Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Liste Lila Pudel 191-200 (Projekte)

Oberkellner, Sunday, 24.06.2012, 21:07 (vor 4295 Tagen) @ Oberkellner

LP 191 Juan Somavia, CL, geboren 1941 in Chile, Generaldirektor Internationale Ar-beitsorganisation (ILO)

"Trotz einiger Fortschritte bleiben immer noch viel zu viele Frauen auf den am schlechtesten be-zahlten Tätigkeiten sitzen", sagte Juan Somavia, Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorgani-sation (Ilo), zu der Studie, die am Donnerstag in Genf vorgestellt wurde. In Hinblick auf Löhne, Arbeitsplatzsicherheit, Status und Ausbildung bestehe nach wie vor eine gewaltige Kluft zwischen Frauen und Männern. "

Somavia forderte, Frauen noch stärker zu fördern und im Berufsleben durch rechtliche und soziale Regelungen besser abzusichern. Andernfalls werde die "Verweiblichung der Armut" anhalten und auch die nächste Generation erreichen. "

http://www.ftd.de/politik/international/:uno-warnt-vor-verarmung-von-frauen/170626.html

Senioren, Berufseinsteiger und Migranten werden laut Studie besonders oft diskriminiert. In Industrieländern trifft es Raucher und Übergewichtige. Von Flora Wisdorff
Die Weltwirtschaftskrise hat das Risiko von Diskriminierung am Arbeitsplatz erhöht. Seit Beginn der Krise Ende 2008 seien weltweit mehr Beschwerden registriert worden, die die Gleichstellung betreffen, stellt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem neuen Bericht "Equality at work 2011" fest, der am Montag in Genf vorgestellt wird und der "Welt Online" vorliegt.
"Wirtschaftlich schwierige Zeiten sind ein Nährboden für Diskriminierung am Arbeitsplatz", erklärt ILO-Generaldirektor Juan Somavia. Vor allem schlecht ausgebildete Arbeitnehmer, Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund und ältere Arbeitnehmer seien betroffen gewesen.
Obwohl immer mehr Länder das Renteneintrittsalter hoch setzen, seien Ältere auf dem Arbeitsmarkt häufig diskriminiert. In den USA, Großbritannien und Frankreich habe die Zahl der entsprechenden Beschwerden während der Krise zugenommen, und bei einer Umfrage in der Europäischen Union sagten 64 Prozent der Teilnehmer, sie rechneten damit, dass die Krise zu mehr Diskriminierung gegen Ältere führen werde.
Aber auch die ganz Jungen, die gerade ihren ersten Job suchten, hätten unverhältnismäßig stark gelitten. Für jüngere Arbeitnehmer habe die Krise die ohnehin schwierige Situation verschärft, heißt es in dem Bericht. Ende 2009 habe es einen neuen Rekordwert von 81 Millionen arbeitslosen jungen Menschen weltweit gegeben.
Für Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund seien die Beschäftigungschancen während des Abschwungs gesunken, hingegen hätten Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegen sie zugenommen. In den meisten Ländern seien ausländische Arbeitnehmer schneller von Arbeitslosigkeit betroffen gewesen als Einheimische. Ein Grund sei, dass Migranten häufig in besonders betroffenen Sektoren wie der Bau- und Tourismuswirtschaft arbeiteten. Viele Länder hätten zudem in Folge der Rezession ihre Zuwanderungsquoten gesenkt.
Australien beispielsweise habe 2009 die Aufnahme von qualifizierten Arbeitnehmern auf nur noch 108.100 Einwanderer gesenkt – von 133.500 im Jahr 2008. Viele Menschen bekämen wegen rassistischer Vorurteile keinen Zugang zum Arbeitsmarkt, urteilt die ILO. Vor allem Menschen mit afrikanischer oder asiatischer Herkunft seien betroffen. In entwickelten Ländern würden Mitarbeiter inzwischen aber auch immer häufiger wegen ihres Lebensstils diskriminiert – etwa weil sie rauchen oder übergewichtig sind.
Frauen leiden besonders in Entwicklungsländern
In Entwicklungsländern bekamen dem Bericht zufolge vor allem Frauen die Krise zu spüren. So habe es in der afrikanischen Textilindustrie besonders viele Entlassungen gegeben – in dieser Branche arbeiten zu 90 Prozent Frauen ohne Ausbildung. "In der Krise werden Frauen häufig als Erste entlassen und bekommen als Letzte wieder einen Job", heißt es in dem Bericht.
In entwickelten Ländern konnte die ILO dagegen keine große Auswirkung der Krise auf die Beschäftigung von Frauen feststellen. In Großbritannien sank die Beschäftigungsrate von Männern sogar stärker als die von Frauen. Auch die Lohndifferenz habe sich durch die Krise nicht vergrößert. Insgesamt würden Frauen aber weiterhin schlechter bezahlt als Männer, seltener befördert oder überhaupt eingestellt, und sie seien auch von Armut häufiger betroffen: "829 Millionen Frauen leben weltweit in Armut, dagegen nur 522 Millionen Männer", schreiben die Studienautoren.
Die Gehälter von Frauen stellen im Durchschnitt weiterhin nur 70 bis 90 Prozent der Männergehälter dar. Trotz der "bedeutenden Fortschritte", die es in den vergangenen Jahrzehnten gegeben habe, und trotz der vielen Gesetzesänderungen zugunsten der Gleichberechtigung von Mann und Frau am Arbeitsplatz gebe es immer noch große Herausforderungen: So würden Frauen weiter in der Schwangerschaft oder als Mütter diskriminiert – oder einfach weil sie schwanger werden könnten.
Die Fälle von Kündigungen wegen Schwangerschaft oder der Nicht-Auszahlung von Gehaltsleistungen vor oder nach der Geburt hätten zugenommen. Schwangerschaften würden auch besonders häufig als Grund für die Nichtbeförderung von Frauen genannt. Viele Frauen klagen zudem, dass der Arbeitgeber sie nach der Mutterschaftspause nicht an den alten Arbeitsplatz zurückkehren lässt. Auch sexuelle Belästigung bleibt der ILO zufolge ein großes Problem am Arbeitsplatz. Opfer seien meist junge, alleinstehende oder geschiedene Frauen, die finanziell besonders abhängig von ihrem Job seien.
Die Internationale Arbeitsorganisation ist eine Behörde der Vereinten Nationen, in der Regierungen, Gewerkschaften und Arbeitgeber aus 183 Staaten Mindeststandards in den Arbeitsbeziehungen ausarbeiten und kontrollieren.

http://m.welt.de/article.do?id=wirtschaft%2Farticle13373191%2FFinanzkrise-erhoeht-Diskriminierung-am-Arbeitsplatz&...

LP 192 Josef Broukal, Aut, geboren 1946 in Wien, Studium der Anglistik und Sozialge-schichte, Journalist (vor allem als Nachrichtensprecher tätig) und Politiker (ab 2002 für die SPÖ im Nationalrat vertreten)

"Wien - "Vorerst unerklärlich" ist die geringere Erfolgsquote von Frauen beim letztjährigen Eig-nungstest für das Medizinstudium (EMS) für die Universitäten. SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal hatte am Donnerstag deshalb den EMS als "Frauen diskriminierend" bezeichnet. Die Medi-zin-Uni Wien hält dem in einer Aussendung entgegen, dass der selbe Test zeitgleich in der Schweiz abgehalten worden sei und dort keine signifikanten Erfolgsunterschiede zwischen Männer und Frauen gebracht habe. Sollten heuer wieder Ungleichheiten auftreten, überlegt die Medizin-Uni Wien eine Frauenquote.

Ungleichgewicht

Beim von den Medizin-Unis Wien und Innsbruck im vergangenen Juli erstmals abgehaltenen EMS waren 56 Prozent der Testteilnehmer weiblich, die Aufnahme schafften allerdings nur 45 Prozent Frauen. Abgetestet wurden neben naturwissenschaftlich spezifischen Testaufgaben auch allgemeine Studierfähigkeiten wie Textverständnis, Konzentrationsfähigkeit sowie Planen und Organisieren. Dabei haben gerade in letzteren Bereichen Frauen ebenfalls signifikant schlechter abgeschnitten.

Ein ähnliches Bild zeigte sich an der Medizin-Uni Graz, die einen anderen Test für die Zulassung einsetzte. Mit diesem wurde vor allem naturwissenschaftliches Grundlagenwissen abgefragt - Re-sultat: 56 Prozent der Angetretenen waren Frauen, aber nur 41 Prozent der Aufgenommenen."

