Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Genderismus - Gabriele Kuby

Mus Lim, Tuesday, 23.06.2009, 04:01 (vor 5393 Tagen)

Ich habe es zwar nicht mit dem Katholizismus, aber bei Relativismus und Genderismus ist es nicht verkehrt, mit tranzendenten Argumenten zu antworten.
Denn letztendlich sehe ich nur die Möglichkeit, Werte mit Macht durchzusetzen oder tranzendent zu begründen. Mal sehen, wie das mit dem Genderismus weiter geht.


Die heimliche Revolution zur Schaffung des neuen Menschen
von Gabriele Kuby

Meine Damen und Herren, liebe Brüder und Schwestern in Christus.

[…]

Ich fühle mich aufgerufen über die Bedrängnisse unserer Zeit zu sprechen, weil […] sehr viele Menschen die Zeichen der Zeit nicht wirklich erkennen, selbst wir Christen nicht. Wir müssen sie erkennen, um als Christen richtig handeln zu können. Mein Thema heißt

„Gender Mainstreaming – Die heimliche Revolution zur Schaffung des neuen Menschen“

1:20

Ein Gespenst geht um in der Welt und dieses Gespenst heißt „Gender“. Kaum jemand kennt seinen Namen, obwohl es überaus mächtig ist und sein Gespinst über alles geworfen hat, was von den internationalen und staatlichen Institutionen beeinflusst wird.

Dieses Gespenst ist im Begriff einen neuen Menschen zu schaffen, zu dessen Freiheit es gehören soll, sein Geschlecht und seine sexuelle Orientierung [frei] zu wählen, das heißt, willkürlich zu entscheiden, ob er oder sie Mann oder Frau sein will, heterosexuell, schwul, lesbisch, bisexuell oder transsexuell (GLBT). Diese Auffassung von Freiheit und Sexualität soll nach dem Willen der Europäischen Union und der Bundesregierung den Kindern vom Kindergarten an vermittelt werden.

2:20

Einige Beispiele aus jüngster Zeit

In Brasilien wurde 2008 „Sexual diversity“ offiziell als Schulfach in den öffentlichen Schulen für die Klassen 1 bis 9 eingeführt. Der sozialistische Präsident Luiz Lula da Silva nennt Homophobie – ein neuer Begriff für die Ablehnung der Homosexualität – Zitat: „Die perverseste Krankheit, die den menschlichen Geist je befallen hat.“ Er will diese so genannte Krankheit kriminalisieren.

In Olso erklärt die Leiterin eines Kindergartens unter Berufung auf Kinderpsychologen, dass Kindergarten- und Vorschulkinder ermutigt werden sollen, ihre Sexualität in Sexspielen, nackten Tanzen und Masturbationen frei auszudrücken. Einzige Grenze: Die Kinder dürfen kein anderes Kind dazu zwingen etwas zu tun, was es nicht tun will. Ähnliches läuft in deutschen Kindergärten.

In Kaufbeuren, im Allgäu, bildet das Projekt „Auf Los gehts los“ vorzugsweise Arbeitslose zu Gender-Netzwerkern aus, finanziert durch das Bundesfamilienministerium. Aufgefallen ist mir diese Initiative als einige junge Mitglieder dieses Projekts einen Vortrag von mir in einem Allgäuer Dorf störten.

In Wien gibt es die Kinderbetreuungs GmbH Fun & Care, die bei Kleinkindern „geschlechtssensible Pädagogik“ betreibt und sie zu einem „geschlechtergerechten Sprachgebrauch“ erzieht. Buben bekommen einen Kosmetikkorb und ein Prinzessinnenkleider, während Mädchen dazu angehalten werden, sich mit Schreien und körperlicher Gewalt gegen Buben durchzusetzen.

[…]

In Deutschland hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bis vor Kurzem hundertausendfach Broschüren kostenlos verschickt, in denen die Eltern zur sexuellen Stimulation ihrer Kleinkinder aufgefordert wurden. Die Familienministerin musste sie vor einem Jahr zurückziehen, nachdem durch meine Veröffentlichungen medialer Druck entstanden war.

4:40

Dass das nicht in Ordnung ist, dass Eltern kleine Kinder sexuell stimulieren, verstehen noch die meisten. Aber der ganze Angriff bezieht sich ja nicht nur darauf, und wenn es weiter geht gibt sehr wenig Solidarität.

