Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mein feministischer Silvesterabend

Bombe 20, Tuesday, 03.01.2012, 05:29 (vor 4490 Tagen) @ Gismatis

Ich hatte an Weihnachten ein ähnliches Problem. Es ging um
unterschiedliche Anstandsregeln für Mann und Frau, die ich ablehne, weil
ich Frauen nicht als höherrangig betrachte.

Vermutlich war es das gleiche Thema, mit dem auch ich bei einer Familienfeier zu tun hatte, allerdings bin ich zu einer anderen Einschätzung gekommen, wenn auch mit ähnlichem Ergebnis.

Es ist doch so: Natürlich kann ich sitzen bleiben, wenn ich Neuankömmlinge begrüße. Je nach Gesellschaft fällt das überhaupt nicht auf oder die Menschen betrachten mich als ungezogen (Gibt's das Wort noch?). Also habe ich mich für den umgekehrten Weg entschieden: Ich bin für jeden aufgestanden; Frau, Mann, jünger, älter. Und ja, es ist bemerkt worden. Zwar war die Situation nicht so, daß ich eine Diskussion darüber anfangen wollte, daß ich Männer nicht weniger respektiere als Frauen, aber wenn das Thema bei Gelegenheit mal darauf kommt, habe ich mit meinem Verhalten ein rundes Bild abgegeben.
(Außerdem sieht man von oben automatisch auf die Damen herab, die sitzengeblieben sind...)

Ein Anfang ist schon dadurch gemacht, dass man sagt, wenn man mit etwas nicht einverstanden ist.

Mit etwas Glück bringt es ein paar Menschen zum Nachdenken. Aber ich denke, es ist wichtig, welchen Eindruck man hinterläßt.
"Warum soll ich aufstehen, von meiner Schwester erwartet das doch auch keiner" ist zwar aus der Sicht wahrer Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit eine berechtigte Frage, wird aber bei den meisten eher als das Genöle eines faulen Bengels ankommen. (Nein, ein paar Tage älter bin ich schon...)

Anderes Beispiel: Beim Weihnachtsgottesdienst in meiner Kirche stehen zwei Spendenkörbe. Einer für Brot für die Welt, der andere für die Gemeinde. Für ersteren hatte ich mir den entsprechenden Ausschnitt aus dem MANNdat-Spendenratgeber mitgebracht, mein Geld landete im zweiten, der von den meisten Besuchern ignoriert wurde.
Ob mein Zettel von jemandem gelesen wird, der den kurzen Text versteht oder zumindest kurz ins Grübeln kommt, weiß ich nicht. Die Rückmeldung, die ich bekommen habe, war aber: Ich sehe, daß Du Dich für das einsetzt, was Dir wichtig ist, und nicht einfach nur geizig bist.

Natürlich kann man sich fragen, ob es sinnvoll ist, sich den herrschenden Erwartungen zu beugen, um seine Botschaft zu transportieren, und ich weiß, daß einige hier das anders sehen. Aber für mich funktioniert es so - was nicht heißen soll, daß in Situationen, in denen es paßt, nicht auch offener Widerspruch gegen die üblichen misandrischen und gynozentrischen Plattheiten das geeignetere Mittel ist.

Bombe 20

--
Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesgynokratie Deutschland:
(1) Die Würde der Frau ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(1a) Männer? Ach...


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