Der Vizerektor der Medizin-Uni Wien, Rudolf Mallinger, kündigte an, dass bei ähnlichen Ergebnis-sen als Erstmaßnahme heuer ein "geschlechtergerechter Zulassungsmodus" denkbar sei, der Frauen und Männern anteilig die selben Chancen einräume. Damit könnte es neben der Quotenregelung für ausländische Studenten zu einer Art zweiten Quote für Frauen kommen. Mittelfristig strebt die Me-dizin-Uni allerdings ein Testverfahren an, das stärker den "möglicherweise beeinflussenden Faktor der schulischen Vorbildung in Österreich berücksichtigt". Zunächst soll aber einmal eine Gutachter-Innengruppe die Ursachen für die Erfolgsunterschied klären. So wird etwa im laufenden Zulas-sungsverfahren erstmals der von den Testteilnehmerinnen und -teilnehmern besuchte Schultyp er-hoben. (APA)

http://diestandard.at/2797430

Die Koalition hat sich darauf geeinigt, dass im Universitätsgesetz eine Frauenquote von 40 Prozent in allen zu nominierenden Gremien festgeschrieben wird. Bei Gremien, die gewählt werden, betrifft die 40-Prozent-Quote die Listen der wahlwerbenden Gruppen. Wird dagegen verstoßen, gelten die Gremien als nicht gesetzeskonform zusammengesetzt, sagte SP-Wissenschaftssprecher Josef Broukal am Freitag.
Damit müssen etwa Uni-Räte, Berufungs- oder Habilkommissionen gesetzlich verpflichtend mit mindestens 40 Prozent Frauen besetzt werden. In diese Gremien werden die Mitglieder nominiert. Die Senate werden dagegen von den Uni-Mitgliedern gewählt - hier betrifft die Verpflichtung die Listen der wahlwerbenden Gruppen.
Ausnahmen soll es nur dann geben, wenn der Arbeitskreis für
Gleichbehandlungsfragen an der jeweiligen Uni bestätigt, dass eine Erfüllung der Quote unmöglich ist. Als Beispiel nannte Broukal die technischen Unis, wo man die wenigen Frauen nicht in alle Kommissionen schicken könne.
Einer der Auslöser für die Initiative waren offenbar die Leistungsvereinbarungen zwischen Unis und Ministerium. Nur die Hälfte der Universitäten hätte sich darin das Ziel gesetzt, den Frauenanteil zu erhöhen, so Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) - und dies, obwohl dieser Anteil an fast allen Unis deutlich unter 40 Prozent liegt. Nur die Akademie der bildenden Künste verfügt über eine Frauenquote von knapp 50 Prozent, die Kunstuni Linz kommt auf rund 40 Prozent. Daher müsse man "die Awarenessbildung legistisch unterstützen", so Hahn.
Aufgewertet werden soll auch der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen. Laut Brinek soll die-ser künftig nicht erst im Nachhinein tätig werden dürfen, sondern Ausschreibungen freigeben und bei Verstößen gegen das Bundesgleichbehandlungsgesetz auf die "Stopptaste" drücken dürfen.
Für Broukal ist die "Ära des Überredens und Hinstreichelns" nun vorbei. Die verpflichtende Anwe-senheit von Frauen in den Gremien sei ein "Garant dafür, dass die Männernetzwerke an Bedeutung verlieren". Bei der Bestellung der Uni-Räte etwa sei es heuer das letzte Mal gewesen, dass acht Se-nate überhaupt keine Frau entsenden.
Nicht unmittelbar gilt die Quote bei der Berufung von Professoren. Hier hofft Brinek aber, dass durch den 40-prozentigen Frauenanteil in den Berufungskommissionen ein Umdenken stattfindet.
(APA)
http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/375834/UniReform_Frauenquote-von-40-Prozent-in-allen-Gremien

LP 193 Martin Rosowski, geboren 1958, Historiker, Theologe und Pädagoge, Ge-schäftsführer Männerarbeit Evangelische Kirche Deutschland (Kassel) - Gründungsmitglied „Bundesforum Männer“ - http://wikimannia.org/Bundesforum_M%C3%A4nner - http://www.gegen-frauenhandel.de/sites/gegen-frauenhandel.de/files/images/2006_rosowski_ds.img - Rosowski@maennerarbeit-ekd.de

Der Frauenrat mobilisiert gegen den zu erwartenden Import von 40.000 Zwangsprostituierten. Und die Kripo schließt sich an. Aber wo bleibt eigentlich der Protest von Spielern und DFB?

Prostituierte sein werden – oder besser: angeboten werden sollen. Viele dieser Frauen werden nicht freiwillig nach Deutschland kommen.“ Der deutsche Nationaltorhüter solle dem Frauenhandel öf-fentlich die Rote Karte zeigen: „Machen Sie deutlich, dass Sie Ihren Sport nicht mit dieser Verlet-zung der Rechte und Würde von Frauen verbunden sehen wollen! Sagen Sie, die Sie in den Augen vieler ‚richtige Männer‘‚ sind, dass richtige Männer gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution sind!“
Oliver Kahn sagte nichts. Auch seine Kicker-Kumpel aus der Nationalmannschaft, die ebenfalls einen solchen Brief bekommen hatten, blieben stumm. Nur Jens Lehmann schickte eine E-mail. Der Nationaltorwart Nummer zwei versprach, das Anliegen des Frauenrats mit seinen Kollegen zu be-sprechen.
Lehmanns Kollegen wären gut beraten, schon jetzt zu überlegen, was sie antworten werden auf die Frage: Wie hältst du’s mit der Zwangsprostitution? Denn die wird ihnen in den kommenden Mona-ten nicht nur von den elf Millionen Mitgliedern des Deutschen Frauenrats gestellt werden, sondern auch vom Bund Deutscher Kriminalbeamter und von der internationalen Menschenrechtsorganisa-tion amnesty international. Beide Organisationen haben sich der Kampagne des Frauenrates ange-schlossen. Zur Zeit wird beraten, welche Form die Aktionen 2006 annehmen können. Interessierte SportjournalistInnen sind ebenfalls herzlich willkommen im Bündnis. Und die Oberbürgermeister der zwölf Austragungsstädte sowieso.
Die Vorbereitungen auf die WM laufen auf vollen Touren. Nicht nur Hoteliers und Kneipenwirte erwarten voller Vorfreude rund drei Millionen überwiegend männliche Fußballfans aus aller Welt. Die sollen ab dem 9. Juni einen Monat lang deutsche Kassen klingeln lassen. Auch diejenigen, die die Ware Frau anbieten – Zuhälter, Bordellbesitzer, Frauenhändler – reiben sich die Hände ange-sichts der Profite, die das Mega-Männer-Event verheißt. 30.000 bis 40.000 Zwangsprostituierte, so schätzt der Deutsche Städtetag, werden zur Fußball-Weltmeisterschaft vor allem aus den osteuropä-ischen Staaten nach Deutschland geschleust, um den Fans zu Diensten zu sein. Das Phänomen ist bekannt von anderen potenzwütigen Herren-Events wie Messen oder Geschäftsreisen nach Brasili-en.
Massensport und Prostitution sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Das ist nicht erst seit den Olympischen Spielen in Athen 2004 bekannt, wo neben Athleten auch Tausende (Zwangs)Prostituierte aus aller Welt stationiert waren. Zeit also, dass auch die Spieler und Sport-funktionäre nicht länger die Augen verschließen und sich zum Frauenkauf verhalten.
Das Rotlicht-Milieu jedenfalls rüstet auf. In Berlin-Charlottenburg wurde gerade eins der größten Bordelle Deutschlands eröffnet, an der Heerstraße unweit des Olympiastadions wollen Zuhälter einen Straßenstrich einrichten, damit die Fans nach dem Spiel gleich zugreifen können. In Hamburg, wo die Polizei im November einen 85-köpfigen Frauenhändlerring sprengte und 300 Zwangs-prostituierte befreite, hat die Interessengemeinschaft St. Pauli soeben die Aktion ‚Fair beim Ver-kehr‘ gestartet. Denn die 200 einschlägigen ‚Geschäftsleute‘ an der Reeperbahn machen sich Sorgen – um die Freier. „Ein Teil der Modelle macht einen miesen Job“, klagt Sprecher Karl-Heinz Böttrich-Scholz. Das müsse sich bis zur WM ändern. Deutschlands größter Gummipuppen-Händler Beate Uhse hat diese Sorgen nicht und jubiliert schon jetzt. „Einen Schub“ erhofft sich der ‚Erotik-konzern‘ (Jahresumsatz: 220 Millionen Euro) von der Fußball-WM: „Das Sportereignis wird den Umsatz im Einzelhandel und die Nachfrage an Erotikfilmen beflügeln.“ In Dortmund ist gar die Stadt selbst dabei, optimale Bedingungen für das Geschäft mit Frauenkörpern zu schaffen: Dort will man zusätzliche ‚Verrichtungsboxen‘ aufstellen. So hatte das Bundeskriminalamt seine Aufforderung an die zwölf WM-Ausrichterstädte, sich auf den Zustrom von Zwangsprostituierten vorzubereiten, wohl nicht gemeint.
Im Gegensatz zum BKA aber sieht der Deutsche Fußballbund keinerlei Handlungsbedarf. Auch die Aufforderung der damaligen Frauenministerin Renate Schmidt im Sommer an den DFB-Präsidenten Mayer-Vorfelder verhallte ungehört. Man engagiere sich bereits anderweitig, zum Beispiel für die SOS Kinderdörfer und Unicef, ließ der DFB verlauten. Und das Büro der Nationalmannschaft er-klärte, man sei sich zwar „seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung durchaus bewusst“. Ein Einsatz für „offizielle Sonderthemen“ sei aber dennoch nicht möglich. Man werde aber dem „gut gemeinten Appell“ aus „grundsätzlichen Erwägungen“ nicht folgen.
„Skandalös“ findet Henny Engel, die Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrats, die Abfuhr. „Hier geht es schließlich um Menschenrechtsverletzungen.“ Jetzt trommelt der Dachverband, seine 55 Mitgliedsorganisationen – von Akademikerinnen- und Juristinnenbund bis zu den kirchlichen und parteipolitischen Frauenverbänden – für eine große Kampagne zusammen: ‚Rote Karte gegen Zwangsprostitution!‘ Strategie: „Wir wollen uns die riesige Medienpräsenz bei der WM zunutze machen, um für das Thema Zwangsprostitution zu sensibilisieren.“
Die Organisation Solwodi, die die Opfer von Frauenhandel betreut, plant einen Notruf für die aus dem Ausland eingeschleppten Frauen. Von Mai bis Juli, sollen sie sich an eine vielsprachig besetzte Not-Hotline wenden können – von der die meisten Opfer vermutlich leider gar nicht erst erfahren.
Auch die ersten Männer melden sich zu Wort: „Männer schaffen den Markt für Prostitution und somit auch für Zwangsprostitution“, erklärt Martin Rosowski, Geschäftsführer der ‚Männerarbeit der Evangelischen Kirche Deutschlands‘, die ebenfalls bei der Kampagne mitmacht. „Es kann nicht im Sinne aufgeklärter Männer sein, die Dienste von Opfern des Menschenhandels auszunutzen.“
Diese Botschaft wünscht sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter nun auch von den DFB-Fußballern: „Ich halte das für eine Verpflichtung der Veranstalter“, sagt BDK-Pressesprecher Bernd Carstensen. „Bei der WM für Sicherheit zu sorgen heißt schließlich nicht nur, dass die Fußballfans mit heiler Haut nach Hause kommen!“ Auch bei amnesty international, wo man seit zwei Jahren mit der Kampagne ‚Hinsehen und Handeln‘ weltweit gegen Gewalt gegen Frauen kämpft, findet man die vornehme Zurückhaltung des DFB „ein starkes Stück“. Denn: „Die WM trägt schließlich ur-sächlich zum Problem bei.“

