Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Melanie erklärt die Welt ...

chrima, Saturday, 19.05.2007, 06:37 (vor 6185 Tagen) @ Chato

Das Bild der unterdrückten Frau von damals, das die Medien heute

zeichnen, stimmt nicht.

Nein, es stimmt nicht, sondern das Gegenteil ist wahr. Jedenfalls bei
denen, die ich kennengelernt habe: Eltern, Verwandte, Nachbarn...

Genau, das Gegenteil war der Fall! Was genau ist das Gegenteil? Der schon damal unterdrückte Mann?

Das wäre etwa so, als wenn man aus den Nachmittagsshows und
Gerichtssendungen
des Fernsehens auf die gesellschaftlichen Zustände unserer Zeit
schließen wolle.

Och, aus diesen Fernsehsendungen lassen sich eine Menge Schlüsse über die heutige Gesellschaft ziehen.

Spielfilme usw. bilden natürlich nicht die Wirklichkeit, aber die Ideale
und Wertvorstellungen ihrer Zeit ab. In den Filmen aus jener Zeit wird
nicht auf Frauen herumgehackt.

Natürlich nicht direkt. Wurden die ganzen Weibchen damals in den Erhard und Lingen Filmen doch immer als kleine Dummchen dargestellt. Wenn es mal ein wenig ausgefallen sein sollte, dann durften sie zwischendrin mal ein wenig kokett auftreten. Aber mal so richtig aufmucken? Das kam wohl eher selten vor, wenn überhaupt.
Ehrlich gesagt ich wüßte nicht zu sagen was schlimmer ist: Eine dieser die "Ideale und Wertvorstellungen" jener Zeit darstellenden Tussen oder eine der heutigen möchtegern Powerfrauen.

Und auf Männern auch nicht. V.a. das zweite
ist heute bekanntlich anders. Beide, Mann und Weib, hatten damals als
erwachsene, geschlechtliche Menschen eine Würde, sowohl in dem Sinne, daß
sie tatsächlich eine solche hatten und ihnen das auch bewußt war, als auch
in dem Sinne, daß diese Würde wechselseitig und von der Gesellschaft
anerkannt wurde.

Aber klar. Jedem Geschlecht wurde "seine" Würde zugestanden...
Deshalb konnte ein Ehemann seiner Frau ja auch verbieten einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben.
Deshalb durfte ein Ehemann seine Frau ja auch dazu zwingen ihre "ehelichen Pflichten" zu erfüllen.
Und deshalb hatte ja auch damals ein Vater eines unehelichen Kindes noch nicht mal auf dem Papier das Recht das Kind überhaupt nur zu sehen.
Klingt alles nach "wechselseitiger" und "gesellschaftlicher" Anerkennung der Würde von Menschen.

Sag mal willst du eigentlich noch ernst genommen werden, oder willst du den Femis unbedingt ein paar Steilvorlagen liefern. Die können sich angesichts solcher Aussagen wie den deinigen nur noch schieflachen. Wenn die schlau sind (aber das sind die meisten von denen ja zum Glück nicht) setzen die ein Bookmark auf deinen Beitrag, um ihn immer dann herauszukramen wenn sie mal wieder belegen müssen, daß die pöhsen Maskus tatsächlich nur reaktionäre, realitätsverleugnende Spinner sind.

Auch das ist heute bekanntlich ganz anders. Heute besteht
die Mehrheit der Bevölkerung aus daueradoleszenten Berufsjugendlichen und
die Erwachsenen sterben aus,

Nach deinem wahrscheinlichen Verständnis von "Erwachsenen" klingt das ja irgendwie hoffnungserweckend...

weil kaum noch welche nachkommen. Die ersten
Jahrgänge an Berufs-Teenies werden gerade pensioniert.

Ich hatte in den 50ern eine sehr glückliche Kindheit. Die Voraussetzung
und Basis dafür war die gegenseitige Achtung und Liebe meiner Eltern, die
einander nicht zu "verbessern" oder "umzuerziehen" versuchten,

Sowas soll's ja sogar heute noch geben.

weder nach
persönlichen Ideen, noch gar nach kollektivistischen Ideologien über
"verbesserte" Menschen, wie das heute aus allen Poren des öffentlichen
Lebens ausgeschwitzt wird und nichts als Entfremdung, Verdruß, Egokult,
Lieblosigkeit, Haß, Verzweiflung und Vereinsamung über die Menschen
gebracht hat.

