Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Liste Femanzen Kategorie Journalie6 (Liste Femanzen)

Oberkellner, Saturday, 03.12.2011, 18:21 (vor 4499 Tagen)

Sybille Berg (Spiegel)

Männer, ich habe es satt!

Sie geben jedem Drang nach: Wollen Männer Geschlechtsverkehr haben, dann kaufen sie sich Sex - und finden das normal. Gesellschaftlich ist das genauso akzeptiert wie der Verzehr von Kaviar. Ich will das alles nicht

Die besten Vertreter der Hamburg-Mannheimer bekamen als Belohnung einen Puffbesuch spendiert. Eine kleine Meldung, die letzte Woche aus irgendeinem Grund ihren Weg in die Medien fand. Normalerweise sind solche Geschichten keine Nachricht, es sei denn, Minderjährige wären beteiligt. Ein Grund, warum Frauen mitunter der Aufstieg in die Chefetagen schwer gemacht wird, ist, dass die Herren nicht wissen, wohin mit den Kolleginnen bei Geschäftsabschlussfeiern, die fast immer mit nackten Frauen zu tun haben.

Frauenbenutzung ist gesellschaftlich so akzeptiert wie der Verzehr eines Becherchen Kaviars. Männer sind so, die brauchen das. Frauen akzeptieren das. Es gibt uns nackt, es gibt uns verschleiert, es gibt uns zu kaufen, und das Dummargument: Die Frauen tun das doch freiwillig, lässt jeden Einwand verstummen.
Ich habe es aufgegeben, Männern erklären zu wollen, warum mich verschleierte Frauen demütigen, warum nackte Frauen in Schaufenstern mich demütigen, warum Frauen, die sich nackig für Hefte fotografieren lassen, um ihre Karriere als Schauspielerin-Schrägstrich-Modell-Schrägstrich-Moderatorin anzukurbeln, mich demütigen. Ich werde Männern nicht erklären können, dass es mir ist, als ob ich ein Schwarzer wäre, der an seinen Kumpels mit Fußfesseln vorbeispaziert, die auf Baumwollfeldern ihren Job machen.
Ach Gottchen ja, sagen sie, zucken die Achseln, Männer sind eben so. Sie müssen sich vermehren, das ist ihr Job. Egal ob hetero oder homosexuell, da muss immer was gehen, da müssen Pornos geschaut werden, Prostituierte gekauft, da muss gefummelt werden und einer weggesteckt, darum, liebe Frau, musst du dich entweder verhüllen, um ihnen zu entkommen, oder dich zurückhaltend kleiden, oder dich in einen Sack stecken. Darum, liebe Frau, wenn du was erreichen willst, sie um den Finger wickeln, zeig' ihnen deine Möpse, benutz' die Waffen einer Frau. (Um das gut zu machen, kauf' all den Scheiß, werde begehrenswert!)
Ich will das alles nicht. Ich will nicht, dass die Hälfte der Erdbevölkerung zur Lustbefriedigung der anderen bereit steht, ich will keine nackten Frauen auf Tageszeitungen, ich will keine Pornos, ich will den ganzen Dreck nicht, der nahe legt, mich als Ware zu betrachten.
Keine Ahnung, wie Männer fühlten, wäre es normal, dass Frauen nach einem guten Abschluss in ein Bordell gingen, mit Knaben verkehrten, wenn Männer an der Ecke stehen würden, halbnackt in Strings, wenn Frauen sich in die Seiten stoßen und über die Dicke der Gemächte reden würden, wenn wir euch als Teebeutel verkleideten, damit ihr unseren geilen Blicken und Händen nicht ausgesetzt werdet.
Vielleicht wäret ihr entspannter. Oder ihr würdet das Denken verändern. In den Schulen lehren, dass man nicht jedem Drang nachgeben muss, man muss nicht auf die Straße machen, wenn es einen überkommt, wir müssen diesen ganzen Mist nicht mitmachen. Amen

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,764589,00.html

Wenn Männer mit Hirndefekt regieren

Erst die Finanzkrise, dann der Streit, wer bei der Deutschen Bank den Chefposten übernimmt: Kehrt jetzt, wo zwei ansehnliche Nachfolger für Josef Ackermann gefunden worden sind, wieder Ruhe in den Bankensektor ein?

Nachdem er von der Presse vollkommen missverstanden worden war, als er sich angeblich belustigt über die drolligen Farbtupfer äußerte, die Frauen in den daxnotierten Unternehmen im Vorstand setzen könnten, erklärte Josef Ackermann , dass seine prachtvolle Deutsche Bank eine Frauenquote nicht nötig habe.

Es werde genug getan für die Förderung blabla, und da war ich auch schon eingeschlafen. Unterdessen sind zwei Ackermann-Duplikate als sein Nachfolger benannt worden , Herren die sich ähneln wie die polnischen Regierungszwillinge, Gott habe den einen selig. Da gab es vermutlich keine Frau, die sich mit einem Mann die Führungsspitze hätte teilen können, oder sie war gerade damit beschäftigt, Kaffee zu kochen.
Wozu auch Frauen, sind ja nur 50 Prozent der Bevölkerung, und vermutlich können die Männer Finanzgeschäfte sowieso viel besser. Sie haben uns ja auch prächtig durch die Krise gesteuert, ok, nach dem sie sie verursacht hatten. Frauen sagt man überlegteres, risikobewussteres Handeln nach, während Männer in Top-Führungspositionen nachweislich oft einen Hirndefekt aufweisen, der ihr Risikozentrum und ihre Empathie betrifft.
Konten kündigen. Jetzt!
Großartig wäre natürlich, wenn alle Frauen ihre Konten bei der Deutschen Bank kündigten, nur mal so, um ein elegantes kleines Zeichen zu setzen, aber richtig, wo sollen sie denn dann ihr Konto eröffnen, meines Wissens gibt es in Deutschland keine von Frauen geleitete Bank.

Also wünschen wir den Nachfolgern von Herrn Ackermann viel Glück in ihrer neuen herausfordernden Tätigkeit, und ganz besonders zu wünschen sei ihnen, dass sie sich nicht miteinander oder mit anderen Männern des Vorstands verwechseln. Sie sehen sich alle so unglaublich ähnlich, mit diesen permanent mahlenden Kieferknochen. Was genau in ihren Hirnen abgeht, entzieht sich meiner Kenntnis, es hat etwas mit Macht zu tun und damit, dass es dummerweise immer Männer gibt, die noch mehr davon haben.
Um Geld und damit Konsumoptionen kann es nicht gehen, denn mir ist kein Topmanager bekannt, der über einen exorbitant guten Geschmack verfügt. Das Ausgeben des gehamsterten Vermögens erschöpft sich meist in der Anschaffung eines Wagens der Luxusklasse, mit Fahrer versteht sich, dem Cabrio für die knapp bemessene Freizeit, loftähnlicher oder schlossähnlicher Wohnräume, der Innenarchitekt war auch schon da. Teure Anzüge, nach Maß wie auch die Schuhe, Zigarren, gute Weine, Sterneküche, und verflixt, jetzt hat sich schon wieder einer mit dem anderen verwechselt, auch dem Fahrer ist nichts aufgefallen, die Gattinnen sehen sich auch ähnlich, entweder blond und devot, oder blond und Anwältin, egal, sie hat auch nichts gemerkt.
Warum müssen Männer, die sich so ähneln, eigentlich so viel Geld bunkern, wenn sie doch eh alle dieselben Sachen damit machen, Golf nicht zu vergessen, und zum eigenen Flugzeug langt es doch selten. Sie wippen und federn durch die Welt, die Kieferknochen immer am Start, immer aktiv, immer auf Evolution gebürstet, die Kieferknochen. Und warum müssen eigentlich die langweiligsten Personen des Universums über die größten finanziellen Ressourcen verfügen? Egal, viel Glück also dem neuen Fix- und Foxi-Paar in der Deutschen Bank, und allen Frauen im Land viel Erfolg beim Kündigen ihrer Bankkonten.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,777902,00.html

Von Sibylle Berg

Woher kommt der Hass im Internet? Die ausfälligen Kommentare und grenzenlosen Pöbeleien? Was sich als Meinungsfreiheit tarnt, ist oft nur noch Triebabfuhr.

Um auf einen Text meines Kollegen Fleischhauer einzugehen und ihn um eine Randnotiz zu erweitern: Man kann all die hasserfüllten, sexistischen, rassistischen Kommentare im Internet ignorieren. Doch man sollte wissen, dass sie die Welt verändern. Das wäre ja auch traurig wenn nicht, wenn all diese Entäußerungen, die nur mehr ein Schrei nach Liebe sind, ohne Folge blieben. Denn darum geht es doch: die Welt zu beeinflussen, ohne etwas zu riskieren, ohne aufzufallen, ohne Mut, anonym, darum geht es.

Viele Autoren, Künstler, Schauspieler, Wissenschaftler, Sänger, Tänzer, Schwule, Lesben, Behinderte, Ausländer - kurz alle, an denen sich eine freundliche Mehrheit stören könnte, versuchen, Kommentare im Internet zu ignorieren, was immer nur mit Einschränkungen funktioniert. Manchen macht es auch eine Freude, beschimpft zu werden, es gibt ihnen das Gefühl auf der richtigen Seite, nämlich der der Unverstandenen zu stehen. Den anderen geht es nahe. Denn sie sehen in der Flut anonymer Touretteanfälle bestätigt, was sie immer geahnt haben: Die Welt ist ein abstoßender Ort, der aus seltsamen Gründen immer aggressiver wird, vielleicht aus Langeweile. Vermutlich ist es aber zu voll, und jeder muss schreien, um sich seiner Anwesenheit zu versichern.