PS Jüngst feierte das Fanprojekt des 1. FC Köln am 19. November seine alljährliche Fan-Party. Wo? In der ‚Table Dance Bar‘ des ‚Pascha‘. 30 ‚Pascha-Girls‘ strippten für die 900 Fans von Poldi & Co., die auch den Kalender ‚Fan-Objekte‘ bestellen konnten. „Zu Freistößen kam es aber nicht“, berichtet Bild launig. Mit 20.000 Euro lässt sich das Fanprojekt von ‚Europas größtem Lauf-haus‘ sponsern. Im April hatte die Kölner Kripo bei einer Razzia 23 illegale Frauen aus dem Bordell geholt, darunter auch Minderjährige.
Vielleicht haben Oliver Kahn und seine Kollegen zu alledem ja doch noch etwas zu sagen

http://www.unerwuenschter.link/index.php?id=526

Der Vorsitzende des Bundesforums Männer, Martin Rosowski erklärt aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Internationalen Frauentages: „Frauen haben im 20. Jahrhundert sehr viel für die Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Unsere Gesellschaft kann und muss aber noch gerechter werden. Am Anfang des 21. Jahrhunderts ist klar: Das können Frauen und Männer nur gemeinsam erreichen. Das Bundesforum Männer setzt sich darum mit aller Kraft für Gleichberechtigung und gleiche Teilhabechancen von Frauen und Männern in allen Bereichen der Gesellschaft ein.“
Männer kämpfen für Gleichberechtigung … „Bundesforum Männer“ gegründet – Verband versteht sich als Lobby für Männer in Deutschland
Männer in Deutschland kämpfen für Gleichberechtigung – und gründen eine Lobbyorganisation. Das „Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter“ wurde am 04. November in Berlin aus der Taufe gehoben.
„Moderne Väter wollen mehr Zeit für ihre Kinder. Immer mehr Männer sind daran interessiert, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Zugleich kann beobachtet werden, dass Jungen mit unter-schiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen zunehmend zu Bildungsverlierern unserer Ge-sellschaft werden. In Familie, Arbeitswelt und Schule muss daher viel mehr als bisher für die För-derung von Männern und Jungen getan werden“, sagt Martin Rosowski, Hauptgeschäftsführer der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland und frisch gewählter Vorsitzender des Männerverbandes.
„Bisher haben einzelne Projekte mit Jungen und Männern wichtige Arbeit zum Teil leider im Ver-borgenen geleistet. Das Bundesforum Männer ist die neue starke und hörbare Stimme der Männer in Deutschland.“ Gründungsmitglieder des in Berlin aus der Taufe gehobenen „Bundesforums Männer“ sind über 20 Organisationen, die sich bundesweit für die Interessen von Männern, Vätern und Jungen engagieren. Mit von der Partie sind etwa verd.i, der Paritätisches Bildungswerk, das Deutsche Rote Kreuz oder die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland und die Ge-meinschaft Katholischer Männer Deutschlands sowie Fachorganisationen wie das Väter-Expertennetz Deutschland oder die Bundesarbeitsgemeinschaft für Jungenarbeit.

http://www.bundesforum-maen-ner.de/index.php?option=com_content&view=category&id=34&layout=blog&Itemi...

http://www.diakonie.de/Texte-2007-07-Gleichstellung.pdf

LP 194 Hinrich Rosenbrockgeboren 1985, Sozialpsychologe und Sozialantropologe mit Schwerpunkt Gender Studies, Lehrassistent Ruhr-Universität Bochum, arbeitet auch im Auftrag der Heinrich-Boell-Stiftung

Erörterung an anderer Stelle.

LP 195 René Mägli, CH, geboren 1950 in Basel (CH), Ceo von MSC
http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.277091.1274123467!/image/image.jpg_gen/derivatives/560x315/image.jpg