Dieser Rückzug ist kein Grund zur Beruhigung: In allen Sexualaufklärungsschriften der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – die wie Sie wissen dem Familienministerium untersteht – werden die Kinder mit Wort und Bild zur Frühsexualität verführt. Immer wird Homosexualität als gleichwertige Alternative zur Heterosexualität positiv dargestellt.

In der Schrift „Wie gehts, wie stehts“ für „Wissenswertes für Jungen und Männer“ wird den Jugendlichen […] der After als Sexualorgan angepriesen und Methoden der Stimulierung beschrieben. Sie können die Schrift wie hundert andere mit der gleichen Botschaft über die Homepage der BZgA kostenlos bestellen, von Steuergeldern bezahlt.

Übrigens betätigt sich die scheinkatholische Organisation „Donum vitae“ zunehmend als Sexualaufklärer für Jugendliche. In den Beratungssstellen von Donum vitae liegt das gesamte Sortiment der Schriften der BZgA aus.

Das sind nur einige wenige Beispiele für die Früchte des so genannten Gender Mainstreaming, welches die internationalen Organisationen UN und EU global betreiben und die Nationalstaaten in gesellschaftliche Realität verwandeln.

6:20

UNO- und EU-Politik nach der UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995

Gender Mainstreaming ist seit 1999 „Leitprinzip und Querschnittaufgabe“ der deutschen Politik. Auf der Homepage des Wissenschaftsministeriums heißt es, Zitat: „Die deutsche Bundesregierung hat Gleichstellungspolitik mittels der politischen Strategie des Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip und Querschnittsaufgabe festgelegt. Damit reiht sich die Bundesregierung in die weltweiten Aktivitäten zur wirkungsvolleren Durchsetzung von Gleichstellungspolitik ein.“

Die Fassade dieser neuen Ideologie heißt „Gleichstellung“ von Männern und Frauen. Dahinter verbirgt sich der Generalangriff auf die moralischen Normen, denen wir die abendländische Kultur verdanken. Ohne sie kann weder die Familie noch das Christentum bestehen.

Mit staunenswerter strategischer Weitsicht wurde auf der UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 erfolgreich dafür gekämpft, den Begriff Sex durch den Begriff Gender in den amtlichen Dokumenten zu ersetzen. Die Akteure wissen, dass gesellschaftliche Veränderung nicht ohne Veränderung der Sprache zu erreichen ist. Deswegen war ein neuer Begriff nötig: „Gender“.
Er ist ursprünglich ein grammatikalischer Begriff zur Unterscheidung des Genus eines Wortes. Nicht mehr zwei Geschlechter soll es geben, sondern soviele wie es unterschiedliche sexuelle Präferenzen gibt. Das ist gemeint, wenn von „Geschlechtervielfalt“ – Sexual diversity – die Rede ist. Sie soll zum globalen „Mainstream“ werden, zum nicht hinterfragten selbstverständlichen Zeitgeist.

8:10

Seitdem hat die Ideologie des Gender Mainstreaming ein globalen Siegeszug ohne Gleichen angetreten. Der Prozess der Demontage der über jahrtausende gewachsenen Werteordnung ging und geht von der UNO aus.

Sie veranstaltete in den 90er Jahren Weltkonferenzen, wie diese Weltfrauenkonferenz, um nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem angeblichen Ende aller Ideologien, eine neue Weltvision zu erarbeiten und die Werteordnung zu verändern. Alles Böse wurde mit vergangenen Diktaturen identifiziert. Frieden, Freiheit, Konsens, Aussöhung, Toleranz, Dialog, Menschenrechte sind die scheinbar ideologiefreien Worthülsen der neuen Zeit, die den Menschen die neue globale Wertordnung schmackhaft machen sollen.

