Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Thälmann

adler, Kurpfalz, Tuesday, 07.02.2012, 17:54 (vor 4434 Tagen) @ bberlin

Ehrlich gesagt: Ich bin erschrocken. Ich wünschte, ich hätte den gesamten Thread
„Monika Ebeling“ nicht gelesen und könnte ihn aus meinem Kopf löschen. Da brüllte
mich eine Häme an, eine Gehässigkeit, Missgunst und Leichtfertigkeit in der
Verurteilung– kurz: da kam mir ein Kältestrom entgegen, von dem ich dachte, dass er
für Feministen typisch ist.

Das kommt hier immer mal wieder vor. Ich erschrecke dann nicht mehr, sondern schüttle nur noch den Kopf. Für diesmal hoffe ich, dass Monika E. das auch tun kann, sofern sie hier mitgelesen hat und es sich nicht zu sehr zu Herzen nimmt. Das ist so unglaublich dumm, was da zum Großteil geschrieben wurde, dass man das am Besten sofort abhaken sollte: Forget it!

Aber, aber, aber! Dass darin eine demonstrative Abkehr von agens gesehen wird als
Anbiederung an die Rosenbrocks der Szene – das ist Unsinn. Das ist eine böse
Unterstellung. Da schreit jemand „Verrat“, der damit deutlich macht, dass man lieber
nicht mit ihm befreundet sein sollte. Das ist eine Warnung: Wer sich in die Näher
solcher Leute begibt, ist der Verräter von morgen.

Du hast hier einige Kernsätze geschrieben, das
"Wer sich in die Näher solcher Leute begibt, ist der Verräter von morgen"

ist einer davon. Eine neue Bewegung krankt immer auch an den Fundamentalisten und Radikalinskis. Das war bei den Kommunisten genau so, wie später bei den Grünen. Wahrscheinlich braucht es die Radikalen und Marktschreier zu Beginn, damit eine Bewegung erst mal Fuß fassen kann und bekannt wird.

Wenn es dann aber um die praktische Arbeit geht, also umzusetzen, was möglich ist, dann sind sie eine Gefahr- Ich glaube, es war Arne Hoffmann, der es etwa so beschrieben hat:
Was in jahrelanger Kleinarbeit aufgebaut wurde, das reißen die in wenigen Sekunden mit dem Arsch wieder ein. Die Flügelkämpfe bei den Grünen waren heftig. Aber sie haben am Ende die Fundis überwunden und genau deshalb gibt es sie noch (außer den Feministen, das ist wahr).

Arne Hoffmann war nicht das erste Opfer solcher Profileurotiker, denen es nicht wirklich um die Sache geht. Sie sind hier, weil ihnen ein Forum geboten wird, schreien und schreiben. Manche auch wirklich gute online-Bücher. Aber sie (Kurti nehme ich ausdrücklich aus!) tun es, weil sie dafür Lob und Ruhm haben wollen und nicht um der Sache Willen. Sie wollen Helden sein in einer virtuellen Welt. Dafür tun sie sehr viel. Aber sie würden niemals in der realen Welt ihren Kopf hinhalten, so wie etwa Monika Ebeling das tat. Die das tun, werden von ihnen mit Argusaugen begutachtet und wehe, wehe, sie sind nicht tausend(ja!)prozentige Nachfolger dieser online-Helden.

Wenn sie auch nur ein Jota vom weg der Religionsstifter abweichen, so sind sie des Teufels. Was für innere Mechanismen die Triebfeder sind, darüber kann jeder spekulieren. Man müsste da schon einen Tiefenpsychologen befragen. Aber die sind hier ja auch verpönt und alles Pudel, Gutmenschen und haben keine Eier. Alles wird niedergebrüllt, was nicht die Axt im Walde ist.

Wollen solche online-Helden etwas aufbauen, so geht auch das nur unter ihrer Führung und die absolute Nachfolge ist Grundbedingung, da mitmachen zu dürfen. Jeder Einwand, jeder kleine Hinweis, wie es besser oder anders zu machen wäre, ist Majestätsbeleidigung, wird nieder gebrüllt und mit wüsten Beschimpfungen beantwortet. Solche Leute sind nicht Konsensfähig. Sie sind Leader -oder wollen es sein- aber beileibe keine Team Arbeiter.