René Mägli, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung der Reederei MSC, stellt seit Jahren aus-schließlich Frauen ein - aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Mittlerweile ist er der einzige Mann in seiner Firma.
Ein Einblick in die Arbeitswelt von morgen.
-Der Weg zu Antworten auf die Frage, wie der Wohlstand der Industrienationen gesichert werden kann, führt an drei jungen Frauen vorbei, die vor der Tür eines schmucklosen Bürogebäudes in der Basler Innenstadt plaudern und rauchen. Er geht weiter in einen Aufzug, der in den zweiten Stock fährt -dorthin, wo selten ein Mann aussteigt. Und er endet in den Räumen der Schweizer Niederlas-sung der Mediterranean Shipping Company, MSC, mit insgesamt rund 30000 Mitarbeitern zweit-größte Container-Reederei der Welt. Hier in Basel arbeiten fast ausschließlich Frauen: 84 der 85 Angestellten sind weiblich. Sie sind Controllerinnen, Sachbearbeiterinnen, Empfangsdame, Ver-trieblerinnen, Direktorinnen, IT-Spezialistinnen oder Finanzvorstand.
Der erste Eindruck: Es sieht normal aus in dem europaweit, vielleicht sogar weltweit einzigartigen Unternehmen, das -in einer männerdominierten Branche -seit mehr als zehn Jahren nur noch Frauen einstellt. Mittlerweile ist die Belegschaft zu hundert Prozent weiblich. Und es herrscht dort eine konzentrierte Atmosphäre. Kein Kratzen, kein Beißen und auch kein Augenausstechen ist zu be-obachten. Das, obwohl fast allen Außenstehenden, die von der hohen Frauenquote hören, unmittel-bar die gleiche Assoziation in den Sinn kommt: Zickenkrieg.
Mikhal Yaacobi - Hosenanzug, Brille, langes dunkles Haar, strenger Zopf, rot lackierte Fingernägel -, stellvertretende Geschäftsführerin von MSC Basel, kennt die Vorurteile. Die 35-jährige Israelin hatte selbst ähnliche Bilder im Kopf, als sie vor rund sechs Jahren von der männerdominierten Nie-derlassung in Haifa nach Basel wechselte. Dort hatte sie sich zur Führungskraft im Vertrieb hoch-gearbeitet. Sie erinnert sich gut, wie damals die Geschichten von der besonderen Schweizer Nieder-lassung mit den Frauen kursierten, die bei internationalen Meetings immer einen so kompetenten und selbstbewussten Eindruck hinterließen. Und wie sie die Fantasien ihrer männlichen Kollegen beflügelten, so wie überhaupt die meisten Männer beginnen, von einem Leben als Hahn im Korb zu fantasieren, wenn sie Geschichten über MSC Basel hören.
Allerdings geht keine Bewerbung mehr von männlichen Kandidaten dort ein - und das, obwohl die Belegschaft von MSC Basel in den vergangenen 14 Jahren von 10 auf 84 Personen angewachsen ist und die Niederlassung als überdurchschnittlich erfolgreich gilt. "Vielleicht machen manchen die vielen Frauen Angst", vermutet Yaacobi.
Ihr Arbeitsplatz befindet sich im Großraumbüro im zweiten Stock. Von dort aus leitet sie ihre Mit-arbeiterinnen an, Aufträge, die von Händlern in Zürich oder Genf abgeschlossen werden, an die MSC-Niederlassungen in aller Welt weiterzugeben: Zucker beispielsweise, der in Brasilien geladen und in einem Hafen in den USA wieder gelöscht werden soll. Fast 90 Prozent der Umsätze der Bas-ler Niederlassung macht das Vermittlungsgeschäft aus. Die restlichen zehn Prozent bestehen aus dem Buchen von Logistikaufträgen für die Schweiz: Kleidung, die über den Rhein in die Schweiz importiert wird; Pharmaprodukte, die über die Binnengewässer verschifft werden.
Mikhal Yaacobi hat sich längst daran gewöhnt, fast ausschließlich mit Kolleginnen zu arbeiten. Weder vermisst sie Männer besonders, noch genießt sie es, dass es bei MSC Basel keine männlichen Kollegen gibt. Sie sagt schlicht: "Never change a winning team."
Vielleicht ist es gerade dieser Pragmatismus, der dazu führt, dass dem Besucher beunruhigende Fragen durch den Kopf gehen: Ist MSC Basel tatsächlich wegen der Frauen so erfolgreich? Falls ja, arbeiten sie nicht nur in Basel, sondern generell besser als Männer? Und wenn dem so ist: Wo wäre dann langfristig der Platz der Männer?
Alles beginnt mit einer Frage: Wer hält begabte Frauen klein?
Vermutlich liegt es an solchen Überlegungen, dass man plötzlich den beiden Möbelpackern genauer zusieht, die an diesem Vormittag in Basel Schreibtische von der dritten in die vierte Etage schlep-pen. So sehr man sich auch dagegen wehrt, es fällt schwer, dieses Möbelschleppen als einen norma-len Vorgang in einer Firma auf Expansionskurs wahrzunehmen, die vor Kurzem eine weitere Etage angemietet hat. Stattdessen ist da das Bild zweier Männer, die einfache Arbeit erledigen, während um sie herum die Frauen für den anspruchsvolleren Teil zuständig sind.
Diese Beobachtung scheint zu der Tatsache zu passen, dass in Deutschland schon seit Jahren immer mehr Frauen studieren. Dass sie im Schnitt als zielstrebiger gelten und immer mehr Berufe vom Lehrer über den Mediziner bis hin zum Juristen "feminisiert" werden, wie Regine Gildemeister, Professorin für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Universität Tübingen, es nennt. So ist man versucht, die Packer in der Frauenfirma als eine für Männer bedrückende Vorschau auf die Arbeitsteilung der Zukunft zu deuten.
Bis man auf René Mägli trifft. Denn der Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung scheint zu bestätigen, dass in der Wirtschaft eben doch noch alles beim Alten ist - oben die Männer, unten die Frauen. Der 56-Jährige sitzt im Besprechungszimmer im zweiten Stock an einem großen Tisch. Wegen des Umzugs hat er seinen Anzug gegen eine Jeans und ein weißes Hemd getauscht. Er trägt eine goldene Uhr und einen goldenen Siegelring. Um seinen Hals hängt eine Lesebrille an einer goldenen Kette. Vor ihm ein Aschenbecher.
Er ist nicht nur der einzige Mann, der im Basler Büro arbeitet und damit allein unter 84 Frauen. Er ist auch ihr Chef und derjenige, der seit rund 13 Jahren nur noch Frauen einstellt. Als "Pascha" oder "Schwuchtel" wurde er deshalb in Internetforen geschmäht. Doch Mägli, liiert mit einer Managerin - mehr will er nicht über sein Privatleben preisgeben -, ein vornehmer gebürtiger Basler, der ruhig und gewählt spricht, sagt nur: "Dass hier nur noch Frauen arbeiten, ist das Ergebnis einer strategischen betriebswirtschaftlichen Überlegung."
Einer Überlegung, deren Ursprünge bis in das Jahr 1981 zurückreichen. Damals, im Alter von 28, hatte der gelernte kaufmännische Angestellte Mägli die Reedereivertretung Shipmar AG gegründet, die er später an MSC verkaufte. Zunächst stellte er Männer wie Frauen ein. Doch je länger er die Niederlassung leitete, umso häufiger beobachtete er, dass seine weiblichen Angestellten ihren Job besser machten als ihre männlichen Kollegen, jedoch in der Hierarchie nicht höher rückten. Mägli suchte nach den Gründen und stellte fest, dass die Frauen vor allem deshalb nicht weiterkamen, weil männliche Kollegen sie "per Ellenbogeneinsatz klein hielten". Kurzerhand entließ Mägli einen männlichen Angestellten. Es war das Jahr 1995. Und ohne es jemals fest geplant zu haben, ent-schied er sich in der Folge fast immer für eine Frau, wenn er eine Stelle ausgeschrieben hatte.
Nicht, weil er keine Männer mehr einstellen wollte. "Sondern weil die Frauen besser geeignet wa-ren." Schließlich, so Mägli, brauche er als Dienstleister kommunikative Mitarbeiter, die Fremdspra-chen beherrschen, gern im Team arbeiten und schnell Prioritäten setzen können. Alles Eigenschaften, die durchschnittlich häufiger bei Frauen als bei Männer zu finden seien, so Mägli.
Außerdem habe er bemerkt, dass Frauen in der Regel sachbezogener arbeiten, weniger Energie in Positionskämpfe investieren, Fehler zugeben und weniger aufschneiden. "Ich behaupte nicht, dass Männer schlecht sind, sonst wäre ich auch schlecht. Doch das, was ich brauche, um mein Dienst-leistungsunternehmen erfolgreich zu führen, habe ich in den letzten 13 Jahren bei den weiblichen Bewerberinnen gefunden."
Nur einmal noch habe er, vor neun Jahren, einen Versuch mit einem Mann gemacht. Doch der habe alles, was er nicht verstand, "einfach in eine Schublade gepackt", weshalb Mägli ihn schnell wieder entließ.
Laut einer anonymen Umfrage, die im Oktober 2008 unter den Mitarbeiterinnen durchgeführt wur-de, wünschen sich 43 Prozent von ihnen zwar manchmal mehr Männer im Betrieb - wegen der "Abwechslung". Doch je länger sie bei MSC sind, desto weniger vermissen sie männliche Kollegen. Denn Zickenkriege finden dort kaum statt, wie Yaacobi und ihre Kolleginnen sagen. Dies wohl auch deshalb, weil in den vergangenen Jahren immer wieder Frauen mit klassischen männlichen Eigenschaften - die also gern in Wettstreit miteinander treten oder per Anweisung führen wollen - das Unternehmen verlassen haben. Die Belegschaft ist mittlerweile homogen und Ergebnis einer besonderen Selektion.
Mägli findet das gut. "Ich habe kein Problem mit Frauen", sagt er, ohne dabei süffisant zu lächeln. Er ist das Gegenteil eines Machos. Seine Mails unterschreibt er gern mit dem Satz "Hoffe, Ihnen gedient zu haben". Und gegenüber seinen Mitarbeiterinnen, die er "aus Respekt" ausschließlich "Ladys" nennt, nimmt er eine Rolle zwischen Mentor, Vater und Gentleman ein.
Er bezahlt sie überdurchschnittlich, was die große Schweizer Gewerkschaft Unia bestätigt. Ist be-hilflich bei der Wohnungssuche, wenn eine von ihnen neu nach Basel zieht. Er betont, wie gut er mittlerweile die Körpersprache seiner Angestellten lesen und erkennen könne, wenn eine von ihnen etwas bedrückt.
Besonders zu Weihnachten legt er sich mächtig ins Zeug: Im vergangenen Jahr hat er den berühmten Schweizer Chorleiter Bo Katzmann und die Sängerin Nubya engagiert, die gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen eine CD aufgenommen haben - "The Ladies of MSC". Mägli nimmt "selbstver-ständlich" an diesen Veranstaltungen nicht teil. Darauf hinzuweisen, dass man die Songs auf der Firmen-Homepage findet, kann er sich dann aber doch nicht verkneifen.
Wäre es für die Firma noch besser, wenn auch der Chef durch eine Frau ersetzt würde? Mägli lä-chelt: "Sorry, dass ich als Mann noch immer an der Spitze des Unternehmens stehe, aber ich habe den Laden nun mal gegründet." Allerdings könne er sich gut vorstellen, dass irgendwann auch sein Job von einer Frau übernommen wird. Zum Beispiel von seiner Stellvertreterin Yaacobi.
Dass Wirtschaft weiblicher werden sollte, ist Allgemeingut. Doch meist nur in der Theorie