Viele jener, die sich aus beruflichen Gründen exponieren müssen, haben unterdessen Phobien. Sie fürchten, ihre Wohnung zu verlassen, denn draußen könnte man in jedem Passanten einen Internetpöbler vermuten. Die Stimmung in der Welt scheint geladen zu sein. Brave Bürger entfesseln Shitstorms, gute Menschen, die ihre guten Kinder auf guten Knien wiegen, und in der Anonymität zu verbalen Totschlägern werden.

Das ist doch wunderbar, könnte er sagen, der gute Mensch mit seinen über jeden Zweifel erhabenen Knien, dass die da sich ein wenig überlegen, was sie inszenieren, drehen, darstellen, singen, mit wem sie Geschlechtsverkehr haben, das ist doch ganz hervorragend unsere großartige Meinungsfreiheit, der man nichts entgegensetzen kann, sie erfolgt doch mit einer inneren Kapuze, die Entäußerung.

Diejenigen, die sich mit ihrer Ware in die Öffentlichkeit wagen, bremsen sich, zensieren sich oder denken sich: "Jetzt erst Recht!" und beginnen gleichfalls in einer Lautstärke zu agieren, die nicht ihre wäre, in einer freundlichen Welt, in der das Netz eine Chance wäre, um mit Menschen, die anders scheinen als man selber, ins Gespräch zu treten.

Aber freundliche Welt ist nicht. Draußen vor der Tür rotten sich die Menschen zusammen, mit Körpern oder Gedanken, die sie gegen das richten, was ihnen anders erscheint. Unterlegen, überlegen, krank, wirr, seltsam, hässlich, es hat sich nichts geändert seit dem Schulhof mit seinen Grausamkeiten, die man als kindisch abtun konnte. Die aggressive Dummheit der Welt, die man vorher ahnte, jetzt steht sie fest. Die Hasskommentatoren überall im Internet haben es geschafft, sie machen aus fast jedem, der Menschen liebt, einen, der die Rasse, zu der er gehört, zu verachten beginnt.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,795055,00.html
Waltraud Kässer, Büro für Kommunikation und Presse
Die Nachricht, dass auch Jungen benachteiligt sind, ist streng genommen keine Neuigkeit. Geschlechter-Studien haben längst gezeigt: Schulen benachteiligen Jungen, womit es neben Frauen und Mädchen nun noch ein zweites benachteiligtes Geschlecht gibt. Ich sage es ein bisschen flapsig: Die Gesellschaft entdeckte die Jungen, die die sozusagen die neuen „Problembären“ sind.
Nur der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass Frauen seit jeher benachteiligt waren und noch immer sind: Stichwort Frauen in Führungspositionen, Frauen verdienen bei gleicher Arbeit nicht das gleiche Geld wie Männer, Gewalt gegen Frauen. Diese Reihe ließ sich problemlos fortsetzen.
Der gute Herr Köhler nun wollte die Benachteiligung von Jungen in einem Hörsaal der Konstanzer Universität in den Fokus rücken. Die Piratenpartei hatte das Thema aufgegriffen und am vergangenen Freitag zu einem Vortrag und einer Diskussion mit Dr. Bruno Köhler vom Verein MANNdat eingeladen. Der gute Herr Köhler aber floppte. Er brach seinen Vortrag ab.
Wer „Benachteiligung von Jungen“ in die Suchmaschine Google eingibt, erhält 821.000 Treffer. Darunter ist auch ein Bericht des „Spiegel“, der vor mehr als zwei Jahren feststellte: „Das Schulsystem produziert haufenweise Verlierer – die Mehrheit ist männlich.“ Schon im Kindergarten würden Mädchen deutlich bevorzugt, auch in der Schule müssten Jungs um Aufmerksamkeit und gute Noten kämpfen. „Ursache des Problems: Kitas und Grundschulen sind fest in weiblicher Hand.“
Der gute Herr Köhler hatte nun aber leider so gar keine Neuigkeiten. Er beschrieb an vielen Beispielen, wie er die Benachteiligung von Jungen erlebt. Er warf den Zuhörern das Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom (AHDS) an den Kopf und sagte, dass das Vorlesen von Gute-Nacht-Geschichten für Jungen wichtig sei. Wir fassen zusammen: Das benachteiligte Geschlecht soll besser keine Blümchen oder Puppen in Malheften ausmalen, sondern lieber mit Buntstiften den Verlauf von kurvenreichen Rennstrecken, auf denen Formel 1 Rennen stattfinden, nachzeichnen.
Mädchen fänden das sicher ja auch nicht so spannend, sie fahren schließlich auch nicht Motorrad und in Saudi-Arabien dürfen sie noch nicht einmal Auto fahren.
Beweise für seine Behauptungen und Quellenangaben blieb Herr Köhler schuldig. Mit „Post Gender“ und der Frage, ob nicht einfach alle Kinder unabhängig von ihrem Geschlecht die best mögliche individuelle Förderung bräuchten, konnte der Referent nichts anfangen. Auf kritische Nachfragen aus dem Auditorium reagierte er zunehmend beleidigt.
Wenn Diskussionsteilnehmer, egal ob Männer oder Frauen, eine Aussage des Referenten in Frage stellten, behauptete Köhler, er habe das gar nicht gesagt. Entweder hatte sich Herr Köhler also sehr missverständlich ausgedrückt oder aber die Zuhörer an der Konstanzer Universität, die meisten mutmaßlich mit Hochschulausbildung, konnten ihm nicht folgen, da sie intellektuell nicht dazu in der Lage waren. Nach mehr als einer Stunde brach der Referent endgültig ab. Das war peinlich. Herr Köhler hat sich bis über beide Ohren blamiert.
An einer Universität darf das Auditorium einen wissenschaftlich fundierteren Vortrag erwarten. Und wer sich auf ein Piratenschiff begibt, muss wahrscheinlich auch mit Gegenwind rechnen. Dass ausgerechnet die Mitmachpartei still da sitzt und einen Vortrag über sich ergehen lässt, kann ein Referent nicht erwarten. Die Piraten-Akademie, unter der der Themenabend „segelte“, ist kein gemütlicher Ausflugsdampfer. Piraten sind eine junge, aktive Partei und Piraten sind gewohnt, mitzudiskutieren und zu hinterfragen. Wer es nicht glaubt, könnte sich ja einmal die Timeline auf Twitter anschauen.
Dem Thema Benachteiligung von Jungen hat der Referent mit seinem Auftritt einen Bärendienst erwiesen. Das ist schade!

http://www.see-online.info/28663/zwischenruf-benachteiligtes-geschlecht/

http://www.kaesser-pr.de/

Kerstin Kullmann (neon)

03/07/06 | 17:35
Die alten GESCHLECHTERROLLEN holen uns ein. Müssen junge Frauen wieder kämpferischer werden?

Die Geschichte beginnt rätselhaft. Einen guten Ratschlag hätte sie noch, sagt die Frau, die Expertin, am Telefon. Einen guten Ratschlag, gerne. >Schreiben Sie das Wort auf keinen Fall«, sagt die Frau, >sonst liest keiner weiter.« Sie ist mittleren Alters, sehr klug und sie erforscht, was Frauen, was Männer heute ausmacht. Welches Wort? >Gleichberechtigung halt.« Aha. Aufgelegt.