Wenn sich so einer wo einbringt, gleich muß er alles an sich reißen. Er arbeitet wie ein Bekloppter, das ist wahr. "Ist wikiMannia etwa nichts?" hat einer gefragt. Ja freilich, aber es ist praktisch in einer Hand und so verkomliziert, dass ich da jedenfalls nicht mehr schreiben kann. Der Superadmin tut sicher gut daran, sich wenigstens die Texte dort abzuspeichern. Sonst könnte es ihm eines Tages ergehen, wie es der Maxens Blauer Burg nach seiner Trennung von Moni erging: Von einem Tag auf den anderen ist plötzlich Nichts mehr da -oder jedenfalls fast nichts mehr.

Ich kann auch die Arroganz nicht gut ertragen, mit der ich über politisches und
strategisches Denken belehrt werde. Ich habe verstanden. Ich kenne die Strategie:
Es ist die von Ernst Thälmann, der in der SPD den Feind sah und nicht in der NSDAP.

Es ist die von Ernst Thälmann, der in der SPD den Feind sah und nicht in der NSDAP.

Das ist der zweite Kernsatz deines postings, der mir sofort in die Augen gesprungen ist, weil er so treffend ist und so wahr. Anstatt gemeinsam gegen die wirkliche Gefahr, den Staatsfeminismus!!! zu kämpfen sucht man lieber den Feind in den eigenen Reihen und bekämpft den. Jeder kämpft mit seinen Waffen, auch mit dem Florett. Nein das gilt nicht. Jeder muss das Schwert in Händen halten. Aber gefälligst das beidhändige! Aber auch gefälligst nur hier im Forum. Was einer sonst noch tut, das giltet nicht.

Arne Hoffmann, den ich als Pionier der MB in Schland bezeichne, er wurde beleidigt und beschimpft von Forenmaulhelden, die ihm nicht einmal ein Glas Wasser reichen können. Und es übrigens auch nicht tun würden. Feind ist Feind!

Eugen, der ehemalige Vorsitzende von MannDat, schreibt hier seit einiger Zeit nicht mehr: Er wurde genauso angefeindet und angegiftet. Warum soll einer sich das antun, der weiß Gott, mehr für die MB getan hat und tut, als 100 online-Helden zusammen?

Ein früheres Opfer war Wolfgang Wenger, der hier als Odin schrieb. Bis auch ihn der ganze Zorn der Forumshelden traf. Bis er schließlich gesperrt wurde. Ich habe den Shitstorm nur am Rande mitgekommen, weil ich 2007 erst dazukam und dann auch noch überwiegend bei dem damals noch aktiven Forum von Nihilator (femdisk) schrieb. Das erschien mir übersichlicher.

Auch Odin einer, der nicht nur in die Tasten haut, sondern etwas tut. Ganz praktisch. Kernerarbeit halt.
http://www.majuze.de/
http://www.youtube.com/OdinGerman

Bei Amazon schrieb er eine Rezension zu Kempers "Rechte Kerle". Die ist nicht nur sehr gut geschrieben, sondern bietet darüber hinaus auch Gelegenheit das, was hier gerade wieder ablief, in einen Zusammenhang zu stellen. Auch ein klein wenig die Geschichte dieses Forums wird dabei angerissen.
"Auch auf dem linken Auge kann man blind sein"

Und jetzt also Monika Ebeling. Es ist eine beachtliche eihe, in die sie hier geraten ist. Hätte sie klein bei gegeben, sie wäre heute noch "Gleichstellungs"beauftragte in Goslar, hätte ihre Ruhe gehabt und auch noch ihren Job. Es gibt Menschen, die haben das Rückgrat einer Schlange, die können das. Helden sagen mit Martin Luther: "Hier stehe ich. Ich kann nicht anders!" Nicht alle haben dann einen Kurfürsten, der sie "entführt".

Solche Menschen haben aber ein großes Geschenk: Sie können jeden morgen in den Spiegel schauen, ohne sich ekeln zu müssen. Und am Ende ihres Lebens, müssen sie nichts bereuen. Sie blicken zurück und können sagen: "Es war gut so!"

Für mich ist Monika so ein Held.

Gruß
adler

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
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"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar


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