Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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"...kommt ganz auf die konkrete Situation an." (Allgemein)

Goofos @, Tuesday, 29.05.2012, 21:36 (vor 4343 Tagen) @ MannPassAuf

Ich würde bestreiten, dass es inhaltliche Gemeinsamkeiten zwischen den
verschiedenen Feminismen gibt, aber selbst wenn man diesen “kleinsten
gemeinsamen Nenner” ausmachen könnte, wäre er so klein, dass er
uninteressant wäre. [...]

Natürlich ist Feminismus so undefinierbar. Man könnte aber so probieren: Feminismus ist die persönliche Unzufriedenheit einer Frau. Klar gibt es deshalb keinen wirklichen gemeinsamen Nenner. Schließlich spricht jede Frau nur für sich selbst.

Umso interessanter ist dann der Antifeminist oder Unfeminist. Also diejenigen die den persönlichen Unzufriedenheiten (was ja so vieles sein kann, z.B. dass man für eine Führungsposition qualifiziert sein muss oder auch so einfaches wie der teure Brilli da im Schaufenster gefällt ihr) einer Frau im Wege stehen, sie nicht Ernst nehmen oder gar unterlassen sich nach ihr zu richten.

Ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass es keine sinnvolle Haltung
ist, sich als “Antifeministen” zu bezeichnen. “Grundsätzliche Kritik
am Feminismus” wäre nämlich gleichbedeutend mit “die
Geschlechterdifferenz ignorieren”.

Natürlich ist Antifeminismus für Frauen und ihre zahlreichen Unzufriedenheiten keine sinnvolle Haltung. Als treuer Feminist würde man alles für die Zufriedenheit der Frau tun. Dafür wäre es auch für den Feminismus tödlich, gebe es die Geschlechtsdifferenz Frau und Mann nicht mehr. Es gehört wohl zu den größten Mythen, dass Feminismus diese Differenz auflösen wollte. Stattdessen treibt Feminismus diese Differenz auf die Spitze damit klar zu stellen wer Frau ist und was Mann für sie tun muss.

Wem tatsächlich etwas an Gleichberechtigung und selbst Gleichstellung gelegen ist, für den ist Antifeminismus Pflicht.

“Antifeminismus” ist genauso sinnlos wie “Antihumanismus”.

Nun hat Schrupp in den Zitaten schon zwei solcher Vergleiche der Phrase "Feminismus ist gleichbedeutend mit ..." bemüht. Verständlich, denn wer würde sonst Feminismus Ernst nehmen? So bemüht man eben solche Vergleiche, Feminismus ist links, Feminismus ist antirassistisch, Feminismus ist Humanismus, Feminismus ist emanzipatorisch, Feminismus ist tierfreundlich ...
Aber allen Tierfreunden, Humanisten, Antirassisten usw. kann man sagen, Feminismus hat mit alldem nichts zu tun. Feminismus ist Feminismus, und mehr nicht. Ein kümmerlicher Versuch selbst Tierfreunden durch die Hintertür den Feminismus einzuführen, weil Tierfreunde ja auch so feministisch sind und brav der Frau zu ihrer Zufriedenheit verhelfen.

Wie ich mit so einer Person dann in einen Dialog trete, kommt ganz auf
die konkrete Situation an.

Feminismus würde es wahrscheinlich schon lange nicht mehr geben, müssten sich Feministinnen erklären und würde damit ihr Unsinn offensichtlich. Sicherlich ein großes Problem. Aber allmählich kann man wohl sagen, dass keine Antwort auch eine Antwort ist. Oder im Falle Schrupp, wenn eine Frau antwortet ist das auch keine Antwort.


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