Gleichberechtigung halt«

Na gut. Dann schreiben wir das Wort nicht. Junge Frauen brauchen es nicht. Sie wenden das Prinzip an, seit es existiert: für sich alleine entscheiden, auf Augenhöhe leben. Darauf haben sie einen natürlichen, einen politischen Anspruch. Junge Frauen planen kurzfristig, planen langfristig. Sie machen mit Männern Schluss, wenn die nie Kinder haben wollen. Sie machen mit Männern Schluss, wenn die im Bett schlimm riechen. Sie zahlen die halbe oder auch die ganze Miete. Ihr Leben besteht aus Jobben, Studieren, Bewerben. Aus Verlieben, Lieben, Entlieben. Aus >jetzt ein Kind oder später?«-Fragen. Egal, wie dringend Deutschland Mütter, Arbeitskräfte oder Altenpfleger braucht: Frauen treffen ihre Entscheidungen selbst. Doch der Ton wird schärfer. Worte wie >Gebärstreik« und >Versorgerehe« schwirren durchs Land. Der Arbeitsmarkt ist eng. Junge Mütter sollen das Sozialsystem retten. Frau sein droht zu einer gesellschaftlichen Verantwortung zu werden. Zur biologischen Pflicht. Vor zehn Jahren gab es die ewigen Mädchen, seit einigen Jahren die Renaissance der Weiblichkeit. Werden uns die alten Geschlechterrollen zum Verhängnis? Haben wir die Emanzipation verschlafen? Was wollen junge Frauen im Jahr 2006? und können sie ihre Ziele erreichen? Soziologen, Psychologen, Demoskopen tüfteln und befragen, um herauszufinden, was die junge Frau will. Wonach sie sich sehnt, woran es ihr mangelt. >Klar«, sagt Martina Gille vom Deutschen Jugendinstitut in München, >junge Frauen wünschen sich am meisten, erwerbstätig zu sein und eine Familie zu gründen.« Beides. Nicht eines von beiden. Der Wunsch ist so groß, dass man meinen könnte, er müsse allein deswegen wahr werden. Aber das ist nicht so leicht, sagen die Zahlen. Im Grunde unmöglich, sagen die, mit denen man über die Zahlen spricht.
40 Prozent der Frauen kehren nach einer Geburt nicht mehr in den Beruf zurück, obwohl sich über 60 Prozent der Frauen mit Kindern wünschen, wieder zu arbeiten.
Fast ein Viertel der jungen Frauen sind kurz nach Gründung einer Familie unzufrieden mit der Haushaltsaufteilung. Mehr als neunzig Prozent der jungen Männer sind zufrieden.
Frauen verdienen im gleichen Job im Schnitt 20 bis 30 Prozent weniger als Männer.
Sie bekommen bereits beim Berufseinstieg weniger Geld? bei gleicher, sogar bei höherer Qualifikation.
Frauen stellen 49 Prozent der Beschäftigten, fast die Hälfte arbeitet Teilzeit? nur elf Prozent der Führungskräfte haben Teilzeitjobs.
Über 35 Prozent der Menschen, die im Land unter der Armutsgrenze leben, sind alleinerziehende Mütter. Arm ist, wer weniger als 938 Euro im Monat zur Verfügung hat.
Fast 50 % der Paare lassen sich heute nach drei bis fünf Ehejahren scheiden.
Es sieht so aus, als müssten Frauen im Lauf ihres Lebens ihre Wünsche immer kleiner und enger falten, damit sie passen. Männer nicht.Gräbt man sich durch die Massen von Studien,durch Kreuztabellen und Variablen, dann rinnen einem die Illusionen klar wie Wasser durch die Finger. Dann hat man den Eindruck: Jung sein und eine Frau sein, das ist in Wahrheit eine Krankheit. Eine Frau, das ist ein defizitärer Organismus, dem gut zugeredet und dem auf die Beine geholfen werden muss. Aber warum helfen sich Frauen nicht einfach selbst?

Weil sie sich nicht krank fühlen

Jungen Frauen gehe es bestens. Sie seien glücklich. Das sagt Stephan Grünewald, Mitbegründer und Psychologe des Rheingold Instituts in Köln. >Junge Frauen sind die sozialen Gewinner des neuen Jahrtausends.« Seit 2001 haben Grünewald und seine Kollegen 4000 Frauen zwischen 18 und 30 Jahren befragt. Er sagt, die Anfang 20-Jährigen gingen mit der sozialen Unsicherheit am besten um. Mit der Terror-Angst ebenso wie mit dem Auseinanderfallen der Sinnzusammenhänge, kurz: mit allem, was einsam und verzweifelt macht. Sie würden Netzwerke und Freundschaften bilden und seien sozial virtuoser. Sie pflegten eine kuschelige, wie Grünewald sagt, eine >harmoniesüchtige« Form der Selbststabilisierung. Frauen würden in einem dichtgewebten sozialen Netz leben, mit dem Handy als Navigationssystem und dem Wunsch, immer angebunden zu sein. Frauen fühlen. Das tun sie gerne. Und sie möchten sich nicht wie Männer fühlen. Egal, wie weit sie heute davon entfernt sind, über Feminismus nachzudenken, sie stecken doch immer mittendrin: im Glaubensstreit der feministischen Theorie. Die einen „Gleichheitsfeministinnen“ meinen, der Unterschied zwischen Frauen und Männern solle klein sein und immer kleiner werden, bis Frauen und Männer einander nicht mehr in anerzogene Rollenbilder pressen. Bis Frauen Chef sein können und Männer Hausmann. Die anderen „Differenzialistinnen“ reden über die >neue Weiblichkeit«. Für sie sind Frauen und Männer von Natur aus verschieden. Die Strategie, sich auf weibliche Stärken zu konzentrieren, halten sie für die bessere. Sie finden den Graben, der zwischen den Geschlechtern liegt, gut. Sie finden ihn sexy. Er trenne Prinzipien voneinander, die sich aus der Entfernung besser erkennen lassen. Dann sehe man gut, was wirklich weiblich und was wirklich männlich sei. Bislang schien die Strategie der Differenzialistinnen aufzugehen: Junge Frauen sind stolz darauf, sich das Essen zahlen zu lassen oder das Taxi nach Hause, ohne sich fragen zu müssen: >Hat er mich gekauft?« Nein, hat er nicht. Er wird am nächsten Morgen nicht sagen: >Hol die Zeitung, mach Kaffee.« Er wird selbst zum Bäcker rennen und auch Blumen mitbringen. Für den Hausgebrauch scheint das zu klappen: mit der eigenen Weiblichkeit zu kokettieren, sich nicht zum Heimchen zu machen. 2006 wird es bei H&M besonders weiblich. Weiblich wie in der guten alten Zeit. Matthias Geduhn, Sprecher von H&M, erzählt von Etuikleidern und eleganten Blusen. Von Bleistiftröcken, Perlenketten, vom Berlin der 30er Jahre. Das Hausfrauenkleidchen, das man über der Jeans tragen kann, war schon im letzten Jahr ein Renner. Anmutung: patente, nette junge Dame. Werden in diesem Herbst junge Frauen im Kostüm mit Perlenkette in den Bars sitzen und auf ihren Retter warten? Auf die Erlösung aus dem Elend eines engen Arbeitsmarkts? Gar nicht unwahrscheinlich, glaubt Stephan Grünewald. >Erlösungsfantasien« nennt er das. >Je größer die soziale Ohnmacht, desto stärker der Wunsch nach einem Versorger.« In den letzten Jahren sei dieser Wunsch besonders stark geworden. Das gelte natürlich nicht für alle jungen Frauen: Manche begreifen sich gerade jetzt als Kämpferinnen. Doch viele Frauen, so Grünewald, würden defensiver, verharrender und hofften auf einen Mann als Retter. Sie würden lieblich, servil und angepasst werden. Sie täuschten vor, mit ihrer Weiblichkeit zu spielen. In Wahrheit drohe sie wieder zu ihrer einzigen Waffe zu werden. >Aus einem Arbeitsmarkt, in dem fünf Millionen Jobs fehlen, sind Frauen ganz schnell wieder draußen«, sagt die Autorin Katja Kullmann. In ihrem Buch >Generation Ally« beanstandete sie 2003 die feministischen Versäumnisse der Girlies der Neunziger. Heute ist sie sicher: Emanzipation droht zur Klassenfrage zu werden. Nur wer Geld, wer Arbeit hat, kann sich erlauben, auf Selbstständigkeit zu pochen. >In gesellschaftlich schwierigen Zeiten werden traditionelle Geschlechtervorstellungen verschärft durchgesetzt«, glaubt auch die Sozialpsychologin Gitta Mühlen-Achs. Sie sagt im Scherz: >Dann schlägt das Imperium zurück.« Und an welcher Front greift es an? >An der Front der Mütterlichkeit. Mit dem Muttersein kriegt man die Frauen immer.« Ute Vogt hat keine Kinder. Die SPD-Politikerin ist 41 Jahre alt, nicht verheiratet. Sie forderte letzten März den CDU-Ministerpräsidenten Günther Oettinger heraus. Sie hat haushoch verloren. Mit dem Muttersein hat man im Wahlkampf oft versucht, sie zu kriegen. Man hat sie als Karrierefrau bezeichnet und das als Beleidigung gemeint. Man hat ihr verboten, über Familienpolitik zu reden, weil sie davon keine Ahnung haben könne. Wenn Ute Vogt darauf hinwies, dass es in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit sei, Kinder und Beruf zu vereinbaren, kochte die Stimmung: >Das ist respektlos gegenüber den Müttern! Hausfrau sein ist auch Arbeit!« >Alles ist immer ein Angriff auf die Mütterlichkeit «, klagt Ute Vogt. Für sie ein Missverständnis: wirklich schwer hätten es hier nicht die Frauen, die fordern: Lasst mich Mutter sein! Sondern die, die hinzufügen: Und meinen Beruf will ich auch behalten! Junge Frauen leben in einer Welt der gefühlten Gleichberechtigung. Während der Ausbildung, während des Studiums, in einer jungen Beziehung gibt es kaum Gründe für Argwohn. Es gibt keine Probleme, die einen ahnen lassen, dass das jemals ein Vor- oder Nachteil sein könnte: Frau oder Mann zu sein. >Solange sie keine Kinder haben, leben junge Frauen oft mit der Illusion, die Zukunft partnerschaftlich regeln zu können«, sagt Gitta Mühlen-Achs. >Männer rütteln auch nicht an dieser Vorstellung. Sie glauben ja selbst daran. Am Ende fügen sie sich aber meist sehr bereitwillig in alte Rollenmuster.« Das deutsche Jugendinstitut fand heraus: Für junge Männer ist Gleichberechtigung oft eine abstrakte Frage, die sie so selbstverständlich mit >Ja gerne!« beantworten wie die Frage, ob man ihnen ein Bier aus dem Keller mitbringen soll. Wenn es um Arbeitsteilung im Haushalt, um Geldverdienen geht, antworten sie viel zögerlicher und lange nicht so euphorisch. Wenn es so weit ist, wenn ein Kind kommt und die Frage im Raum steht, wer daheim bleibt, wer weiterarbeitet, dann ist in Deutschland der alte Weg der leichtere: Das Ehegatten-Splitting bevorteilt die Versorgerehe. >Und die Gesellschaft «, sagt Ute Vogt, >mag keine Mütter, die ihr Kind in eine Krippe geben.« Was passiert? Frauen bleiben daheim, arrangieren sich, stecken zurück. Fallen aus dem Arbeitsmarkt und bereuen das später. Frauen, die aus qualifizierten Berufen drei Jahre in Elternzeit gehen, haben kaum eine Chance, dort einzusteigen, wo sie aufgehört haben. Das Dilemma: Weil Frauen weniger verdienen, bleiben sie mit dem Kind daheim. Die Familie braucht Sicherheit. Mehr Geld gleich mehr Sicherheit. Das ist eine so zwingende Einsicht, dass man sie, die Einsicht, am liebsten links und rechts dafür ohrfeigen würde.

