Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was wird Assange eigentlich vorgeworfen? (Politik)

Tom, Saturday, 18.08.2012, 21:57 (vor 4241 Tagen) @ Marlow

Was wird ihm vorgeworfen:

Von der einen Frau Vergewaltigung, von der anderen sexuelle Belästigung.
Beide haben Assange bei einem Seminar in Schweden unabhängig voneinander kennengelernt, beide hatten laut ihrer Aussage einvernehmliche Sexualkontakte mit Assange, in beiden Fällen soll es über die einvernehmlichen Kontakte hinaus zu sexueller Belästigung im einen Fall, zu Vergewaltigung im anderen Fall gekommen sein. Wobei der Straftatbestand der Vergewaltigung auch dann zutrifft, wenn sie wollte, daß er ein Kondom benutzt und er das dann nicht tut. Die entscheidende Frage dabei ist natürlich, wie deutlich sie ihm gemacht hat, daß sie ohne Kondom keinen Sex will. Da stünde Aussage gegen Aussage, und er hätte schlechte Karten, weil es eben noch die zweite Frau gibt: Auch hier soll es neben einvernehmlichen Handlungen zu unerwünschten sexuellen Übergriffen gekommen sein.
Beide Frauen haben sich dann kurz danach bei diesem Seminar kennengelernt, sich über Assange ausgetauscht und festgestellt, daß sie ähnliche Erfahrungen mit Assange gehabt haben. Daraufhin sind sie gemeinsam zur Polizei, haben dort geschildert, was sie erlebt haben. Die 1. Staatsanwältin hat dann entschieden: Für mich ist das Vergewaltigung und ein Verfahren eröffnet. Eine 2. Staatsanwältin hat das Verfahren dann eingestellt, weil sie darin keine straftat erkennen konnte. Eine 3. Staatsanwältin hat das Verfahren erneut eröffnet.
Ob die Kondomgeschichte, die durch die Medien geistert, überhaupt stimmt, weiß ich nicht, der Anwalt der beiden sagt nichts zum Tathergang. Ganz offensichtlich handelt es sich bei den Vorwürfen um Delikte an der Grenze zu einer Straftat, denn sowohl die beiden Frauen als auch die Staatsanwältinnen waren sich ja nicht sicher, wie sie die Geschichte einordnen sollen.
In jedem Fall versichert der Anwalt der beiden Frauen recht glaubwürdig, daß diese Geschichte nichts mit WikiLeaks und USA zu tun hat: die Ermittlungsbehörden seien keinem Druck von irgendwem ausgesetzt.

Ein Interview mit dem Anwalt der beiden auf Englisch: (er sagt aber nichts zum Tathergang, außer, daß es keine klassische Vergewaltigung im klischeehaften Sinne war)
http://www.youtube.com/watch?v=L2jhI6-2Wz0&feature=related


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