MSC Basel ist eine Ausnahme und Mägli ein Exot. Dennoch ist seine Firma ein interessantes Bei-spiel für den Umgang mit einer Herausforderung, vor der viele Unternehmen in reifen Volkswirt-schaften stehen. Sie werden sich künftig nur dann behaupten können, wenn es ihnen gelingt, Frauen langfristig an sich zu binden und ihnen echte Karrieremöglichkeiten zu bieten.
Schon für das nächste Jahrzehnt prophezeien Experten dem deutschen Arbeitsmarkt einen gewalti-gen Fachkräftemangel. Ohne Frauen wird er nicht auszugleichen sein. Doch sie sind nicht allein aus Mangel gefragt. Die 2007 von McKinsey vorgelegte Studie "Women Matter" kommt zu dem Er-gebnis, dass Frauen wegen ihres Führungsstils erheblich zum Unternehmenserfolg beitragen. So formulieren sie Erwartungen an die Mitarbeiter in der Regel klarer und verfolgen deren Umsetzung konsequenter. In zahlreichen Untersuchungen hat man zudem herausgefunden, dass heterogen zu-sammengesetzte Teams aus Männern und Frauen innovativere Lösungen und Produkte hervorbrin-gen. Außerdem sind heute schon die meisten Kunden weiblich und werden immer finanzkräftiger.
Das Problem ist nur: Die Firmen tun sich schwer damit, ihre Mitarbeiterinnen zu halten, und noch schwerer, weibliche Führungskräfte zu gewinnen. Zwar beginnen die meisten Frauen ihre Karrieren vielversprechend. Doch irgendwann, meist nach der Geburt des ersten Kindes, brechen sie sie ab. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind in Betrieben mit 500 oder mehr Beschäftigten noch immer nur vier Prozent der Manager der ersten Führungsebene weiblich.
Deshalb ist das, was bei MSC in Basel passiert, mehr als ein exotisches Experiment, und es spielt auch keine Rolle, ob man Mäglis Art und Personalpolitik persönlich gut oder schlecht findet. Bei ihm bleiben die Frauen und machen gern Karriere. Allein das zählt. Wie gelingt Mägli dieses Kunststück? Und lassen sich seine Methoden übertragen?
In Basel ist es mittlerweile kurz vor Mittag. Mägli steht auf, er muss zurück an seinen Schreibtisch. Vorbei an der Herrentoilette ("Hier ist man immer ungestört"), geht er über lange Flure. Sein Schreibtisch steht in der hinteren Ecke des Großraumbüros, schräg gegenüber dem von Yaacobi. Beobachtet man ihn dort bei der Arbeit - Lesebrille auf der Nase, Gesicht zum offenen Raum -, fällt auf, dass nichts darauf hindeutet, dass er der Geschäftsführer ist. Das liegt daran, dass Mägli sowohl ein eigenes Büro als auch eine eigene Sekretärin für "Machogehabe" hält, weshalb er auf beides verzichtet. Es liegt aber vor allem daran, dass sich sein Schreibtisch nicht von denen der anderen unterscheidet. Ohne weitere Erklärungen wäre nicht erkennbar, wer Chef und wer Mitarbeiter im Unternehmen ist.
Claudia Dietrichs Schreibtisch steht im rechten Winkel unmitelbar neben dem von Mägli. Als die 25-jährige gebürtige Berlinerin vor rund zweieinhalb Jahren direkt nach ihrem Studium der Interna-tionalen Betriebswirtschaftslehre zu MSC kam, reizte sie vor allem das globale Geschäft der Firma, in der Frauen aus zehn Nationen arbeiten und 40 unterschiedliche Sprachen gesprochen werden. Mägli übertrug ihr die Hauptverantwortung für die Finanzen der MSC Basel. Dies ist typisch für ihn, weil er seinen "Ladys" immer gern ein bisschen mehr zutraut als die sich selbst.
"Er sagt den Frauen, dass sie gut sind und etwas können", so Dietrich. "In Sachen Selbstbewusstsein haben fast alle von uns am Anfang Nachholbedarf." Bei ihrem Einstieg in die Firma fiel ihr außerdem auf, dass firmeninterne Mails zu Sachthemen sehr freundlich und wortreich verpackt werden. Überflüssig würden das wohl einige Männer nennen. Bemerkenswert sei jedoch, so die Controllerin, dass es mit diesen Girlanden oft ein Ende habe, wenn es um zwischenmenschliche Konflikte in der Firma gehe. "Genau dann, wenn einige Männer anfangen, um den heißen Brei her-umzureden", sekundiert ihre Chefin Yaacobi, "werden viele Frauen fokussiert."
Männer mögen Hierarchien. Die allerdings werden aus gutem Grund geschliffen
Die Kommunikation ist für die Israelin der auffälligste Unterschied im Vergleich mit ihrem früheren Job in Haifa. Bei den meisten Männern dürfe die Ansprache direkter sein, und man könne ihnen Anweisungen geben, ohne sie zu erklären. "Ist die Hierarchie einmal hergestellt, ist die Führung von Männern leichter." Die meisten Frauen arbeiteten dagegen lieber in Teams, und als Vorgesetzte müsse man ihnen Entscheidungen besser erklären.
Einerseits sei es deshalb schwieriger, die Mitarbeiterinnen anzuleiten, so Yaacobi. Andererseits entstünden dank der Diskussionen "oft sehr gute und neue Lösungen". Sie sagt auch, dass Frauen Konflikte oft persönlicher nähmen als Männer. Immer wieder habe sie erlebt, dass Kolleginnen an-fingen zu weinen, wenn Kunden am Telefon laut wurden. "Frauen müssen lernen, sich solche Wut-ausbrüche nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen." Doch gerade weil Frauen emotionaler seien, gelinge es ihnen, besonders enge Beziehungen zu den Kunden aufzubauen. "Sie denken an die Geburtstage der Lieferanten und kennen auch noch die Namen von deren Kindern."
All die genannten Charakterzüge und Verhaltensweisen kommen nicht ausschließlich bei Frauen vor - nur eben viel häufiger als bei Männern. Der wesentliche Grund, warum sich die Mitarbeiterinnen bei MSC Basel wohlfühlen: Mägli führt anders, weil viele Frauen anders geführt werden wollen. Partnerschaftlicher. Konkurrenzverhalten straft der Chef dagegen ab - durch Mitarbeitergespräche bis hin zu Entlassungen.
Bewegung ist nun, zur Mittagszeit, in die drei Etagen der Reederei gekommen. Während die einen wieder aus ihrer Pause zurückkehren, machen sich andere wie Ariane Mosetti auf den Weg nach Hause. Die 47-jährige gebürtige Baslerin arbeitet bereits seit 19 Jahren für Mägli, derzeit als Con-trollerin. Um 14 Uhr hat sie an diesem Tag Feierabend, zwei ihrer Kolleginnen an den Schreibti-schen gegenüber sind heute gar nicht erst erschienen. Alle arbeiten Teilzeit. Mosetti hat ihre Arbeit vor vielen Jahren mit einer Kollegin geteilt, als sie ein Kind bekam. Eine Weile arbeitete sie 50 Prozent, bis sie dann, als ihre Kinder größer waren, wieder auf 70 Prozent erhöhte.
Teilzeitarbeit ist nicht einfach zu organisieren. Unter dem Strich zahlt sie sich aus
Solche flexiblen Arbeitszeitregelungen sind selbst für Führungskräfte selbstverständlich - auch das unterscheidet die Reederei von vielen anderen Firmen. Zwar sagt die stellvertretende Geschäftsfüh-rerin Yaacobi, sie arbeite heute eher 150 als 100 Prozent. Doch bis vor kurzer Zeit hat sie auf der gleichen Position "aus privaten Gründen" zwei Jahre lang in 90-prozentiger Teilzeit gearbeitet. Und auch von den vier Department-Managerinnen, die die Führungsebene unterhalb von Yaacobi bilden, arbeitet eine 90, eine andere 70 Prozent.
Mägli hält nichts von der verbreiteten Meinung, dass nur derjenige aufsteigen soll, der sich ganz seinem Unternehmen verschreibt. "Jede meiner Mitarbeiterinnen darf selber entscheiden, wie viel sie arbeiten will."
Die Folgen: neue Erkenntnisse. So hat Mosetti die Erfahrung gemacht, dass es zwar mehr Koordi-nationsaufwand bedeutet, wenn zwei sich eine Stelle teilen. Aber auch mehr geleistet wird, weil beide ihre Arbeitszeit effektiv nutzen und sich gegenseitig vertreten können.
Yaacobi ist mittlerweile sogar überzeugt: "Je höher eine Position in der Hierarchie eines Unterneh-mens angesiedelt ist, umso leichter lässt sie sich in Teilzeit ausüben." Schließlich seien Geschäfts-führer kaum noch mit alltäglicher Arbeit beschäftigt. Ihre Freiheit könnten sie für Business-Trips, Aufsichtsratsposten oder eben eine Reduzierung der Arbeitszeit nutzen. Die Israelin lobt das Basler Modell als "Arbeiten ohne Karrierestress". Die Frauen wüssten, dass sie Beruf und Privatleben unter einen Hut bekämen. Von den Müttern seien fast alle nach der Geburt ihrer Kinder schnell ins Unternehmen zurückgekehrt, und die Fluktuation liege bei "nahezu null".
Vielleicht wird irgendwann wieder ein Kollege angeheuert. Aber bestimmt kein Hahn im Korb
Wenn man den Experten Glauben schenkt, werden sich die heute üblichen Karrierewege wegen der wachsenden Nachfrage der Wirtschaft nach qualifizierten Frauen verändern. Julia Nentwich, Do-zentin am Lehrstuhl für Organisationspsychologie der Universität St. Gallen, hat die Vision einer Teilzeitgesellschaft, in der Männer wie Frauen nur an drei bis vier Tagen pro Woche in ihrem Beruf beschäftigt sind und sich gemeinschaftlich um Hausarbeit und Familie kümmern.
Der Politikwissenschaftler Peter Döge, Autor von Büchern wie "Männer - Paschas und Nestflüch-ter", rät: "Jedes Unternehmen muss heute ganz individuell und ideologiefrei für sich prüfen, welche Spielräume es hat, eigene Karrierebilder zu verändern."
In Basel hat sich Mägli nach der Mittagszeit für einen Moment in eine Art Abstellkammer zurück-gezogen. Sein "Reich", in dem sich eine Espressomaschine, eine kleine Küche, ein Stehtisch und allerlei Gerümpel befinden und wo er, neben dem Besprechungszimmer, rauchen darf. Er sieht der-zeit keine Notwendigkeit, die Männerquote in seinem Unternehmen wieder zu erhöhen oder Frauen mit männlichen Eigenschaften anzulocken.
Ausschließen will er jedoch nicht, dass er noch einmal einen Mann einstellt. Es müsste aber ein besonderer sein. Einer, der es ertrüge, unter einer Vorgesetzten zu arbeiten, die nur in Teilzeit tätig sei. Und der dies nicht als Gelegenheit missverstünde, seine Chefin zu verdrängen.
"Diejenigen Männer, die noch nicht erkannt haben, dass Frauen ebenbürtig sind, tun mir leid", sagt der MSC-Geschäftsführer, während er an der Espressomaschine hantiert und sich über die Unord-nung - dreckige Tassen, benutztes Geschirr - aufregt, die seine Ladys mal wieder in der Küche hin-terlassen haben.
Fühlt er sich nicht manchmal allein unter all den Frauen? Sehnt er sich gar nach einem Kollegen, mit dem er sich hin und wieder, von Mann zu Mann, austauschen kann?
Mägli zieht an seiner Zigarette. "Seit rund 30 Jahren stehe ich an der Spitze meines eigenen Unter-nehmens. Ich bin es gewohnt, allein zu sein. Ich brauche niemanden, der mich auf der Arbeit lobt."
Eine sehr männliche Antwort zum Abschied.
Ob Mägli einen wie sich selbst als Angestellten beschäftigen würde, bleibt am Ende offen.-

