Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rainer ⌂, Tuesday, 11.09.2012, 01:24 (vor 4239 Tagen) @ pappi

Mehr Frauen sowie Senioren vor Gericht

Zahl der Strafverfahren ist deutlich gestiegen

Die Zahl der Strafverfahren in Leipzig ist im Vorjahr gegenüber 2010 deutlich gestiegen. Nach Angaben des Amtsgerichtes gingen 2011 insgesamt 9670 derartige Verfahren neu ein. Das Gros davon (7731) richtete sich gegen Erwachsene, der Rest (1939) gegen Jugendliche und Heranwachsende.

Im Jahr 2010 handelte es sich um mehrere Hundert weniger: Die Statistik weist 9114 Neueingänge aus - wovon 7047 Erwachsene betroffen waren sowie 2067 Jugendliche und Heranwachsende. Das teilte Amtsgerichtsvizeprä-sident Dominik, Schulz auf Anfrage mit.
Auch die Zahl der Strafbefehle, die von der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht beantragt wurden, sei erheblich nach oben gegangen. Bei dieser besonderen Art des Strafverfahrens verhängt das Gericht ohne zwingend vorgeschriebene Anhörung des Angeschuldigten auf schriftlichem Wege eine Sanktion. Handelte es sich für das Jahr 2010 noch um 5559 Anträge auf Erlass eines Strafbefehls, wie Schulz sagte, so waren es 2011 erheblich mehr: 6692 Anträge.
Damit bestätigt die Leipziger Justiz-statistik den sachsenweiten Trend. War nach Angaben des Justizministeriums an den Amtsgerichten des Freistaates bis 2010 über Jahre hinweg eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen, so gibt es seither nun wieder einen leichten Anstieg. Eingänge 2010: 41630. 2011: 42264.
Auch am Landgericht Leipzig, an dem Fälle der Schwerkriminalität wie Mord, Totschlag und Wirtschaftsverbrechen verhandelt werden, stieg die Zahl erstinstanzlicher Verfahren von 196 (2010) auf 214 (2011) an, hieß es beim Statistischen Landesamt in Kamenz. Doch nicht nur in Leipzig, sondern an allen sächsischen Landgerichten wurde eine Zunahme bei erstinstanzlichen Strafverfahren registriert: von 563 (2010) auf 640 (2011).
Als besonders auffällig nannte das Justizministerium, dass seit einigen Jahren der relative Anteil von Frauen unter den Verurteilten in Sachsen stetig steigt. Dieser lag im Jahr 2011 bei 20,3 Prozent - und vor zehn Jahren noch bei 14 Prozent. Damit sind im vergangenen Jahr insgesamt 8899 Frauen in Sachsen wegen einer Straftat verurteilt worden. In den meisten Fällen mussten sie sich wegen Vermögens- und Eigentumsdelikten wie etwa Diebstahl, Unterschlagung oder Betrug verantworten.
Pikant auch: Bei der Altersgruppe der über 60-Jährigen ist laut Justizministerium „ein deutlicher Anstieg der Verurteilungen" zu verzeichnen. Handelte es sich 2001 noch um 1659 Betroffene, so waren es ein Jahrzehnt später 2165 Männer. Zwei Deliktgruppen stechen heraus: Straftaten im Straßenverkehr sowie Vermögens- und Eigentumsdelikte. Beide Besonderheiten (mehr Frauen sowie ältere Herren auf der Anklagebank) seien auch am Landgericht Leipzig feststellbar, bestätigte Sprecher Hans Jagenlauf.

Sabine Kreuz

Rainer

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