Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Arne Hoffmann: Der fundamentale Unterschied

Salvatore, Sunday, 15.04.2012, 23:33 (vor 4393 Tagen) @ Royal Bavarian

Ich formuliere meine Kritik in der Absicht, nicht konfrontativ rüberzukommen!

Du scheinst mir links mit etatistisch und rechts mit libertär zu verwechseln. Auf den Staat zu setzen ist nicht per se nur links, auch Konservative tun dies. Es hat in der Vergangenheit immer ein Staatswesen gegeben, sogar einen Kirchenstaat gibt es bis auf den heutigen Tag. Zudem gibt es Verbände, Vereine, Organisationen, Religionsgemeinchaften, Kirchen seit jeher. Dass Menschen, die in irgendeinem Zusammenhang zueinander stehen, sich aufgrunddessen organisieren, ist so alt wie die Menschheit, es ist schlichtweg ein anthropologische Konstante.

Richtig ist, dass es unterschiedliche Auffassung bezüglich des Grades zuträglicher Organisiertheit gibt. Richtig ist weiter, einen starken Hang zur überzogenen Staatlichkeit im heute linken Spektrum zu verorten.

Die Gegenposition besteht darin, einen den Grad der Organisiertheit, Staatlichkeit möglichst niedrig anzusetzen. Das ist die Position des Liberalismus, nicht des Konservativismus. Libertär ist eine starke Zuspitzung des Liberalismus dahingehend, überhaupt keine Organisiertheit mehr zugestehen zu wollen und nur noch Individuen sehen zu wollen. Das hat es bislang auch noch nie in der Geschichte gegeben und es übersteigt das Vorstellungsvermögen des Verfassers sich statt einer menschlichen Gesellschaft nur noch ein Individuengewirr vorzustellen.

Parteien und sonstwelchen Organisationen "einzubringen". RMR setzen das
Individuum immer vor die Masse. Für die RMR stellt sich also die Frage,
wie sie mit dieser "Schwäche" umgehen sollen. Das ist der Punkt, an dem
ich passen muß: Ich weiß es nicht.

Das Dilemma resultiert aus der extrem-libertären Sicht, diese ist eine ins Absurde gesteigerte Desorganisation.

Die Einigkeit ist sehr wohl möglich. Du musst den Extrem-Libertarismus etwas zurückschrauben. Dass auch Deine politischen Neigungen an sich eine Organisiertheit erfordern, hast Du doch erkannt. Und erkannt hast Du außerdem, dass Dich die extrem libertäre Position in ein nicht lösbares Dilemma führt. Also ziehe den Schluß!

Mäßigung ist das Gebot der Stunde. Dann renkt sich Vieles wieder ein.

Du behauptest oft, ein Konservativer zu sein. Nun, dann frage Dich, was ein Konservativer wie FJS dazu sagen würde, den Freistaat Bayern, die katholische Kirche usw. usf. auflösen zu wollen und nur noch von 15 Millionen Individuen ausgehen zu wollen, die dann nicht mehr Bayern und Katholiken wären, sondern nur noch der Heinerhofbauer, dem Heinerhofbauer seine Frau, dem Heinhofbauer sein Bua. Dann der nächste Bauer, dem nächsten Bauern seine Frau, dem nächsten Bauern sein Bua und so weiter ein paar Millionenmal. Absurd!

Wäre nicht eine Denkpause, ein Insichgehen, eine Art Konklave angezeigt, um dann ruhiger und ausgeglichener wieder zurückzukomme?. Es rennt ja nichts davon.


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