Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Beitrag von Karasek plus Link zur Lanz-Sendung auf ZDF-Mediathek

Mulher, Thursday, 05.08.2010, 21:06 (vor 5006 Tagen) @ Narrowitsch

Mal sehen, ob ich an den gesamten Artikel komme.

http://www.google.de/search?client=opera&rls=de&q=http://www.abendblatt.de/vermischtes/kolumne/article1585982... und dann auf den ersten Beitrag bei Google klicken.

Hoffentlich gibt es keinen Ärger für die Forenbetreiber, trotzdem stelle ich den Beitrag ein:

Mit Zuckerbrot und Reitpeitsche
Von Hellmuth Karasek

2. August 2010, 07:12 Uhr

Ob Jörg Kachelmann schuldig oder unschuldig ist, spielt keine Rolle mehr. Der Wettermann hat seine Lausbubenunschuld verloren.

Im "Focus" vom vergangenen Montag gibt es ein Foto von Jörg Kachelmann, das weder heimlich geschossen noch irgendwie manipuliert ist. Es ist einfach ein Bild einer Werbekampagne, mit der der damals allseits beliebte zauselige Moderator, der nach allgemein wohlwollender Meinung weder einer Fliege noch einer eventuellen Geliebten ein Haar krümmen könnte (geschweige eine Fliege belügen), eine Anti-Gewalt-Initiative unterstützte.

Der Text, in dem sich der scheinbar putzige Moderator, der als Erster "Schäfchenwolken" im Fernsehen "Blumenkohlwolken" nannte (und der noch immer enttäuscht darüber ist, dass es dafür keinen Literaturnobelpreis, sondern nur viel Kohle und Wetterstationen gibt), gegen Gewalt ausspricht, heißt: "Gewalt hinterlässt Spuren."

Nun kommt heraus - und daran ist Kachelmanns Anwalt Birkenstock maßgeblich nicht unschuldig, weil er alles aus Gutachten herausposaunen lässt, was das vermeintliche Opfer Kachelmanns in Misskredit setzt -, dass Kachelmann seine Gespielin, die, psychisch schwach, sich nur anfangs wehrte, bei Peitschen- und Folterspielen wund geschlagen hat und sich, zwecks sexueller Erregung, diese Bilder von Striemen und Verletzungen in ihrem Computer mit Zeichen wohlwollender Erregung angeschaut hat: ein sadistischer Voyeur sozusagen.

Auch andere Opfer seines aggressiven Wohlgefallens wurden zitiert. Und es wird - mit Recht - gesagt, das alles sei nicht strafbar.

Es ist nur peinlich, und noch peinlicher und perverser ist, dass ein Wettermoderator denkt, er könne je wieder mit verschmitztem Lausbubenlächeln das Wetter ansagen wie bisher.

Ob er nun verurteilt wird oder nicht - es bleibt von Kachelmann das elende Bild eines Gewalttäters, der mit Zustimmung ichschwacher Frauen sein übersteigertes Ego auslebte, das ihm nach seinen wolkigen Fernsehprognosen in den Kopf und sonst wohin gestiegen war. Die Werbung entlarvt ihn rückblickend als verlogenen Tartuffe.

So wie er mit dem Fernsehen unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit und Kohle gewonnen hat sowie die Zuneigung geduldiger Dienerinnen, die er mit Zuckerbrot und Reitpeitsche psychisch über elf Jahre ruiniert hat, so verliert er - die Kehrseite dieser Medaille - auch im Fall der pervers eingebüßten Lausbubenunschuld die Unschuld seiner Öffentlichkeit. Das ist ebenso verdient oder unverdient wie der TV-Ruhm. Und keine Frage eines Strafprozesses mehr.

Einfach Pech gehabt. Niederschläge zur falschen Zeit. Er kann bestenfalls noch in Sadomaso-Shows im Privatfernsehen auftreten. Gewalt hinterlässt Spuren. So oder so.

Nachfolgend noch der Link zur Lanz-Sendung:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/einzelsendung/1105964/Markus-Lanz-vom-04082010

Außerdem, vielen Dank für Deinen hervorragenden Beitrag :-)


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