Durch die internationalen Konferenzen, ausgestattet mit der Autorität der UNO und globaler medialer Aufmerksamkeit, wurden informelle Standards gesetzt, welche dann durch Verträge der EU und der Nationalstaaten sukzessive in verbindliche Rechte vergewandet und, durch so genanntes „Gender Budgeting“, mit riesigen Finanzmitteln ausgestattet wurden. Gender wurde zu einem boomenden Markt. An den deutschen Universitäten gibt es 29 Gender Studies-Institute, außerdem ungezählte vom Staat oder der EU finanzierte Beratungsinstitutionen, die im Begriff sind, Organisationen aller Art – Behörden, Firmen, Universitäten, Lehrer- und Erzieherausbildung – zu [… (Tondokument abgeschnitten)]

10:00

Die Gender-Perspektive leugnet wesenhafte Unterschiede zwischen Mann und Frau

Die „Gender-Perspektive“ erkennt keinerlei wesenhafte oder angeborene Unterschiede zwischen Mann und Frau an, obwohl jede einzelne Körperzelle männlich oder weiblich ist. Die Gender-Ideologen ignorieren und unterdrücken die Forschungsergebnisse der Hirnforschung, der Medizin, Psychologie und Soziologie, welche die unterschiedliche Identität von Mann und Frau in der Gehirnstruktur, im Hormonhaushalt, in der psychologischen Struktur und im sozialen Verhalten nachweisen.

Es drängt sich die Frage auf: Wie ist es möglich, dass eine neue Ideologie Fuß fasst, die doch von jedem Menschen durchschaut werden kann? Wir wissen, dass wir entweder als Mann oder als Frau existieren und empfinden das andere Geschlecht als wesenhaft anders. Liebe ist der Schlüssel zum fremden Land des anderen Geschlechts.

Wie ist es möglich, dass homosexuelles Verhalten – das von allen Religionen abgelehnt wird und bis vor wenigen Jahrzehnten in westlichen Gesellschaften strafbar war – den Kindern in der Schule beigebracht wird? Gibt es Eltern, die sich freuen, wenn ihre Kinder homosexuell sind? Sind wir Menschen denn wirklich grenzenlos manipulierbar?

Wie konnte es dazu kommen?

11:30

Der Relativismus als philosophischer Hintergrund für Gender Mainstreaming

Der philosophische Hintergrund ist der Relativismus. Der Angriff auf die Geschlechtsidentität von Mann und Frau hat als philosophischen Hintergrund den Relativismus. Gender Mainstreaming ist heutige Front des uralten Kampfes zwischen zwei unversöhnbaren Positionen: Gibt es eine objektive Realität, aus der sich absolute Maßstäbe für Richtig und Falsch, für Gut und Böse ableiten lassen? Oder ist die Realität eine je subjektive, die nach Belieben konstruiert und dekonstruiert werden kann?

Nach Ansicht der Relativisten gibt es keine Wahrheit, weil die Wirklichkeit erst durch die subjektive Wahrnehmung entstehe. Die klassische Philosophie hingegen vertritt die Position, der vernunftbegabte Mensch ist zur Erkenntnis fähig. Zur Erkenntnis der Natur der Dinge und der Natur des Menschen und der Hierarchie der Wahrheiten. Weil die Natur des Menschen – sein Wesenskern – unwandelbar ist, kann der Mensch daraus unveränderbare Maßstäbe für Richtig und Falsch, für Gut und Böse ableiten. Der Mensch ist also fähig, die Wahrheit über sich selbst zu erkennen.

Für den Christen hat die Wahrheit ein Gesicht und einen Namen: Jesus Christus. Er sagt, „wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh. 14,15)

13:00

Der Relativismus führt zur Wertediktatur

Wenn es keine Möglichkeit gibt, Wahrheit zu erkennen und daraus ein Urteil über Gut und Böse abzuleiten, dann ist die in Mode gekommene Beschwörung von Werten sinnleer und hinfällig. Wer von Werten redet, will damit sagen, er strebe nach dem Guten und unterstellt, es bestünde ein Konsens über das, was Gut ist.

Das ist aber nicht der Fall, weil es keinen Konsens über die Natur und des Wesen des Menschen mehr gibt. Würden wirklich alle so genannten Werte gleiche Legitimität und Gültigkeit besitzen, so würde das eine Gesellschaft ins Chaos stürzen. Es müssen Werte ausgewählt und durchgesetzt werden. Aber mit Hilfe welcher Werte werden Werte als gültig beurteilt?

Wenn die Ableitung von absoluten Werten aus der Erkenntnis der Vernunft, dem Naturrecht und der göttlichen Offenbarung als verwerflich gilt, dann kann das, was in einer Gesellschaft gilt, nur durch Macht durchgesetzt werden. Der Relativismus muss also mit Notwendigkeit zur Wertediktatur führen.

