Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wer ist Pro Familia?

Flint ⌂, Wednesday, 30.09.2009, 10:56 (vor 5293 Tagen)
bearbeitet von Flint, Wednesday, 30.09.2009, 11:09

Bin auf diesen Text (siehe unten zur Pdf-Datei verlinkt) über folgenden Artikel gestoßen.
Es ist der typische verräterrische Zynismus, sich "Pro Familia" zu bezeichnen, es ist so, wie "Arbeit macht frei". Die richtige Bezeichnung wäre "Kontra Familia".

Flint


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Hans Harmsen und Pro Familia
By Mcp
Wer im deutschsprachigen Internet nach Hans Harmsen sucht, wird enttäuscht. Nicht einmal auf den Seiten von „Pro Familia“ und ihrem Wikipedia-Eintrag wird man fündig. Was deshalb merkwürdig ist, weil besagter Hans Harmsen bis 1984 Ehrenpräsident von Pro Familiawar. Das schamhafte Verschweigen des „Pro Familia“ – Gründers hat indes gute Gründe.

„Harmsen wird 1925 Leiter der „Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung“ (bis 1940 Geschäftsführer) und wird ferner 1926 leitender Arzt des Gesundheitswesens der evangelischen „Inneren Mission“ (heute Diakonisches Werk). Die Innere Mission war der wichtigste protestantische Träger von Einrichtungen für körperlich und geistig behinderte sowie alte Menschen. In der Situation der Weltwirtschaftskrise, die auch die Innere Mission finanziell vor Probleme stellte, prägte Harmsen 1931 den Begriff der „differenzierten Fürsorge“. Damit war praktisch der Schritt von der „quantitativen“ zur „qualitativen“ Bevölkerungspolitik getan. Fürsorgerische Leistungen sollten reserviert sein für diejenigen Personen, die auch im Wirtschaftsprozeß leistungsfähig waren, woraus sich der Wert des Menschen ergab. Darüber ließe sich dann auch eine „Höherentwicklung des Volkes“ erreichen. „Aufartung“ staatstragender, erblich wertvoller Familien durch die Beseitigung der „schädlichen Erbmasse“.“

Wie die Mehrheit im Zentralausschuß stimmte Harmsen dem Gesetzentwurf, der die Grundlage für das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ legte, zu (Harmsen, „Mitteilungen der Auskunftsstelle des Central-Ausschusses für Innere Mission“,1933). Eine eugenische Sterilisation wurde akzeptiert, Maßnahmen zur „Artreinigung“ bei geistig und körperlich behinderten Menschen – so einer der Vertreter der Inneren Mission – sollten sein:

1. die Verwahrung in Anstalten
2. die Sterilisation
3. Ehegesundheitszeugnisse
4. Meldepflicht bei Geschlechtskrankheiten
5. die Stärkung des „Erbgesundheitsgewissens“ der Bevölkerung.

Harmsen schickte Belegexemplare seiner Ansichten u. a. an Benito Mussolini und Adolf Hitler. Sein Schreiben an Hitler sprach eine eindeutige Sprache, wenn es hieß:

„Mit großem Interesse und aufrichtiger Freude habe ich im `Völkischen Beobachter´ die Berichte über die Tagung nationalsozialistischer Ärzte in Leipzig gelesen, die ein starkes Bekenntnis zur Notwendigkeit planmässiger bevölkerungspolitischer Maßnahmen enthielt.“

Das hat nach 1945 weder seiner Karriere geschadet, noch führte es zu einer Stellungnahme von kirchlicher Seite.
Quelle: SIMONE BARICH; Wer ist Pro Familia?; Hausarbeit im Fach Politikwissenschaften/Sozialpolitik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe Bochum. (Pdf)

Interessant, wessen Geistes Kind eine Organisation ist, die nach eigenen Bekunden 77 Prozent aller Abtreibungsscheine in der Bundesrepublik ausstellt.

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