http://www.brandeins.de/archiv/magazin/lebensplanung/artikel/der-ladymacher.html

Nein, nein, gegen Männer hat er gar nichts. Er arbeitet nur nicht gern mit ihnen. Weil es denen immer um die Macht geht. Deshalb zog ein Schweizer Unternehmer eine seltene Konsequenz: Er stellt nur weibliche Mitarbeiter ein.
Dieses Wort hätte er gar nicht sagen müssen. Denn dieses Wort sieht man ihm an. „Umgangsformen!“, sagt René Mägli. „Umgangsformen sollten ein Schulfach sein.“ Dieser Deutsche, dieser Knigge, Freiherr von Knigge, ein guter Mann, er halte viel von ihm. Natürlich modernisiert, sagt Mägli mit seinen 60 Jahren, er will ja nicht altmodisch sein.
Weil die Zeiten modern sind und die Temperaturen hoch, hat sich René Mägli an die-sem Sommertag in Basel eine kleine Freiheit erlaubt. Er hat die dunkle Anzugsjacke abgelegt und obendrein gar noch die Krawatte. Über der weißen Hemdbrust baumelt die Lesebrille an goldener Kette. Ob es störe, fragt Herr Mägli, wenn er nun eine Ziga-rette rauchte.
Und man kann sicher sein, dass Mägli sich strikt daran hielte, wenn man ablehnte. Denn Herr Mägli ist korrekt. Er ist noch vieles mehr. Vor allem aber ist er korrekt. Umgangsformen eben.
Zur Zigarette serviert eine junge Frau mit imposantem Afrolook Kaffee, und man könnte denken, dass die Welt hier in der Basler Steinentorstraße so ist, wie sie überall ist: Der Chef sitzt mit seinem Gast im Konferenzzimmer seines Unternehmens an einem großen, hellen Holztisch, und die Sekretärin bringt den Kaffee. So ist es aber nicht. René Mägli hat gar keine Sekretärin. So etwas, sagt er, sei „Machogehabe“.
Denn in diesem Unternehmen ist nichts so, wie es überall auf der Welt ist. Das Unter-nehmen hat einen Chef und 79 Angestellte. Die 79 Angestellten sind Frauen. Allesamt. Das ist einmalig in Europa, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Herr Mägli sagt „meine Ladies“.
Wahrscheinlich ist es eine jener schlichten Männerfantasien, dass einem jetzt sofort das Wort „Harem“ einfällt. Frauen vorne beim Empfang, Frauen auf drei Stockwerken, Frauen vor den Computern in den langen Großraumbüros, Frauen vor der Tür beim Rauchen. Junge Frauen vor allem, schöne Frauen, Durchschnittsalter 34. Aus der Schweiz und aus Frankreich, aus Israel und Russland, aus Spanien und Italien, aus Kolumbien und Äthiopien. 79 Frauen, und der korrekte Herr Mägli mittendrin. Pascha, Hahn im Korb.
Natürlich verrät René Mägli keineswegs, was hinter seiner hohen Stirn vorgeht, wenn er von solchen Fantasien hört, und das wird auch in den folgenden Stunden so bleiben. Er wahrt Form und Unnahbarkeit und sagt so distanziert und freundlich, wie es auf der ganzen Welt nur ein Schweizer kann: „Das ist mir zu primitiv.“
Und René Mägli, beharrlich das Private vom Geschäftlichen trennend, erklärt nun, wie das mit dem Geschäftlichen ist. Als der Eidgenössische Diplomkaufmann vor knapp 30 Jahren eine Reedereivertretung gründete – ausgerechnet im meerfernen Binnenland Schweiz –, dachte er nicht im Geringsten an die Sache mit den Frauen. Auch als er dann Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung von MSC wurde, der weltweit zweitgrößten Reederei, war seine Firma ein ganz normaler, gemischter Betrieb, nichts Besonderes, Mägli stellte ein, wen er eben geeignet fand, Männer so gut wie Frauen, Frauen so gut wie Männer. Bis ihm plötzlich etwas auffiel: „Ich habe gesehen, dass diejenigen, die in ihrer Karriere nicht weiterkamen, immer die Frauen waren.“
Nicht gerade eine weltbewegende Erkenntnis. Auch heute noch sprechen die Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung eine haarsträubende Sprache: Von den Vorstandsposten der 100 größten Unternehmen besetzen nicht einmal ein Prozent Frauen, heißt es im neuesten Bericht, der erst vor wenigen Tagen erschienen ist. Was für Deutschland gilt, das gilt auch für die Schweiz. Insofern war René Mäglis Befund ein banaler Befund.
Weniger banal war seine Konsequenz. Sie war eine Sensation. Seit mehr als zehn Jah-ren stellt der Mann Mägli nur noch Frauen ein. Natürlich mit Männergehältern, sagt er, und die Gewerkschaft bestätigt das. Und mit flexiblen Teilzeitmodellen, auch in Führungspositionen.
René Mägli, der Frauenversteher.
Wieder so ein Wort, das dem Schweizer Bedürfnis nach Contenance das Äußerste abverlangt. Mit kaum erkennbarem Unwillen schüttelt Mägli den Kopf. Als ob es darum ginge! Er ist doch kein Frauenrechtler. Er ist doch kein Weltverbesserer. Er ist Geschäftsmann. „Natürlich“, sagt er und ringt sich eine allerletzte Konzession ab, „mache ich das, um Frauen zu helfen.“ Aber das sei zweitrangig. Erstrangig aber ist das Geschäft. Er sagt es mit Nachdruck, und er sagt es noch einmal: das Geschäft.
Das Geschäft geht zum Beispiel so: Eine griechische Kaffeerösterei will Bohnen in Brasilien kaufen. Und ruft deshalb bei der Basler Reederei an. Ehe der Besucher sein Erstaunen darüber ausdrücken kann, warum der Grieche sich ausgerechnet in der Schweiz umtun soll, hat René Mägli schon die Erklärung parat. „80 Prozent des Welt-handels mit Kaffee werden in der Schweiz gemacht, wussten Sie das?“, sagt er und sieht zufrieden aus. Auch bei Baumwolle, bei Zucker und Metallen sei die Schweiz ein führender Handelsplatz.
Im Fall der griechischen Kaffeeanfrage beginnt nun bei der Basler MSC-Niederlassung ein hektisches Telefonieren – mit Speditionen, mit Handelshäusern. Schließlich bekommt der Kunde ein Angebot. Und falls das günstiger und schneller ist als das der Konkurrenz, hat Basel das Geschäft gemacht. Das scheint sehr oft der Fall zu sein. Seine Firma, sagt der Chef, hat in der Vergangenheit fast jedes Jahr das kolossale Umsatzplus von 25 Prozent gemacht. Herr Mägli sieht jetzt noch zufriedener aus. „Der Grund dafür sind meine Ladies.“
Und nun verlässt er die Deckung der Schweizer Distanz, stimmt das Hohelied der weiblichen Tugenden an und gerät dabei in ein unvermutetes Entzücken. Frauen, sagt er, sind teamfähiger als Männer und kostenbewusster. Sie verstehen es besser, Priori-täten zu setzen, sie sind sachorientierter. Und er zitiert als Kronzeugin Margaret That-cher: „Willst du, dass etwas gesagt wird, sag es einem Mann. Willst du, dass etwas gemacht wird, sag es einer Frau.“
Den Männern nämlich, das ist des Mannes Mägli Grundüberzeugung, geht es nie zu-erst um die Sache. Es geht ihnen um die Macht. Um die Karriere. Darum, andere klein zu halten. Andere zu verdrängen.
Und die Frauen? Keine Machtgelüste? Lauter Heilige? Keine Karrieregedanken?
Claudia Dietrich hat Karriere gemacht, Blitzkarriere. Seit zweieinhalb Jahren ist sie in der Basler Firma und inzwischen deren Finanzchefin. Und das in so jungen Jahren, dass selbst Freiherr von Knigge die Frage nach dem Alter gestattet hätte. Claudia Dietrich ist 26. Mit ihrem weißen T-Shirt, den langen brünetten Haaren ginge sie in jedem anderen Betrieb als Praktikantin durch. Aber hier ist die Brandenburgerin, die ganz frisch vom Studium der internationalen Betriebswirtschaft aus Berlin nach Basel kam, eine von denen, die an der Steinentorstraße das Sagen haben. „Weil Herr Mägli den Frauen was zutraut“, sagt sie und nimmt jetzt auch am großen Konferenztisch Platz. Sofort verändern sich die Rollen. Jetzt wird der Chef zum Kellner und serviert den Kaffee.