In der Predigt zur Eröffnung des Konklaves am 18. April 2005 sagte […] Kardinal Ratzinger: „Es bildet sich eine Diktatur des Relativismus heraus, in der nichts als endgültig anerkannt wird, und die als letzten Maßstab nur das eigene Ich und dessen Wünsche zulässt.“

14:30

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass Jesus niemals von Werten spricht, an die wir uns halten sollen, sondern von Geboten? Wer traut sich heute noch von Geboten zu sprechen?

Mit der Negierung der Möglichkeit, Wahrheit zu erkennen und daraus einen Maßstab für Gut und Böse abzuleiten, ist der Ideologie Tür und Tor geöffnet. Marx und Engels formulierten die Utopie einer klassenlosen Gesellschaft, welche die Gleichheit aller Menschen anstrebt. Sie musste zur Diktatur führen, denn sie ist nicht wahr. Die Menschen sind nicht [gleich … (Tondokument abgeschnitten)]

Wurzel des Gender Mainstreaming

Um den von Marx und Engels postulierten Klassengegensatz zwischen Mann und Frau abzuschaffen, genügte es der einflussreichsten Feministin des letzten Jahrhunderts, Simone de Beauvoir, nicht, für die notwendige Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen zu kämpfen.
Vielmehr leugnete Beauvoir die Wesensbestimmung von Mann und Frau durch ihr biologisches Geschlecht. Sie formulierte den berühmten Satz: „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.“

Die geistigen Väter der Studentenrebellion von 1968, Adorno, Horkheimer, Marcuse und Wilhelm Reich, flankierten diesen Schlachtruf mit der theoretischen Demontage der „Autoritären Familie“ und der Legitimation und praktischen Agitation für die Auflösung der jüdisch-christlichen Sexualmoral im Dienste einer so genannten „sexuellen Befreiung“. Wenn Sie nachher die Zahlen über Pornografie hören, dann stellt sich die Frage, was aus dieser „sexuellen Befreiung“ geworden ist.

Mit Gender Mainstreaming wird die Schraube noch weiter gedreht. Chefideologin ist die Professorin Judith Butler (Gender Trouble, Das Unbehagen der Geschlechter), die an der University of California und der Europäischen Universität für Interdisziplinäre Studien in der Schweiz lehrt. Sie gehört der Führungsspitze der International Gay and Lesbian Human Rights Commision an, einer internationalen Homosexuellenorganisation. Sie formuliert, Zitat „Das biologische Geschlecht ist eine durch Sprechakte erzwungene Materialität, welche das Regime der heterosexuellen Hegemonie aufrecht erhält. Die Bildung des Subjekts verlangt die Identifizierung mit dem normativen Fantasma des Geschlechts.“
Auf deutsch, dass wir uns als Mann und Frau empfinden wurde uns nur eingeredet.

Shulamith Firestone, eine weitere Vordenkerin der Gender-Ideologie, diffamiert die Sexualität zwischen Mann und Frau als „Zwangsheterosexualität“, die der, Zitat „natürlichen polymorph-perversen Sexualiät“ weichen solle.

Dass die Abtreibung eine globale Agenda des Gender Mainstreaming ist, folgt daraus mit Notwendigkeit. Unbeeindruckt vom demographischen Epochenwandel beschloss die Parlamentarische Versammlung des Europarates am 16. April 2008 […], dass es in den 47 Mitgliedsstaaten de jure und de facto ein Recht auf Abtreibung geben solle.

Ist erst einmal die biologische Geschlechtsidentität von Mann und Frau dekonstruiert, so steht der Dekonstruktion der sozialen Rollen und Institutionen nichts mehr im Wege. Weil kein Bereich der Gesellschaft von den Einflüssen der bipolaren Geschlechtlichkeit frei ist, sind alle Bereiche des sozialen Lebens Zielscheibe der Dekonstruktion: Ehe, Familie, Vaterschaft, Mutterschaft, Erziehung, Sprache, Arbeit, Kultur, Religion. Die Bilderstürmer sind am Werk, die Ikonoklasten.
Das nennt sich „Undoing Gender“ (Geschlechtsaufweichung). Die Absolventen der Universitätsinstitute für Gender Studies haben viel zu tun, und sie tun viel.