Es ist bezeichnend wie diese Indoktrination der unterdrückten Frau in
den 50ern durch den
Feminismus sich in den Köpfen als "Wahrheit" manifestiert hat.

Naja, so richtig doll waren diese von einigen hier aus welchen Gründen auch immer hochgehaltenen Zeiten für die meisten ja auch nicht. Und für Frauen waren diese Zeiten teilweise noch ein wenig unschöner als für Männer.


Die Linken bekamen in den 50ern und frühen 60ern kein Bein auf die Erde.

Ach das hat aber diesmal lange gedauert. Aber endlich ist es raus: Die linken Linken sind schuld an allem!

Das hat sie schier verrückt gemacht. Als sie dann doch mal Bodenkontakt
bekamen, war ihnen nichts wichtiger, als die Zeit zuvor, in der überhaupt
kein Bedarf für sie bestand, als "ganz grauenhafte Zeit" darzustellen. Das
war sie zwar in Wahrheit gar nicht, aber es ist wichtig für die heutigen
Menschen- und Welt-Verbesserungsideologen, daß jeder Nachgeborene feste
dran glaubt, daß es "in den 50ern ganz schrecklich war".

Für die Rechten waren das natürlich schöne Zeiten. Aber z.B. für Kommunisten, die unter Adenauer in den selben Bau geschickt wurden wie schon zu Adolfs Zeiten waren das verständlicherweise eben nicht ganz so schöne Zeiten. Und nicht nur für diese nicht.

Schon deshalb,
damit niemand auf die Idee kommen möge, die heutige Welt, die diese Leute
ja heraufgeführt haben, statt mit ihren primitiven Schlagworten und
Schmähschildchen mit der wirklichen " Welt der 50er Jahre" zu
vergleichen.

Ach so! "Diese" Leute haben die heutige Welt "heraufgeführt".
Nun ist es ja noch irgendwie nachvollziehbar, daß du es schaffst dir die 50er Jahre im Stile eines Feministen so zurechtzulügen wie es dir gerade in dein recht absonderliches Weltbild passt, iss ja schließlich schon ein bißchen her. Aber an die nicht ganz so weit zurückliegende Vergangenheit wirst du dich doch noch ungetrübt erinnern können? Innerhalb der letzten 25 Jahre lag die 16-jährige Ära Kohl. Auch schon vergessen? Oder dürfen wir nun nach einigen anderen Personen, die von allgemein urteilsfähigen Leuten als eher rechts eingestuft werden nun auch noch Herrn Kohl in den erlauchten Kreis der "Linken" mit aufnehmen?


Gemessen an unserer heutigen war jene frühere Welt zwar auch nicht das
Paradies (das gibt es hier nicht, und damals wußte man das auch noch),
aber menschengemäß, relativ entspannt, von staatlichen Eingriffen ins
Privatleben der Bürger weitgehend frei und alles in allem ziemlich
unideologisch.

Aber klar! LOL
Obwohl, wenn mann es mit der Zeit unmittelbar davor vergleicht, ja dann hast du sogar Recht.

Jeder dieser Punkte ist heute genau umgekehrt. Damit die
Leute das "gut" finden, müssen sie sich die vorangehende Zeit als eine Art
"verlängerte Nazizeit" vorstellen, denn verglichen damit geht es
heute ja gerade noch so eben. Verbrennungsöfen für Menschen haben wir ja
noch keine (jedenfalls nicht für die, die es bis zu ihrer Geburt geschafft
haben).

Wie bitte? Im Vergleich zur Nazizeit geht es heute "gerade noch so eben"?


Über die "Schrecklichkeit der 50er-Jahre" erzählen die Linken, sobald sie
drauf zu sprechen kommen.

Über die ach so tollen 50er Jahre schwadronieren die Rechten, sobald sie darauf zu sprechen kommen.

Und sie kommen oft drauf zu sprechen. Kein
Wunder: wenn das Fernsehen spricht, sprechen ja die Leute, die die heutige
Zeit gut finden. Sie verdienen schließlich ihr Geld damit, daß sie sie gut
finden.

Allerdings kommen sie noch nicht so oft drauf zu sprechen. Kein Wunder: Noch können sie nicht jede Lüge unwidersprochen unters Volk bringen.

Aber sie ist nicht gut.

Denn die 50er waren bei Weitem nicht so gut wie sie uns weismachen wollen.


Nick

chrima


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