Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Langzeitstudie: Rollenbilder: Der Herd lässt wieder grüßen

ausÖsterreich, Thursday, 01.12.2011, 17:40 (vor 4521 Tagen)

Es gab schon längst Studien, die belegt haben, dass die "Selbstverwirklichten Frauen" bei weitem weniger glücklich waren als die Frauengenerationen davor. Immerhin die meisten Jobs sind hart, bringen keineswegs Anerkennung aber die Verantwortung und die gesellschaftliche Unsicherheit sind
gleichzeitig stark gestiegen.

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2888681/herd-laesst-wieder-gruessen.story

Rollenbilder: Der Herd lässt wieder grüßen

Eine Langzeitstudie deckt auf: Die Zahl der Frauen mit traditionellen Rollenbildern steigt wieder an. Und wo bleibt die moderne Frau?

Foto © Fotolia / Drubig Photo

Wie modern sind Österreichs Frauen? Die Antwort verblüfft. Selbst bei den unter 30-Jährigen entspricht erst jede zweite Frau dem Typus "modern", der sich in erster Linie über den Beruf definiert. Noch verblüffender: Die Österreicherin tendiert wieder leicht zur "traditionellen" Rolle, bei der die Frau vorrangig vom Kind, von der Mutterrolle her definiert wird.

Die Zahlen einer der größten Langzeitstudien, die am Dienstag von "Welt der Frau" in Wien präsentiert wurden, belegen es schwarz auf weiß. Während sich der Anteil der traditionellen Frauen von 1992 bis 2002 halbierte, stieg er von 2002 bis 2010 wieder von elf auf 16 Prozent. Gleichzeitig ging der Anteil des Typs "moderne Frau" seit 2002 von 37 Prozent auf 27 im Jahr 2010 zurück. Die Studienautoren Paul Zulehner und Petra Steinmair-Pösel orten die Gründe für diesen Rückgang vor allem in den hohen Anforderungen an moderne Frauen. "Wir erklären diese leichte Tendenz zurück zum Traditionellen damit, dass die Verbindung von Beruf und Familie so anstrengend empfunden wird, dass manche sich wieder in die alte Zeit zurückwünschen." Der nüchterne Befund von Zulehner: "Die Zeit der euphorischen selbstverständlichen feministischen Entwicklung mit dem Gefühl, dass Frauen nur gewinnen, ist gedrosselt. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass jedes Rollenmuster Vor- und Nachteile hat." Eine Erkenntnis, die in den Studien klar zum Ausdruck kommt. "Das Leben in einer Familie ist einfacher, wenn ein Elternteil nicht arbeitet", erklärten sogar 43 Prozent jener Frauen, die dem Typ "modern" angehören.

Bezeichnend ist aber auch die hohe Zustimmung zu Feststellungen wie "Frauen sind von Natur aus besser geeignet, Kinder aufzuziehen". 1992 stimmten 67 Prozent der Frauen zu, 2010 immer noch 63 Prozent. Die Zustimmung zur Feststellung "Hausfrau zu sein, ist für eine Frau genauso befriedigend wie Berufstätigkeit" stieg von 33 Prozent im Jahr 2002 sogar auf 37 Prozent im Jahr 2010.

In den Studien wurden Frauen in modern, traditionell, pragmatisch und suchend eingeteilt. Die Pragmatischen suchen sich das jeweils Beste für ihre Situation, die Suchenden haben ihre Rolle noch nicht festgelegt. Welche Kluft unter den Frauen besteht, zeigt sich bei der Zustimmung bzw. Ablehnung auf die Aussage "Eine berufstätige Frau kann ihrem Kind genauso viel Wärme und Sicherheit geben wie eine Mutter, die nicht arbeitet." In der Gruppe der modernen Frauen stimmten 91 Prozent zu, bei den Traditionellen zwölf Prozent.
Kluft bei unter 30-Jährigen

Dramatisch entwickelt sich die Kluft unter den Geschlechtern bei den unter 30-Jährigen. Da treffen heute 49 Prozent moderne Frauen auf nur mehr 18 Prozent moderne Männer. Steinmair-Pösel: "Die Zahl der modernen Männer ist rückläufig, bei den über 30-Jährigen beträgt der Anteil noch 31 Prozent. Das muss alle nachdenklich stimmen."


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