18:35

Totalitarismus im neuen Gewand

Ideologie – damit meine ich unwahres Denken im Dienst der Interessen einer Minderheit, welches diese Interessen gleichzeitig verschleiert – zerstört gesunde soziale Strukturen und führt in den Totalitarismus.

Während wir Christen uns noch die Augen reiben und allmählich aus dem Traum immerwährenden Wohlstands, Demokratie und religiöser Freiheit erwachen, hat der Feind längst vorgebaut. Durch falsche Etiketten wie Toleranz, Freiheit und Antidiskriminierung wird Akzeptanz erreicht. Durch raffinierte Sprachmanipulationen wird der Widerstand zunächst sozial geächtet und gesetzlich kriminalisiert, bevor er überhaupt ernsthaft auf den Plan getreten ist. – Das ist wie beim Schach, wenn der Gegner fünf Züge voraus ist und man es erst merkt, wenn man keinen Spielraum mehr hat. –

Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. – Die ganze Bewegung läuft immer mit diesem Begriff Menschenrechte und in den Institutionen, die angeblich für Menschenrechte sich einsetzen. – Altbundespräsident Roman Herzog hatte am 8. September 2008 (also gerade vor einer Woche) in der FAZ einen Alarmschrei ausgestoßen. Er warnt vor der Aushöhlung nationaler Souveränität und demokratischer Legitimität durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Der Europäische Gerichtshof ist ein Machtzentrum der Gender-Agenda.

20:05

Bisher gibt es so gut wie keinen Widerstand. Wo immer ich spreche, kennen die meisten Menschen noch nicht einmal den Begriff Gender. Es ist eine heimliche Revolution, die von oben nach unten und von innen nach außen arbeitet. Es gibt Unterstützung, wo man sie nicht erwartet. So erklärten die katholischen Frauenverbände im Februar 2008, dass sie eine Verurteilung der Gender-Theorie als Ideologie [… (Tondokument abgeschnitten)]

Auf Widerstand gegen die Homosexualisierung der Gesellschaft – insbesondere der Homosexualisierung der Jugend in den Schulen – steht Verleumdung, Einflusslosigkeit, berufliche Ausgrenzung – wie ich aus Erfahrung weiß. Der Sturz des designierten Innenkommissars der Europäischen Union, Rocco Buttiglione, im Jahr 2004 war der spektakulärste Fall. Meinungsfreiheit existiert nicht mehr.

Ein neues Schimpfwort wird zu einem juristischen Tatbestand, um den Widerstand zu kriminalisieren: Homophobie. Eine Phobie ist ein krankhafter Angstzustand. Wer also für krank erklärt wird, sind jene, die daran festhalten, dass die Sexualität dann dem Wohl des Einzelnen, der Familie und der Gesellschaft dient, wenn sie Ausdruck der ehelichen Liebesvereinigung von Mann und Frau ist und offen für die Fruchtbarkeit.

Um „Homophobie“ zu kriminalisieren, wird sie in den Dokumenten der Europäischen Union in einem Atemzug genannt mit Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass. Dazu dienen die Antidiskriminierungsgesetze und die „hate laws“, die in einigen Ländern bereits existieren und um deren Durchsetzung weltweit gekämpft wird. Jede Äußerung gegen Homosexualität, und seien es Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung oder biblische Zitate, wird als Hass interpretiert. Mit dieser Lüge wird die emotionale Voraussetzung geschaffen, um den Widerstand gegen die Homosexualisierung zu kriminalisieren. – Sie kennen wahrscheinlich die Vorgänge um das Christival, was Volker Beck da durchgesetzt hat mit der Anfrage im Bundestag, und dass dieser eine Workshop, der da stattfinden sollte über Homosexualität, zurückgezogen werden musste. –

Die Europäische Union hat in der Entschließung B6-0025 aus dem Jahr 2006 angekündigt […], dass sie Homophobie „ausmerzen“ will durch (alles Zitate, die jetzt kommen) „erzieherische Maßnahmen, wie Informationskampagnen in Schulen, Universitäten und den Medien, und über Rechts- und Verwaltungsvorschriften“. „Von Homophobie geprägte Hassreden und Anstiftung zu Diskriminierung sollen äußerst effizient geahndet werden.“ „Die Bekämpfung der Homophobie soll bei der Mittelzuweisung für das Jahr 2007 berücksichtigt werden.“ Der Prozess „soll strikt überwacht werden“ und dem Europäischen Parlament soll „jede Unterlassung eines Mitgliedstaates, diese Maßnahmen durchzuführen, gemeldet werden.“ Hier spricht der Geist des Totalitarismus.

