Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Lesetipp - Unrecht im Namen des Volkes

Holger(ausgeloggt) @, Wednesday, 20.08.2008, 15:17 (vor 5727 Tagen) @ pascal

Sabine Rückerts „Unrecht im Namen des Volkes – Ein Justizirrtum und seine
Folgen“ ist ein Buch, das mich sehr gefesselt hat und das kann ich als
absoluten Lesetipp weiterempfehlen.

Eine 18jährige Psychiatriepatientin beschuldigt Mitte der 90ger Jahre
ihren Vater und ihren Onkel der insgesamt 9fachen Vergewaltigung, beide
werden danach abgeurteilt, der Vater sitzt sieben Jahre, der Onkel
viereinhalb Jahre ab und nach Verbüßung der Haftstrafen stellt sich nach
und nach raus: alles gelogen!
Den steinigen Weg der Wahrheitsfindung bis zum Wiederaufnahmeverfahren und
den Freisprüchen zeichnet das Buch nach. Der Fall ist inzwischen bundesweit
bekannt, ich habe den zu Unrecht verurteilten Onkel dieser Lügnerin einmal
bei Kerner gesehen, ein von der Haft und dem erlittenen Unrecht gebrochener
Mann.

Wenn man das Buch so liest, hat man immer das beklemmende Gefühl, so was
könnte einen selber auch treffen. Von der Beschuldigung als
Sexualstraftäter bis zur Verurteilung läuft alles mit einem beängstigen
Automatismus ab, alle entlastenden Gesichtspunkte werden vom Gericht
geradezu ausgeblendet und je dreister die Lügen der Belastungszeugin – die
sich, beim Lügen ertappt, sogar korrigieren muss – desto mehr ist das
Gericht geneigt, der Frau vorbehaltlos glauben zu schenken.
Der Rechtsstaat versagt komplett, Berufsrichter lassen sich von einer
Borderlinerin derart aufs Kreuz legen, dass man schon wieder Bewunderung
hegen könnte für die Frau und ihre Dreistigkeit, wären da nicht zwei
zerstörte Existenzen auf der Strecke geblieben.

Das Buch zeigt aber auch ein Klima auf, in dem niemand Interesse an der
Wahrheit hatte. Feministische Vereine wie „Wildwasser“ und Konsorten
bereiten mit ihrer „Dunkelfeldpropaganda“, nach der jeder Mann ein
Triebtäter mit Erbsenhirn ist, den Boden für solche und andere Prozesse (z.
B. Bernd Herbort oder Wormser Prozesse). Jedwede Zweifel am
Anzeigevorbringen der im Buch „Amelie“ genannten Person sind nicht, wie
soll man sagen, „opportun“ oder „politisch korrekt“ oder wie auch immer,
denn die Parole lautet, wenn man Zweifel hegt, dann trauen sich die
vergewaltigten Frauen nicht mehr zu einer Anzeige.

Und das erkennende Gericht hält sich brav an diese gesellschaftlichen
Vorgaben, so brav, dass es zu einem Schuldspruch kommt, nachdem ein
Gynäkologe festgestellt hat, dass die Anzeigeerstatterin – oh Wunder - nach
neun behaupteten Vergewaltigungen noch Jungfrau ist. In einem Hetz-Klima,
so zeigt dieses Buch, bleiben Wahrheit und Gerechtigkeit, aber zuvor noch
der gesunde Menschenverstand auf der Strecke. Aufgezeigt wird aber auch,
wie die
Helferindustrie (Psychologen und Psychiater) solche Falschbeschuldigungen
generiert, indem sie labilen Personen im Zuge inquisitorischer Befragungen
„Missbrauchserfahrungen“ geradezu einreden.

Als Fazit aus diesem Buch kann man wohl sagen, die Rechtspflege
funktioniert nicht wirklich und ist in ihrem Funktionieren von den
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Ist gesellschaftlich gerade
Männerhass „in“, werden auch Männer verurteilt, nur deswegen, weil sie
Männer sind.

Etwas unbefriedigendes liegt im Schluss des Buches: es endet mit der
lapidaren Bemerkung, dass gegen die „Amelie“ jetzt Anzeige wegen
Falschbeschuldigung erstattet wurde. Es hätte meine Laune wirklich gehoben,
wenn der Dame strafrechtlich noch ordentlich eins übergebraten worden wäre.
Aber das Buch ist 2006 erschienen: Weis einer von Euch mehr über den Fall
und seine Entwicklung in den letzten zwei Jahren nach Erscheinen des
Buches?


Man braucht das Buch nicht zu kaufen- ist unter den "Zeit"- Dossiers abrufbar.
Die Recherche war eine der seltenen Sternstunden guten Journalismus bei der "Zeit", die an sich sonst die 'Emma' der pseudointellektuellen LinksgrünInnen gibt.

Was aus 'Amelie' geworden ist, weiß niemand genau. Nach der Veröffentlichung wurde eine Mauer der Nichteinsehbarkeit aufgebaut.
Es ist aber einfach, es sich zusammenzureimen:

Als Borderlinerin wird eine Heerschar an Soziopolitos um sie herumwuseln und ihr den Arsch nachtragen.Das mit der Bestrafung kannst Du gleich knicken: Borderliner, nicht zurechnungsfähig.
Sinnvoller wäre es eh gewesen, die zäpfchenförmigen Gutachter zu verklagen: die werden bei einem solchen Skandal schnell im Regen stehen, dauert aber viele Jahre, da in der Regel versichert und die Versicherung weiß, wie ein Verfahren verschleppt wird.
Grundsätzlich hätten die Richter dran gehört wegen Rechtsbeugung- passiert hier nie.
Also: nachschlagen, wer diese unsäglichen Schweine waren und- wenn die Zeiten anders geworden sind- hoch mit ihnen am Baum mit der schicken Hanf- Halskrause.


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