Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Vorsicht, hart über der Kotzgrenze!

Fragende, Thursday, 23.07.2009, 22:26 (vor 5383 Tagen) @ Fragende

Ups, noch was gefunden, da wirds mir ja ganz schlecht beim lesen (aber leider nicht eindeutig genug): http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/specials/71922/index.html

Weiße Frau - schwarzer Mann / Auf der Suche nach dem Glück in Afrika

Jährlich fliegen Tausende von Schweizer Frauen alleine nach Kenia. Frauen, die der Liebe wegen an fremde Strände reisen, sehen sich nicht als Sextouristinnen. Sie suchen Glück, Exotik und Erotik. Und die kenianischen Männer? Sie wenden "Marketingstrategien" an, um an den Stränden von Mombasa nach weißen Frauen zu suchen.

Was sind das für Schweizer Frauen, die sich in Afrika auf ein Abenteuer mit einem schwarzen Mann einlassen? Oft sind es Witwen, Frauen im dritten Lebensabschnitt. Oft sind diese Frauen einsam, wollen noch einmal als Frau wahrgenommen und begehrt werden. Sie suchen Romantik und Zweisamkeit, einen Mann, der für sie Zeit hat. Oder es sind Frauen, die unsere Gesellschaft als zu anonym erfahren, sich in den vermeintlich starken Armen des "wilden" Mannes neu erleben. Sie fühlen sich angezogen vom Archaischen, kommen auf der Suche nach Exotik und Abenteuer.

Hohe Erwartungen und Wünsche der Touristinnen treffen auf ganz reale, soziale Probleme wie die Arbeitslosigkeit der Männer. Die Bedürfnisse beider Seiten verknüpfen sich auf eigene Art.

In Kenia hat das zur Entstehung des "Berufes" des mehr oder weniger geschäftsmäßigen Liebhabers geführt, "Beach-boy“ genannt. Die europäischen Frauen lassen sich ihren Traum etwas kosten. Der schwarze Liebhaber wird mütterlich umsorgt und finanziell unterstützt. Viele Frauen schicken monatlich Geld, zahlen die Wohnung oder finanzieren ein Business, in der Hoffnung, dass er treu bleibt. Die Realität wird ausgeblendet. Das Fremde, Unbekannte dient als Projektionsfläche ungestillter Sehnsüchte.

Drei Frauen, die ihren schwarzen Mann gefunden haben
Rosemarie Rudaz wurde mit 32 Jahren Witwe, sie hat ihre Kinder alleine großgezogen, arbeitete ihr Leben lang im Familienbetrieb in Sierre. Vor vier Jahren lernte sie einen Samburu kennen:
"In meinem Leben habe ich so vielen Leuten geholfen. Jetzt genieße ich diese Zeit hier in Afrika. Das sind Momente, die mir niemand nehmen kann.“

Die Baslerin Beatrice Schwob ist seit 15 Jahren verwitwet. Sie führt seit zwei Jahren eine Beziehung mit einem jungen Kenianer, verbringt drei Monate pro Jahr in Afrika:
"In der Schweiz bist du ab einem gewissen Alter abgeschrieben. Ich bin die ältere, gesetzte Frau, ein Gruftie eben. In Kenia fühle ich mich viel jünger und aktiver. Ich werde wahrgenommen als Frau und als Mensch.“

Gabi Meyer (38) aus Luzern ist Arzthelferin. Sie hat seit sechs Jahren einen Freund in Kenia, einen Samburu-Krieger. Gabi lockt das Wilde, das Fremde:
"Diese Männer haben unendlich viel Zeit für dich. Hier fühle ich mich aufgehoben und akzeptiert. In Afrika kann ich atmen. Ich fühle mich frei.“

Die Beach-Boys und ihre Anmachmethoden
Geht es bei den Verführungskünsten nur um Geld? Sicher ist, die weißen Frauen sind der einzige Weg aus ihrem Alltagsleben, den schwierigen Lebensumständen - der Armut. Die Beziehungen zwischen Kenianern und Schweizerinnen halten oft jahrelang. Die Beach Boys sind dankbar für den besseren Lebensstandard, der ihnen so zukommt. Aus einer Zwecksgemeinschaft kann so ein Paar entstehen.

Die Angehörigen der Massai und Samburu-Stämme leben nach strikten Regeln. Bei den Männern ist zu jedem Zeitpunkt bestimmt, was sie machen und wie sie es machen müssen. Die Abläufe und Verhaltensregeln sind genau definiert. Sie sind Hirten und Krieger.

Wen sie heiraten, bestimmen die Eltern. Romantik zwischen Mann und Frau kennen die Massais nicht. Mit ihren weißen Freundinnen erleben sie eine neue Art der Mann-Frau Beziehung. Sie erfahren Zweisamkeit und Romantik

Die Autorin Barbara Lüthi über ihren Film
Was wissen wir über den weiblichen Sextourismus? Funktioniert er gleich wie der männliche? Ich reiste nach Kenia, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Und dabei fand ich mich einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt.

Zuerst galt es Frauen zu finden, die sich jährlich auf die Liebesflucht nach Kenia begeben. Ich kontaktierte mehrere Interessensgemeinschaften für binationale Paare, besuchte sämtliche Afrodiscos und -bars der Schweiz, startete Umfragen in meinem Bekanntenkreis. Drei Wochen und zwanzig Absagen später war es Zeit für Plan B: Ich kontaktierte einen befreundeten kenianischen Journalisten. Der wiederum suchte in den Strand-Bars von Mombasa nach Kenianern mit Schweizer Freundin - mit großem Erfolg. Per E-Mail schickte er zehn Adressen von Schweizerinnen. Ich begann, diese Frauen aufzusuchen. Nur zwei waren bereit, vor der Kamera über ihre afrikanische Leidenschaft zu sprechen. Eine Dritte traf ich während den Dreharbeiten in Kenia.

Auch diesen Frauen viel es nicht leicht, mir Einblick in ihr unkonventionelles Leben zu gewähren.

Ich verstand, wie schwierig die Situation ist: Die Frauen müssen ihre Entscheidung ständig verteidigen. Schnell werden sie von ihrem Umfeld abgestempelt.

Doch es sind mutige Frauen, die zu ihrem Leben stehen. Sie sind weder naiv noch blind vor Liebe. Sie hinterfragen ihre Beziehung, die Liebesschwüre des schwarzen Mannes an ihrer Seite und gleichzeitig genießen sie den Augenblick, leben im Hier und Jetzt.

Ich lernte von ihnen, dass es um mehr geht, als einfach um den schwarzen Mann. Es geht um das Gefühl, akzeptiert und wahrgenommen zu werden - als Frau und als Mensch. Sie erzählten mir wie schwierig es in unseren Breitengraden ist, für Frauen über sechzig oder solche, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, einen Mann zu finden. In Kenia wird Alter respektiert und unsere Protagonistinnen werden mit offenen Armen aufgenommen. Während den Dreharbeiten begann ich zu verstehen, was diese Frauen nach Afrika zieht. Es ist mehr als der schwarze Mann. Es ist die Magie des schwarzen Kontinents, die Einfachheit der Menschen, das Leben ohne Zwänge, die Freiheit. Alle drei sagten mir immer wieder: "In Afrika kann ich atmen".


In der Nacht vom 26. auf den 27. April 2009, um 3.00 Uhr
Film von Barbara Lüthi (Erstsendung: 27. 10.2004)
Barbara Lüthi begleitet die beiden Schweizerinnen Beatrice Schwob und Gabi Meyer nach Kenia, wo sie zweimal im Jahr ihre afrikanischen Männer besuchen.


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