Die Medien, die eigentlich in der Demokratie eine Wächterfunktion haben sollten, sind überwiegend Wegbereiter, Vorkämpfer und Vollstrecker dieser Revolution. Sie können die soziale Existenz eines Menschen ungestraft ernichten, der es wagt sich zu widersetzen. Wegen Rufmord ist noch niemand ins Gefängnis gekommen. Wer mediales Mobbing betreibt, muss nicht fürchten, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, er muss es aber durchaus fürchten, wenn er der GLBT-Bewegung (Gay, Lesbian, Bi und Trans) die Stirn bietet.

24:00

Was heute geschieht ist nichts Neues. Schon Jesaja warnte sein Volk „Wehe denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen, die das Bittere süß und das Süße bitter machen.“ (Jesaja 5,20f.) Neu ist allerdings sind unglaublich raffinierten und effizienten Methoden der Manipulation durch Wort und Bild, und die Tatsache, dass diese Kulturrevolution ein globales Ausmaß hat.

Vermutlich hoffen sie, dass ich übertreibe und alles halb so schlimm ist. Aber täglich gibt es neue Nachrichten über den grassierenden Genderwahnsinn auf allen Ebenen der Gesellschaft.

Am 3. September 2008, vor 14 Tagen, fasste das Europäische Parlament mit 504 gegen 110 Stimmen eine „Entschließung zu den Auswirkungen von Marketing und Werbung auf die Gleichstellung von Frauen und Männern“ (A6-0199/2008). Das Europäische Parlament will per Gesetz sogenannte „geschlechtssterotype Bilder“ aus der Werbung, aus Lehrbüchern, Video- und Computerspielen und dem Internet beseitigen, „beginnend in den ersten Jahren der Sozialisierung der Kinder“ – also keine Frau am Herd, sondern ein Mann am Herd, kein Mann als Aufsichtsratvorsitzender, sondern eine Frau. – In der Wiener U-Bahn ist da schon was sehr konkret. Da gibt es so kleine Babberl, dass man aufstehen soll für Leute, die den Platz mehr brauchen als man selber, früher war das ein Mutter mit Kind, heute [… (Tondokument abgeschnitten) ist es ein Mann mit Kind.]

25:40

Das Europäische Parlament begründet den Eingriff in die bürgerliche Freiheit der Gesellschaft damit, dass „geschlechtsspezifische Botschaften in der Werbung diskrimiernd und/oder erniedrigend“ seien, weil sie „die ungleiche Machtverteilung zwischen den Geschlechtern widerspiegeln und ein Hindernis für das Entstehen einer modernen und gleichen Gesellschaft darstellen“. Wer dagegen ist, stachelt zum Hass auf und dann greift das Antidiskriminierungsgesetz.

Der neue Totalitarismus agiert, wie ich schon sagte, mit dem alten sozialistischen Köder der Gleichheit, an den die Menschen anbeißen, weil seit Kain der Neid in unseren Adern fließt. Und doch wissen wir, wir sind verschieden, „variatio delectat“ [Abwechslung macht Freude]. Uniformität zerstört das Humanum, dessen Wesenskern die Einzigartigkeit ist.

Das Europäische Parlament fühlt sich berechtigt, den innersten Kern der Kultur zu knacken, nämlich die unterschiedliche Identität von Mann und Frau, die – man darf es nicht mehr sagen – von der Natur vorgegeben und von der Gesellschaft in Varianten ausgelebt wird. Wer daran festhält, dass wir von Gott als Mann und Frau geschaffen sind, gilt als christlicher Fundamentalist, der auszuspeien ist.

