Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Scheingefechte. Gleichberechtigung/Gleichstellung

Robert ⌂, München, Tuesday, 18.01.2011, 18:45 (vor 4841 Tagen) @ Realo

Merkwürdig eigentlich, dass das Militär da noch nicht drauf gekommen
ist, ebenso wenig wie die Schifffahrt. Gut, die Sowjets hatten es anfangs

Irgendwoanders (such ich jetzt nicht raus) hab ich mal davon geschrieben, daß "Gleichberechtigung" nicht gegen Hierarchien steht, die sich irgendwo (automatisch, vielleicht sogar notwendigerweise) herausbilden, sondern dagegen, daß irgendjemand aufgrund irgendwelcher Merkmale (die im Extremfall nichts über seine individuelle Befähigung aussagen) an eine spezielle Hierarchieposition gestellt wird.

BTW: meine Behauptung war nicht, daß sowas wie z.B. Militär oder Schiffahrt ohne Hierarchie funktionieren würde, sondern daß es besser funktioniert, wenn "der Chef" von der Gruppe selbstverantwortlich ausgesucht wird, statt daß den Leuten einfach einer (z.b. der Schnösel von Beruf Sohn oder die Quotentrulla) vor die Nase gesetzt wird.

Du kannst im Ernst nicht das Funktionieren einer Familie auf einen Staat
projizieren. In der Familie hast du zu jedem Mitglied eine enge Bindung, im
Staat nicht. Deiner Frau nimmst du freiwillig die schweren Taschen ab, aber
irgendeiner fetten Trulla, die auf der Strasse vorbeiläuft, wohl eher
nicht.

Das muss ich ja auch nur dann, wenn es keine Gleichberechtigung gibt, und ich deshalb jeder Trulla die Taschen tragen muß, nur weil ich ein Mann bin, und sie ein Weib ist.

Der Staat ist ein Gemeinwesen, das aus egoistischen Teilen besteht, von
denen die wenigsten eine Bindung zueinander und ein Interesse am
Wohlergehen des Anderen und des Ganzen haben. Das bedingt zwingend andere
Organisationsweisen als eine Familie (oder etwa ein Kleinbetrieb)

Da widerspreche ich doch gar nicht. Wie gesagt: "Gleichberechtigung" heisst nicht, daß alle Hierarchien abgeschafft werden müssten, oder jede Hierarchiestufe auf alle betrachteten Gruppen möglichst gleichmässig aufgeteilt werden muss. Das wäre "Gleichstellung". Warum vermischt "ihr" das so beharrlich trotz aller Beteuerungen, daß "ihr" den Unterschied doch verstanden hättet ...

Robert

--
Wolfgang Gogolin "Diese Hymnen für Frauen erinnern an das Lob, das einem vierjährigen Kind zuteil wird, weil es endlich nicht mehr in die Hose kackt, sondern von allein aufs Töpfchen geht."


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