Frauen wollen keine Männer sein

Selbst wer in Deutschland versucht, trotz aller Widerstände sein Ideal einer gleichberechtigten Beziehung zu leben, kann bitter daran scheitern. Wie Miriam Keller, 32, die im Studium schwanger wurde. Einen Sohn bekam, ihren Abschluss machte, sich bewarb. Den Kleinen betreute ihr Freund. Miriam bekam keinen Job, nicht mit Kind. Fünf Jahre nichts, nicht mal ein Praktikum. Jetzt hat sie noch einen Sohn und ist hauptberuflich Mutter. Oder Anja Grothmann, 31. Sie war vier Jahre Redakteurin, machte vier Jahre Mutterpause. Jetzt arbeitet sie wieder, doch die Kollegen sehen es nicht gerne, wenn sie früher gehen muss. Sie braucht teure Kinderbetreuung und hat bemerkt: Der Job kostet die Familie mehr, als er bringt. Ihr Mann sagt: >Was für ein kostspieliges Hobby.« Frauen wollen keine Männer sein. Leider bringt das im Berufsleben nicht viel. Umfragen sagen: Männlich aussehenden Frauen wird mehr Führungskompetenz zugetraut. Das fand die Sozialpsychologin Anke von Rennenkampff 2004 in einer Studie heraus. Von den Waffen der Frauen kann keine Rede sein. Männer um den Finger zu wickeln, hilft in Wahrheit nur so lange, wie ein Mann darauf steht. Ob einem das recht ist oder nicht: In einer Berufswelt, die männlich ist, müssen die Taktiken der Männer imitiert werden. Erst wenn man oben ist, kann man die Dinge unten verändern. Niemand weiß das besser als Alice Schwarzer: >Nicht in der Frauenecke hocken! Die Hälfte der Welt erobern«, waren die Kampfrufe der Feministinnen. Für Schwarzer ist die >neue Weiblichkeit« eine Falle, ein Rückschritt. Niemandem wurde ihre mangelhafte Weiblichkeit so sehr vorgeworfen wie Angela Merkel. Alice Schwarzer findet Angela Merkel gut. Junge Frauen lehnen Frauenquoten ab, weiß das Deutsche Jugendinstitut. Sie denken: Die Zeiten, in denen sie an der Hand genommen werden müssen, sind vorbei. Jetzt müssen sie sich anhören, dass sie zu wenig Kinder bekommen (Problem wegen der Rente), dass sie die Kinder zu spät bekommen (Problem wegen der Natur) und dass sie, sobald sie Kinder haben, zu faul sind und auf dem Arbeitsmarkt fehlen (Problem wegen der Wirtschaft). >Frauen «, sagt Gitta Mühlen-Achs, >haben es heute schwerer als früher. Die Ungerechtigkeiten sind weniger offensichtlich, die Zwänge subtiler. Frauen sind an allem, was sie nicht schaffen, selbst schuld. Männer haben sich aus der Problemwelt Frau zurückgezogen.« Frauen hungern sich auf ihr Idealgewicht runter? Selbst schuld. Fühlen sich nur mit großen Brüsten wohl? Sie tun es für sich selbst. Ziehen aus Liebe zum Freund in eine andere Stadt, finden keinen Job? Wenn man so blöd ist: selbst schuld. Frauen spielen mit ihrer Weiblichkeit, geben sich damenhaft, sind trotzdem stark und schlau. Doch die Widersprüche zwischen dem, was junge Frauen sich wünschen, und dem, was davon im Laufe ihres Lebens wahr werden kann, sind groß. Wie lang darf man die Welt um sich herum anlächeln, um all diese Widersprüche auszuhalten? >Die Träume«, sagt Gitta Mühlen-Achs, >die junge Frauen haben, sind wunderbar. Sie müssen nur viel früher damit beginnen, sich für die Realität zu rüsten.« Planmäßiger handeln. Weitsichtiger denken. Die Welt der neuen Weiblichkeit lullt angenehm ein? die Realität aber sagt: So weit, wie wir denken, sind wir nicht. Denn was Frauen, egal wie weiblich sie wirken, wirklich wollen, ist klar: Gleichberechtigung halt.

http://www.neon.de/kat/147113.html

Martina Herzog, Der Westen

Brüssel. Frauen sind auch in Europa in Beruf und Privatleben weiterhin deutlich benachteiligt. Häusliche Gewalt etwa, wird überwiegend geächtet, aber Freunde und Bekannte schauen oftmals weg.
Ein Viertel aller Frauen erleidet im Laufe ihres Lebens Gewalt durch den Partner. Dabei dürfen prügelnde Ehemänner allerdings auf zunehmend wenig Verständnis hoffen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage im Auftrag der EU-Kommission hervor. Zugleich hat die Brüsseler Behörde erklärt, was sie gegen die weiterhin bestehende Benachteiligung von Frauen tun will.
Der Durchschnittseuropäer hält häusliche Gewalt für inakzeptabel und spricht sich für eine Bestrafung der Täter aus. Doch obwohl das Problem zunehmend ins öffentliche Bewusstsein rückt, wird es im Freundes- und Bekanntenkreis oft übersehen. „Das soziale Umfeld guckt noch zu wenig hin. Die meisten erwarten, dass so etwas nur in sozial schwachen Milieus passiert“, sagt Heike Herold von der Frauenhauskoordinierung e.V. „Dabei gibt es das in der Breite der Bevölkerung.“
„Machtgefälle zwischen Männern und Frauen“
Auslöser für Übergriffe sind häufig Drogen- oder Alkoholmissbrauch, aber auch schwierige Lebenssituationen wie Arbeitslosigkeit. Solche Begleitumstände brächten das Fass aber lediglich zum Überlaufen, sagt Herold. „Die Ursache liegt im Machtgefälle zwischen Männern und Frauen.“
Diese grundlegende Ungleichheit in vielen Lebensbereichen hat auch Viviane Reding, die EU-Kommissarin für Grundrechte, im Visier. Noch immer ist beispielsweise die Armut unter Frauen höher, besonders unter alleinerziehenden Müttern oder Rentnerinnen. Das ist nicht zuletzt eine Folge des Lohnunterschieds zwischen den Geschlechtern: Im EU-Schnitt verdienen Männer knapp 18 Prozent mehr. In Deutschland klafft die Lohnschere mit mehr als 23 Prozent Differenz besonders weit auseinander, nur in Österreich und Tschechien sind die Unterschiede noch größer.
Frauen bekommen nach wie vor häufig schlechter bezahlte „Frauenjobs“ und steigen selten bis in die Führungsebene auf: In den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen stellen sie nur zehn Prozent des Personals. Reding macht sich für eine Frauenquote stark. „Die EU-Kommission kann die EU-Mitgliedstaaten dazu aber nicht verpflichten“, erklärte das Berliner Familienministerium.

http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/Frauen-in-Europa-immer-noch-stark-benachteiligt-id3742908.html

Claudia Wangerin, Junge Welt

Herrliches Feindbild
Zweites Treffen erklärter Antifeministen in der Schweiz: Männerrechtler präsentieren Kronzeugin auf dem Weg zu Maria
Von Claudia Wangerin
Nein, sie seien nicht frauenfeindlich, versichern die Männerrechtler von der Schweizer >Interessengemeinschaft Antifeminismus«, kurz IGAF, die am 25. Juni ein zweites internationales Treffen ausrichtet. Sie seien für echte und wahre Gleichberechtigung.

Pro Gleichberechtigung« heißt aus ihrer Sicht zum Beispiel, daß Frauenhäuser abgeschafft gehören, da sie >steuerfinanzierte Orte des institutionalisierten Männerhasses« seien. Die Antifeministen wollen Frauen auch nicht allein über ihren Körper bestimmen lassen: >Entweder wird Abtreibung für werdende Mütter vollständig verboten. Oder der Vater erhält ein Mitspracherecht bei einer allfälligen Abtreibung«, heißt es in ihrem Programm. Aus dem >Oder« wird bereits deutlich, daß sich die IGAF zwar über ihr Feindbild einig ist, aber sonst über vieles nicht. Denn es folgt: >Oder er selbst verfügt von Anfang an über das Recht der Vaterschaftsverweigerung.« Was immer das ist – Kondome sind jedenfalls in der Schweiz nicht verboten. Die Forderung nach Abschaffung von Unterhaltszahlungen wird von der IGAF separat als eigener Programmpunkt aufgeführt.

Im Internet wettert der Verein gegen alles, was dem traditionellen Familienbild widerspricht – sogar gegen Kinderkrippen, obwohl man im Scheidungsfall nicht für die Ex aufkommen will, wenn sie wegen der Kinder beruflich zurückgesteckt und den Anschluß verpaßt hat. Frauen können es ihnen im Zweifel nicht recht machen: Entweder sind sie mißliebige Konkurrentinnen auf dem Arbeitsmarkt, oder sie liegen den Männern auf der Tasche. Statt wirtschafts- und sozialpolitische Forderungen zur Vermeidung solcher Abhängigkeitsverhältnisse aufzustellen, sehen die Männerrechtler das größte Übel im an sich geschlechtsneutralen Unterhaltsrecht, das sich im Scheidungsfall gerade deshalb so oft zum Nachteil von Männern auswirkt, weil deren Gehälter in der Regel höher sind und junge Elternpaare sehr pragmatisch entscheiden, wer von ihnen zu Hause bleibt oder in Teilzeit geht.

Mit der Forderung, >daß inoffizielle und offizielle Frauenquoten abgeschafft werden«, unterstellen die Antifeministen gar, daß Frauen im Berufsleben selbst ohne Quotierung ständig bevorzugt würden. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der 100 größten Schweizer Unternehmen beträgt allerdings nur vier Prozent, in den Verwaltungsräten zehn Prozent. Demnach gibt es in der Schweiz ähnlich hohe inoffizielle Männerquoten wie in der BRD. Doch die IGAF meint: >Die Frauenrechte gingen in Frauenprivilegien über«. Damit bauen die Antifeministen auf den Frust von Geschlechtsgenossen in Zeiten allgemein verschärfter Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, der sich auch in den zahlreichen Kommentaren zu Artikeln mit frauenpolitischem Inhalt in deutschsprachigen Onlinemedien ausdrückt.

Die Sicherheitsmaßnahmen beim Antifeminismustreffen haben es in sich: Den Organisatoren nicht bekannte Personen müssen bei der Anmeldung eine Kopie des Personalausweises einreichen; und der Ort bleibt vorläufig geheim. Fragt sich nur, wie das im Wahlkampf weitergehen soll, denn die IGAF gedenkt, im Oktober an den Schweizer Nationalratswahlen teilzunehmen. Gegründet wurde sie von dem ehemaligen Luzerner Vorsitzenden der Schweizerischen Volkspartei (SVP), René Kuhn (Autor von >Zurück zur Frau – weg mit den Mannsweibern und Vogelscheuchen«).

Nach eigenen Angaben hat die Organisation über 3000 Mitglieder, darunter auch ein paar Frauen. Auf der Referentenliste für den 25. Juni steht neben dem ehemals linken deutschen Soziologen Gerhard Amendt auch Markus Theunert vom >Dachverband Schweizer Männer- und Väterorganisationen«. Der Verband distanziert sich allerdings >deutlich von Inhalt und Tonalität der Antifeministen«. Theunerts Teilnahme sei umstritten gewesen, heißt es. Neben drei weiteren männlichen Rednern sind auch zwei weibliche Kronzeuginnen angekündigt: Die ehemalige Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling und Gabriele Kuby, die Bücher mit Titeln wie >Mein Weg zu Maria– Von der Kraft lebendigen Glaubens« und >Harry Potter – Der globale Schub in okkultes Heidentum« geschrieben hat. Außerdem mag sie keine Homosexuellen, zitiert gerne den Papst und referiert über das Thema >Wenn Frauen zu Zerstörern werden«.

So sehr das alles zum Lästern einlädt: Ja, es gibt Beispiele für Benachteiligung von Männern – eines der offensichtlichsten wurde in der BRD gerade ausgesetzt: die Wehrpflicht. In der Schweiz besteht sie weiter. Auch die kürzere Lebenserwartung von Männern (fast sechs Jahre in der BRD und rund fünf Jahre in der Schweiz) dürfte eher dem traditionellen Männerbild geschuldet sein als den Feministinnen. Denn sie waren es nicht, die den Männern über Generationen eingeschärft haben, bloß nicht wehleidig zu sein. Nach Aussage von Experten gehen sie seltener zum Arzt und ignorieren Krankheitssymptome häufiger als Frauen. Sollte ein weiterer Grund für die unterschiedliche Lebenserwartung sein, daß Erwerbsarbeit im Durchschnitt eben doch strapaziöser ist als Familienarbeit, dann sollten Männerrechtler dringend dafür eintreten, daß Väter mehr Elternzeit nehmen und die Lohndifferenz zwischen Mann und Frau verringert wird, damit Väter nicht mehr so oft in die Rolle des Haupternährers gedrängt werden. Vielleicht sollten sie sich sogar für allgemeine Arbeitszeitverkürzung einsetzen. Konstruktive politische Forderungen sind aber nicht das Metier der >Interessengemeinschaft Antifeminismus«.

http://www.jungewelt.de/2011/06-17/006.php

Claudia Schwedler (BILD Zeitung)

Frauen sind Gold wert
26.02.2010 - 23:33 UHR
Von CLAUDIA SCHWEDLER

Morgen gehen die Olympischen Spiele in Vancouver zu Ende. Es waren goldene Tage für Deutschland.

Es waren die triumphalen Tage der deutschen Frauen.

Sieben von neun deutschen Goldmedaillen holten unsere Athletinnen – mehr als Wintersport-Nationen wie Österreich und Russland insgesamt.

Warum Frauen die Männer so abhängen?

Weil Frauen cooler sind.

Biathlon-Königin Magdalena Neuner strickt kurz vor dem Rennen noch Mützen. Auf die Masche ist noch kein Mann gekommen ...

Weil Frauen niemals aufgeben.

Maria Riesch glaubte trotz vermasselten Abfahrtslaufes an sich und gewann danach zweimal Gold.

Weil die Freude der Frauen einfach ehrlicher ist.

Vom Glück der Sensations-Siegerin Viktoria Rebensburg ließ sich ganz Deutschland anstecken.

Liebe Männer, probiert doch mal wieder, so gut zu werden wie wir ...

Nicht nur bei Olympia!

http://www.bild.de/BILD/news/standards/kommentar/2010/02/27/kommentar.html

Marie Joseé Kuhn (Chefredakteurin work, CH)

Böse Mädchen kommen überall hin
Brief von Marie-Josée Kuhn (Chefredaktorin work) an Jungfeministin und Unia-Gewerkschafterin Tanja Walliser und ihre Mitstreiterinnen für einen «modernen Feminismus> - 23.06.2011
Liebe Tanja, Muttermord ist eine gute Sache. Auch der politische. Ich meine jenen Befreiungsschritt, mit dem wir uns von unseren Vorkämpferinnen absetzen. Du und Deine Mitstreiterinnen haben ihn soeben begangen. Ihr stellt euch gegen die «Altfeministinnen> der SP. Wollt den «bisherigen Gleichstellungsdiskurs > und die SP-Frauenstrukturen über Bord werfen. Gut, dass sich endlich ein paar junge Frauen trauen, die nicht zurück zur alten Männerordnung wollen. Wie all die Hutters & Ricklis dieser SVP-Welt.
Denn wir Mittel- bis Älterfeministinnen könnten einen kleinen Adrenalinschub gut gebrauchen. Das hat der Aktionstag am 14. Juni gezeigt. Aktivdiensttreffen sind zwar schön, aber auch ein wenig erschreckend: Immer noch dieselben violetten Ballone und Pijama-T-Shirts. «Bella Ciao> zum Tausendsten und Vera Kaa again. Ästhetik des Widerstandes: Ist denn in den letzten zwanzig Jahren rein gar nichts passiert?

EINE MÄNNERWELT Frischer Wind tut gut. Doch, liebe Tanja, woher soll er blasen? Ihr fordert: Gleichstellungspolitik dürfe nicht mehr aus der Perspektive der «unterdrückten Frau> betrieben werden, «die gegen den patriarchalen Mann kämpfen muss>. Der Geschlechterkampf sei out. Es gelte jetzt, «gemeinsam mit den Männern> zu kämpfen. Zäme läbe, zäme kämpfe: «gemeinsam für eine radikale Gleichstellung >. Denn schliesslich lebten wir «längst in einem neuen Zeitalter>.
Tun wir das wirklich? Ich hoffe, dass zumindest ihr jungen Frauen das tun könnt. Die Frauenbewegung hat einiges erreicht. Niemand bringt die Frauen heute zurück an den Herd. Auch die SVP nicht. Ihr jungen Frauen seid mit dieser Blühgarantie aufgewachsen. Das gibt Selbstsicherheit. Doch Ironie des Schicksals: Eure Selbstsicherheit konnte nur deshalb entstehen, weil die Vorkämpferinnen den Bruch mit den Männern gewagt hatten. Um endlich für die eigenen Interessen einstehen zu können. Ging es hart auf hart, so standen ihnen die Patriarchen stets vor der Sonne. Auch die roten.
It’s a men’s world, eine Männerwelt. Das ist die Analyse und Erfahrung von uns «Alten>. Selbst der «kleinste> Mann kann von ihr profitieren. Frauen leisten den Hauptteil der Haus- und Kinderund Pflegearbeit. Ohne unbezahlte Frauenarbeit ginge in der Schweiz gar nichts. Ihren Wert schätzen Ökonominnen auf 227 Milliarden Franken. Das entspricht fast der Hälfte des Bruttoinlandprodukts (BIP). Zum Vergleich: Der gesamte Banken- und Versicherungssektor erwirtschaftet rund 9 BIP-Prozente. Und gleichzeitig nimmt auch die Erwerbsquote der Frauen stetig zu.
Ist das das «neue Zeitalter>, das Du meinst, Tanja? Mir scheint, die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau wird derzeit eher wieder zementiert. Wo der Sozialstaat abgebaut wird und der radikale Markt übernehmen soll, da kann die Mehrheit von uns Frauen nur verlieren. Wo neoliberal bis neokonservativ regiert wird, da grassieren Altherrenwitze, Macho-Übergriffe und Arbeit auf Abruf.

HAUPT- UND NEBENWIDERSPRUCH Willkommen im Zeitalter von Bunga- Bunga! Zwar gehören in der radikalen Marktwirtschaft auch viele Männer zu den Verlierern. Die roten Patriarchen von einst nannten diesen Vorgang Hauptwiderspruch im Kapitalismus: die Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Die Diskriminierung der Frau hingegen nannten sie Nebenwiderspruch. Will heissen, Nebensache. Auch sie plädierten stets für Frau und Mann, Hand in Hand, gegen den Kapitalismus. Und just dorthin willst Du, Tanja, nun zurück? In Deinem Papier «Radikale Gleichstellung als Kapitalismuskritik> jedenfalls argumentierst Du so. Mit der Diskriminierung der Frau wolle der Kapitalismus «vom wahren Gegensatz> ablenken. Jenem zwischen «der Klasse der Lohnabhängigen und jener der Besitzenden>. Nur: Wer ist denn der Kapitalismus? Und wer sind die Besitzenden? Der weltweiten Verteilung von Einkommen und Vermögen nach ist klar: Der Kapitalismus ist eher ein Er als eine Sie. Auch deshalb wollen wir weg von ihm. Da sind wir uns einig. Aber wissen wir, dass mit dem Kapitalismus auch die Männerwelt fallen wird?

ALTE WEIBER-WEISHEIT Du sagst «Gleichstellung ist weder Frauennoch Männersache>. Theoretisch ist das so. Es gibt deshalb auch weder Frauennoch Männerthemen. Sondern nur Geschlechterthemen. Die Sache der Männer waren diese noch nie. Klar gab und gibt es erfreulicherweise immer Ausnahmen. Männer, die Manns genug sind, um starke Frauen zu schätzen. Doch die Mehrheit der Männer will sich offenbar gar nicht emanzipieren.
Die Frauen haben in den letzten Jahrzehnten gewaltig vorwärtsgemacht. Die Mehrheit der Männer aber blieb stehen. Sie wehrt sich auch nicht gegen die Zwänge der traditionellen Männerrolle. Stark sein und scharf sein. Wochenendvater sein, Aufreisser sein, Haus bauen, Kind machen, Baum pfl anzen, Autonarr sein, mindestens Chef sein, Vollzeit chrampfen – und am Fürabe es Bierli! Das dominierende Macho-Männerbild scheint sie nicht zu stören. Eigentlich unverständlich.
Ich fürchte deshalb, wir Frauen müssen auch weiterhin mit und ohne Männer kämpfen. Das wird euch jungen Frauen ebenso wenig gefallen wie den Männern. Sie haben’s auch lieber harmonisch, werden ungern in Frage gestellt. Deshalb pushen sie Dich, Tanja, und Deine männerfreundlichen Worte auch in den Medien. Am 14. Juni konnte der «Tages-Anzeiger> mit euch «aufmachen>. Zwecks teile und herrsche. Hier die guten, jungen Frauen, dort die bösen, alten Emanzen. Ich hoffe einfach, liebe Tanja, Du und Deine Mitstreiterinnen durchschauen dieses Macho- Spielchen. Denn, wie sagt doch die alte Weiber-Weisheit: Brave Mädchen kommen in den Himmel. Böse überall hin.

Ich wünsche euch Mut und Glut. Herzlich Marie-Josée Kuhn

http://www.workzeitung.ch/tiki-read_article.php?articleId=1472&topic=1

Doris Wieferich

Seit 1986 haben im Diepholzer Schutzhaus schon viele Frauen Zuflucht gefunden. In diesem Jahr feiert die Einrichtung ihren 25. Geburtstag. Sie steht in der Trägerschaft des Vereins zum Schutz misshandelter Frauen und Kinder im Landkreis Diepholz. Rund 120 Mitglieder zählt der Verein, dessen Vorsitzende Ingrid Chopra ist.
"Es gibt heute nicht mehr die klassische Frau, die freitagnachmittags bei uns mit den Kindern in der Hand und den Taschen unter dem Arm ankommt", sagt Doris Wieferich, Leiterin der Gewaltberatungseinrichtungen im Landkreis Diepholz. Häusliche Gewalt habe viele Gesichter, müsse differenzierter betrachtet werden. Wenn aus einem Abhängigkeitsverhältnis heraus etwas geschehe, was die Frauen nicht wollten, sei dies bereits eine Form davon. "Das können schon Worte sein", berichtet Doris Wieferich. Beispielsweise wenn eine Frau immer wieder gesagt bekomme, dass sie nichts könne, nichts wert sei. Oder finanzielle Gewalt. Männer, die auf dem Supermarktparkplatz noch den Einkaufsbon ihrer Frauen kontrollieren, fallen Doris Wieferich zu diesem Thema ein.
Bei Melanie war es schlimmer, viel, viel schlimmer. Handgreiflichkeiten gehörten für sie in ihrer langjährigen Partnerschaft schon zum Alltag. Eines Tages sprühte ihr Lebensgefährte ihr Pfefferspray ins Gesicht, legte ihr Handschellen an und zwang sie zum Geschlechtsverkehr. Vergewaltigung! Die beiden Töchter saßen zu diesem Zeitpunkt in der Badewanne und fragten sich, wo denn die Mama bleibt. "Hier", sagt Melanie, fährt mit den Fingern ihren Hals hinunter, "ich hatte überall Würgemale." Angst vor ihrem früheren Peiniger oder Hass verspürt die Sykerin nicht, wenn sie heute von ihrer Beziehungshölle erzählt. Mit diesem Kapitel ihres Lebens habe sie abgeschlossen.
Hilfe hat Melanie im Frauen- und Kinderschutzhaus Diepholz gefunden. Dort sei sie "zur Ruhe gekommen". Für Doris Wieferich ein ganz wichtiger Aspekt. Mit Rat und Tat hat sie Melanie in der schwersten Zeit ihres Lebens zur Seite gestanden, sie zum Anwalt oder Gericht begleitet. Dort Anträge (Kontakt- und Näherungsverbot) gestellt. Heißt übersetzt: Der Täter darf sich seinem Opfer nur bis auf eine bestimmte Entfernung nähern. Vor allen Dingen die gemeinsamen Gespräche mit Doris Wieferich hätten ihr gut getan, blickt Melanie im Nachhinein zurück.
Acht Plätze für Frauen und Kinder gibt es im Diepholzer Schutzhaus. "30 Prozent der Aufnahmen kommen aus dem Nordkreis", sagt die Leiterin. Darunter viele junge Frauen mit Kindern und Migrantinnen. Aber auch landkreisübergreifende Aufnahmen, aus Sicherheitsgründen gar welche aus anderen Bundesländern, seien an der Tagesordnung.
"Fast wie eine Wohngemeinschaft" - so beschreibt Melanie das gemütliche Ambiente im Frauenhaus. Dort wohnen die Frauen gemeinsam mit ihren Kindern in einem Zimmer und versorgen sich selbst. Küche, Bad und WC sind auf jeder Etage vorhanden und werden gemeinsam benutzt. "Vergangenes Jahr hatten wir eine Auslastung von 70 Prozent", rechnet Doris Wieferich vor. Für sie keine Frage, den 25. Geburtstag der Einrichtung den Betroffenen zu widmen. Für Dezember sei bereits eine Ehemaligenfahrt nach Bremerhaven geplant.
Der ambulante Beratungsbedarf im Schutzhaus steige, weiß Doris Wieferich. 130 polizeiliche Einsätze wegen häuslicher Gewalt habe es 2010 im Landkreis gegeben. Zum Netzwerk gegen häusliche Gewalt gehört nicht nur das Diepholzer Frauen- und Schutzhaus, sondern auch die Beratungs- und Interventionsstelle, genannt BISS. Auch in Syke werden offene BISS-Sprechstunden angeboten, und zwar in den Räumen der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen im Haus der Hilfe am Bremer Weg 2. Manuela Grambart-Fiefeick kümmert sich in der Syker Beratungsstelle um Prävention und Nachsorge.
Seit 2009 wird unter der Internetadresse www.frauenhaus-diepholz.de auch eine Online-Beratung für Mädchen und Jungen angeboten. Die virtuelle Beratung umfasst Gruppenchats, Einzelchat sowie E-Mail-Beratung.
Übrigens: Seit 2007 ist auch Stalking eine Straftat. Häusliche Gewalt und Stalking stünden oftmals in engem Zusammenhang, sagt Doris Wieferich. Wie bei Melanie. Ihr ehemaliger Partner hat ihr noch lange nachgestellt. Wegen schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung hat sie ihn letztendlich angezeigt. Ein Jahr Freiheitsstrafe, ausgesetzt zu drei Jahren auf Bewährung lautete das Urteil des Gerichts. Das Sorgerecht für ihre beiden kleinen Töchter liegt bei Melanie, ihr Ex darf die Kinder heute lediglich alle zwei Wochen besuchen. Von seinem Umgangsrecht mache er jedoch nur einmal im Monat Gebrauch, erzählt die Mutter.
"95 Prozent der häuslichen Gewalt ist männlich", berichtet Doris Wieferich. Natürlich gebe es auch männliche Opfer. Sechs bis sieben hätten sich im vergangenen Jahr bei den Beratungsstellen des Landkreises gemeldet. Frauen würden subtiler häusliche Gewalt verüben als Männer. Also beleidigen und beschimpfen. "Auch Männer müssen sich organisieren", empfiehlt Doris Wieferich allen männlichen Opfern. Aus Angst, ein "Weichei" zu sein, würden sich aber viele nicht trauen, darüber offen zu sprechen. Sogenannte "Männerhäuser" sind heute noch Fehlanzeige.
Doch wie heißt es gleich in Artikel 2, Absatz 2 des Grundgesetzes? "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich."