Warum merken die Frauen nicht, dass ihnen gnadenlos die Freiheit genommen wird, in dieser Gesellschaft noch Frau und Mutter zu sein? Warum begreifen die Männer nicht, dass hier der Geschlechterkampf tobt, der sie entmachten will und dabei schon erhebliche Erfolge aufzuweisen hat, etwa die handfeste Diskriminierung von Jungen im Bildungssystem? (s. Spiegel online 25. August 2008)

27:30

Man will es nicht wahrhaben, aber die gewählten und nicht gewählten Machteliten dieser Welt sind wirklich im Begriff einen neuen Menschen zu schaffen. Sie wissen wie es geht, haben an den Universitäten gelernt die Wissenschaft zur Manipulation des Menschen einzusetzen: Erst muss die Sprache verändert werden, jetzt die Bilder.

Oben habe ich den Begriff Werte als ideologischen Begriff des Relativismus gekennzeichnet. An diesem Beschluss der EU wird es ganz deutlich. Der Wert, der hier durchgesetzt werden soll ist Gleichheit, bei näherem Hinsehen die Herrschaft der Frau über den Mann. Dieser Wert wird nun mit den gewaltigen Machtmittel der EU durchgesetzt, verbrämt mit Worten wie Würde und Menschenrechte. Von Liberalität und Freiheit keine Spur. Vielmehr bemächtigt sich der Staat der Zivilgesellschaft, regelt per Gesetz Bereiche, die den Staat nichts angehen, aus denen er sich heraushalten muss, wenn demokratische, bürgerliche, wirtschaftliche Freiheit bestehen bleiben soll.

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments hätten mit gleichem strategischen Durchsetzungswillen auch beschließen können, pornographische und gewalttätige Bilder aus dem öffentlichen Raum zu verbannen. Bis 1972 hatten wir dieses Gesetz. Aber daran besteht kein Interesse. Sie haben ja gehört, was in der Broschüre der BZgA für Jungen und Männer steht. Das alles lassen wir geschehen. Wir sind wie gebannt vom Blick der Schlange und fühlen uns ohnmächtig, unsere Kultur vom Giftmüll pornographischer und gewalttätiger Bilder zu reinigen. Sie sind schlimmer als der Müll in Neapel.

In diesen Tagen stört das Buch „Deutschlands sexuelle Tragödie“ von Archeleiter Bernd Siggelkow die Gemüter auf. Darin wird beschrieben, dass Kinder der Unterschicht, aber nicht nur diese, mit Eltern Pornos gucken und mit dreizehn Jahren schon zwanzig Geschlechtspartner hatten. Sogar der Staatssekretär des Bundesfamilienministeriums lässt sich mit der Forderung nach einem strikteren strafrechtlichen Vorgehen gegen jugendgefährende Pornografie vernehmen. Er könnte im eigenen Haus damit beginnen pornografischen Sexunterricht durch Familienkunde zu ersetzen.

30:00

Der BDKJ warnt jetzt anlässlich dieses Buches vor Verallgemeinerungen. Die Kirche müsse Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung ernst nehmen statt mit erhobenem Zeigefinger Moral zu predigen. Ist der erhobene Zeigefinger der Kirche wirklich unser Problem? Wann haben Sie zuletzt in einem Gemeindegottesdienst eine Predigt über katholische Sexualmoral gehört? Tatsache ist, dass die unermütliche Verkündigung Johannes Pauls des Zweiten auf diesem Gebiet so gut wie keine Umsetzung in Katechese, Jugendarbeit und [Ethik erfahren hat … (Tondokument abgeschnitten)]

Im Zusammenhang mit Pornografie ist immer nur von Jugendschutz die Rede. Aber ist es in Ordnung, wenn Erwachsene pornosüchtig sind? Kann eine Gesellschaft gesunden, die angeblich Kinder vor einem Sumpf schützen will, in dem die Erwachsenen bis zum Hals stecken? Im neuen Buch von Thomas Schirrmacher, „Internet-Pornographie“, finden sich diese Zahlen: Es gibt derzeit 420 Millionen Pornoseiten im Internet, 35% aller Downloads sind Pornografie, 44% der Arbeitnehmer schauen Porno am Arbeitsplatz, Porno-Umsatz weltweit pro Jahr 57 Milliarden Dollar. Das ist der Sumpf, auf dem die Gender-Ideologie ihre Blüten treibt. Das ist der Grund, warum es fast keinen Widerstand gibt.

31:45

Die Opfer der Gender-Ideologie

Ideologien fordern Opfer. Das letzte Jahrhundert hat gelehrt, dass der revolutionäre Versuch, einen „neuen Menschen“ zu schaffen, menschenvernichtende Diktaturen hervorbringt. Welche Opfer fordert die Gender-Ideologie?

