Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Flint ⌂, Tuesday, 15.07.2008, 08:10 (vor 5757 Tagen) @ Donna Amaretta

Hallo Amaretta,

Dann muß das genauer aufgeschlüsselt werden .

Es wundert mich, daß Du das Bedürfnis hattest, das aufzuschlüsseln. Für mich war es ohne weiteres sofort und unmittelbar einleuchtend und klar (aber das nur nebenbei). Finde ja gut, daß Du dir so viel Arbeit machst.

1. Erst kommt der Herrscher , dann der Diener .

Der Herrscher stellt den Diener ein , um sich bedienen zu lassen .
Er entlohnt ihn dafür . Nur solange er dem Diener Arbeit gibt und das entsprechende Entgelt ,
handelt es sich um ein Herrscher -Diener Verhältnis .
Ausserhalb dieses Rahmens ist keiner dem anderen zu etwas verpflichtet ,
ausser zu einem höflichen Umgang miteinander .
Ich sehe das jetzt als Arbeitsverhältnis . Nur innerhalb desselben hätte der Herrscher also das Recht ,
den Vorrang zu beanspruchen .

Hm, wundern mich, deine Gedanken und Betrachtungen dazu. Ich habe da noch nie konkret drüber nachgedacht weil ich keinen Zweifel daran habe, daß´das stimmt.

2. Erst der Vater , dann der Sohn .

Der Vater trägt die Verantwortung für den Sohn , solang dieser klein ist und des Schutzes und der Leitung , Erziehung bedarf . Ist der Sohn erwachsen , so ist er dem Vater gleichgestellt ,

Nein, das sehe ich nicht so. Es wird immer ein Unterschied geben und zwar der, daß der Vater immer und weiterhin zuerst kommt, es sei denn, der Sohn ist schwer krank.

er wird den Vater achten und ihn vielleicht um Rat bitten , da der Vater über mehr Lebenserfahrung verfügt . Aber der Vater ist nicht erst , und der Sohn dann ,

Sorry, aber das sehe ich anders.

sie sind beide erwachsene Männer und begegnen sich mit liebevollem Respekt .
( Wenn alles so läuft , wie man es sich wünscht )

Das ist richtig. Trotzdem bleibt der Vater der Vater und der Sohn der Sohn.
Man sagt, der Mensch sei ein zusammengesetztes Wesen. Z.B. der Sohn ist ja nicht nur Sohn sondern auch ein Mann, ein Staatsbürger, vielleicht ein Ehemann, vielleicht ein Bruder, er ist Teil der Natur, vielleicht ist er selbst Vater, Motorradfahrer, Arbeiter usw. usf. Jeder spielt praktisch viele Rollen gleichzeitig und befindet sich in etwas daß wie ein Spiel aussieht (das Leben).
Was das Verhältnis zu seinem Vater angeht, so ist er (und sein Vater) vielleicht gleichzeitig Verschiedenes. Sie können z.B. "von Mann zu Mann" miteinander reden (dann wird wahrscheinlich das Vater-Sohn-Verhältnis kurz ausgeblendet). Diese ganzen Rollen und Positionen können meiner Meinung nach nebeneinander bestehen, sich überlappen usw.


3. Erst der ältere Bruder , dann der jüngere

Der ältere Bruder ist zuerst auf die Welt gekommen , mehr erst sehe ich da nicht .
Der ältere Bruder wird sicher auf den jüngeren achtgeben ,
wie meine Jungs es taten . Ab einem bestimmten Alter jedoch wird dieses Achtgeben gegenseitig und ein Miteinander .
Zwei erwachsene Männer , die Brüder sind .
Würden Eltern einem Bruder den Vorzug geben , weil er der Erstgeborene ist ,
würde ich besagte Eltern für lieblos halten .

Naja, er schreibt nicht mehr dazu. Sieht so aus, als sei dies einfach nur Sitte und Moral und hat nichts mit Ethik zu tun. Da kann ich nichts zu sagen. Mein Bild war allerdings so, daß es sich um Jungs in unterschiedlichem Alter handele und der ältere Bruder auf den jüngeren aufpasst. In dem Fall finde ich seine Aussage richtig.

4. Erst das Alter , dann die Jugend

Das könnte man beispielsweise auf Höflichkeit beziehen .
Ein jüngerer Mensch bietet einem älteren , gebrechlichen Menschen seinen Platz an .
Ein jüngerer Mensch bittet einen Älteren um Rat ( wie der Sohn den Vater ) .
Ein jüngerer Mensch hilft dem Älteren Sachen tragen , weil der nicht mehr so kräftig ist .
So würde der Jüngere erst dem Älteren helfen , und dann seine eigenen Sachen
erledigen .
Dann geht es um Rücksichtnahme , Respekt , Hilfsbereitschaft .

Das finde ich ok. Sehe ich auch so. Ich empfinde da aber noch etwas zusätzlich was ich nicht beschreiben kann. Es hat weniger etwas mit Praxis und Brauchbarkeit zu tun...
Es gibt Dinge, die jenseits der Ratio liegen und an die ich mich gebunden fühle. ;-)

Das wäre meine Interpretation .


Jetzt im nachhinein sehe ich, daß ich zu allen diesen Paaren wie Dschuang Dsi sie aufgezählt hat zuerst dieses Verbundensein damit fühle und leicht und gewissenhaft zustimmen kann (ohne weiteres darüber nachsinnen). Genau das ist in mir drin. Deshalb kann ich nur ja dazu sagen. Für mich kommt erst in zweiter Linie die Praxis, Brauchbarkeit und der Nutzen ins Blickfeld.
Für mich sind das regelrechte Axiome die Dschuang Dsi da von sich gegeben hat.

Zu dem

"Reihenfolge der Rangstufen"...?

Das ist kränkend . Es ist der Textteil , der mir ins Auge springt . Immer wieder .

Erst der Mann ,dann das Weib ;

erst der Gatte ,dann die Gattin .

Erst - dann .

Nein , Hand in Hand und auf gleicher Höhe .
Sonst gibt es keine Spaghetti mit hausgemachter Tomatensoße ,
keine Cantuccini alle mandorle , keine geflickten Hosen
und keine warme Zuwendung zur Nacht .
Kein Hegen , umsorgen , sich kümmern und süß betüdeln .
Kalte Töpfe und die kalte Schulter für den , der meint er sei erst und ich dann .

gibt/gäbe es viel zu sagen und auch wieder nicht.

Die Frage ist, ob es überhaupt in Worte zu fassen ist bzw. ob man es überhaupt versuchen soll.

Mir fällt an dieser Stelle ein Zitat von H.Hesses "Siddhartha" ein:

"Aber mehr laß mich davon nicht sagen. Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut, es wird immer alles gleich ein wenig anders, wenn man es aussprcht, ein wenig verfälscht, ein wenig närrisch."

Ich denke, die Aussagen sind auf jeden Fall nicht abwertend gemeint. Es kommt halt darauf an, sie richtig zu verstehen.

Ein winziges Beispiel, auch wenn es profan ist: Wie ist es richtig, wenn man sagt "Mann und Frau" oder "Frau und Mann"?
Muß es heißen "Vater, Mutter, Kind" oder "Mutter, Vater, Kind"? Oder nach neuester Femoparanoia "Mutter, Kind, Vater"?

Grüße
Flint

.

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