Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Männer und Affen – Gemeinsamkeit jetzt bewiesen

Tarzno, Friday, 15.01.2010, 23:34 (vor 5213 Tagen) @ Diego

Das ist wirklich eine armselige und äußerst misandrische Zusammenfassung des original Nature-Artikels. So geht das nämlich auch:

Men not so primitive

(auch, wenn hier vom 'macho Y chromosome' die Rede ist')

Genetisch
betrachtet ist das Chromosom ein Krüppel.

Das ist natürlich völliger Unsinn; das Y-Chromosom ist genau so gestaltet, wie es sein muss, um seinen Job zu machen. Es trägt im wesentlichen Gene, die für die Spermatogenese vonnöten sind, sowie das Schlüsselgen, das während der Embryonalentwicklung (und wie jüngst gezeigt wurde, auch darüber hinaus) die Genexpression auf allen übrigen 22 Chromosomen so beinflusst, das ein Mann entsteht.

Es hat viel weniger Gene als das
weibliche X

Das X-Chromosom ist nicht weiblich per se. Auch Männer haben eine Kopie des X-Chromosoms und benötigen diese auch. Bei Frauen ist die zweite Kopie des X-Chromosoms weitestgehend inaktiviert. Streng genommen, haben Frauen damit weniger Gene als Männer (was ich im Ggs. zu Frau Elke Bodderas jedoch nicht gewertet wissen will).

– und es schrumpft. In den sechs Millionen Jahren hat es zwei

Drittel seiner ursprünglichen Größe eingebüßt.

Genau, so stark wirkt der evolutionäre Druck, das Y Chromosom so effizient wie möglich zu gestalten - was nicht gebraucht wird, fliegt raus. Das Y Chromosom ist mit Abstand das menschliche Chromosom mit der höchsten Evolutionsrate.

Es ist das einzige Mitglied der Erbgutfamilie, das es nur einmal gibt –
und zwar beim Mann. Alle anderen Chromosomen sind doppelt vorhanden, nur
die Geschlechtschromosomen tanzen aus der Reihe: Frauen haben zwei X,
Männer ein X und ein kleineres, verkümmertes Y.

Verkümmert ist wie oben dargelegt völliger Unfug. Und was die genetische Organisation (interne Redundanz) und die Effizienz des nur ihm eigenen speziellen Reparaturmechanisms anbelangt - so etwas hätte ich gerne auf allen meinen Chromosomen...

Die Bezeichnung Geschlechtschromosom (sex chromosome) ist übrigens äußerst misslich gewählt. Es sind wie gesagt die Geschlechtshormone, die einen Menschen phänotypisch zum Mann oder zur Frau werden lassen, und die Auswirkungen ziehen sich über alle 23 Chromosomen des Genoms. Auf dem Y-Chromosom liegt lediglich der Trigger zu diesem Prozess.

Trotz seiner Winzigkeit fallen die Unterschiede des
Männlichkeitschromosoms zwischen Mensch und Affe riesengroß aus: Jeder
dritte seiner Erbgutbuchstaben schreibt sich bei den beiden Spezies
verschieden.[/i]"

Frau Doppel-X Bodderas braucht offenbar etwas Aufmerksamkeit. Auf alle
Fälle aber ein Artikel, der das Zeug für einen Misandrie-Award besitzt.

Das sehe ich auch so, zumal sie offenbar nicht zwischen der Originalpublikation und ihrer eigenen unsägliche Voreingenommenheit zu unterscheiden weiss. Das kann man nur konstatieren, dass diese vermeintliche Wissenschaftsredakteuse offensichtlich ihren Beruf verfehlt hat.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum