschland den Equal Pay Day, den Tag der
Entgeltgleichheit. In diesem Jahr wird es bundesweit am 26. März vielfältige Aktionen
und Veranstaltungen zum Thema geben.

In Berlin rufen die bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in
Kooperation mit den Frauen des Business and Professionell Women Germany - Club
Berlin Unternehmen, Geschäfte, Restaurants, Cafés dazu auf, Frauen am 26. März
einen Rabatt von 23 Prozent einzuräumen. Der Aufruf erfolgt über Presse, Radio
und mit einer speziellen Postkartenaktion (Auflage: 15.000 Stück).
Auf einer extra geschalteten Internetseite unter www.23-prozent.de werden die
Adressen der Unternehmen veröffentlicht.
In anderen Städten, wie Mannheim und Trier ist diese Aktion im letzten Jahr sehr
erfolgreich sowohl für die Frauen, als auch für die Unternehmen gelaufen.

In Marzahn-Hellersdorf starten wir die Aktion in Kooperation mit dem Frauenbeirat
Marzahn-Hellersdorf. Bereits im Vorfeld haben sich die KÖSTLICHEN – Cafeteria,
Service & Catering in der Cafeteria der Virchow-Gesamtschule sowie die Marzahner
Frauengenossenschaft MarLena eG – Glambecker Ring 80/82, 12679 Berlin bereit
erklärt, sich an der Rabattaktion am 26. März zu beteiligen.

Außerdem rufen wir Frauen zur Beteiligung auf, indem sie am 26. März mit roten
Taschen auf die roten Zahlen in ihren Geldbörsen aufmerksam machen.

Das Motto unserer Aktion lautet:

Arbeiten für einen Lohn, der sich lohnt und ein Einkommen zum Auskommen,
damit Frauen endlich bekommen, was sie verdienen.

Snezana Sever
Gleichstellungsbeauftragte
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin

http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/aktuelles/presse/archiv/20100127.0855.153632.html

Berlin - Im Schnitt verdienen Frauen 23 Prozent weniger als Männer. Ungerecht finden das viele Berlinerinnen – und fordern Geschäfte auf, am 26. März allen Frauen die Differenz als Rabatt zu geben.
Zurzeit suchen die Gleichstellungsbeauftragten in den Bezirken nach Firmen, die sich beteiligen. "Ich wünschte, Metro, Aldi oder Lidl würden mitmachen", sagt Snezana Sever (50), Frauenbeauftragte aus Marzahn. Teilnehmen werden die Caféteria "Die Köstlichen" in der Virchow-Gesamtschule und die Frauengenossenschaft "MarLena". Sever: "Uns geht es darum, Mädchen und Frauen Mut zu machen, für Gleichstellung zu kämpfen."
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Noch immer sei diese Selbstverständlichkeit in Deutschland überhaupt nicht Praxis. Umso wichtiger sei es, so die Initiatorinnen, Mädchen auf Berufe hinzuweisen, wo sie besser bezahlt würden als in den Niedriglohn-Jobs. Die Babypause verpasst Akademikerinnen einen Karriereknick.
Auch in anderen Bezirken wird es am 26. März, dem so genannten "Equal Pay Day" ("Gleichbezahlungs-Tag") Aktionen geben. So wollen in Pankow eine Reihe von kleineren Geschäften den Rabatt einräumen. In Neukölln werden rote Taschen an Frauen verteilt, um gegen die Ungleichheit zu demonstrieren.

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/291951.html

Monika Zellner, Gleichstellungsbeauftragte Zwickau

Die Einwohner der literarischen Stadt Schilda wurden durch besondere Dussligkeiten geradezu sprichwörtlich, beispielsweise den Versuch, das Sonnenlicht in Säcken ins Rathaus zu tragen. Auch heute noch gibt es SchildbürgerInnenstreiche zur Genüge. So aktuell in Ostdeutschland, bekanntlich immer noch eine große Problemregion. Viele Jungen beispielsweise werden durch ihre Perspektivlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt in die Hände radikaler Parteien getrieben. Nun ist es grundsätzlich nichts Neues, dass die Politik sich Problemen des weiblichen Geschlechts eher annimmt als denen des männlichen. Völlig bizarr wird es jedoch, wenn die Prioritäten im Aufbau Ostdeutschlands als Folge feministischer Ideologie dermaßen durcheinandergeraten wie derzeit in Zwickau und Dresden.