http://www.weser-kurier.de/Artikel/Region/SYKER-KURIER/378815/Haeusliche-Gewalt-hat-viele-Gesichter.html

http://femokratie.com/haeusliche-gewalt-ist-maennlich/05-2011/

Dr. Cora Stephan, Publizistin

Haben wir’s nicht immer schon gesagt? Frauen sind das bessere Geschlecht. Hübscher, klüger, selbstbewußter, zielstrebiger, Alpha-Mädchen eben, wie der Spiegel vergangene Woche titelte. Die Jungs? Schmieren gewaltig ab. Vor allem die im Osten sitzen mit fauler Wampe und Flaschenbier vorm Fernseher oder gehen gleich zu den Neonazis. Frau geht da lieber in den Westen und angelt sich einen, der ihr ebenbürtig ist, sofern die Konkurrenz noch einen übrig gelassen hat. Nicht so’n Loser, eben.
Ach, in einen so hübschen kleinen Goldfischteich, der geradezu nach Champagner dürstet, gießt man ungern Wasser. Und doch: es muß.
Denn so Gold ist es eben nicht. Trotz Kanzlerinnenbonus sind ganz oben die Männer auch weiterhin unter sich. Kinderkriegen ist trotz Ursula von der Leyen weiterhin ein Karrierehindernis, weshalb es sich für Frauen noch immer lohnt, in den Heiratsmarkt, also ihr Äußeres, zu investieren, statt in die inneren Bildungswerte und damit in den Arbeitsmarkt. Ob das neue Unterhaltsrecht daran etwas ändert, wird man sehen. Gewiß aber, und das ist die gute Botschaft, sind Wirtschaft und Demografie auf der Seite der Frauen. Der Mangel an Fachkräften läßt die Unternehmer um die gutausgebildeten Frauen buhlen – und um die qualifizierten älteren Arbeitnehmer. Beides gehört zusammen, denn wenn Frau nicht mehr damit rechnen muß, nach einer Kinderpause schon mit 40 schwer vermittelbar zu sein, entkrampft sich auch das Verhältnis zwischen Mann und Frau, die bislang gezwungen sind, in einem verdammt kurzen Zeitraum Nachwuchs und Karriere zugleich bewältigen zu müssen.
Kurz: Frauen sind derzeit gesucht, nicht, weil sie so überwältigend sind, sondern weil man sie braucht. Stört das eigentlich wen? Außer die eigene Eitelkeit?
Mit den großartigen Leistungen der Frauen verhält es sich ein bißchen so wie mit der Intelligenz: Intelligenz ist das, was der Intelligenzquotient mißt. Im Bildungsbereich aber walten schon seit Jahren Lehrpersonal und Kriterien, die Frauen entgegenkommen. Heutzutage bekommen nicht die Jungs, sondern die Mädchen einen Bonus: nicht selten für Bravheit und Angepaßtheit.
Ausgleichende Gerechtigkeit, frohlocken da die einen, während die anderen bittere Krokodilstränen über die vernachlässigten und entrechteten Buben weinen. Da muß man ja nicht mitweinen. Aber – sorry, sisters – am Problem Mann ist dennoch was dran.
Die Botschaft kommt aus dem Osten Deutschlands und beschreibt die Nachtseite des Goldfischteichs. Da die jungen, gut ausgebildeten Frauen ihr Glück im Westen versuchen, gibt es mittlerweile in einigen östlichen Regionen einen Männerüberschuß von bis zu 25 Prozent. Männer mit schlechter Ausbildung und ohne Job und nun auch noch ohne Frauen. Und diese Mischung gilt seit Jahrtausenden von Jahren menschlicher Gemeinschaft als überaus schlechte Botschaft.
Statistisch gesehen – bitte, meine Herren, das ist, sollten Sie im kritischen Alter sein, jetzt nicht persönlich gemeint! – statistisch gesehen also stellen junge Männer, die weder privat noch beruflich eingebunden sind, die größte Gefahr für sich und andere dar. Frust und Testosteron sind eine heikle Mischung, von der frühere Kulturen noch wußten: sie nannten es das Problem der überschüssigen Männer. Bei den Wikingern bestiegen diese ein Langboot und verließen die Heimat, um sich woanders, keineswegs nur auf höfliche Weise, ihren Platz zu erobern. Im fränkischen Mittelalter nahm man sie in die anstrengende und fordernde Disziplin des Rittertums mit Turnier, Manöverkrieg und Kreuzzug – ebenfalls ein zweifellos nicht sehr nachbarschaftliches Mittel, die Gewalt aus der eigenen Gesellschaft fernzuhalten und gezielt nach außen zu lenken.
Gottlob ist Krieg bei uns keine Option mehr, auch wenn man sich da vielleicht nichts vormachen sollte: Die alternden europäischen Industriegesellschaften sind heute auch deshalb ein Ausbund an Friedfertigkeit, weil ihnen die jungen Männer in jenem gewissen Alter fehlen, von denen Länder wie etwa der Irak ein Übermaß hat. Wie friedfertig die Welt insgesamt ist, hängt nicht von uns allein ab.
Stellen wir also die Frage pragmatisch: Was hat unsere Gesellschaft jungen ungebundenen Männern zu bieten, außer Anpassung an die friedlichen Frauen und an die noch viel friedlicheren Alten? Fußball? Oder lassen wir sie ihr zerstörerisches und selbstzerstörerisches Potential mit dem Auto an Chausseebäumen oder bei rechtsradikalen Umtrieben abreagieren? Gibt es in der heutigen Gesellschaft noch irgendetwas, das uralten Männertugenden einen neuen Platz geben kann, außer in der kastrierten Form von Klaviere stemmen und Holz hacken?
Um kluge Antworten wird dringend gebeten.
DeutschlandRadio Kultur, 17. Juni 2007

Marit Stöckelmann (Muenstersche Zeitung)

Andreas Kemper beschreibt kritisch die neue Männerbewegung
MÜNSTER An das Weltbild eines Matriarchats, in dem sich die Männer zum Wohl der Frauen verschleißen glauben viele, die sich im Internet über Männerforen austauschen – und die beobachtet Andreas Kemper. Für sein neues Buch „(R)echte Kerle“ hat der Doktorand Blogs, Websites und ihre Verlinkungen analysiert und festgestellt: Männerrechtler bewegen sich nicht selten am rechten Rand.
Von Marit Stöckelmann
Ginge es nach ihnen, bräuchte das Land dringend einen Rückwärtsentwicklung: Frauenquoten gehörten abgeschafft, Mitsprache bei Geburt und Abtreibung dagegen rechtlich verankert, und wegen seines biologisch und theologisch begründeten menschlichen Mehrwerts sollte der Mann wieder Familienoberhaupt sein.
Am rechten Rand
Selbst Seiten liberaler Männerrechtler, die Kemper samt Verlinkungen analysiert hat, bewegen mit ihrem Gedankengut am rechten Rand. „Die Frage ist, ob sie das wollen“, sagt der Autor. „Die meisten Foren-Nutzer halten sich nicht für rechtsradikal.“
Manche Seitenanbieter seien allerdings mit einschlägigen Rechten-Homepages verlinkt, so Kemper. Blogs wie „Wieviel ›Gleichberechtigung‹ verträgt das Land“ (WGvdL) oder „Söhne des Perseus“ polemisieren ganz offen gegen Frauen, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Rassistische und homophobe Sprüche fallen ebenfalls – „unter dem Vorbehalt des vermeintlichen Tabubruchs“, so wertet es Kemper in seinem Buch.
Männer sollen Schwäche zeigen dürfen
Der Soziologe kritisiert, dass sich die Männerrechtler bereitwillig von Rechten unterwandern lassen oder sich zumindest nicht nachdrücklich genug von radikalen Äußerungen distanzieren. Kemper selbst engagierte sich in den 80er und 90er Jahren in Männerbewegungen, die sich für ein neues Rollenmodell stark machten: Männer sollten endlich Schwäche zeigen dürfen, nicht mehr bis zum Umfallen schuften müssen, mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen dürfen. Und das, ohne sich zu gesellschaftlichen Lachnummern zu machen.
Diese in der linken Studentenbewegung gewachsene Männer-Gruppe fand breite Unterstützung bei den Feministinnen, was den Männern Schimpfnamen wie „lila Pudel“ oder „Fiffies“ einbrachte. In seinem Buch zeichnet Kemper nach, wie sich die Szene seither verändert hat: Organisationen wie Väteraufbruch und MANNdat konzentrieren sich seit den 90er Jahren verstärkt auf die rechtliche Benachteiligung von Männern, vor allem bei Sorgerechtsfragen.
Unterscheidungen
Daneben unterscheidet Kemper die Maskulisten, die ihre Forderungen nach mehr Rechten auf eine männerzentrierte Ideologie gründen, und die Antifeministen, die sich zum Teil als extrem frauenfeindlich präsentieren. Weil alle drei Gruppen äußerst internetaffin sind und Nutzer sich in verschiedenen Foren parallel bewegen, fällt es zunehmend schwer, die unterschiedlichen Interessengruppen zu trennen. Harmlose Lästereien von Scheidungsopfern mischen sich mit diskriminierenden Kommentaren und Überlegungen zu einem neuen Gesellschaftsmodell mit anti-sozialstaatlicher Propaganda.
Darunter leiden diejenigen, die mit ihren Anliegen in Politik und Hochschulforschung ernst genommen werden wollen. „Ich kenne Autoren, die zu Männerthemen forschen und ihre Artikel plötzlich auf frauenfeindlichen Homepages wiederfinden, obwohl sie damit nichts zu tun haben“, sagt Kemper.
Wen die bewegten Männer (und Frauen) nicht auf ihre Seite ziehen können, attackieren sie via Internet-Mobbing: Persönliche Angriffe gegen Feministinnen und Feministen kursieren in Blogs und Foren, männerrechts- und maskulistenkritische Artikel bei Wikipedia werden systematisch blockiert. Die Opfer wehren sich zwar, aber die Justiz hinkt den Möglichkeiten des Netzes hinterher: Nachdem die Anbieter von WGvdL mit Klagen der Mobbing-Opfer überhäuft wurden, verlegten sie ihren Server kurzerhand nach Costa Rica – und entzogen sich so der deutschen Rechtssprechung.
Schmäh-Mails
Kemper selbst fühlt sich bedrängt: Er bewegte sich im Internet unter einem Pseudonym, bis dort Maskulisten seinen Namen und Wohnort veröffentlichten. In seinem Postfach findet er regelmäßig Schmäh-Mails von Rechtsradikalen und Maskulisten. Ihm ist klar, dass die Belästigungen noch zunehmen dürften, wenn „(R)echte Kerle“ Mitte Mai im Unrast-Verlag erscheint.
http://anonym.to/?http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Andreas-Kemper-beschreibt-kritisch-die-neue-Maen...

