Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nicht Sexualisierung der Frauen sondern Pornografisierung der Gesellschaft!

Garfield, Wednesday, 27.06.2007, 13:14 (vor 6141 Tagen) @ maik

Hallo Maik!

Ist dieser Trend zur Sexualisierung wirklich eine Erfindung der Neuzeit? Fahr mal nach Pompeji und sieh dir dort die Wandmalereien an. Alle wirst du allerdings nicht sehen können, denn einige sind aus Jugendschutz-Gründen für die Öffentlichkeit gesperrt, soviel ich weiß.

Insbesondere unsere Kinder sind dieser Entwicklung schutzlos ausgesetzt. Immer krassere Sexualstraftaten von immer jüngeren sind schon jetzt zu beobachten.

Liegt das wirklich nur an der Sexualisierung der Gesellschaft? Könnte dabei vielleicht eine Rolle spielen, daß die Scheidungszahlen seit Jahrzehnten ansteigen, daß es immer mehr Kinder gibt, die ihre Väter nicht mehr sehen dürfen und den Launen ihrer Mütter ausgeliefert sind, die sie manchmal - wenn sie männlich sind - für tatsächliche oder angebliche Fehler ihrer Väter verantwortlich machen? Die bei Streitigkeiten zwischen den Eltern vor allem von ihren Müttern als Machtinstrumente mißbraucht werden? Die die Mutter als übermächtige Person kennenlernen, die sie und den Vater mit Unterstützung der Behörden nach Belieben dominiert? An denen die Mutter ihren Frust ausläßt, wenn es mit dem neuen Partner und den erhofften hohen Unterhaltszahlungen vom Ex nicht wie geplant klappt? Und die aus diesen Gründen manchmal einen ohnmächtigen Haß auf die Mutter oder gar auf sämtliche Frauen entwickeln, den sie dann als Jugendliche und Erwachsene z.B. durch Vergewaltigungen ausleben?

Letztendlich droht sexuelle Verwahrlosung in großen Teilen der Gesellschaft.

Darüber regten sich Moralapostel schon im Mittelalter auf. Sie prangerten z.B. an, daß Männer und Frauen gemeinsam nackt in Flüssen badeten, daß Erwachsene nur leicht bekleidet in Badehäuser gingen und auch ihre älteren Kinder noch völlig nackt mit in die Badehäuser nahmen, daß in den Badehäusern oft Prostituierte tätig waren... Man verbot deshalb schließlich in vielen Orten die Badehäuser. Der Sexualtrieb der Menschen ließ sich aber durch Verbote nie unterdrücken.

Gerade Jugendliche in der Pubertät haben ein sehr starkes Interesse an Sexualität. Heute mag es auf den ersten Blick leichter sein, diese Neugier zu befriedigen, aber war das früher wirklich unmöglich? Ich kann mich z.B. daran erinnern, daß in meiner Schulzeit etwa in der 8. Klasse mal ein Mitschüler ein Porno-Heft mit zur Schule brachte. Das fanden dann alle höchst interessant, vor allem die Mädchen waren davon kaum weg zu kriegen. Und das war in der DDR, wo es eigentlich überhaupt keine Porno-Hefte zu kaufen gab! Dieser Mitschüler hatte das Heft von einem Verwandten aus der Bundesrepublik, der bei seinen Eltern zu Besuch war. Da kann ich mir lebhaft vorstellen, wie es an Schulen in der Bundesrepublik zuging.

Und es gab auch schon vor Erfindung der Fotografie Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sich Menschen bei sexuellen Handlungen anzusehen. Einige Mitschüler wohnten in meiner Schulzeit beispielsweise in einem Dorf, wo es in der Nähe ein kleines Wäldchen gab. Nicht weit von diesem Dorf entfernt lag eine größere Stadt, und aus dieser Stadt fuhren häufig Menschen ins Grüne. Manche davon wollten in der freien Natur Sex haben, und wenn sie dieses Wäldchen sahen, fuhren sie dafür dorthin. Die Kinder aus dem Dorf merkten das schnell, und wenn sie dort ein Auto am Straßenrand stehen sahen, dann schlichen sie sich möglichst nah an das Paar heran. Manchmal beobachteten sie das Paar heimlich, manchmal machten sie sich obendrein auch den Spaß, das Paar plötzlich durch laute Rufe zu erschrecken.

So etwas wird es schon immer gegeben haben, und es gab in früheren Zeiten Gesellschaften, die wesentlich freizügiger mit Sexualität umgingen, ohne daß sich dies negativ auswirkte.

Deshalb sehe ich für einige negative Entwicklungen heute ganz andere Gründe.

Freundliche Grüße
von Garfield


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