Dort nämlich scheint frau erkannt zu haben, dass eines der wichtigsten sozialen Probleme bislang konsequent übersehen wurde: Gleichberechtigung bei Verkehrsampeln. Wie ntv berichtet, erhalten nach Zwickau aktuell auch Dresdens Verkehrsampeln ein weibliches Gegenstück zum ostdeutschen Ampelmännchen - unter großem Applaus der Politikerinnen. "An diesem Beispiel zeigt sich deutlich, dass auch Frauen sehr wohl in der Lage sind, Führungspositionen auszuüben" lobte die CDU-Sozialministerin Helma Orosz den Umbau der Ampeln. Begeistert äußerte sich auch Zwickaus Gleichstellungsbeauftragte Monika Zellner: „Ich hoffe, dass die Ampelfrau im Verkehr viel Aufmerksamkeit erregt. Vor allem bei Männern. Denn die gehen häufig bei Rot über die Ampel.“

Kristina Winkler, Dresdens Gleichstellungsbeauftragte, befand, die Ampelfrau könne „uns als Symbol dienen und uns täglich daran erinnern, dass es für eine wirkliche Gleichberechtigung noch viel zu tun gibt.“ Natürlich. Wenn uns die Ampelfrau davon nicht endlich überzeugt, was dann? Offenbar gibt es an Gleichberechtigung dermaßen viel zu tun, dass sich die feministische Liga inzwischen so drängenden Problemen wie den Figuren auf Verkehrsampeln widmen muss. Da gehen die Gelder für den Aufbau Ost doch endlich einmal an die richtige Stelle.

Die „Welt“ berichtet über den Unfug mit trockenem Humor und nennt als weitere Begründung der Kämpferinnen für politisch korrekte Verkehrsampeln: „Außerdem soll die zopftragende Ampelfrau kleine Mädchen vor Mißverständnissen bewahren. Sie könnten auf die Idee kommen, das Rotsignal gelte nur für Jungen. Leider wurde in der Nachricht nicht mitgeteilt, wie viele kleine Jungen in Zwickau und Dresden einen Hut tragen. In der DDR, wo bekanntlich mehr Frauen berufstätig waren als im Westen, hat sich vierzig Jahre lang keiner an der patriarchalischen Dominanz des Ampelmanns gestört. Erst mußte der westdeutsche Quotenjargon die Hirne infizieren, bevor jemand auf die Idee mit den Ampelfrauen kommen konnte.“

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=725074

Ute von Wrangell, Leiterin der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte und Gleichstellungsbeauftragte in Hannover:

„Das ist eine große Ungerechtigkeit! Frauenarbeit wird immer noch unterschätzt. Wer in einem Unter-nehmen wie viel verdient, entscheiden oftmals Männer. So kommt es zu dieser unerträglichen Un-gleichbehandlung.“

http://www.bild.de/tipps-trends/geld-job/ratgeber/einkommen-gehalt-tabelle-vergleich-1665290.bild.html

Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Gleichstellungsbeauftragte Universität Hohenheim, Anne C. Bellows, stv. Gleichstellungsbeauftragte Universität Hohenheim

