Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Auf einem Auge blind?

Chato, Tuesday, 17.08.2010, 08:13 (vor 5000 Tagen) @ Roslin

Lieber Roslin!

Wenn man deinen Gedankengang von hinten nach vorne rückabwickelt, dann ergeben sich daraus folgende Konsequenzen:

1. "Was nicht geht: Dass man Männer zwingen kann, Leib und Leben zu riskieren und Frauen nicht. Das muss enden."

Daraus folgt: Vollkommene und vorbehaltlose Ächtung und Verurteilung des Feminismus (in jeder Form) als eine gotteslästerliche Häresie durch die Katholische Kirche. Der Feminismus ist die äußerste Perversion von Gottes Schöpfungsordnung (Buch Genesis, 3. Kapitel), in der es eben keine "Gleichheit" (-berechtigung, -stellung usw. usf.) der Geschlechter gibt, sondern eine auf Gott hin hierarchisch geordnete Verantwortlichkeit für polare, also einander ergänzende, aber sich gegenseitig ausschließende Zuständigkeiten (sehr knappes Stichwort dazu: Kinder / Verteidigung) und der einzig legitimen Verbindung dieser beiden Pole in der Ehe und der Familie, die heilig sind und dem Range nach über jeder anderen menschlichen Institution stehen.

Du schreibst: "Wenn das nicht gelingt, dann ist dieses Land, dieser Kontinent nicht mehr zu verteidigen."

So ist es!

2. "Wenn nur Männer oder überwiegend Männer hinströmen, freiwillig, auch gut."

Damit das denkbar wäre und Wirklichkeit werden könnte, wären derart zahlreiche und grundsätzliche Rückabwicklungen erforderlich, daß man sich schlicht nicht vorstellen kann, wie so etwas noch real geschehen sollte. Ich mache trotzdem mal eine kleine, höchst unvollständige Aufzählung: Rekonstruktion der katholischen Zivilisation, die seit 50 Jahren von Verantwortlichen in der Kirche selbst planvoll zerstört worden ist; völlige Widerrufung des II. Vatikanischen Konzils und seiner Folgen; Rückkehr zur Alten Liturgie und zum Heiligen Meßopfer; Beseitigung aller modernistischen Neuerungen in der Kirche, deren Wesen in der Übernahme weltlicher Ideologien bestand (Humanismus, Aufklärung, französische Revolution usw. ... und in jüngster Zeit sogar Feminismus und Genderideologie); Entmachtung, Exkommunikation und Kirchenbann für alle Verfechter solcher Ideologien und modernistischen Häresien (und wenn das 95% wären!); Rekonstruktion der lehramtlichen Autorität des Papstes; Rückkehr zur Alten Kirchenlehre aller Zeiten, deren Ziel nun einmal nicht diese, sondern die jenseitige Welt ist.

Mir ist natürlich vollkommen bewußt, daß das nicht ein realistisches "Programm", sondern den knappen Anriß eines dramatischen Verfalls darstellt, der eine Tatsache ist und von der es keine Rückkehr in vergangene Epochen mehr gibt. Aber eben auch keine Zukunft mehr. Daraus folgt nämlich zwingend, daß "dieses Land, dieser Kontinent nicht mehr zu verteidigen ist", wie du ganz richtig schreibst.

Die uralte Katholische Kirche, diese Heilige Außenstelle der Ewigkeit in der Zeit - und eben ganz gewiß keine ideologische "Weltverbesserungsorganisation" des Diesseits - ist von ihren Feinden erobert und zerstört worden, wie es vorausgesagt wurde. Das ist nicht mehr rückgängig zu machen und auch weder möglich noch notwendig. Alles, was in der Zeit entsteht, vergeht auch in ihr. Auch die Kirche.

Danach trennen sich die Wege, wie die Bibel sagt. Es haben nicht alle Menschen dasselbe Schicksal. Das ist zwar jedem angeboten, aber wer ein anderes haben möchte, der kriegt auch ein solches. Der Mensch ist frei. Was er erwählt, wird ihm zuteil. Und frei ist der Mensch nun einmal bis zu seinem letzten Atemzug. Welche menschliche Einsicht könnte gerade heute bedeutsamer sein? Danach ist es nämlich definitiv vorbei mit der Freiheit.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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