Natürlich, sagt Claudia Dietrich, sind Frauen keine besseren Menschen, natürlich ist auch die Basler Fraueninsel keine Insel der Seligen, und Karrierelüste und Konkurrenz gibt es hier so gut wie anderswo. Aber es ist eine andere Art der Konkurrenz. „Der Druck, sich dauernd gegen Männer durchsetzen zu müssen, fällt weg. Auch das ewige Kokettieren. Trotzdem machen wir uns schön.“ Man sieht es ihr an.
Und wenn sie dann erzählt von dieser Basler Frauenwirtschaft, dann scheint die Insel der Seligen doch ganz nahe zu sein. Frauen wüssten einfach, eine ganz andere Atmo-sphäre herzustellen, emotionaler, feinfühliger. „Wenn es einer von uns schlecht geht, dann merkt das jemand.“ Aber jetzt bloß nicht glauben, dass hier 79 Friedfertige und Fügsame versammelt sind. Meinungsverschiedenheiten? Ja, klar. Streit? Kommt vor. Aber der Umgang damit ist anders, sagt Claudia Dietrich. „Dann fallen unter uns Mä-dels sehr offene Worte. Und wir kommen hier schnell zum Punkt.“ Aber wenn das nicht hilft? Dann schickt René Mägli die Kontrahentinnen zum Essen – auf Firmen-kosten. Ob damit der Streit wirklich jedes Mal zu schlichten ist, mag man bezweifeln. Aber ziemlich unzweifelhaft ist, dass jene Konflikte, die man als „Zickenkrieg“ und „Stutenbissigkeit“ zu kennen glaubt, in einer reinen Frauengruppe seltener vorkom-men als in einer gemischten Belegschaft. Weil Frauen unter sich weniger unter Be-weiszwang stehen, nicht andauernd demonstrieren müssen, dass sie durchsetzungsfähiger, härter sind, weil sie als Frauen nicht unbedingt die besseren Männer sein müssen.
Und dann sagt Claudia Dietrich einen kurzen, einfachen Satz, der vielleicht dieses ganze große Basler Frauengeheimnis birgt: „Wenn eine von uns was nicht kann, dann sagt sie das.“
René Mägli, als hätte er auf dieses Stichwort gewartet, erzählt nun die Geschichte vom letzten Mann. Die ist schon viele Jahre her, und der Chef glaubte damals, es doch wieder einmal mit einem Mann versuchen zu sollen. Weil er einen Spezialisten für Seeschifffahrt brauchte und gerade eine der seltenen männlichen Bewerbungen auf dem Tisch lag. Also landete ein Mann auf der Fraueninsel, aber die Zeit seines Bleibens war nicht lange. Weil René Mägli alsbald die befremdliche Feststellung machte, dass gewisse Geschäftsvorgänge plötzlich stecken blieben und nicht zum Abschluss kamen. Wenig später erkannte er den Grund: Der neue männliche Mitarbeiter hatte Vorgänge, die er nicht verstand oder für die er keine Lösung wusste, einfach in seinem Schreibtisch verschwinden lassen. „Weil er nicht imstande war, eine Frau zu fragen.“ Mägli hat ihn entlassen. Und ist seitdem, was die Männer angeht, nicht mehr rückfällig geworden.
Was manche Frau durchaus bedauert. Immerhin bekannten in einer Umfrage vor zwei Jahren 43 Prozent der Belegschaft, es wäre gelegentlich doch ganz angenehm, Männer im Betrieb zu haben. Wegen der Abwechslung. Anderer Ansicht ist da Elizaveta Novik, Kundenbetreuerin in den Sparten Kaffee und Tabak. Sie hat sich jetzt auch an den Konferenztisch gesetzt und will von Abwechslung nichts wissen. Männer kann man schließlich nach Dienstschluss treffen sagt sie und ist ganz Schülerin des Meisters Mägli: „Arbeit und Privates muss man trennen.“
Im Übrigen habe man ja laufend mit Männern zu tun. Am Telefon, im Außendienst bei Besprechungen. „Unsere Kunden sind fast ausschließlich Männer.“ Und vielleicht offenbart Elizaveta Novik, die aus St. Petersburg stammt, damit ein weiteres Geheimnis von Herrn Mäglis Frauenmodell: Männer verhandeln lieber mit Frauen. Weil sie die leichter über den Tisch ziehen können? Natürlich nicht, sagt sie mit 24-jährigem Selbstbewusstsein, „Frauen kommen besser an, weil sie besser zuhören können, weil sie einen anderen Umgangston haben.“
Umgangston! Wenn das Herr Mägli hören könnte. Aber der hat sich inzwischen an seinen Schreibtisch zurückgezogen. Er hat zu tun. Der Schreibtisch steht übrigens mittendrin zwischen den 79 Lady-Schreibtischen im Großraumbüro. Ein Einzelzimmer hat der Chef nicht. „Ich gehöre zum Team, wir alle zusammen ziehen den Karren.“
Allein unter 79 Frauen. Herr Mägli, noch eine letzte Nachfrage. Fehlt da nicht manch-mal etwas? Das Gespräch unter Männern? Wieder zeigt Mägli den Ausdruck einer unterdrückten Indigniertheit, und die Antwort fällt so knapp aus wie auf alle folgenden Fragen: „Ich habe kein Problem mit Männern.“ Ob er sich denn unter Frauen wohler fühle? „Ich versuche, die beste Qualität für das Unternehmen zu erreichen. Und die garantieren Frauen.“ Ob er verheiratet sei? „Ich habe eine Lebenspartnerin.“ Ob er aus einem Frauenhaushalt stamme? „Ich habe drei Schwestern, keine Brüder.“ Aha. „Aber das hat damit nichts zu tun.“ Ob er sich als Vorkämpfer für Frauenemanzipation sehe? „Alice Schwarzer ist eine tolle Frau.“
Ansonsten aber fühlt sich René Mägli durchaus einem traditionellen Frauen- und Männerbild verpflichtet. Womit er wieder bei seinem Lieblingsthema wäre: Umgangs-formen. „Es gibt nichts Schöneres, als galant zu sein“, sagt er, „ich versuche, eine Frau als Frau zu behandeln.“ Wozu auch gehört, dass er bei den Weihnachtsgeschenken an seine Belegschaft nach höchst herkömmlichen Mustern verfährt: ein Kochkurs für seine Ladies, eine Farb- und Stilberatung, Karten für ein Robbie-Williams-Konzert.
So ist es auch kein Wunder, dass Mägli eine äußerst nahe liegende Frage mit einem Erstaunen kommentiert, als käme sie vom Mond: Ob es nicht etwas seltsam sei, dass der einzige Mann in diesem Frauenunternehmen ausgerechnet der Chef sei? Das passe doch nicht zusammen. Da wirft Herr Mägli einen Blick aus seinen grauen Augen, in dem sich Unverständnis und Belustigung paaren, und er findet, dass sich darauf nur mit einem sehr lapidaren Satz antworten lässt: „Ich habe den Laden nun mal gegründet.“
Aber weil Herr Mägli verantwortungsbewusst ist und nach seinen sechs Lebensjahr-zehnten durchaus an eine gar nicht mehr so ferne Zukunft denkt, hat er selbstver-ständlich bereits jetzt für seine Nachfolge gesorgt. Der Nachfolger ist eine Nachfolge-rin.
In der nächsten Folge: Das Gedächtnis der Insel. Ein Ort im Pazifik, den der Tsunami verschonte
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/reportage-herr-maegli-und-die-79-frauen/1887492.html

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/frauenanteil-99-prozent-warum-ein-schweizer-reeder-immer-nur-ladies-einste...

http://www.sueddeutsche.de/karriere/arbeitsmarkt-frauen-sind-teamfaehig-und-dienen-der-sache-1.277054

LP 196 Franz Müntefering, SPD, geboren 1940 in Arnsberg (Sauerland), ehem. Vorsitzen-der der SPD-Bundestagsfraktion, Abgeordneter des Deutschen Bundestages

SPD-Chef Müntefering will das norwegische Modell: In allen Aufsichtsräten deutscher Aktienge-sellschaften sollen nach seinem Willen ab 2013 mindestens 40 Prozent Frauen sitzen.
Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sprach sich am Dienstag für die Einführung einer solchen verbindlichen Frauenquote nach norwegischem Vorbild aus. Er will sich dafür einsetzen, dass diese Forderung in das im April vorliegende SPD-Wahlprogramm aufgenommen wird. Eine gesetzliche Fixierung im Aktienrecht sowie ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft könne dann in der nächsten Wahlperiode verabschiedet werden.