Frauenquote
Frauen sichern der Uni Fördergelder
Stuttgart - Die Universität Hohenheim will die Zahl ihrer weiblichen Lehrkräfte steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Senat und Uni-Rat einen Gleichstellungsförderplan verabschiedet. Je erfolgreicher dessen Umsetzung, desto mehr steigert die Uni damit ihre Chancen auf Zuschüsse.
"Bei der Besetzung von Professorenstellen mit Frauen sind wir das Schlusslicht in Baden-Württemberg", bekannte Rektor Hans-Peter Liebig am Freitag, als er den Gleichstellungsförderplan vorstellte. Gleichzeitig fordere das Grundgesetz aber die Gleichstellung von Männern und Frauen. Deshalb, und das sei seine persönliche Meinung, habe diese bei Neubesetzungen Priorität.
Zwar seien "Bestenauslese und Gleichstellung nicht immer in Einklang zu bringen", sagte Liebig. Männer, die keine Erziehungszeiten wahrgenommen haben, könnten wesentlich mehr Publikationen vorweisen. "In diesen Fällen müssen wir bei der Auslese eben nach den Leistungspotenzialen der Bewerber sehen."
Die Universität hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Professorinnen bis 2020 auf 20 Prozent und langfristig auf 30 Prozent zu steigern. Gleichzeitig kündigte Liebig an, mit der Gleichstellungsbeauftragten zusammen auch für mehr Frauen im Senat, im Rektorat und in der Berufungskommission zu sorgen.
Zum Jahresbeginn lehrten 125 Professoren an der Universität Hohenheim. Nur 7,2 Prozent von ihnen waren Frauen. Dies verwundert deshalb, weil der Anteil der Studentinnen inzwischen auf 56 Prozent gesteigert werden konnte. Doch je höher die wissenschaftliche Qualifizierung, desto geringer der Frauenanteil.
"Wir nennen das Leaky Pipeline", sagt Gleichstellungsbeauftragte Ute Mackenstedt. Zu wenige Frauen würden sich trauen, in Berufungssituationen klar ihre Leistungen darzulegen oder scheiterten an den von Männern dominierten Strukturen der Hochschule. "Besonders bei der Berufung zur Professur werden weibliche Bewerber unter anderem wegen eventueller Ausfallzeiten durch Schwangerschaft anders bewertet als männliche." Qualitätsverlust befürchtet Mackenstedt durch mehr Frauen an den Fakultäten nicht und widerspricht Rektor Liebig: "Bestenauslese und Gleichstellung sind in Einklang zu bringen; es gibt hervorragende Wissenschaftlerinnen."
Die Uni Hohenheim will die Frauenquote bei Promotionen und im wissenschaftlichen Mittelbau ebenfalls deutlich erhöhen. In der Praxis soll die Berufungskommission in Datenbanken nach geeigneten Frauen Ausschau halten und diese auf ausgeschriebene Stellen ansprechen.
Den Plan in den Gremien durchzuboxen war nicht einfach. "Ich habe selten eine solch emotionale Diskussion erlebt", sagt Mackenstedt. "Da haben einige offenbar den Warnschuss nicht gehört", verweist Rektor Liebig darauf, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Vergabe von Projektzuschüssen, "auch so große wie die Exzellenzinitiative", der Eliteförderung des Bundes, von einem ausreichenden Gleichstellungsförderplan abhängig mache. "Die Gelbe Karte leuchtet schon", warnt Liebig. Im Jahr 2008 sind 5,5 Millionen Euro DFG-Mittel nach Hohenheim geflossen. Mackenstedt: "Ohne Gleichstellung geht's den Instituten an den Geldbeutel."

http://content.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/2188209_0_9223_-frauenquote-frauen-sichern-der-uni-foerdergelder.html