Die Gender-Ideologie

richtet sich gegen die Vernunft, weil sie die biologische, psychische, soziale Differenz von Mann und Frau leugnet.

richtet sich gegen die Frau, weil sie das feministische, am Mann orientierte Frauenbild, durchsetzt und die Mutter materiell und ideell entwertet.

richtet sich gegen den Mann, weil sie Mädchen und Frauen systematisch bevorzugt und dem Mann Autorität und Einfluss nimmt, indem sie ihn verweiblicht.

richtet sich gegen die Einheit von Mann und Frau in der Ehe und die notwendige Kooperation von Mann und Frau im Dienst der Zukunft.

richtet sich gegen das ungeborene Kind, weil sie die Abtreibung zum „Menschenrecht“ erklärt.

richtet sich gegen das Kind, weil sie die Familie zerstört, den unersetzbaren Ort der Bildung gesunder Persönlichkeiten und der Weitergabe von Kultur und Glaube.

richtet sich gegen die Familie, weil sie ihr ideologisch, sozial und materiell die Existenzbasis entzieht.

richtet sich gegen, das die Wissenschaft begründende Ideal von Wahrheitspflicht und Rationalität, weil sie die Wissenschaft skrupellos ideologisiert und ihre Ressourcen zur Durchsetzung gesellschaftsverändernder Ziele missbraucht.

richtet sich gegen den freiheitlichen Diskurs in Medien und Wissenschaft, indem sie abweichende Meinungen unterdrückt.

richtet sich gegen die Demokratie, weil sie die Interessen einer kleinen Minderheit mit staatlicher Macht zum Mainstream macht.

richtet sich gegen das Christentum, insbesondere die Katholische Kirche, weil diese in den internationalen Organisationen die einzige Bastion des Widerstandes ist.

Sie ist eine Revolte gegen Gott und seine Schöpfungsordnung, wie sie radikaler nicht sein kann.

Auf der ersten Seite der Bibel heißt es, „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“ (Genesis 1,27)

34:20

Ideologien dienen nicht dem Menschen, sondern wollen ihn neu schaffen, damit der Mensch den Interessen der Ideologen dient. Nur der Schöpfer des Menschen hat das Recht und die Fähigkeit, sein Geschöpf neu zu schaffen: Gott. Abfall von Gott bewährt sich nicht, führt in die menschliche Katastrophe. In dieser befinden wir uns: Die biologische Dezimierung des Bestands der Bevölkerung um ein Drittel innerhalb von wenigen Jahrzehnten. Nirgendwo sehen wir auch nur einen Ansatz zur Lösung des Problems. Es gibt ihn nicht, weil die Ursachen tabuiert sind. Wie in primitiven Gesellschaften werden Tabus mit härtesten Sanktionen geschützt.

Wenn wahr ist, was ich hier gesagt habe, wenn es kein Alptraum ist, aus dem wir erwachen können, sondern Realität, was bedeutet das für uns Christen?

35:20

Der Kampf, den wir noch gar nicht begonnen haben zu kämpfen, erscheint aussichtslos. Wenn wir aber nicht kämpfen, sondern zulassen, dass Religion ins Private abgedrängt wird, wird es diesen privaten Raum bald nicht mehr geben. Die nächste Generation wird zum geschlechtsvariablen Gender-Menschen umgebildet, auch Ihre Kinder und Enkelkinder. In dem Maße, in dem das gelingt, wird die christliche Kultur zerstört. Wann wachen wir auf?

Wir brauchen eine Reinheitsbewegung der Jugend. Der Feind kämpft an der Front der Sexualität. Wir müssen ihm dort begegnen, sonst haben sie verloren. Wenn die Jugend vom Kleinkindalter an in die Triebbefriedigung und die moralische Verwahrlosung getrieben wird, werden wir die Abtreibung nicht überwinden und die menschliche Voraussetzung von Familie zerstören. Ich will helfen, dass eine solche Bewegung entsteht, sie hat schon einen Namen „Only you“.

36:40

[…]

(Dies ist eine Audio-Mitschrift)
Audio: http://www.kathtube.com/player.php?id=6304
Textvortrag: http://www.gabriele-kuby.de/wortmeldungen/gender-mainstreaming/


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