Merkel dagegen

Müntefering verwies auf den seit 1988 geltenden SPD-Quotenbeschluss, der die Besetzung von Spitzenämtern in der Partei auf allen Ebenen zu 40 Prozent für Frauen vorschreibt. Ohne diese Vor-gabe hätte die SPD die stärkere Beteiligung von Frauen an Führungspositionen nicht erreicht. Er sei sicher, dass dies auch in der Wirtschaft der Fall sei. Bislang haben nur die Grünen eine Frauenquote für hohe Wirtschaftsposten unterstützt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich ausdrück-lich dagegen gewandt.

Datenbank für Interessierte gefordert

Müntefering traf in der Berliner SPD-Zentrale mit den Initiatorinnen der „Nürnberger Resoluti-on“ zusammen, die sich eine deutliche Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsetagen der Wirt-schaft zum Ziel gesetzt hat. Nach Angaben ihrer Sprecherin Martine Herpers fordert die Gruppe auch den Aufbau einer Datenbank für interessierte Aufsichtsratsmitglieder sowie festgelegte Quali-fikationsstandards.

Das Anliegen habe seine „persönliche volle Sympathie“, sagte der SPD-Chef. „Ich bin gerne bereit mitzumachen.“ Es müsse gesetzlich fixiert werden, dass Frauen „stärker als bisher die Möglichkeit haben, in Spitzenpositionen dabei zu sein“.

Müntefering sagte, seine Lebenserfahrung in der Partei zeige, dass es ohne Quote nicht gehe. „Das wird wohl auch in der Wirtschaft und der Gesellschaft so sein, dass man da einen Eckpunkt setzen muss.“

Bisher sehr geringer Frauenanteil

In Deutschland sind nach Angaben der Initiative von etwa 1100 Aufsichtsratsmitgliedern börsenno-tierter Unternehmen lediglich zwischen sechs und acht Prozent weiblich. In den Vorständen der 30 DAX-notierten Unternehmen sind in Deutschland weiterhin kaum Frauen vertreten.
In Norwegen gilt seit 2008 für knapp 500 Aktiengesellschaften die 40-prozentige Frauenquote in Aufsichtsräten. Firmen, die dagegen verstoßen, drohen Strafen bis zum Entzug der Börsenzulas-sung. Auch Länder wie Schweden und Spanien haben ähnliche gesetzliche Vorschriften auf den Weg gebracht. Laut Studie der Beratungsfirma McKinsey bei den größten multinationalen Konzer-nen lag die Rendite in Unternehmen mit einem besonders hohen Frauenanteil im Topmanagement um zehn Prozent über dem Branchendurchschnitt.

http://www.focus.de/politik/deutschland/aufsichtsraete-muentefering-fordert-frauenquote-fuer-ags_aid_381331.html

In Ostdeutschland geht die Zahl der Schulabgänger bereits deutlich zurück. Im Westen dauert es noch etwas länger, aber die Entwicklung ist die selbe. Wo heute 100 Jugendliche aus der Schule kommen, sind es in gut zehn Jahren noch 80. Davon haben zwölf bis 15 keinen Abschluss, 40 brauchen wir für die Universität, und die übrigen stellen die Facharbeiterschaft. In der Mitte wird es richtig knapp. Also werden auch die Frauen gebraucht. Was halten Sie als Arbeitsminister von Eva Hermans These, dass Mütter zu Hause bleiben sollen? Es war schon immer der große Irrtum Strukturkonservativer, dass die Geburtenrate steigt, wenn Frauen nicht arbeiten gehen. Das Gegenteil ist der Fall, wie ein Blick über die Grenzen zeigt. Dort wo mehr Frauen im Beruf sind als in Deutschland, werden auch mehr Kinder geboren. Es geht also um gleiche Chancen für Frauen, aber auch darum, dass die Gesellschaft die Kreativität und die beruflichen Fähigkeiten der Frauen stärker brauchen wird als je zuvor. Dafür muss die Politik die Rahmenbedingungen schaffen, zum Beispiel mit besseren Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Das Gespräch führten Holger Schmale und Regine Zylka.
http://www.berliner-zeitung.de/newsticker/vizekanzler-franz-muentefering-ueber-die-gesundheitsreform--den-widerstand-...

LP 197 Franz Josef Wagner, geboren 1943 in Olmütz (CZ), Kolumnist BILD-Zeitung

es gibt Nachrichten, die man erst einmal nicht glaubt, weil sie nicht zum Bild passen, das man von einem Menschen hat. Ihr unbeschwertes lächelndes Äußeres und Ihr Beruf, die Vorhersage des Wetters, haben Sie zu einer Instanz gemacht. Sonne, Regen, Regenschirm, kurze Hosen, Schal. Das Wetter, das Sie uns voraussagten, war wichtiger als die Tagesthemen. Es war wichtig für den Gar-ten, den Balkon, wichtig für die Maurer, die Bauern, die Fischer, die Zeitungsausträger. Wetter ist so etwas wie in die Zukunft schnuppern.
Menschen sind vielschichtige Wesen, das ist nichts Neues. Jörg Kachelmann wird vielleicht niemals mehr das Wetter ansagen. Er hat, so der Vorwurf, das Wetter in sich nicht beherrscht. Er soll seine Ex-Freundin vergewaltigt haben. Die Enttäuschung darüber ist deshalb so groß, weil wir an seine Wettervorhersagen glaubten. Kann man sich nicht mal mehr auf das Wetter verlassen?
Herzlichst
Ihr F. J. Wagner

(am 23.03.10 in der BILD)

angesichts des Welt-Sex-Gipfels in Amerika (Schwarzenegger, Strauss-Kahn) hätte ich Sie, kleiner Wetterfrosch, beinahe vergessen.

Die Megastars lenken vom Gerichtssaal in Mannheim ab. Da ist der Muskelberg, der Gouvernator, mit seinem unehelichen Kind. Da ist der mächtigste Banker der Welt und das Zimmermädchen.
Und da sind Sie, unwichtiger Wettermoderator.
Zwischen diesen Schlagzeilen werden Sie ein normaler Mensch. Sie sind nicht mehr Bestseller. Sie sind ein Jedermann. Sie sind laut Staatsanwaltschaft ein Vergewaltiger. Vier Jahre und drei Monate Gefängnis fordert die Anklage. Ihre Verteidiger werden auf Freispruch plädieren.
Ich weiß nicht, wer in diesem Prozess recht hat. In der Liebe haben alle Frauen schöne Augen und Männer plappern. Liebe kann schrecklich werden.
Was ich weiß, ist, dass immer Frauen Opfer der Liebe sind.
Herzlichst,

(am 18.05.11 in der BILD)

Sie sehen großartig in „Bunte“ aus. „Göttin, Schöne, Wunderbare“, nannte Kachelmann Sie. Dank „Bunte“ sehen wir in Ihr ungepixeltes Gesicht.
Während des ganzen Prozesses, den ich per Zeitung und TV verfolgte, habe ich mich gefragt, was für eine Frau Sie sind.
Ob der Schrecken eines Verbrechens in Ihr Gesicht geschrieben ist. Ob man es sieht, dass Sie eine hinterhältige, böse, rachsüchtige Frau sind.
Auf den neuen Fotos nach dem Prozess sind Sie eine wunderschöne Frau. Ihr blondes Haar geht bis zu den Schultern. Ihre Augen sind neugierig. Auf jeder Party wären Sie ein Höhepunkt.
Was mich interessiert ist, dass so eine coole, großartige Frau auf so einen Typen wie Kachelmann reinfiel. Wie sie elf Jahre auf ihn reinfiel.
Es ist aktenkundig, dass Kachelmann durch einen Fluss von Liebeslügen watete.
Was bleibt, ist ein betrogenes Mädchen, die jeden haben könnte, so schön wie sie ist.
Die Liebe liebt oft den Falschen.
Herzlichst, F. J. Wagner

http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/liebe-claudia-d-18383066.bild.html

Liebe deutsche Frauenfußball-Nationalelf,

ihr seid erfolgreicher als Löws Bubis, 7-facher Europameister. Nun wollt ihr im eigenen Land zum dritten Mal Weltmeister werden.
Ich bin wahnsinnig gespannt auf euch. „Fußball von seiner schönsten Seite“ ist das offizielle Motto der WM.

Was werden wir sehen? Rempler? Blutgrätschen? Ausgefahrene Ellenbogen? Was werden wir hö-ren? Schlampe, Miststück, Lesbe?

Alle Fachleute sagen aber, dass das alles nicht geschehen wird. Wir werden eine anmutige, liebe-volle, familiengerechte, kinderfreundliche Frauen-WM erleben. Und eine emanzipierte WM.

In aller Offenheit kann unsere Nationaltorhüterin Nadine Angerer erklären, dass sie mit einer Frau lebt. Undenkbar im Männerfußball.

Der Männerfußball ist verklemmt. Der Frauenfußball ist viel weiter.

Herzlichst,

F. J. Wagner

http://www.bild.de/news/standards/frauen-fussball/post-von-wagner-18471704.bild.html

Franz Josef Wagner
Liebe Gabriele Pauli,
herzlichen Glückwunsch. Rechtzeitig zum CSU-Parteitag haben Sie es – Ihren Körper eingewickelt in die Bayern-Fahne – auf den „Bunte“-Titel geschafft. Was für ein trauriger Fall sind Sie gewor-den.
Glauben Sie wirklich, sich mit solchen Posen als unabhängigen Geist darstellen zu können? Sie sind für mich die ärmste und egoistischste Person, die mir je über den Weg g

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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