Überwältigende Mehrheit für hochschulpolitisch engagierte Wissenschaftlerin / Prof. Dr. Anne C. Bellows als Stellvertreterin
Die Universität Hohenheim hat eine neue Gleichstellungsbeauftragte: Mit überwältigender Mehr-heit wählte der Senat auf seiner heutigen Sitzung Prof. Dr. Ute Mackenstedt als Nachfolgerin von Prof. Dr. Christiane Bode, die das Amt nach elf Jahren engagierter Tätigkeit aufgrund ihrer Emeritierung niederlegte. Als Stellvertreterin wählte der Senat Prof. Dr. Anne C. Bellows. Der Rektor der Universität Hohenheim lobte die Wahl als vielversprechend und zukunftsweisend.
An der Universität Hohenheim starte jede Nachfolge im Bereich Gleichstellung zwangsläufig auf hohem Niveau, betonte der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, die ausgesprochen erfolgreiche Amtszeit der bisherigen Gleichstellungsbeauftragten Prof. Dr. Christiane Bode. „In die elfjährige Tätigkeit von Prof. Dr. Bode fallen so bedeutsame Weichenstellungen wie die Zertifizierung als erste familiengerechte Hochschule Baden-Württembergs“, sagte der Rektor. Hinzu kämen eine Vielzahl von zum Teil bundesweit einmaligen Projekten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Hohenheim förderten wie zum Beispiel die Kinderfeuerwehr, die Campusferien oder die Kita Kleinstein.
Gleichzeitig lobte Prof. Dr. Liebig die Wahl von Prof. Dr. Ute Mackenstedt und ihrer Stellvertreterin Prof. Dr. Anne C. Bellows als vielversprechend und zukunftsweisend. „Mit Prof. Dr. Mackenstedt gewinnen wir eine besonders profilierte Nachfolgerin, die sich bereits seit vielen Jahren neben ihrer wissenschaftlichen Karriere für Gleichstellungsfragen und eine besondere Güte der Hochschulausbildung einsetzt“. Unter anderem habe Prof. Dr. Mackenstedt maßgeblich zum Erfolg des Hohenheimer Mentoring-Programms „MentHo“ für Frauen beigetragen. Hochschulübergreifend engagiere sie sich als 1. Vorsitzende des Verbands Baden-Württembergischer Wissenschaftlerinnen.
Besondere Impulse dürfe die Hochschule sicher auch von ihrer Stellvertreterin, Prof. Dr. Bellows erwarten, deren Blick für Gender-Aspekte allein schon durch ihre wissenschaftliche Arbeit als Leiterin des Kompetenzzentrums Gender und Ernährung geschärft sei. „Mit Prof. Dr. Bellows gewinnen wir eine stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte mit einem ausgesprochen vielseitiger Hintergrund und einer durch Internationalisierung geprägte Sichtweise.“
Zur Person: Prof. Dr. Ute Mackenstedt
Ihr Einsatz für die besondere Qualität der akademischen Ausbildung und ihr Engagement in Gleichstellungsfragen stellen einen besonderen und kontinuierlichen Schwerpunkt in den nicht-wissenschaftlichen Tätigkeiten von Prof. Dr. Ute Mackenstedt. Seit April 2008 ist sie Vorsitzende des „Verbands Baden-Württembergischer Wissenschaftlerinnen“, einer unabhängigen Organisation mit dem Ziel überkommene Klischees zur Rolle von Frauen in der Wissenschaft zu beseitigen und den Anteil an Frauen zu steigern. Daneben hat sie derzeit den Vorsitz der „Euroleague for Life Sciences“ inne, einem Lehrverbund der europäischen Spitzen-Universitäten auf den Gebieten Agrar- und Forstwissenschaften, Tierwissenschaften, sowie Ernährungs- und Umweltwissenschaften.
Vor ihrer Wahl zur Gleichstellungsbeauftragten hatte Prof. Dr. Mackenstedt von Oktober 2002 bis September 2008 das Amt der Vize-Rektorin und Prorektorin für Lehre der Universität Hohenheim inne. Davor brachte sich die hochschulpolitisch engagierte Wissenschaftlerin von Februar 2002 bis September 2002 als zweite Vizepräsidentin ein. Von 2001 bis 2002 übte sie schon einmal in Hohenheim das Amt der Stellvertretenden Universitätsfrauenbeauftragten aus. In den Jahren davor engagierte sie sich als Mitglied des Senats, Vorsitzende der Senatskommission für Lehre, Mitglied der Senatskommission Lehre, sowie Mitglied des Fakultätsrates für Biologie und für Naturwissenschaften.
Wissenschaftlich beschäftigt sich Prof. Dr. Mackenstedt mit der Ultrastruktur parasitischer Protisten; Phylogenie von parasitischen Protisten und Helminthen; Wirt-Parasit-Interaktionen und hat seit dem 1.10.1996 den Lehrstuhl für Parasitologie am Institut für Zoologie inne. Vor ihrer Berufung nach Hohenheim forschte sie zwischen 1992 und 1994 als DFG-Stipendiatin an der University of Technology in Sydney (Australien).
Prof. Dr. Mackenstedt habilitierte 1995 an der Ruhr-Universität Bochum mit dem Thema: „DNS-Analysen zum Nachweis von Sexualität“. Zuvor promovierte sie dort mit dem Thema: „Ultrastrukturelle und experimentelle Untersuchungen zur physiologischen Regeneration der Pulmonaten-Radula“. Ihr Studium absolvierte sie zwischen 1974 und 1985 für das Fach Lehramt an den Universitäten Köln und Bochum (Biologie und Sportwissenschaften). Ute Mackenstedt wurde 1955 in Bremen geboren.
Prof. Dr. Anne C. Bellows ist seit 2007 Professorin für Gender und Ernährung an der Fakultät der Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim, wo sie außerdem das Kompetenzzentrum für Gender und Ernährung leitet. Zu ihren wissenschaftlichen Schwerpunkten zählt die gebürtige Amerikanerin die Themen rights, souvereignity, sustainable communities and agriculture systems, urban rural interface esp. with regard to agriculture, and migration, nutrition, and food security.
Vor ihrer Professur in Hohenheim forschte und arbeitete Prof. Dr. Bellows von 1999 bis 2007 an verschiedenen Einrichtungen der Rutgers University in New Jersey (USA), darunter am Department of Geography im Food Policy Institute am Department of Nutritional Sciences am Center for Russioan, Central and East European Studies sowie im Forum für Interkulturelle Kommunikation.
Ihren „Doctor of Philosophy“ erwarb Prof. Dr. Bellows 1999 an der Rutgers University mit der Dissertation “The Praxis and Production of Food Security: Urban Agriculture in Silesia, Poland”. Ihren “Master of Arts” erhielt sie 1991 an der City University in New York mit dem Thema: “Woman’s Social Mobility: A Case Study of the New York City Volunteers Corps.” Zuvor erhielt Prof. Dr. Bellows 1983 bereits einen ersten “Master of Urban Planning” von der Universität in Oregon, nachdem sie 1979 den Titel „Bachelor of Arts“ am Oberlin College im Fach „German Literature“ erhalten hatte.