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/frauen_sind_die_besseren_menschen_oder/

Simone Schmollack (taz)

Die Gleichstellungsbeauftragte in Goslar musste gehen – abgewählt von SPD, Linken und Grünen. Männervereine stilisieren sie nun zum Opfer, gar zur Märtyrerin. VON SIMONE SCHMOLLACK

Monika Ebeling ist nun besonders bei maskulinistischen Initiativen beliebt. Als "Antifeministin" will sie sich aber nicht sehen. Foto: privat
BERLIN taz | Monika Ebeling ist in diesen Tagen sehr gefragt. Zeitungen rufen an, das Fernsehen kommt, Radiosender wollen Live-Interviews. Für den Presseansturm hat sich die Leiterin eines Kindergartens in Goslar freigenommen. Die Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin muss aber nicht etwa als mögliche Expertin für frühkindliche Bildung oder fehlende Kita-Plätze Rede und Antwort stehen, sondern als ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der niedersächsischen Stadt an der Gose.
Diesen Posten musste Monika Ebeling, 51, in der vergangenen Woche räumen. Die Linke im Stadtparlament hatte einen Abwahlantrag gegen Ebeling gestellt, Grüne, SPD und einige CDU-Frauen unterstützten ihn. Mit 25 zu 10 Gegenstimmen wurde Ebeling, die Mitglied der SPD ist, von ihrem Amt abberufen.

Monika Ebeling wird vorgeworfen, sie sei über das Ziel ihrer Funktion, Politik gleichermaßen für Frauen und Männer zu betreiben, weit hinausgeschossen. Sie habe sich ausschließlich um Männer und Jungs gekümmert, heißt es, sie habe "ihr Amt falsch verstanden". Zu den KritikerInnen zählen unter anderem Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte aus ganz Deutschland.
CDU-Männer sprechen von einer "Hetzjagd"
Ebelings UnterstützerInnen widersprechen: Ihr Gleichstellungsansatz sei modern, weil er einen überholten Feminismus, der ausschließlich auf Frauen gerichtet sei, hinter sich lasse. Zahlreiche CDU-Männer im Stadtparlament, die für Ebeling stimmten, sprechen inzwischen von einer "Hetzjagd". Was zunächst wie eine Provinzposse anmutete, weitet sich jetzt zu einem bundesweiten Skandal aus. Im Netz wird heftig kommentiert, GenderforscherInnen melden sich zu Wort, Gleichstellungsbeauftragte sind alarmiert.
Was war passiert? Als Monika Ebeling 2008 ihr Amt antrat, wurde sie mit offenen Armen empfangen. Sie wollte nicht mit "feministischen Scheuklappen an ihre Arbeit gehen", hatte sie damals angekündigt, und nicht die "Hausemanze" sein. Daher galt sie als modern und unverbraucht. Sie organisierte interkulturelle Frauenfrühstücke und Beratungsgespräche für Frauen, ein Adventscafé für Alleinerziehende und Papa-Picknicks. Alles war prima.
Ihr Focus verschob sich hin zu reinen Männerthemen
Bis sich der Fokus der Gleichstellungsbeauftragten verschob, hin vor allem zu reinen Männerthemen. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Stadt, vor einem Jahr eskalierte es: Ebeling wollte eine Wanderausstellung gegen Gewalt an Frauen nicht unterstützen. Ihr Argument: Es gebe auch Gewalt an Männern. Eine kommunale Aktion, bei der Brötchentüten mit dem Slogan "Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt mir nicht in die Tüte" bedruckt werden sollten, fand sie absurd.
"Ich kann die Entscheidung der Stadt Goslar absolut nachvollziehen", sagt Maybritt Hugo, Gleichstellungsbeauftragte in Braunschweig und Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen: "Frau Ebelings Blick ist einseitig auf Männer ausgerichtet." Monika Ebeling sieht das anders: "Ich stelle mich auf die Seite der Schwächeren." In Zeitungsinterviews spricht sie sich gegen die Frauenquote in Aufsichtsräten aus und erklärt, in Goslar werde "einseitig Gleichheit aufgefasst" – unter anderem mit der Begründung, es gebe mehr plötzliche Kindstode bei männlichen Babys.
Die Igaf sei "zum Teil rechtspopulistisch"
Viel Zuspruch erhält sie von maskulinistischen Männer- und Vätervereinen, darunter Agens und die Schweizer Interessengemeinschaft Antifeminismus (Igaf). Diese Vereine geben sich als geschlechtergerecht aus, wirken aber entgegengesetzt: der Mann als "Kulturverlierer". So wirbt Agens auf seiner Homepage damit, die "verstaatlichte Geschlechterpolitik zurück in die Privatsphäre" führen und "Mann und Frau in ihrer Rolle in der Familie stärken" zu wollen. Monika Ebeling ist Mitglied bei Agens. Die Igaf will Frauenhäuser abschaffen, beschreibt Schulen und Kitas als "Weiberghettos" und zieht gegen die "Weibergesellschaft" zu Felde.

Thomas Gesterkamp, Buchautor zu geschlechterpolitischen Themen und Mitbegründer des profeministischen Bundesforums Männer, sieht diese Organisationen kritisch: "Sie sind zum Teil rechtspopulistisch." So forderte die Igaf noch vor Kurzem auf ihrer Homepage "keine Dekonstruktion von Volk und Heimat" und eine Begrenzung der Scheidungsrate auf 10 Prozent. Inzwischen sind diese Sätze aus dem Netz entfernt. Sie sei keine "Antifeministin", beteuert Ebeling. Warum aber tritt sie dann als Rednerin beim 2. Internationalen Antifeminismustreffen der Igaf im Juni in der Schweiz auf? Das erste Treffen vor einem Jahr fand an einem geheimen Ort statt, weil der Verein bedroht wurde. Das alles reize sie, sagte Monika Ebeling zur taz: "Menschlich gibt es sicher Gemeinsamkeiten.

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/sie-hat-ihr-amt-falsch-verstanden/

Simone Schmollacks Blick auf Männer ähnlich ist wie der von Fremdenfeinden auf Muslime, fällt inzwischen auch linken Bloggern auf. Dass die taz-Journalistin darüber hinaus von 1983 bis 1989 Journalistik und Germanistik in Berlin, Leipzig und dem damals sowjetischen Smolensk studierte, merkt man manchem ihrer Artikel heute noch an. In den sozialistischen Medien hätte ihr sicher eine große Karriere offengestanden – in mancher deutschen Zeitung des Jahres 2011 muss sie es aber auch lediglich bewältigen, "der Klassenfeind" hin und wieder durch "Rechtspopulisten" zu ersetzen.

"Ein rechtspopulistischer Männerverein will Öffentlichkeit und pirscht sich an eine Stiftung und ein Institut ran" raunt Schmollack dementsprechend in der heutigen taz. In demselben albernen Tonfall geht es weiter: "Jetzt machen sie mobil. Männerrechts- und familienfundamentalistische Vereine versuchen derzeit verstärkt, in den Fokus der Öffentlichkeit zu gelangen. Bislang wurden Organisationen wie Agens, MANNdat und Frau2000plus sowohl von den Medien als auch von wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen gemieden. Mit den

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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