http://www.uni-hohenheim.de/news/senat-der-universitaet-hohenheim-waehlt-prof-dr-ute-mackenstedt-neue-gleichstellungs...

Heidi Noetzel, Gleichstellungsbeauftragte Bottrop

Bottrop. Für die Bottroper Gleichstellungsbeauftragte Heidi Noetzel und ihre Stellvertreterin Bärbel Wyrwa ist eigentlich jeder Tag ein Frauentag. Nicht nur am 8. März kümmern sich die beiden um die Gleichstellung von Männern und Frauen.
In diesem Jahr erinnert der 8. März bereits zum 100. Mal an den Kampf der Frauen für ihre Gleichbe-rechtigung. In Bottrop gibt es seit 1989 Veranstaltungen zum internationalen Frauentag. Dass nicht nur an diesem Tag die Gleichstellung von Frauen und Männern ein Thema ist, darum kümmert sich unter anderem die Gleichstellungsstelle der Stadt.
Kontakt und Beratung
Bärbel Wyrwa, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte, sieht im Kontakt zu den Bürgern, speziell in den Beratungsgesprächen, eine wichtige Aufgabe der Gleichstellungsstelle. Die Stelle setze sich außerdem für die Bekämpfung der Gewalt an Frauen ein, sagt Bärbel Wyrwa. „Eine weitere Tätigkeit ist das Zusammenkommen und Beraten mit Gleichstellungsbeauftragten aus Unternehmen oder Schulen der Stadt.“ Dieser Aufgabenbereich befinde sich in der Aufbauphase. Bekannter ist da schon das Hissen einer Fahne am Rathaus, das als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen jedes Jahr am 25. November gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und einigen Mitgliedern von Frauenorgani-sationen durchgeführt wird.
In Zusammenarbeit mit anderen Gleichstellungsstellen und Ministerien wird durch den jährlichen Girls’ Day und einem Kalender für junge Mädchen (Mädchenmerker) versucht, schon die Jüngeren an das Thema heranzuführen. Dadurch sollen sie Einblick in so genannte Männerberufe bekommen und sich durch ein gestärktes Gleichstellungsbewusstsein trauen, nach ihrem Abschluss auch einen nicht mäd-chentypischen beruflichen Weg zu gehen.
Im Mai 2009 ist die Stadt Bottrop der Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern beigetreten. „Wir werden im späten Frühjahr 2011 einen Gleichstellungs-Aktionsplan verabschie-den“ kündigt Bärbel Wyrwa an. Darin geht es um neue Wege zur Gleichstellung in den verschiedensten Bereichen. Die städtische Gleichstellungsstelle soll hierbei eine tragende Rolle spielen und einige neue Maßnahmen ausführen.
Aktionsplan
Mit diesem Aktionsplan sollen unter anderem Probleme wie das Vereinbaren von Familie und Beruf, das Fehlen von Betreuungseinrichtungen für Kinder sowie die ungleichen Karrierechancen und Löhne für Männer und Frauen bekämpft werden.

http://www.derwesten.de/staedte/bottrop/eigentlich-ist-jeder-tag-ein-frauentag-id4384545.htm

Marlies Diepelt, Gleichstellungsbeauftragte der RWTH Aachen und Sprecherin der NRW-Gleichstellungsbeauftragten

“Freiwilligkeit funktioniert nicht”

Das Land darf Gleichstellung nicht den Hochschulen überlassen, sagt Gleichstellungs-beauftragte Marlies Diepelt
02. Januar 2007, taz nrw
taz: Frau Diepelt, die Landesregierung will die Hochschulen besonders fördern, die viele Absolventinnen und Professorinnen haben. Sind Sie damit zufrieden?
Marlies Diepelt: Nein, leider wird in Zukunft bei der leistungsorientierten Mittelvergabe nur noch die Zahl der Absolventinnen berücksichtigt, nicht mehr der Professorinnen.
taz: Dafür wird die Zahl der Professorinnen beim Verteilen der Gelder aus dem Innova-tionsfonds berücksichtigt.
Marlies Diepelt: Ob die Verschlechterung dadurch aufgefangen werden kann, wird sich zeigen. Ich glaube aber nicht, dass diese Mittel ausreichen werden. Schließlich müsste noch viel mehr für Frauenförderung getan werden.
taz: Der Grundgedanke von Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart ist ja, auch bei der Gleichstellung nur auf Wettbewerb und Anreize zu setzen.
Marlies Diepelt: Das reicht nicht, das Land muss steuernd eingreifen. Wir, die Gleich-stellungsbeauftragten vor Ort, können den Hochschulleitungen nur Vorschläge machen. Wenn das Land Mittel für die Umsetzung bereitstellen würde, wäre das sehr hilfreich. Wir brauchen eigenständige Förderprogramme für Wissenschaftlerinnen.
taz: Könnte ein Wettbewerb unter den Hochschulen nicht für neue Lösungen sorgen?
Marlies Diepelt: Das glaube ich in diesem Fall nicht. Den Wettbewerb haben wir ja im-mer schon. Ich arbeite an einer drittmittelstarken Hochschule und muss trotzdem jedes Jahr um Gelder zur Frauenförderung kämpfen. Immer kommen kurzfristige Investitio-nen dazwischen: für Großgeräte, Fachdisziplinen oder Neubauten. Frauen an den Hoch-schulen zu halten, ist dagegen eine langfristige Aufgabe.
taz: In vielen Fächern gibt es heute schon mehr Studentinnen als Studenten. Woran krankt die Gleichstellung?
Marlies Diepelt: Die meisten Frauen steigen nach dem Examen, spätestens nach der Promotion aus, weil sie eine Familie gründen wollen. Der Wissenschaftsbetrieb funktio-niert nicht wie ein Industriebetrieb mit geregelten Arbeitszeiten. Seminare zum Beispiel finden häufig in den Abendstunden statt. Das ist sehr schlecht mit Familie und Erzie-hungsarbeit zu vereinbaren.
taz: Was schlagen Sie vor?
Marlies Diepelt: Der Gesetzgeber muss ran. Sonst passiert gar nichts. Teilzeitstellen, Job Sharing und Telearbeit müssen gefördert werden. Wir brauchen auch mehr Betreu-ungseinrichtungen. Das fehlt hier in Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern. Das Prinzip Freiwilligkeit funktioniert einfach nicht.
MARLIES DIEPELT, 57, ist Gleichstellungsbeauftragte der RWTH Aachen und Spre-cherin der NRW-Gleichstellungsbeauftragten.

http://www.dirk-eckert.de/?p=1087

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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